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diario trollo - Kommentare, Anekdoten und Sentenzen - TLs Online Tagebuch diario trollo - Kommentare, Anekdoten und Sentenzen - TLs Online Tagebuch
Januar 2000
diario trollo - Kommentare, Anekdoten und Sentenzen - TLs Online Tagebuch

Keine Angst, die Tausis verschwinden weiter unten in irgendwelchen schwarzen Kassen.
(Mit NN6 kann das natürlich keiner sehen!)

Und? Noch da? Schön.

04.01.1980

Sagt jedenfalls unser alter 486er. Immerhin. Hochgefahren isser schon mal, was will man mehr. Aber eigentlich ist ja vielmehr:

 

Samstag, 01. Januar 2000

Willkommen also im Jahre Neuzehnhundertzweitausend. Bin gespannt, wann der erste Hyperprogressive auf die Idee kommt zu sagen, wir stehen kurz vor dem 22. Jahrhundert.

Zur Sicherheit nun ein Uhrenvergleich: Wir haben im Moment 2000, die Juden haben 5760, die Moslems 1420, die Chinesen 5430, die Kopten 1716 und die Armenier 4439 – man suche sich was aus.

Und für die Langzeitstudenten unter uns die aktuelle Zeit: Es ist gerade Wintersemester.

Ich will das Wort Millennium 1000 Jahre nicht mehr hören!

Übrigens ist gestern wirklich jeder Compi auf unserem Erdenrund wieder hochgefahren. Nix Millenniumbug und so Sachen. Der Bug war ein Bug. Auch mein Konto ist noch da. Leider kein Prob, ist immer noch Ebbe … Sogar mein Toaster funktioniert noch. Bis auf den Benzinpreis ist alles beim alten geblieben, der hat sich auch der fetten Zwei angepaßt.

Der befürchtete GAU blieb aus, auch bei den Rettungsdiensten ging es geordnet zu:
Um 10 kamen die Fondueopfer, um 12 die Raketenverbrennungen und um 2 die Alkoholvergiftungen.

Vielleicht geht ja wenigstens am Montag die Welt unter. Oder in zwei Monaten:
»Sollte der Jahrtausendwechsel allzu glatt verlaufen, bleibt für Pessimisten eine gewisse Hoffnung. Das Jahr 2000 ist ein Schaltjahr, Computerexperten malen bereits muntere Ausfälle am 29. Februar an die Wand.« (DER SPIEGEL 52/1999)

The same procedure as last year, Miss Sophie?
Mais oui! Silvester ist der Tag, den ich am wenigsten mag – getoppt nur noch von Neujahr. Früher war der 31. immer etwas besonderes, da durfte man länger aufbleiben und an Mamas Sekt nippen. Heute zieht's mich eher früher als das ganze Jahr ins Bett. Feten an dem Tag kann man komplett vergessen. Die starten erst um 10, dann hat man nur noch zwei Stunden, um sich auf Touren zu saufen, was auch alle ausgiebigst tun, um dann Punkt Zwölf wildfremden Idioten um den Hals fallen zu müssen, die man sonst mit dem Arsch nicht anguckt. Danach ist sowieso Schicht.

Den verschlafenen Neujahrstag kann man komplett vergessen. Alles hängt übermüdet und orientierungslos in den Seilen. Und das soll dann ein würdevoller Start ins Jahr sein?!
Es ist doch sonderbar: Sonst wird alles Neue und Fremde verteufelt und sicherheitshalber ersteinmal gehaßt, nur das neue Jahr, von dem nun wirklich keiner weiß, was es bringen mag, wird mit offenen Armen empfangen!

Die besten Silvester verbrachte ich immer noch im Bett liegend, entweder allein oder zu zweit, und dann mit einer 12er-Packung Kondome!

Silvester haben wir wie gewohnt und angekündigt ganz intim begangen:
Zuerst dieses Hungerleideressen namens Raclette gebrutzelt. Ich hasse es: Anstandshalber habe ich unten drin ein Pfännchen mit Pilz und Käse schmoren lassen, dann aber ausschließlich oben drauf Fleischhappen gegrillt. Bin eben ein Mann, sollen sich die Frauleut an Gemüsen delektieren …

Wahrscheinlich bin ich da aber auch nur vorbelastet: Vor Jahren hatte ich schon mal solch ein Raclette-Silvester als lustigen Spieleabend. Jeder mußte hömmele Knete löhnen, damit leckre Gemüse und weitere gesunde Sachen zum Dünsten gekauft werden konnten. Achja, ein bißchen Fleisch gab's auch, auf Wunsch einen einzelnen Herrn. Und dann bekam ich von diesen sogenannten Vegetariern das Fleisch vom Rost geklaut!

Son heidnisches Gebräuch wie Bleigießen machen wir schon jahrelang nicht mehr – kommen eh immer nur Tumoren bei raus …

Anschließend waren wir in der »Ente« auf ein Bier und sind dann durch die noch ruhige Nacht zum Lion's Castle spaziert. Auf die Idee waren vor uns aber schon andere gekommen und böllerten mit allem, was der Ostblock noch hergibt. (Hm, Jugendliche, die sich auf der Löwenburg mit Sprengstoff austoben … woran erinnert mich das bloß?)
Also blieben wir in der Nähe und genossen das Schauspiel. Und TL erinnerte sich seiner Kokel-Kindheit und fackelte ein paar Wunderkerzen ab. Tja, man wird alt …

Der Rückweg geriet gefährlich, wir hatten die Wahl zwischen Scylla und Charybdis: Ich sah auf der einen Straße ein Dutzend Halbwüchsige die Gegend unsicher machen – horizontale Raketen und so Geschichten, das ganze Programm. Typisch: Noch keine Haare am Sack, aber die Landschaft verwüsten!
Also entschied ich uns für die andere Straße. Dummerweise da das gleiche Spiel, nur daß bei dem Jungvolk augenscheinlich auch die Parentalgeneration mittobte. Das ist der Gipfel: Prostneujahr wünschen zu müssen und gleichzeitig einen Böller in die Buxe geschmissen zu kriegen! Nächstes Jahr mach ich den Waffenschein!

Danach zu Hause nur Brüderchen angetroffen – und eine Flasche Champagner! Hm, echten Schampus hatte ich noch nie getrunken … Doch ich muß sagen, dieses schaumige Gesöffs ist des Gedöhns echt nicht wert, das darum gemacht wird. Da halt ich mich lieber an ein feines Hefe, einen trockenen Roten oder eine spritzige Caipirinha.

Von besonderer Millenniumsstimmung war nirgendwo etwas zu merken. Besäufnis as usual. Nur wer ganz schlau war, lief am Südpol einmal im Kreis und konnte 24mal am Tag feiern.

 

Schon den neuen James Bond gesehen? »Mein Name ist Bond, James Bond, geschüttelt nicht gerührt.« Eifelkino ist süß.

Zum dritten Mal 007 mit Remington Steele in der Hauptrolle. Es war nicht der schlechteste Beitrag aus der Reihe. Und auch nicht der Zweitschlechteste, die beiden Plätze belegt schon Timothy Dalton auf alle Zeit.

Pierce Brosnan ist nett anzusehen wie immer, doch der Hammer ist die schnuckelige Denise Richards. Die hat aber auch ein süßes Schnütchen! Da wird das Kindchenschema wieder arg strapaziert. Und zwei große … Augen hat sie auch; hey, die suchen doch noch nach der Idealbesetzung für Lara Croft.

 

Anschließend wollten wir noch auf einen Neujahrsumtrunk in »die Ente«.
Doch die hatte mal wieder: zu!
Vorsicht, Kunde naht und droht mit Umsatz. Wann wollen die denn mal was verdienen?

Habe nun, ach, zum zweiten Mal in der konsumstarken Woche zwischen Weihnachten und Neujahr vor verschlossenen Türen gestanden. Deppen!

So gerne hätte ich an dieser Stelle die Werkstattfritten (ein Berg frittierter Kartoffelecken mit Knobi-Dip) gelobt, aber so geht das natürlich nicht. Die müssen sich echt nicht wundern, wenn sie Ostern den Laden komplett dichtmachen können. Auch trotz eigener Homepage www.die-ente.de: Biertrinken virtuell geht eben noch nicht so gut.

 

Sonntag, 02. Januar 2000

Ohn Furcht habe ich meinen Plattenspieler mit ins staubverseuchte Aachen genommen. Schallplatten! LPs! Kennen die Kids heutzutage doch gar nicht mehr. (»Opi erzählt mal wieder vom Kriech.«) Langsam wird es wohnlich. Werde nun meine Schellackschätzchen ins Digitale rüberretten, jedenfalls die im Handel nicht mehr erhältlichen.

Wobei noch zu klären ist, was länger haltbar ist, CD oder LP. Tatsache ist wohl, daß die Hardware für LPs schwerer zu bekommen ist. Ich habe die Scheiben seit mindestens vier Jahren nicht mehr gehört, klang ein wenig dumpf. Erst dann habe ich die Schutzkappe von der Nadel genommen … Nun weiß ich wieder dieses atmosphärische Knacken zu schätzen. Und wenn es den Staubsauger nicht schon gäbe, würde ich jetzt Patent beantragen.

 

Wo ich schon mal in der Eifel war, habe ich auch das neue Tagebuch von Michael Preute gelesen, besser bekannt als Eifelkrimi von Jacques Berndorf. Es paßte da halt so gut.

Daher hier nun eine kleine Rezension: »Eifel-Sturm«, bereits der siebente Band der Reihe.

Daß der Eifelkrimi neben Epik, Lyrik und Dramatik eine weitere Säule der Literatur darzustellen scheint, zeigt ja bereits ein verstohlener Blick in jede Aachener Buchhandlung. Man meint ja gar nicht, wieviel Mord und Verlade es in diesem beschaulichen Gebiet zwischen Trier, Koblenz, Köln (am Rhein) und Aachen gibt.

Wiewohl es einen gewissen Reiz hat, mit dem Helden, dem Journalisten Siggi Baumeister, durch bekannte Gefilde auf Verbrecherjagd zu gehen, so sehr nervt es dann auch irgendwann – Berndorf beschreibt wirklich jeden Feldweg, das ist dann doch arg naturalistisch.

Oft weiß man nicht, ob statt Baumeister da nicht vielleicht doch Berndorf stehen sollte, denn Autobiographisches findet sich zuhauf, wie zum Beispiel seine abgefackelte Bude, die mit der Handlung grad mal garnix zu tun hatte. Deswegen Preutes Tagebuch.

Und dieser Baumeister ist echt ein Held: Immer kennt er die Interna sämtlicher Geheimdienste und weiß, wer wo die Finger drin hat. Und damit strunzt er dann hemmungslos herum, penetranter als Justus Jonas. Kennt wieder jeden und alles, jedes große Tier und die politischen Zusammenhänge - ein Wunder, daß er ein ganzes Buch lang braucht, um den Mörder zu finden. Außerdem ist er selbstverständlich der einzige anständige Journalist, nicht so ein Aasgeier wie all die anderen. (Interessant ist ja die Schlußfolgerung auf des Autors Gemüt, wenn doch die Gleichung Baumeister = Berndorf gilt …)

Baumeister hat in jedem Roman gottwieviele gute Freunde, die auch allesalles für ihn tun, die aber nienienie Text abbekommen, geschweige denn irgendwas Sinnvolles zum Fall beitragen. Nie geht er mit ihnen mal ein Bierchen trinken, und natürlich sind es im nächsten Buch wieder komplett andere gute Freunde.
Laßt es Euch gesagt sein: Die Eifelaner sind nicht alle so toll. (»Ach?!«) Da ist Berndorf dann nicht mehr so realistisch: Schreibt so, als wären alle in der Eifel gut Freund, unterschlägt einfach ein paar veritable Arschlöcher.
Außerdem kommt die allzeit herrschende Maulerei und Mißgunst überhaupt nicht rüber - das wäre für eine naturalistische Atmosphäre dringend notwendig.

Und er verschweigt, daß es im Eifler Idiom manche schwer zu umschiffende Klippe gibt, gell? Ein Fremder oder Zugereister kann einen echten Eifler gar nicht verstehen. Der Grund dafür ist das wohlbekannte Eifler Platt, eine Mundart, von der jedes Kackdorf meint, die einzig Wahre zu sprechen.
Und selbst wenn der Eifler redet, was Hochdeutsch sein soll, wird der Sinn kaum klarer, denn selten sagen sie mal etwas geradeheraus. »Wie schreibst Du Dich?« ist die gängige Umschreibung für die Frage, wie man heißt.
Und wenn normale Menschen auf der Straße einen Bekannten treffen, sagen sie: »Hallo, schön Dich zu sehen«, der Eifelaner sagt vorwurfsvoll: »Du kenns einen uch net mehr!«
Mitunter ändert sich auch schon mal das Geschlecht. Meint der Gatte seine Gattin, sagt er »mein Frau« (ming Frau), meint die Gnädigste ihren Alten, sagt sie »meine Mann« (minge Mahn).
An so Kleinigkeiten müßte er noch ein wenig feilen, der Authentizität zuliebe.

Gewiß, diese Krimis haben auch ihre Reize – sons tätsch die ja net lesen. Wenn er sich nicht wieder allzuviel zurechtkonstruiert … »Eifel-Gold« ist nach wie vor der beste, sowohl was Atmosphäre, Story und Spannung angeht. Aber für eine Weile is jetz auch wieder gut mit Berndorf! Und den Assistenten Rodenstock läßt er hoffentlich bald mal sterben!

 

Montag, 03. Januar 2000

Nanu? Was ist denn das für ein Gewummer und Geklopfe am frühen Morgen? Ach ja, ein Laden in der Nachbarschaft ist ja noch nicht renoviert, nun steht also die Bude zu meiner Linken an.

Chimchimeneychimchimeney …! Heute war der Schornsteinfeger da, leider nicht zum Fegen, nur zum Gasemmissionmessen. Habe natürlich die Gelegenheit genutzt und ihm kräftig an den Arsch gepackt, soll bekanntlich Glück bringen …

 

Tadaa! Heute erstmalig bei IKEA gewesen. (Und so was will Sozialpädagoge sein?!) Und zwar nicht in Köln, sondern in Heerlen (NL). Erstens ist der näher und zweitens sind die Preise gleich. Allerdings bezahlt man da in Gulden, grins. Noch ham wa ja die harte Mark, in einen Jahr ist damit auch pillow.

Schon lustig: Da fährt man nach Holland zu einem schwedischen Möbelhaus. Datt is für misch persönlisch uninteressant: Ob da was in Schwedisch oder Hölländisch geschrieben steht – ich verstehe weder beides. Sollte man vielleicht doch mal lernen. Allein für die süßen Meisjes …
Aber die Möbel werden sowieso weltweit designt und hergestellt. Wie ich einem Bericht entnahm, leistet IKEA einen nicht zu unterschätzenden Beitrag gegen die Kinderarbeitslosigkeit in der Dritten Welt.
Aus humoristischen Gründen könnte ich jetzt kuriose Möbelnamen aufzählen, wie zu Beispiel Kaffatorp, Trotsig, Sextol und Misthorn – doch damit machte ich es mir wohl zu einfach. Der Erfinder, Ingvar Kamprad, konnte sich keine Zahlen merken – wie ich – also vergab er Namen. Was bei 12.000 Artikeln aber auch nicht unbedingt leicht ist.

Zweedse gehaktballetjesWar auch recht voll in dem Laden. (Laden?! Halle! Hangar!) Halb Limburg muß wohl das Weihnachtsgeld verprassen. Vielleicht hat auch der Weihnachtsbaum die Bude abgefackelt.
Erst wollte ich ja gar nicht mit rein, das Bällchenbad im Eingangsbereich reizte mich gar sehr. Doch das sei nur für Kinder. Für die kleinen Kinder. Och menno …

Habe nur Kleinkruscht gekauft. Der durchschnittliche Kunde kauft erst beim dritten Besuch größer ein – und wir wollen ja bloß nicht die Statistik durcheinanderbringen!
Neben viel Strunks und Tand fand ich auch infragekommende Kandidaten: Das Computertischsystem JERKER, stabil, flexibel und geräumig, und der Schreibtischstuhl NOMINELL, seeehr bequem, haben mein Herz erwärmt. Muß also noch zweimal hin. Allein wegen der leckeren Knakworstjes (Hotdogs) und Zweedsen Gehaktballetjes (schwedische Hackfleischbällchen).

Vermißt habe ich den persönlichen Spion, der aus sicherer Entfernung die Verhaltensprofile der werten Kundschaft erstellt und daraufhin innenarchitektonische Modifikationen der Verkaufsfläche veranlaßt.

Benannt wurde dieser Aldi für Möbel – oder sagt man McDonald's für Möbel?! – nach des Gründers Initialen und denen seines Geburtsortes – und nicht etwa nach dem Fluch der Kunden beim Aufbauen: »Ich krieg ein Anfall!« Dabei ist das ein böses Gerücht: Auch Möbel anderer Hersteller muß man mitunter selbst aufbauen und auch bei urdeutschen Möbelhäusern fehlen Teile.

 

Mittwoch, 05. Januar 2000

Zum Gedenken an Diether Krebs gerade eine Folge Sketchup geguckt …

 

Donnerstag, 06. Januar 2000

Schock! Die Choklets aus dem Aldi sind jetzt bunt! Wie M&Ms! Preposterous! Und die Packung erst. Ich will meine Treets wiederhaben!
»Wie, der Kerl frißt wieder?!« – Ja, tut er. Es ist halt die arschkalte Jahreszeit, und dunkle Wolken umkreisen mein Gemüt. Dummerweise habe ich vor drei Wochen nicht begonnen, tapfer Kira© gegen den Depri zu schlucken. Akut hilft jetzt nur noch Schoko und andere orale Befriedigung. Ich könnte natürlich heute mit der Johanniskur beginnen, aber kösterchen!, und was weiß ich, ob ich in 3 Wochen noch lebe. Die Aldikassiererin muß genauso schräg drauf sein wie ich. Wünschte mir »'nen schönen Abend noch«. Um 14:00 Uhr!

 

Freitag, 07. Januar 2000

Habe wieder meine alljährliche Affäre, Lara. (Für Outsider: Lara Croft aus Tomb Raider) Von Teil 4 bin ich etwas enttäuscht: Die ersten Level waren ja sooo laaangweilig! Lara hat zwar ein paar neue Bewegungen drauf, die längst mal fällig waren, allerdings sind auch ein paar Fehler in der Steuerung, die bei einem vierten Teil eigentlich nicht mehr passieren dürften.
Zwischenzeitlich spiele ich auch auf der Meta-Ebene: Zuerst gab es die üblichen Probs beim Installieren (ich sach nur DirectX), doch nach einem Level hängte sich das Spiel komplett auf. Wie ich auf der Website erfuhr, ist dies der offizielle Bug.

Wie zu erwarten spiele ich tagelang. Hey, und das ohne Cheats! Welche aber fein säuberlich neben mir liegen, nur für alle Fälle …
Diesmal habe ich nur eine bescheidene englische Textversion aus dem Netz, einen sogenannten Walkthrough. Da schaue ich natürlich nur im nachhinein rein – wie bei Horoskopen: sehen, ob's gestimmt hat. (Und wenn's wirklich nicht mehr weitergeht …) Dieser Durchmarsch ist auch ohne Spiel recht amüsant:

»Make a running jump across the chasm. When Lara lands, she is attacked by a Giant Scorpion and a Giant Beetle. (Scorpions and Beatles? What's next? Will we be attacked by Giant Rolling Stones? Well … actually … we will be in a few more levels. I wanna be attacked by a Giant Eurythmics …«

Das Ende von Lara war wie üblich enttäuschend: Da spart man sich die gute Ammo bis zum Schluß auf und dann hat man so einen blöden Gott als Gegner, der für so was eh unempfindlich ist, menno. Und vielleicht ist das Ende von Lara tatsächlich das Ende von Lara: Es blieb nämlich offen, ob sie aus der Pyramide heil wieder rausgekommen ist: »Lara Croft is gone for good … or, until Core and EIDOS need another blockbuster-selling game.«

 

Mittwoch, 12. Januar 2000

Es gibt doch einschneidende Veränderungen dieses Jahr:
Die Schmidt-Show hat nun 3 Werbepausen, mit unterschiedlichen Längen. Mist, da weiß ich dann nie, wieviel ich vorspulen muß …

Und »Jeder gegen Jeden« ist runderneuert worden: leidlich jugendlicher mittels pubertierender Kandidaten, vermeintlich peppiger durch Holger »Nußknackergesicht« Speckhahn und unmerklich spannender aufgrund neuer Spielregeln. Wirklich innovativ ist nur das noch billigere Geklatsche vom Band.

 

Montag, 17. Januar 2000

Ich gestehe: Ich habe gespendet!

Nämlich diesem Schmierentheater meine Aufmerksamkeit. Wow, die CDU ist ja echt am Arsch! Da hat sich eben doch wer einen fetten Millenniumsbug gefangen … Und diese Spenden haben sich richtig gelohnt!
Hoffentlich habt Ihr diese Gestalten nicht gewählt, das wäre nämlich Unterstützung einer kriminellen Vereinigung.
Kohl und Konsorten haben ihre Partei voll an die Wand gefahren. Es bewahrheitet sich wieder einmal das alte Sprichwort: Schwarze Kassen von rechts bringen Unglück.

Verzeihung! Für diesen Kalauer möchte ich mich beim Deutschen Volk in aller Form entschuldigen! Darauf gebe ich Ihnen mein Ehrenwort.

Warte jeden Tag darauf, daß Wolfgang »Ich weiß von nichts« Schäuble zurücktritt. Oder isser schon?! Dabei wäre er für die Fahrt in den Abgrund doch der richtige Mann … Und wann ist Donald Duck fällig, äh Roland Koch, der »wilde Junge«? Mit schönen schwarzen Spenden läßt es sich wohl trefflich Wahlkampf führen. Und der Law&Kanther-Mann? Des is de Hammä: Da predigt der Zero-Tolerance, etwa beim Rauchen in der Fußgängerzone, und veruntreut gleichzeitig Millionen!

Und mitten drin Kanzler Helmut »Ich weiß zwar was, sag aber nix« Kohl.
Ja, ich weiß, eigentlich ist er es ja nicht mehr. Aber erstens weiß er das ja selbst noch nicht und zweitens wird er immer mein Kanzler bleiben. Und jetzt soll er beichten. Prust, dem hat 16 Jahre die Republik gehört und 25 Jahre die CDU, der läßt sich doch jetzt nicht drohen! Schließlich hat er den Spendern sein »Ehrenwort« gegeben. EHRENWORT?! SO WEIT SIND WIR SCHON?!
( Das müssen übrigens ja schöne Ehrenmänner sein …)
Nun läßt er nicht etwa das Badewasser ein – er würde ja auch nicht in die Wanne passen – , jetzt betreibt er Politik der verbrannten Erde, äh verkohlten Partei.

Es ist ein Trauerspiel: Täglich geloben sie rückhaltlose Aufklärung. Nachdem die rückhaltlose Verdunklung schon nicht geklappt hat, und sie aus freien Stücken zu öffentlichen Geständnissen gezwungen wurden.

GEDULDAUTOMATWer ist wohl der Hoffnungsträger für die Zukunft? Rühe, Rüttgers, Biedenkopf?

Bei wem werden demnächst die Ratten aus dem Keller kriechen? Rühe, Rüttgers, Biedenkopf?

Wohl keiner der Genannten: Rühe will erst mal Schleswig-Holstein verlieren, Biedenkopf König von Sachsen bleiben.
Und zum Thema Rüttgers: Was bitte ist von einem ehemaligen Zukunftsminister zu halten?!

Die schwarzen Jungs werden sich noch alle die Eier abbeißen, spätestens bei der nächsten Landtagswahl. CU, CDU!

Dieses System Kohl brachte italienische Verhältnisse in die vermeintlich biedere Heimat. (Oder amerikanische? Harald Schmidt wortschöpfte bereits »Bimbesgate«.)
Hey, Ihr Deppen, Ihr sollt Gesetze machen, brechen tun wir sie schon selbst! Und Schäuble: Wenn schon lügen, dann richtig!

Ein Weg aus der Krise? – Tabula rasa, aber subito! Alle Fakten auf den Tisch, jetzt, freiwillig & lückenlos. Und nicht hinter SKH Helmut dem I. verstecken. Jedes faule Ei, das jetzt noch auftaucht, zerstört weiteres Vertrauen bei den lieben Wählern – falls davon überhaupt noch was übrig ist.

Wobei bei den anderen politischen Farben ja auch eine Menge Schmu und Tricksereien gelaufen sind, beim Bundespräsi angefangen. (Huch, Matjesbeleidigung!)
Schön wäre, wenn langsam noch mal Politik gemacht würde. Wenn ich mich recht entsinne, gab es da ja noch das ein oder andere Problem zu lösen, oder sind wir schon in Utopia? So, jetzt habe ich mich genug aufgeregt, ab jetzt schiebe ich Politikverdruß!

 

Dienstag, 18. Januar 2000

Man glaubt es nicht, doch es gibt doch tatsächlich noch Perlen im Fernseh! Und es gibt sie schon lange: Auf RTL2, dem Tittensender, kommt täglich um 18:00 Uhr »Full House«, eine Familien-Sitcom aus den späten 80ern mit »Hey-Dad«esken Lichtblicken:

Joey kocht für die Patchwork-Familie (Papa Danny, Schwager Jesse, Freund Joey, Töchter D.J. und Stephanie & Baby Michelle, und das ist ja sooo süüüß!). Am Tisch klatscht er jedem einen löffelvoll erdfarbenen, zähen Brei auf den Teller.
Kommentar Jesse: »OK, sollen wir was nach Hause bestellen?! Chinesisch, oder Pizza?«
Die Kinder: »Ja, Pizza, hurra!«
Darauf Joey: »Das ist Pizza!«

Und außerdem wird Jesse von Andreas »Bob Andrews« Fröhlich und Joey von Hubertus »Gute Nacht Amerika, wo immer Sie sind« Bengsch synchronisiert …

 

Mittwoch, 19. Januar 2000

RTL explosiv, 19:20 Uhr: »Das sagt auch der Pathologe Gernot von Hinüber.«

 

Freitag, 21. Januar 2000

Gestern kehrte ich mit einem befreundeten Dottore – ich nenne hier ja keine Namen, gell Uwe? – auf ein paar Bierchen und due Ramazotti im Hofgarten ein. Wie so oft diskutierten wir über medizynisch-soziale Themen. Ist hierzulande bekannt, daß das Hospizwesen in den Niederlanden von den Krankenkassen unterstützt wird? In Deutschland finanzieren sich diese Krankenhäuser für unheilbar Kranke umständlich über Stiftungen. Das Gespräch gipfelte in folgender Bemerkung meinerseits: »Wenn ich schon sterben muß, dann kann ich auch Holländer werden.«

Heute bin ich deshalb etwas krank. Nein, nicht wegen den Holländern. Wegen dem Bier. Und wegen den Ziggen, die ich Uwe aus reiner Nächstenliebe wegrauchte. Tz, und das bei dem Arzt, dem die Frauen vertrauen!
Aber tapfer ist er schon: Heute läßt er neue Bewerbungsphotos machen …

 

Samstag, 22. Januar 2000

Gibt es zur Zeit eigentlich irgendeine Talkshow, in der Angela Merkel nicht auftritt?

 

Montag, 24. Januar 2000

Happy Birthday, Daniel!

 

Mittwoch, 26. Januar 2000

Happy Birthday, Tanja!

 

Samstag, 29. Januar 2000

Dieter Hildebrands »Scheibenwischer« kommt doch noch! Nun mittwochsabends – so langsam hat er alle Sendeplätze durch.
Aus gegebenem Anlaß hier übrigens mal meine Lieblingskabarettisten: Matthias Deutschmann, Bruno Jonas, Josef Hader. Das möchte ich in bester sozialpädagogischen Manier hier einfach mal so stehen lassen.
Wobei zu fragen bliebe: Wozu braucht man Politisches Kabarett these days?! Vielleicht weil es doch noch schlimmer kommen könnte? Man muß unser Bimbesgate relativ sehen, anläßlich der österreichischen Koalitionsverhandlungen: immerhin kriegen die Ösis Haider. »Wir hätten gerne einen Spendenskandal.« (Josef Hader)

Jetzt werden schon ausfallende Lufthansaflüge im Verkehrsfunk gemeldet, jesses! Wo wird das noch hinführen? »In der Fußgängerzone Aachen Adalbertstraße kommt es zu Verkehrsstörungen aufgrund hyperaktiver Rentner …«

Heute habe ich nochmal ein Gläschen Apfel mit Banane gelöffelt – das Ende meiner Regression ist erreicht! Hoffentlich …

 

Whew, war wieder mal eine verdammte Menge Text.
Glückwunsch an alle, die bis hierhin durchgedrungen sind ;-)

 

Auf Wiederlesen im Februar,
troll …

 

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