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– April 2010 –

K-Freitag, 2. April 2010

Des Morgens sind wir im Tierpark gewesen – schon wieder. Doch jedesmal sieht und erfährt man unerwartet Neues. Heute zum Beispiel, warum der Lachende Hans allen Grund zum Lachen hat. Und dass Trampeltiere vor lauter Geilheit Schaum vor dem Mund bekommen, wenn sie nicht mittun dürfen:

 

Warum der Lachende Hans lacht

 

 

Des Abends liefen wir in Gerolstein ein. Das gute Wetter vom Vormittag hatte sich verzogen und versprach heftige Zeiten für Jacqueline Wolfskin und ihre Begleiterin, die sich anschickten, morgen die zweite Hälfte des im letzten Herbst unterbrochenen Eifelsteigs in Angriff zu nehmen. Generalstabsmäßig und generationenübergreifend wurde die Route geplant. Um einen Umweg gleich nach 100 Metern auf der ersten Etappe zu vermeiden, schauten wir uns bereits am Vorabend der Tour die Ruine der Löwenburg an – die allem Anschein nach derzeit gerade runderneuert, sandgestrahlt und frisch verfugt, wenn nicht gar komplett wiederaufgebaut wird.

 

Generationenübergreifende Planungen am Vorabend

 

 

Samstag, 3. April 2010

Alles Gute zum 80sten, Großer Aussitzender!

Dr. Helmut Josef Michael Kohl (* 3. April 1930 in Ludwigshafen am Rhein)

 

 

Mancher behauptet ja, die Eifel sei das Ende der Welt. Das kann ich nur bestätigen. Und zwar das schöne Ende der Welt! Weil also die Eifel nicht nur wunderbar, sondern auch wanderbar ist, zogen meine Eifelsteigerinnen im Frühtau zu Berge. Bis zur Büschkapelle eskortierte ich sie noch, dann hieß es abschiednehmen. Die Mädels sollten mal schön alleine durch den windschiefen Tann von Gerolstein nach Daun gehen.

 

Im Frühtau durch windschiefen Tann auf dem Eifelsteig von Gerolstein nach Daun

 

 

Was machen Männer wohl, wenn die Frauen fern sind? Klar, sie spielen mit der Eisenbahn. Beim Dampfspektakel herrschte mächtig Dampf und ordentlich Spektakel; Himmel und Menschen wimmelten auf den langsam vor sich hin verrottenden Bahnsteigen des Gerolsteiner Bahnhofs. Wenn die Deutsche Bahn AG dauerhaft volle Züge haben wollte, sollte sie rasch die Dampfloks reaktivieren und sie genauso schnell getaktet wie heute fahren lassen, statt auf enge Doppelstockwagen und schwindelerregende Neigetechnik zu setzen.

 

(Manch einer brauchte – wenn er dieses Wochenende zuhause gewesen wäre – nur aus dem Fenster ins Kylltal zu schauen, um eine Menge Lokomotiven zu sehen, die auf die Entfernung wie im H0-Maßstab erscheinen, und müsste nicht mühsam den Speicher zur detailgetreuen Modellbahnanlage mit filigranem Ringlokschuppen ausbauen …)

 

Dampfspektakel 2010 Gerolstein

 

 

Ein alter Brauch, den ich lange nicht mehr miterlebt habe, weil ich sonst in den Tagen unmittelbar vor Ostern nicht in der Heimat weilte, ist das Kleppern. Was hat es damit auf sich? Zwischen Karfreitag und Ostern gibt es kein (katholisches) Glockengeläut, weil die Kirchenglocken – der Legende zufolge – alle nach Rom geflogen seien. (Naja  …)

 

Um die Gemeinde dennoch rechtzeitig zur Messe zu rufen, gehen Gruppen von Kindern und Jugendlichen um sechs, zwölf und 18 Uhr mit Kleppern und Ratschen durch die Straßen. Im Alter von drei und acht Jahren bin ich als kleiner Stöpsel damals selbst mitgegangen, wenn sich die Klepperjungs an der damaligen Telefonzelle vor unserem Haus versammelten; die Klepper gibt es noch. Zu jeder Tageszeit wird ein anderer Spruch gerufen, morgens »Ett löhkt Bettklock!« *klepperklepperklepper*, mittags »Ett löhkt Mettesch!« *klepperklepperklepper* und abends »Ett löhkt ze Hoof!« *klepperklepperklepper*. (Man verzeihe mir die lausige phonetische Transkription des Eifler Idioms.)

 

Am Karsamstagvormittag gehen die Gruppen dann von Tür zu Tür, um den Lohn für ihre Dienstleistung einzufordern. Besonders nett ist der dabei vorgetragene Vers:

»Bettdaach, Hannekraach,

Mur aas Usterdaach,

Do rauscht de Baach,

do bellt de Fuchs,

do sengt n Häär,

un deet et jäär«

Kleppern

 

 

Ein wertvoller Beitrag zur Kneipenkultur im Allgemeinen und ein unschätzbarer Gewinn für die Bekämpfung des Dursts der Nachbarschaft im Speziellen ist die Wiedereröffnung der für einige Zeit vakanten Eckkneipe »Zu den Dolomiten« in der Waldstraße. Zur Premiere ließ sich die neue Wirtin nicht lumpen und servierte massenhaft Schnittchen zu den Bierchen. (Nullzwei ist echt süß!) Die lokale Bevölkerung nahm dieses wie jenes dankbar an. Leider sprach sie auch dem Nikotin zu; eine Plage der Menschheit, die ich für weitgehend ausgerottet hielt. In unserer lustigen Ecke selbst wurde zum Glück kaum gequarzt. Unter anderem hatten wir einen netten Mitarbeiter der Bitburger Brauerei am Tisch. (Wenn einer bei Bitburger arbeiten darf, kriegt der eigentlich Geld dafür – oder muss er was dafür bezahlen?!) Aus gegebenem Anlass versäumten wir es, in die gleichzeitig stattfindende Osternacht zu gehen, wie jemand bemerkte. Daraufhin wurde es philosophisch: Besser man denkt in der Kneipe an die Kirche als in der Kirche an die Kneipe …

 

"Zu den Dolomiten" in der Waldstraße

 

 

O-Sonntag, 4. April 2010

Von Daun nach Manderscheid.

 

 

Teppichratten

 

 

O-Montag, 5. April 2010

Von Manderscheid nach Himmerod.

 

 

Ostern ist eben doch das gemütlichste Fest: Man muss erst am dritten Tag wieder aufstehen …

 

Ostern und Weihnachten auf einen Tag

 

 

Dienstag, 6. April 2010

Von Himmerod nach Bruch.

 

 

In krasser Selbstüberschätzung meiner Kräfte nach einem langen, fahrradlosen Winter und 0,86 Litern gespendetem Plasma gestaltete es sich recht beschwerlich, mittels Fahrrad den Weg hoch nach Aachen-Süd zu finden. Cum tempore erschien ich zum Geschäftstermin, sonst nicht meine Art. Wo ich schon mal in der Nähe war, nutzte ich anschließend die lauen Lüfte und nahm die Baustelle in der Ningbostraße in Augenschein. (Den Bauherren mailte ich später ein paar Photos zu – in der vagen Hoffnung, dass sie die ein oder andere dieser Perspektiven noch nicht kennen; wahrscheinlich jedenfalls nicht bei Sonnenschein. Jesses, das hat sich alles schwer verändert, seit ich das letzte Mal da war!)

 

Baustelle Ningbostraße

 

 

Mittwoch, 7. April 2010

Von Bruch nach Rodt.

 

 

Was findet eigentlich alle Welt an Facebook? Es heißt zwar, das Fratzenbuch sei die Mutter aller Online-Communitys – aber es ist gleichzeitig auch die Bescheuertste. Ich war letztens auch einer der zahlreichen Einladungen dorthin gefolgt – und war gleich einmal tüchtig überrascht, was man schon alles von mir wusste! Ob ich vielleicht diesen und jenen kenne, wurde ich sofort auf der Begrüßungsseite gefragt. Und das Beste: Ich kannte diesen und jenen! Wahrscheinlich merkt sich Facebook die Namen, die irgendwie, irgendwo, irgendwann mal genannt werden, bis man selbst dort auf der Bildfläche auftaucht.

 

Die Navigation der Homepage ist das grausamste, was ich je gesehen habe. Und ich habe schon eine Menge gesehen. Auf fast jeder Unterseite ändert sich die Navigationsstruktur, so dass man trotz langjähriger Interneterfahrung – hey, ich programmiere den Scheiß sogar! – kaum dort hinfindet, wo man hinwill, oder gar interessante Inhalte findet. Falls es denn überhaupt welche gibt.

 

Auf der Neuigkeitenseite wird man zugemüllt mit Nichtigkeiten: Irgendwer findet irgendwas gut, und ein anderer findet wiederum dies gut. Jesses! Der spezifische Reiz von »Farmville« will sich mir auch nicht erschließen: Ständig wird getwittert, dass einer irgendein obskures »Mystery Egg« gefunden – und anscheinend auch sonst kein Leben hat. Erst gestern habe ich herausbekommen, wie man diesen grassierenden Apps-Schwachsinn abstellen kann.

 

Ja und meint denn einer, man fände leicht zum Menüpunkt, wo man seine Daten löschen oder gar austreten könne aus dem Verein? Man kann seinen Account zwar deaktivieren, dadurch bleibt man als Karteileiche aber auf Ewigkeit im Datenbestand bestehen. Hier ist der Link für die DeaktivierungFolge mir! Ich bin ein Link! (externer Link). Dazu muss man natürlich eingeloggt sein, sonst klappt es nicht. Und man darf sein Herz nicht von diesen flehentlichen Drohungen erweichen lassen: »Bist du sicher, dass du dein Konto deaktivieren möchtest? Deine Freunde können dann nicht mehr mit dir in Kontakt bleiben. XYZ wird dich vermissen, YZX wird dich vermissen, ZXY wird dich vermissen, …«

 

Seine Facebook-Mitgliedschaft hingegen komplett zu beenden und seinen Account samt und sonders zu löschen, ist ein spezialgelagerter Sonderfall. Bookmark it today: Facebook-Konto löschen!Folge mir! Ich bin ein Link! (externer Link)

 

 

Donnerstag, 8. April 2010

Von Rodt nach Ramstein.

 

 

Freitag, 9. April 2010

Von Ramstein nach Trier.

 

Meine Wandersfrauen sind weitgehend heile in der alten Römerstadt angekommen. Insgesamt 313 Kilometer haben sie nun bewältigt, davon 7.746 Meter hinauf und 7.834 Meter wieder hinunter. (Hey, netto waren das ja gerade mal 88 Meter bergab!) Für die Rückkehr wählten sie die Deutschen Bahn via Koblenz und Köln. Am Bahnhof Rothe Erde nahm ich sie wieder in Empfang und ließ mir Erlebnisse und Ereignisse der Tour schildern. Darüber sollte man vielleicht mal ein Buch schreiben …

 

Rückkunft in Rothe Erde

 

 

Samstag, 10. April 2010

Alles Gute zum Geburtstag, Kersti!

 

 

Sonntag, 11. April 2010

Man sollte ein wenig drauf achten, mit wem man bei Ebay Geschäfte macht. Bei einer Auktion warte ich noch heute auf die Bezahlung. Kein großer Betrag zum Glück. Unvorsichtigerweise hatte ich die DVD verschickt, bevor das Geld eingegangen ist, weil ich an das Gute im Menschen glaube, hach!, – und weil ich die Chose endlich vom Tisch kriegen wollte, selbstverständlich.

 

Nachdem der Käufer sich auf meine Ebay-Nachricht hin nicht gemeldet hatte, habe ich ihn bei WKW gesucht, gefunden und ihn freundlich an seine Zahlungsverpflichtung erinnert. Und zwar so: »Hallo, Sie haben die Ebay-Auktion ***** gewonnen und müssten die Ware inzwischen auch erhalten haben. Leider ist der Kaufbetrag bisher nicht auf meinem Konto eingegangen. Ich möchte Sie bitten, das zu überprüfen und die fälligen 3,50 Euro umgehend auf dieses Konto zu überweisen: *****« Wie jeder bestätigen wird, eine formvollendete und freundliche, aber bestimmte Sachstandsbeschreibung.

 

Die Antwort war weniger gefällig: »wow wow mach mal en punkt alda wir aben dir den sheiss bezahlt okay weil erst wen man bezahlt kommt der shit okay allso laber mal net so en shit okay«

 

Mittels Recherchen in WKW kontaktierte ich aber auch die werte Frau Mama, die mir knapp Folgendes antwortete: »Hallo ich habe den Betrag über wießen« Das glaube ihr sogar – es fragt sich nur: An wen?!

 

Wenn ich nocheinmal etwas versteigern sollte, werde ich neben Rücknahme und Garantie auch den Versand an Typen namens Kevin ausdrücklich ausschließen!

 

 

Momox.de: CDs, DVDs, Bücher und Games einfach verkaufen. Dass ich aber noch einmal CDs bei Ebay versteigern werde, ist so gut wie ausgeschlossen. Erstens, weil ich keine mehr habe, und zweitens, weil es etwas viel Besseres gibt: Momox.deFolge mir! Ich bin ein Link! (externer Link)!

 

Momox ist ein Online-Ankaufsservice für Bücher, CDs, DVDs und Computerspiele. Man gibt auf der Homepage einfach die Strichcode-Nummern der zu verkaufenden Artikel ein und bekommt sofort einen Ankaufspreis vorgeschlagen. Wenn dieser einem zusagt, schließt man den Handel ab, schickt die Ware in einem (!) Paket los (Gebühr zahlt Empfänger), und ein paar Tage danach wird der Kaufbetrag überwiesen. Man erspart sich das ganze Photographieren und Beschreiben und Abwarten und Verpacken und Rumärgern mit unterbelichteten Käufern, die zu blöd sind, die richtige Kontonummer einzutragen, und verwöhnten Bietern, die schon beleidigt sind, weil man ihnen das Zeug nicht gleich schenkt.

 

Hier kann man gefahrlos ausprobieren, was die alten Scheiben noch wert sind:

 

 

Montag, 12. April 2010

59,95 Euro für Babyschuhe?! Woanders bekommt man für das Geld ein ganzes Baby!

 

Baby Ballaballa

 

 

Dienstag, 13. April 2010

Ich habe sie nie gezählt, aber die Zahl der Menschen, denen ich in den letzten zehn Jahren den Weg ins Internet geebnet habe, geht mittlerweile in die Hunderte. Beim heute neu gestarteten Internetkurs 55+ ist mir allerdings ein fetter Lapsus unterlaufen. Es kommt so gut wie nie vor, dass ich mich felsenfest an mein geplantes Programm halte. (Dann würde ich mich nämlich sehr schnell selbst langweilen.) Daher freue ich mich immer, wenn Impulse von den Teilnehmern kommen. Ich fragte ganz harmlos, wie man denn im Internet an eine Telefonnummer kommen könne. Eigentlich wollte ich bloß auf die praktische Seite telefonbuch.deFolge mir! Ich bin ein Link! (externer Link) hinaus. Doch als ein Teilnehmerin frei ratend adressbuch.de vorschlug, war ich nicht abgeneigt. Öfter mal was Neues, könnte ja auch passen. Also munter in die Adresszeile getippt: a-d-r-e-s-s-b-u-c-h-.-d-e. Schon als sich die Seite aufbaute – »LiveCams aus privaten Schlafzimmern« – schwante mir nichts Gutes; ich habe mit Absicht hier keinen aktiven Link darauf gesetzt …

 

 

Freitag, 16. April 2010

Die Meldung des Tages »Asche aus Island kommt nach Deutschland!« klang zunächst wie eine gute Nachricht für all die Sparer, die ihre Knete bei der »Kaupþing banki« im Lande der -dóttirs und -sons gebunkert hatten, erwies sich beim genaueren Hinhören jedoch als schlechte Nachricht für alle, die in diesen Tagen eine Flugreise nach sagenwermal Irland geplant hatten oder aus dem Urlaub von Kreta zurückkehren wollten …

 

 

Sonntag, 18. April 2010

Europa ist weiterhin am Boden, und das nicht nur wegen der drohenden Griechenlandpleite, sondern vor allem wegen der Aschewolke des isländischen Vulkans mit dem schönen Namen Eyjafjallajökull. Höchste Zeit, dass Island ein Rauchverbot verfügt. Die Nachrichtensprecher sind zu bemitleiden. Ätna wäre einfacher gewesen. Oder Papenkaule … Meist umschiffen die Sprecher diese Klippe aber und sprechen nur kumpelhaft von »dem Vulkan«.

 

Wikipedia schreibt: »Zwischen dem Gletscher und den beiden anderen Gletschern Tindfjallajökull und Eyjafjallajökull liegt das liebliche Tal Goðaland, das oft der Þórsmörk zugerechnet wird.« Das ist doch ein neuer Sketch von Loriot, oder?!

 

Der Himmel ist blau. Also wirklich blau. So richtig blau, ohne einen einzigen Kondensstreifen weit und breit. Komisch: Trotz Vulkanasche ist die Luft so klar wie seit Jahren nicht. Eigentlich müsste man den ganzen Tag rumlaufen und knipsen. Ein bisschen haben wir das sogar schon getan, waren draußen essen, kletterten auf dem Lousberg und flanierten auf dem Bend. Herrlich.

 

Mäuschen und Engelchen auf dem Lousberg und dem Bend

 

 

Für die Nachrichtensender ist das Ganze natürlich ein Fest: eine Sondersendung nach der anderen. »An einem normalen Tag werden an diesem Flughafen 1.500 Maschinen abgefertigt.« Da drängt sich die Frage auf: Was ist an diesem Tag normal? Im Moment an einem fernen Flughafen gestrandet zu sein, ist vermutlich nicht sehr kommod. Aber andererseits macht die Angelegenheit den Leuten vielleicht nochmal klar, dass es mitnichten das Normalste von der Welt ist, fünfmal im Jahr für kein Geld um den Globus zu jetten oder sich Schnittblumen aus Afrika par avion liefern zu lassen.

 

Überhaupt: Das so ein kleiner Pippivulkan aus Island uns dermaßen aus dem Takt bringt, ist bedenklich. Ich stelle mir manchmal vor, was wäre, wenn zum Beispiel nochmal ein Eifelschlot zu spucken begönne … Denn sooo unwahrscheinlich ist das gar nicht. Tjaha, das Erdinnere ist ein heißes Eisen! Dann wäre nicht nur Holland in Not. (Meine Gefährtin sieht diesen Fall aber gelassen: Sie hat ja auch schon die ganze Eifel durchwandert  …)

 

 

Dienstag, 20. April 2010

Im Schaufenster von Foto Geyer hängt ein interessantes Bild. Bei wem war ich denn da bloß letztes Jahr auf der Hochzeit? Tina & Michael?!

 

Tina & Michael 09.09.2009

 

 

Was ich ein wenig vermisse: Irgendwer hat behauptet, es gäbe wegen der ganzen Schwebteilchen in der Luft nun blutrote Sonnenuntergänge – und was ist? Nix is. Der Abendhimmel ist immer noch eher blau als rot:

 

Blue Sky Mine

 

 

Mittwoch, 21. April 2010

Von Mark Twain sind viele scharfsinnige Bonmots überliefert. Mit diesem Zitat von 1897 allerdings liegt er heute auf den Tag genau hundert Jahre daneben: »Die Nachricht von meinem Tod war stark übertrieben.«

 

 

Donnerstag, 22. April 2010

Im Rahmen des bundesweiten Bildungsstreiks versammelten sich zu studierfreundlicher Zeit um halb zwölf ein paar hundert Schüler und Studenten vor dem Stadttheater, bevor sie zur Demo durch die Straßen aufbrachen. Ich war anfangs auch dort, konnte aber nicht feststellen, dass in dieser Zeit das Bildungsniveau im Lande merklich gesunken wäre. Die AktivistInnen hatten kreative Transparente gebastelt, die sie bereitwillig in die Objektive hielten. Die eine oder andere Aufschrift auf den Plakaten war allerdings kontraproduktiv: Sie könnte eventuell dazu verleiten, dass man als Mann Studiengebühren für eigentlich gar nicht sooo schlecht zu halten geneigt ist …

 

BUNDESWEITER BILDUNGSSTREIK 2010

 

 

Weiter oben war die Welt wieder in Ordnung:

 

Mr. Blue Sky

 

 

Freitag, 23. April 2010

Hurra: Endlich wieder Wahlkampf! Nach einer solchen Petitesse wie der Bundestagswahl ereilt uns in zweieinhalb Wochen nun die eigentliche »Schicksalswahl«: die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen. Es scheint, als starre Frau Merkel seit dem letzten September auf den 9. Mai wie das Kaninchen auf die Schlange. Nach der Bundestagswahl 2.0 wird sie dann wohl heftig losregieren. Oder auch nicht – wenn dann nämlich die Mehrheit im Bundestag futsch sein sollte.

 

Die NRW-SPD will also Rüttgers’ Club in Düsseldorf stürzen. Ob’s klappt? Immerhin haben sie die Kraft. (Zack und schon wieder ein paar Scheine in die Wortspielkasse!) Um die Aachener Wahlkreiskandidaten Claudia Walther und Karl Schultheis (schon wieder!) bei diesem Unterfangen zu unterstützen, fand sich heute der Bundesfraktionsvorsitzende Frank-Walter Steineimer auf dem Aachener Markt ein. Wir erinnern uns, der war einst Kanzlerkandidat. Die Veranstaltung in der Abendsonne hatte ein ganz anderes Flair als der Auftritt letztes Jahr auf dem Katschhof. Obwohl etliche Securitys im Weg rumstanden, kam man ganz nahe dran an die Prominenz. Ulla war natürlich auch da. Und ich konnte wieder knipsen.

 

FW Steineimer

 

 

Den Ortstermin mit dem amtierenden Ministerpräsidenten letzte Woche hatte ich übrigens versäumt. Der ehemalige Zukunftsminister und zukünftige Bundespräsident weilte am Donnerstag auf dem Bend – wie die wegen ihrer Informationsfreude in diesem Diarium bereits in Erscheinung getretene CDU-Ortsgruppe sogar schon zwei Tage vorher irgendwo im Kleingedruckten kundtat.

 

 

Beim anschließenden Griff in den Kühlschrank tat ich mit fester Stimme kund: »Heute ist Tag des Bieres!« Mein Bruder: »Ich denke, heute ist Tag des Buches Ich: »Mag sein. Aber Bücher habe ich schon genug, Bier hatte ich heute noch nicht!«

 

 

Samstag, 24. April 2010

Ich hasse das: Da hat man endlich seinen Lieblings-Dönerläden gefunden, bei dem man sicher sein kann, bestimmt kein totgewürztes Gammelfleisch in die Pide gewickelt zu bekommen, und dann schließen die über die umsatzschwachen Osterferien ihren Laden, zwecks Renovierung, wie es hieß. Doch noch schlimmer, oft öffnen sie gar nie mehr! So geschehen mit dem Antalya-Grill neben dem Egmont. Machen die sich gar keine Gedanken, was das für meine Ernährung für Auswirkungen hat!? Ich vermisse die einmaligen Hähnchenspieße mit Fritten und Salat schon jetzt!

 

Runderneuert ist plötzlich ein Imbiss mit libanesischen Spezialitäten daraus geworden. Zum Glück bietet das »AKL-Restaurant«Folge mir! Ich bin ein Link! (externer Link) eine Menge exotischer Gerichte, von denen ich das eine oder andere schon kosten durfte: Fatteh, Batata, Kibbeh, Fatousch, Maschawi, Schawarma, Muhammara, Schish Tawook. Kulinarisch vielseitig interessiert wie ich bin werde ich jetzt einfach die Karte rauf und runter futtern, bis ich alles kenne!

 

AKL in der Pontstraße Aachen: Libanesische Spezialitäten (Fatteh)

 

 

Sonntag, 25. April 2010

Zur Putzelchenbegutachtung fanden wir uns in Essen ein. Der Frühling beeilte sich, aufzuholen, was der lange Winter ihm vorenthalten hatte. Die Rü, die Prachtstraße im Stadtteil Rüttenscheid, stand in voller Blüte, man konnte die Knospen fast knospen hören. Was man ebenfalls hören konnte, war, dass Essen sich exakt in einer Linie mit den Landebahnen von Düsseldorf International befindet. Was sind schon 30 Kilometer in der Aviatik? Verständlich, dass sich die Bewohner der deutschen Einflugschneisen letzte Woche auf Knien gen Island verbeugten, um »dem Vulkan« zu huldigen, und aus schierer Dankbarkeit im Garten Schwenksteaks und Flaschenbier als Opfer darbrachten.

 

Die Rü in Essen-Rüttenscheid

 

 

Dienstag, 27. April 2010

Karl-Theodor zu Guttenberg, der Bundesminister der Verteidigung und somit Oberbefehlshaber der Streitkräfte in Friedenszeiten, gab sich heute die Ehre und sprach fern der Heimat zum Wahlvolk, um der CDU bei der dräuenden Landtagswahl Schützenhilfe zu geben. Diesmal erreichte mich die Kunde darüber bereits vor dem Event; die lernen’s doch noch! Gastgeber im Forum M über der Mayerschen Buchhandlung waren der CDU-Landtagsabgeordnete Rolf Einmahl und Armin Laschet, noch Minister für Generationen, Familie, Frauen und Integration in NRW. (Damit auch Öcher es verstehen – selbstverständlich über der Mayrischen Buchhandlung …)

 

Dem Anlass geziemend hatte ich mich besonders schick gemacht: dunkle Hose, helles Hemd, Jackett, Lederschuhe, frische Rasur – und ordentlich Pomade ins Haar, um die weißen Puschel zu bändigen und mich optisch an den Referenten anzupassen.

 

Geschätzt 300 Zuhörer lauschten dem – laut allen Umfragen – beliebtester Politiker unserer Tage. Blank, Strauß, von Hassel, Schröder, Schmidt, Leber, Apel, Wörner, Scholz, Stoltenberg, Rühe, Scharping, Struck, Jung  – ein beliebter Verteidigungsminister, wann hat es das zuletzt gegeben? Ein richtiger Shootingstar eben.

 

Während seines grundsätzlichen, erfreulich nicht-wahlkämpferischen Vortrags wurde schnell klar, warum der Mann aus Franken so beliebt ist: Charme hat er! Hinzu kam noch ein großes Maß an Authentizität; besonders am Anfang, als er unsicher-verschmitzt wie ein Schulbub vor dem Auditorium stand, merkte man, dass er noch nicht vom jahrzehntelangen Ackern im Politikbusiness rundgelutscht ist. Er schilderte ein überaus interessantes Konzept: Politiker als Dienstleister für die Gesellschaft. Darauf muss man erst mal kommen! Zwischendurch machte er manch humorvolle Bemerkung, über die er selbst auch herzlich lachte. Doch innerhalb einer Sekunde konnte er wieder sachlich, ernst und vor allem plausibel über so unschöne Themen wie umgangssprachlicher und tatsächlicher Krieg in Afghanistan reden. Schmerzhafte Wahrheiten auszusprechen gehört für ihn zu politischer Verantwortung. Er konnte also nicht nur stilistisch, sondern auch inhaltlich überzeugen.

 

Eins ist sicher: Den wähle ich nächste Woche Sonntag!

 

Wie, das geht nicht?! Alternativ fordere ich dann die sofortige Wiedereinführung des Adels in Deutschland. Oder die Änderung der Staatsform in Monarchie, mit Gutti als Kaiser!

 

Als der Superstar des Kabinetts mit seiner Entourage gen Treppenhaus entschwunden war, nutzte ich die Gelegenheit, von der Brüstung des Forum M ein Pano zu schießen. Fünf Stockwerke tiefer trat das Lothar-Matthäus-Double derweil aus der Tür und schritt begleitet von seiner Security zum wartenden Dienstwagen. Er ging also exakt unter mir vorbei – ich hätte ihm auf den Kopf spucken können! Gewiss, so etwas macht man nicht, man besitzt ja eine gewisse Kinderstube.

 

Außerdem wäre ein bisschen Spucke auf des Ministers glänzendem Haupt wohl kaum aufgefallen …

 

Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg im Forum M der Mayerschen Buchhandlung Aachen

 

 

Habe ich mich da verhört? Oder verlangen die Fluggesellschaften jetzt Staatshilfe wegen der entgangenen Umsätze während des gesperrten Luftraums? Diesen Staat möchte ich gerne mal kennenlernen, das muss ein schöner Depp sein! Was kommt als nächstes: Staatshilfen für Tomatensafthersteller?!

 

Aber man muss die Airlines schon verstehen: Massenhaft Kerosin zu sparen, verursacht ja auch gigantische Kosten … Wahrscheinlich hatten alle Flieger die ganze Zeit am Boden die Standheizung an!

 

Um Kurt Tucholsky, einen weiteren, viel zu toten Denker zu zitieren: »Wenn der Deutsche hinfällt, dann steht er nicht auf, sondern schaut, wer ihm schadensersatzpflichtig ist.«

 

 

Mittwoch, 28. April 2010

Die meisten Unfälle passieren im Haushalt. Oder – wie ich eben kurzzeitig befürchtete – auf Hausdächern. Eine todesmutige Hausfrau von hinten gegenüber hielt es für nötig, ihre Dachgaube im vierten oder fünften Stock von außen zu reinigen; barfuß und abgesichert nur mit einem farblich perfekt auf den Hintergrund abgestimmten Lufthaken (Patent beantragt).

 

Hausfrau im Endstadium

 

 

Donnerstag, 29. April 2010

Wie armselig ist eigentlich eine »Partei«, die mit ihrer zentralen, sinnbefreiten Aussage »Erst Kesha. Jetzt Kascha!« die nordrhein-westfälischen Laternen tapeziert? (»Kascha« ist laut Wikipedia übrigens Buchweizengrütze, ein Brei aus der osteuropäischen Küche. Vielleicht erklärt diese Tatsache das verquollene Gesicht auf den Plakaten …)

 

"Erst Kesha. Jetzt Kascha!" ?!?!?!

 

 

 

Ett löhkt Mettesch, Kinner, Kinner schickt eijsch!

Suss kütt de Hahn un pickt eijsch!

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