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– November 2010 –

Montag, 1. November 2010

Alles Gute zum Geburtstag, Carina!

 

 

In Sankt Foillan gab die Junge Kantorei abends ihr Fauré-Requiem zum Besten. Während des Einsingens gelangen einem Kirchenmäuschen ein paar nette Schnappschüsse:

 

Fauré-Requiem der Jungen Kantorei in Sankt Foillan

 

 

Dienstag, 2. November 2010

Im eifrigen Bestreben, wissbegierige Kursteilnehmer im Suchen und vor allem Finden von Informationen im Internet zu unterweisen, kam mir die böse, böse Firma Google zupass: Ich hatte ohnehin vor, just heute auf die Chancen und Risiken von Street View hinzuweisen. Passenderweise wurde heute ein Teil davon in Deutschland freigeschaltet. Auch wenn eine Panoramaansicht von ausgerechnet Oberstaufen im Allgäu die Vorteile dieses Dienstes meiner Meinung nach nur sehr unvollkommen verdeutlicht …

 

 

Wenn ich meinen Teilnehmern die Finessen der Suchmaschinenbedienung nahebringe, greife ich gerne auf die gleichen Beispiele zurück. Man macht das ja nicht erst seit gestern. Sondern schon seit zehn Jahren. Meine Lieblingsbeispiele für die verschiedenen Suchmodi sind »Sauerbraten« und »Zimtstern« . Bei der einfachen Suche lautet der Suchbegriff daher schlicht Sauerbraten, bei der Suche mit mehreren Begriffen Sauerbraten Rezept, für die Leute, die es gerne ganz genau haben, »Rezept für Sauerbraten« und für die Tierfreunde unter Ausschluss eines Suchbegriffs: Sauerbraten -Pferdefleisch. Beim Beispiel mit den Zimtsternen funktioniert das Ganze mit oder ohne Mandeln. Doch hier ist Umdenken angesagt: »Sauerbraten« ist außer einer rheinländischen Spezialität neuerdings auch ein PC-SpielFolge mir! Ich bin ein Link! (externer Link) und unter dem Namen »Zimtstern« firmiert ein ModelabelFolge mir! Ich bin ein Link! (externer Link).

 

 

Ich versuche, in meinen Kursen so weit wie möglich deutsch zu sprechen und deutsche Namen (eventuell mit Untertiteln) zu verwenden. Denn es ist Deutschland hierFolge mir! Ich bin ein Link! (externer Link). Leider gibt es für das Wort »Browser« keine griffige deutsche Entsprechung. Daher erfand ich letztens den zwar etwas sperrigen, aber umso aussagekräftigeren Begriff »Internetseitenanguckprogramm«, © TL.

 

 

Mittwoch, 3. November 2010

Nach Jahren der Abstinenz will ich mir in dieser Saison nochmal singende Belgier und roten Wein zu Gemüte führen. Denn wie seit mehr als 15 Jahren wird das Egmont an jedem Mittwochabend im März und im November zum Café Chantant. Dazu importiert man den Charme der Lütticher Cafés Chantants nach Aachen: In Lüttich singen ganz normale Gäste des Café »Les Olivettes« ihre Lieder, für die Abende im Egmont werden einige dieser Stammgäste eingeladen, um französischsprachiges Liedgut vor dem angenehm unsortierten Publikum vorzutragen.

 

Rechtzeitiges Erscheinen ist ratsam, die raren Sitzplätze sind immer rasch belegt. Aber auch hinter diversen Säulen bekommt man dank der zahlreichen Spiegel an den Wänden vom Geschehen auf der Bühne genügend mit  – und kann sich anderweitig verlustieren …

 

Café Chantant

 

 

Freitag, 5. November 2010

Am dem Theater Aachen gegenüberliegenden Ende der Theaterstraße Aachen liegt die Theaterschule AachenFolge mir! Ich bin ein Link! (externer Link). Dorthin luden deren Studenten und Dozenten ein zu einem »Freitagabend in der Theaterschule Aachen«, um zu zeigen, was sie schon so draufhaben. Um es kurz zu machen: so einiges! Unter dem Titel »Ach, du liebe Liebe – Widersprüchlichkeiten und Kuriositäten der Liebe« führten die Eleven der Darstellenden Künste ein Potpourri von Schauspiel, Gesang und Tanz auf. (Und das schreibt hier einer, dem das Theater eher fernliegt.) Das Spektrum umfasste Szenen, Sketche, Lieder und gute Laune aus den Federn von Shakespeare bis Loriot, absolut sehenswert.

 

Eigentlich sollte ich diese nun monatlich stattfindenden Reihe hier nicht empfehlen, denn obwohl zeitig anwesend ergatterte ich nur acho krachoque einen Sitzplatz in der letzten Reihe. Aber man muss auch jönne könne. (Nächster Termin ist Freitag, der 3. Dezember!) Vor dem Beginn der Vorstellung schlug eine Conférencieuse angesichts des enormen Andrangs schüchtern vor: »Wenn ein paar der jungen Leute bitte auf dem Fußboden platznehmen würden …?« Ich wandte mich zu meiner bis dahin unbekannten, jungen Sitznachbarin (die stoisch zu Boden blickte …) und sagte nonchalant: »Es hat auch Vorteile, alt zu sein.«

 

Der durchschlagende Erfolg des Auftritts wurde an der Abschlussovation deutlich. Nicht nur toste der Applaus, es herrschte auch ordentlich Dampf in der Hütte: Das Objektiv meiner Kamera beschlug so sehr, dass man wegen des romantischen Nebeleffekts den angehenden Bühnengöttinnen und Bühnengötter ihre künftige Existenz als Lichtgestalten erahnen konnte:

 

"Ach, du liebe Liebe" Theaterschule Aachen

 

 

Montag, 8. November 2010

Unter großem, aber weitgehend friedlichem Protest ist derzeit wieder ein Castor-Transport mit Atommüll von der Wiederaufarbeitungsanlage in La Hague ins Transportbehälterlager Gorleben unterwegs. Man fragt sich, warum nur immer nach Gorleben? Es gibt doch sicher noch eine Menge anderer ungeeigneter Orte!

 

 

Dienstag, 9. November 2010

Internationaler Strafgerichtshof, aufwachen!

George W. Bush hat jemanden gefunden, der schreiben kann, und ein umfangreiches Geständnis abgelegt. Er selbst nennt es allerdings seine »Memoiren« …

 

 

Mittwoch, 10. November 2010

Finanzminister Schäuble hat seine Sprache verloren. Nein, nicht die Sprache, sondern nur seinen Sprecher. Nun, wer will auch schon für Gollum arbeiten …? Aber es hat einen anderen Grund: Nachdem er ihn letzte Woche vor laufenden Kameras rundgemacht hatte, warf dieser nun das Handtuch. Ganz Deutschland regt sich inzwischen auf, dass man so doch mit Mitarbeitern nicht umgehen könne.

 

Ganz Deutschland? Nein! Ein von unbeugsamen Galliern bevölkertes Dorf … nee, Moment, falscher Text … ich fang nochmal an: Ganz Deutschland? Nein! Denn dieses eine einsame einzige Mal hat Herr Schäuble Recht: Wenn da ein sicher nicht schlecht bezahlter Spitzenbeamter hockt und es nicht fertig bringt, vor dem Beginn einer Pressekonferenz die dafür notwendigen Unterlagen verteilen zu lassen, muss man sogar so mit ihm umgehen!

 

 

Um des morgigen Martinstages zu gedenken, versorgte ich die hilfreichen Hände beim Café Chantant im Egmont – mal wieder – mit selbstgebackenen Weckmännern. Das wird bald genauso eine alte Tradition sein wie St. Martin selbst. Obwohl dieser hübsche Brauch vergessen zu werden droht.

 

Denn dass der heilige Halloween die Kürbislaterne erfunden hat, weiß und feiert heute jedes Kind. Dass aber Sankt Martin dem armen Mann in seiner Not geholfen hat, indem er mit einem Schwerthieb sein Ross zerteilte – und sich dadurch nicht unbeträchtlichen Ärger mit der obersten Heeresleitung wegen mutwilliger Zerstörung von Armeeeigentum und Wehrkraftzersetzung einhandelte –, das weiß heute kein Mensch mehr!

 

Café Chantant

 

 

Donnerstag, 11. November 2010

Senioren-Flashmob? Atommülldemo? Nein: Während heute halb Europa des Waffenstillstandes von 1918 gedachte und nebenan die letzten Büdchen für den Weihnachtsmarkt zusammengenagelt wurden, eröffneten die Jecken auf dem Münsterplatz die »Fünfte Jahreszeit«, schunkelten sich warm, hängten sich gegenseitig Orden um den Hals und kauften Fritten und Wurst bei Alwin I., dem designierten Fiebus dieser Session, der zwar noch ohne prunkvolles Ornat, dafür aber bestens verkabelt mit coolem In-ear-Monitoring auftrat.

 

Elfter Elfter mit Alwin I.

 

 

Die Idee für den Straßenkarneval 2011 übrigens: Wir basteln uns Pixelmasken und gehen als Google Street View. Der Mottowagen bekommt Rundumkameras obenauf und die Kamellen werden in Widerspruchsformulare gewickelt.

 

 

Freitag, 12. November 2010

LOGO Senioren ins NetzIn Jülich gedachte man mittels einer Feierstunde des zehnjährigen Bestehens des Projekts »Senioren ins Netz«Folge mir! Ich bin ein Link! (externer Link), bei dem ich in den ersten drei Jahren als Projektleiter beteiligt zu sein die Ehre hatte. Nach dem Auslaufen der Landesförderung wurde das Projekt größtenteils von Ehrenamtlern weitergeführt – und wird es noch heute. Einigen der heute anwesenden Senioren habe ich damals den Weg ins Netz bereitet, dachte ich, als ich beim Meet-and-Greet ein paar Fetzen des Smalltalks auffing, in dem über allerlei Finessen bei Photoshop gefachsimpelt wurde wie früher nur über Wetter oder Altersleiden. Schön, wenn die Saat aufgegangen ist und man die Früchte seiner Arbeit genießen kann!

 

Eine Zeitreise per Powerpoint rief mir nochmal in Erinnerung, was wir damals nicht alles veranstaltet haben: Fünf Internetcafés für Senioren eingerichtet, Surftreffs organisiert, Kurse durchgeführt, Informationstage veranstaltet, die erste Netzwerkparty für Senioren gefeiert, einen kostenlosen PC-Heimservice für Ratsuchende aufgebaut und Jugendliche geschult, damit sie den Senioren generationenübergreifend zur Seite stehen.

 

Himmel un ÄädAußerdem haben wir Projekte ans Laufen gebracht wie das Digitale KochbuchFolge mir! Ich bin ein Link! (externer Link), bei dem ältere Damen ihre Kochrezepte online veröffentlichten und so zu Produzenten für das Internet wurden, teils noch bevor sie Rezipienten des Internets waren. (Und natürlich lange bevor dieser alberne Hype um das »Mitmachnetz« aufkam. (Spricht heute eigentlich noch irgendwer von Web 2.0?!))

 

LOGO Spurensuche AldenhovenFerner haben wir die Geschichtswerkstatt »Spurensuche Aldenhoven«Folge mir! Ich bin ein Link! (externer Link) initiiert, in der Zeitzeugen mit ihren erzählten und schriftlich festgehaltenen Lebensgeschichten die bewegte Vergangenheit dieser Gemeinde dokumentieren. (Ich habe anlässlich des Jubiläums nocheinmal genauer auf die Seiten geschaut und war erstaunt, wieviele Texte und Photos dort inzwischen zusammengekommen sind. Allerdings war ich auch betroffen, wieviele der Mitstreiter von damals nicht mehr unter uns sind. Durch ihre Berichte bleiben sie aber präsent.)

 

10 Jahre "Senioren ins Netz", Jülich

 

Zu einer ulkigen Begegnung kam es am Anfang der heutigen Veranstaltung, als ich den zuständigen Ministerialrat des damals zuständigen NRW-Ministeriums traf (heute MGEPA, davor MGFFI, ganz früher MFJFG und zwischendrin WASWEISSICH): Mit ihm hatten wir auch früher schon zu tun, das erste Mal auf einer Fachtagung in Wuppertal. Meine Kollegin und ich hatten vor, uns dem Herrn zu zeigen und kurzen Bericht zu erstatten. Nur waren auf dieser Tagung in der historische Stadthalle Himmel und Menschen, und der gute Mann war stets umringt von einer Menge Leuten, die ebenfalls Landschaftspflege im Sinn hatten. Doch dann kam's: Dem Ruf der Natur folgend suchte ich die Porzellanabteilung auf – und wer stand neben mir am Pissoir? Richtig, der Herr vom Ministerium! So kamen wir ins Gespräch. Tja, Männer!

 

Heute hatte ich sowas wie ein Deja-vue: Als ich in Jülich im Seniorenzentrum ankam, musste ich nach der – wegen zahlreicher Umbaumaßnahmen am Aachener Kreuz – etwas längeren Anfahrt eilends zur Toilette. Und wer stand da wohl neben mir am Pissoir …?

 

 

Ein Jahrzehnt ist in Internetmaßstäben gemessen schon eine verdammt lange Zeit. Immerhin gibt es die Kiste (mattschwarzes Blech; 21 cm × 13 cm × 9 cm; ziemlich leicht; drahtlos; mit roter Diode obendrauf) erst seit 20 Jahren. Und auch hochfrequentierte, heute nicht mehr wegzudenkende Standardseiten stammen erst aus der Internet-Neuzeit: Wikipedia (2001), Facebook (2004), YoutubeFolge mir! Ich bin ein Link! (externer Link) (2005).

 

In einer Hinsicht habe ich mich damals geirrt: Ich glaubte vor zehn Jahren fest, dass es zehn Jahre später keinen Bedarf mehr daran gibt, Senioren ins Netz zu begleiten. Ich dachte, dass bis dahin alle Mittelalten den Weg ins Netz gefunden hätten und alle Hochbetagten unbehelligt drumrumgekommen wären. Au contraire! Meine VHS-Kurse für PC und Internet erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit, und zwar in allen Altersgruppen.

 

 

 

Cambio - 20 Jahre Carsharing in AachenNachmittags schaute ich noch in der Geschäftstelle von CambioFolge mir! Ich bin ein Link! (externer Link) vorbei, wo es galt, 20 Jahre Carsharing in Aachen mit Schaumwein zu begießen, was ich dann auch tat, denn der kurz zuvor noch geteilte Wagen stand bereits wieder an seinem angestammten Platz am Hansemann.

Ich bin so froh, dass es Cambio gibt! Treue Leserinnen und Leser wissen, dass ich mir sonst vor ein paar Jahren eine Benzinkanösche hätte anschaffen müssen. Ein weiterer Blechhaufen, der die Alleen zuparkte! Aber so ganz ohne Individualverkehr? Die knapp 30 Kilometer nach Jülich, die ich hin und wieder zurückzulegen habe, verschlingen im miefigen ÖPNV eine ganze Stunde, Wartezeit am zugigen Bussteig nicht eingerechnet. Und auch nicht eingerechnet die weitere Stunde Warterei, falls man den nur einmal stündlich abfahrenden Bus auch nur um ein Minütchen verpasst hat.

 

Der Riesenvorteil von Carsharing ist, dass man immer nur dann ein Fahrzeug besitzt, wenn man es gerade benötigt. Den Rest der Zeit steht oder fährt es in der Stadt herum – man selbst ist aller Sorgen ledig: Keine Inspektion, kein Ölwechsel und auch kein lästiger Papierkram, wenn mal wieder ein Meteorit aufs Autodach fallen sollte.

 

Carsharing war mir schon in ganz frühen Jahren in Aachen aufgefallen. Nur beging ich damals einen Denkfehler: Das Prinzip lautete knapp, zehn Leute teilen sich ein Fahrzeug. Ich dachte nur, ja prima, und was wenn zufällig mal zwei zur gleichen Zeit fahren wollen?! Ganz anders sieht die Chose natürlich aus, wenn hundert Leute sich zehn Autos teilen; das Verhältnis ist immer noch eins zu zehn, aber der Bedarf entzerrt sich ganz gehörig. (Mittlerweile teilen sich 3.256 Mitglieder einen Fuhrpark von 77 Autos – da findet sich eigentlich immer ein freies Fahrzeug in der Nähe.)

 

Die größten Unterschiede zur klassischen Autovermietung sind: Eine Buchung ist viel simpler und außerdem kurzfristig möglich – einfach online oder telefonisch den gewünschten Wagen an der gewünschten Station reservieren und zwar zu jeder Tages- und Nachtzeit, zur Not auch spontan nur wenige Minuten vor dem Fahrtbeginn. Die Mindestmietdauer ist auch viel kürzer, nämlich nur eine Stunde. Man muss auch nicht extra raus zur Dependance der Autovermietung: Die Carsharing-Fahrzeuge stehen an 18 über die Stadt verteilten Stellplätzen bereit.

 

Cambio am Hansemann

 

 

 

Schmiere für die Haut ab 4010 Jahre Senioren, 20 Jahre Carsharing – da hätte anschließend nur noch ein 30. Geburtstag kommen müssen. Stattdessen kam bloß ein Paket von HSE24, für die Haut ab 40. Welches ich aber gar nicht bestellt hatte! Wie die bloß auf die abstruse Idee kommen, ich hätte Interesse – oder gar Bedarf – an Nachtcremes im Wert von knapp 100 Euro?! An ewiger Jugend bin ich nicht näher interessiert. Und meine porentief reine Gesichtshaut birgt ohnehin ganz altersuntypisch nur ein paar Lachfältchen – oder Zornesfalten, wenn ich mich ganz doll anstrenge, um böse zu gucken.

 

Zum Glück leben wir in einem Land mit dem Verbraucher zuneigenden Gesetzen, so kann ich die Lieferung kostenfrei und kommentarlos zurücksenden. Dass ich aber saftig kommentieren würde, ist wohl klar, oder?

 

Dummerweise musste ich den Klump aber noch selbst zu einer der wenigen verbliebenen Postfilialen schleppen. Nachdem ich eine Viertelstunde angestanden hatte, besaß die Dame jenseits des Schalters, trotz der immer noch zwanzig Meter langen Schlange hinter mir, die Chuzpe, mich zu fragen, ob ich denn schon Kunde der Postbank sei, es gebe da jetzt ein ganz tolles Angebot mit Visa-Card und bli-bla-blubb …

 

Die Postbank! Geht's noch? Dieser Laden ging mir schon vor 20 Jahren mordsmäßig auf den Zeiger, weil man ständig umfängliche Finanztransaktionen samt eingehender Beratung der Kunden vor einem in der örtlichen Postfiliale erdulden musste, nur weil man einiger Postwertzeichen bedurfte oder ein Schreiben per Luftpost an seine Bekannten in der weiten Welt aufgeben wollte. Bevor ich Kunde der Postbank werde, zahle ich mit Muscheln, Pfefferkörnern oder Hosenknöpfen!

 

 

Samstag, 13. November 2010

Wenn man Musik in digitaler Form von großen Download-Shops oder – bewahre! – illegalen Filesharingseiten bezieht, wenn man nicht gar die externe Festplatte von einem Kumpel zum umfangreichen Datentransfer ausleiht, sieht man sich mitunter mit einer Unsitte konfrontiert: Die MP3-Betitelung ist oft unter aller Kanone. Manchmal schlicht sachlich falsch, orthographisch bloß nachlässig oder auch vorsätzlich dämlich. Sehr häufig wurde auch der unverständliche, aus dem angelsächsischen Sprachraum stammende Brauch, alle Wörter eines Titels großzuschreiben, rigoros auch auf deutsche Stücke angewandt. Dadurch kommt es dann zu unschönen Erscheinungen wie dieser: »Musik Nur Wenn Sie Laut Ist«

 

Nun könnte man sich grämen und greinen und seine leidvolle Existenz mit all ihrer Pein und Mühsal bedauern. Doch ich sage: Lasset ab von solcherlei Tun! In Zeiten, in denen es problemlos möglich ist, innerhalb von wenigen Minuten das gesamte, mühevoll komponierte, liebevoll eingespielte und Jahrzehnte umspannende Œuvre eines Musikers auf die heimische Festplatte zu bannen, ist es nur eine Frage von Anstand und Wertschätzung, sich anschließend an die Tastatur zu setzen und den Werken korrekte Namen zu geben!

 

(Das praktische Freeware-Tool MP3tagFolge mir! Ich bin ein Link! (externer Link) leistet einem dabei großartige Dienste!)

 

 

Sonntag, 14. November 2010

Manch einer mag denken, ich wäre letzten Monat zu harsch mit Hunden und ihren Besessenen …, also Besitzern, jedenfalls mit der Gefahr am anderen Ende der Leine umgegangen. Aber wo das herkommt, gibt's noch mehr! Wie oft muss man den Satz hören: »Hunde sind die besseren Menschen.« Soso, die besseren Menschen also. Was genau ist jetzt besser daran, wenn man ständig bellt, haart, winselt, sabbert, sich die Eier leckt, kleine Kinder totbeißt, die Innenstädte zukackt, sich gegenseitig am Arsch riecht und sprichworterzeugend hündisch ergeben ist? Wenn ich so einen Satz höre, muss ich doch sehr an mich halten, um den Sprecher nicht vermittels eines Nasenstübers in seinem kruden Menschenbild zu bestätigen.

 

 

Montag, 15. November 2010

Ich bin bestechlich: Die zwei Studentinnen aus dem zweiten Stock wollen heute Abend eine Party feiern, wie sie mir per StudiVZ kundtaten. Das ist jetzt blöd, eigentlich, denn morgen früh müssen dann meine Teilnehmer mit einem unausgeschlafenen Kursleiter vorlieb nehmen. Doch gerade brachten die Mädels einen Teller frischgebackener Waffeln und eine Handvoll Ohropax … Süß! Also beides.

 

 

Mittwoch, 17. November 2010

Alle Gute zum 40. Geburtstag, Computermaus!
Mögen dem segensreichen Eingabegerät noch viele weitere Jahrzehnte beschieden sein, damit wir vor dem um sich greifenden Multi-Getatsche und -Gestreichle auf den Bildschirmen verschont bleiben mögen!

 

 

Mir war gar nicht bekannt, dass Max Goldt nun auch als Kursleiter ein Kollege von mir ist. Auf der Homepage der Volkshochschule Aachen steht solches jedoch ungestraft:

 

SCREENSHOT Kursleiter Max Goldt

 

 

Nach etlichen Jahren der Enthaltsamkeit stattete der wunderbare Max Goldt heute also Aachen nocheinmal einen Besuch ab und las vor etwa 300 Zuhörern, die sichtbar mit ihm gealtert sind, im ehrwürdigen Ballsaal des Alten Kurhauses ein paar seiner Texte. Früher hieß es: »An den Kindern sieht man, wie alt man ist«; heute gilt: »An Max Goldt sieht man, wie alt man ist.« In meiner Studentenzeit verschlug es ihn jeden Herbst auf Lesereise hierher, und jedes Jahr wohnte ich seinem Vortrag begeistert bei. Mittlerweile höre ich daher im Kopf seine Stimme, auch wenn ich einen ganz neuen Text von ihm lese.

 

Lesung von Max Goldt im Ballsaal des Alten Kurhauses

 

 

Anschließend ging es wieder ab zur beliebten karaoke en belge:

 

Café Chantant 3 - Rätselbild: Wo ist der Photograph?

 

 

Dies ist übrigens der Karlsbrunnen – aus mir unbegreiflichen Gründe auch »Eäzekomp« (also Erbsensuppenschüssel) genannt – auf dem Aachener Markt bei Nacht. Vorsicht, kann man leicht reinfallen!

 

Karlsbrunnen. Vorsicht, kann man leicht reinfallen!

 

 

Donnerstag, 18. November 2010

Durch Facebook rollt gerade die Comicbildwelle. Zwischen dem 12. und dem 18. November möge man sein Profilphoto durch ein Bild des Lieblings-Comics oder -Trickfilms seiner Kindheit ersetzen und dadurch warme Kindheitserinnerungen wachrufen. Irgendjemand startete den entsprechenden Aufruf, und – Teufelszeug Internet! – wo bis vor wenigen Tagen noch mehr oder minder hübsche Menschenköpfe prangten, tummeln sich nun Wickie, Darkwing Duck, Arielle und eine riesige Menge mir nicht näher bekannter Gestalten aus Farb’ und Pinselstrich.

 

Es heißt gerüchteweise, zwei anonyme Portugiesen hätten diese Welle mit lauteren Absichten ins Rollen gebracht. Ich glaube allerdings, es war eher der unterbeschäftigte Referendar einer auftragsarmen Abmahnkanzlei. Denn was die wenigsten wissen und die anderen verdrängen: Im Grunde ist die Verwendung dieser Bilder rechtswidrig – und unser umtriebiger Rechtsreferendar hofft darauf auf diese virale Art und Weise Mandanten und Bedarf für Urheberrechtsklagen zu generieren. Ich stelle mir gerade vor, wie er Serienbriefe ausdruckt …

 

Natürlich mache ich trotzdem dabei mit! Wie auch gut ein Viertel meiner Freunde sich zu den Idolen ihrer Frühzeit bekennen – und dadurch zu mitunter überraschenden Erkenntnissen über den Nächsten verhelfen.

 

 

Popeye, gemeinfreiWer älteren Datum ist und auf Nummer Sicher gehen will: Popeye kann man gefahrlos verwenden, die Rechte daran sind Ende des Jahres 2008, 70 Jahre nach dem Tod des Erfinders, in Europa erloschen und dessen Werke somit gemeinfrei.


Ich hatte als Maskottchen natürlich Calvin und Hobbes gewählt. Wendet da jemand ein, dass ich bei meinem Erstkontakt mit den beiden schon ein feines Weilchen den Kinderschuhen entwachsen gewesen dürfte …? Gut erkannt! Strenggenommen hätte ich Micky Maus, Clever & Smart oder Captain Future nehmen müssen. Aber das mit dem Erwachsenwerden, das lass ich in diesem Leben mal schön sein!

 

 

Apropos Erinnerungen an frühe Jugend: Happy 50th Anniversary, Kim Wilde! (Von der war meine erste Schallplatte.)

 

 

Freitag, 19. November 2010

Sollte der Terror uns nun doch noch erreichen? Warnungen vor konkreten Anschlägen noch in diesem Monat, Urlaubssperren bei der Polizei und Testbomben in Flugzeugen (die Stiftung Warentest ist auch schon aktiv?!) lassen soetwas erahnen. Von oberster Stelle wird gleichzeitig gewarnt und abgewiegelt. Also nicht hysterischer sein als sonst auch! »Es gibt keinen Grund zur Panik. Ich wiederhole: Panik!!!«

 

Auf jeden Fall ganz schön gemein von diesen Islamisten: Als wäre Weihnachtsmarkt nicht schon Terror genug!

 

 

Samstag, 20. November 2010

Happy Birthday, Day!

 

 

Nach all der Jammerei wegen des bösen Google Street View kommt jetzt, nach der Freischaltung, eine ganz neue Art der Beschwerde: Einige Hausbesitzer beklagen sich nun nämlich, dass ihr Haus verpixelt wurde! Ohne eigenes Zutun. Darauf wäre ich jetzt auch nicht gekommen. Aber verstehen kann ich es: Diese verschwommen-milchigen Flächen im Straßenpanorama sehen sehr, sehr hässlich aus. Ich hätte große Lust, nachträglich Photos zu machen von den Häusern mit Architekturburka.

 

 

Sonntag, 21. November 2010

Zu einem Krankenbesuch verschlug es uns nach Köln. Bahnhof, Dom und Innenstadt waren bestens bewacht: Man glaubt gar nicht, was solche Patrouillen mit MPis im Anschlag für ein immenses Gefühl der Sicherheit hervorrufen …

 

Bevor wir den zum Glück wieder weitgehend Genesenen im Hospital aufsuchten, nahmen wir in Augenschein, was von Köln noch übrig ist. Für all jene, die länger nicht da waren: Ihr müsst jetzt stark sein! Denn viel ist es nicht. Gewiss, ein paar lustige Bauwerke sind in letzter Zeit hinzugekommen, die Kranhäuser und andere Bausünden am Rheinauhafen zum Beispiel.

 

Köln

 

Aber mehr noch als in anderen Städten wimmelt es nur so von Baustellen und Absperrungen und vor allem mysteriösen blauen Rohren allüberall. Will Köln Kassel mit Documenta-Kunst im Straßenbild nacheifern? Dreht Terry Gilliam dort gerade »Brazil II«?

 

Das Rätsel der blauen Rohre von Köln

 

Der Kölsche an und für sich merkt nun, dass ich lange Zeit nicht in Köln gewesen sein muss: Die kobaltblauen Hohlzylinder stehen ja nicht erst seit gestern da. (Ich habe mir das Rätsel der blauen Rohre von KölnFolge mir! Ich bin ein Link! (externer Link) inzwischen von einer Maus bei der Sendung mit der Maus erklären lassen.)

 

Ehemals Stadtarchiv Köln

 

Aus gegebenem Anlass nochens Street View: Wenn man sich in Köln die Severinstraße 222 bis 228 anschaut, steht das Stadtarchiv noch. Geht man ein Stück nach links und schaut vom Georgplatz aus, klafft dort ein riesiges LochFolge mir! Ich bin ein Link! (externer Link).

 

 

Doch zum Glück gibt es stabile Konstanten: Der Rhein (rhenus fluvius est!) fließt unbeeindruckt dahin, und die Brauerei zur Malzmühle steht auch noch.

 

Rhein und Kölsch

 

 

Montag, 22. November 2010

Lichttechnisch wird dieses Jahr in der Voradventszeit aber mächtig abgerüstet! Sollten sich die Verantwortlichen für Straßenmöblierung etwa den Seitenhieb aus dem diario des Vorjahresmonats zu Herzen genommen haben? Aus ökologischer Konsequenz – oder auch nur weil keine Ersatzlampen mehr auf dem Markt zu haben sind …– behilft man sich im Straßenbild heuer mit bescheidenen Kunsttannengrüngirlanden samt eingebauter Minileuchtdioden. Zum Behufe deren Installation fahren seit fast einer Woche zwei Leiterwagen von früh bis spät die Fußgängerzone auf und ab und hoch und runter und hin und her. Die Männlein im fahrbaren Gelenksteiger legen eine gewisse Sorgfalt fürs Messen, Strippenspannen und Leitungsvertäuen an den Tag: Wenn die dieses Tempo halten können, sind sie bis Heiligabend sicher fertig. (Wahrscheinlich macht einen Wahnsinnsspaß, mit diesen Geräten rumzupesen, man kann sie nämlich von oben lenken.)

 

Fahrbarer Gelenksteiger

 

 

Dienstag, 23. November 2010

Mahnmal für den unbekannten ZivildienstleistendenDie Aussetzung des Wehrdienstes und mit ihr die des Zivildienstes, die angesichts der öffentlichen Debatte in Deutschland fast bedeutender ist, rückt näher, im nächsten Juli soll einstweilen Schluss sein mit der Pflicht zum Dienst am Vaterlande. Timing ist alles. Ich habe noch 20 Monate gedient … Aber kein Groll, es hat mir nicht geschadet.

Wenn ich mich beim Casting bei der Musterung nicht ins Bockshorn hätte jagen lassen, wäre ich eventuell noch um den Dienst herumgekommen. Die Herren beim Kreiswehrersatzamt in Trier gaben anfangs nämlich grimmig zu bedenken, dass man den Antrag auf Kriegsähnlichezuständedienstverweigerung tunlichst vor dem Mustern stellten sollte, sonst könnte es mit dem Verweigern Probleme geben. Mit dem Abstand der Jahre unterstelle ich mal dreist, dass ich nur deswegen diensttauglich gemustert wurde, weil ich für den Zivildienst optiert hatte und meine Konstitution nach Ansicht der Amtsärzte dafür allemal ausreichte: Etliche Kameraden meines Jahrgangs, die mich bei sportlichen Aktivitäten stets übertrumpften, aber nicht verweigerten, wurden erstaunlicherweise ausgemustert!

 

Während meiner Zivildienstzeit war ich vier Wochen lang auch kaserniert: Heute vor 20 Jahren kehrte ich zurück von der Ausbildung in der sagenumwitterten Zivildienstschule Bodelshausen, irgendwo im Nirgendwo in Süddeutschland.

 

Schon die Anfahrt mutete abenteuerlich an: Um mit der Eisenbahn – der Dienstausweis galt als Fahrkarte für Familienheimfahrten in Zügen der Deutschen Bundesbahn – aus der tiefen Eifel Richtung Süden zu gelangen, musste ich zunächst einmal Richtung Norden nach Köln und von dort über Stuttgart (damals noch Kopfbahnhof und überirdisch) und Tübingen sowie diverse andere Nester, um nach knapp acht Stunden die 5.000-Seelen-Gemeinde Bodelshausen zu erreichen. (Bloß nicht vergessen, rechtzeitig dem Schaffner bescheidzusagen, sonst fuhr der Zug nämlich an der Milchkanne vorbei!)

 

Der Unterricht umfasste Seminare zu Staatsbürgerkunde, Wesen und Aufgaben des Zivildienstes sowie Rechten und Pflichten des ZDL (Abkürzung für Zuvieldienstleistender). Darüber hinaus wurden für den jeweiligen Einsatzbereich – in meinem Fall Betreuung und Pflege von geistig behinderten Erwachsenen – erforderliche fachliche Lehrgänge veranstaltet. Nicht uninteressant. Und besonders ist mir die »Rollstuhlselbsterfahrung« in Reutlingen in Erinnerung: Eine Horde jungen Männer, von denen die Hälfte in Rollis in der Kreisstadt am Fuße der Schwäbischen Alb umherrollerte oder umhergeschoben wurde. (Komischerweise saß nach der Hälfte des Tages ein anderer vorne drin …) Als unmittelbare Erfahrungen konnte ich folgende mitnehmen: Dass Bordsteinkanten und Treppen echt doof sind und dass bereits ein kleines Bier um die Mittagszeit genossen tierisch zu Kopfe steigt, wenn man die ganze Zeit sitzt!

 

Diese Bildungseinrichtung als Kaserne zu bezeichnen, mag etwas zu krass erscheinen, immerhin gab es keinen Morgenappell, kein Strammstehen und keinen Zapfenstreich. Auch den Zwang, eine Uniform zu tragen, gab es nicht. (Wohl aber den Drang dazu: Die Kluft des Zivis im Pflegebereich besteht seit Alters her aus klassischen Jeans mit weißem T-Shirt.) Wahrscheinlich um uns jungen Männern dennoch den Ernst der Veranstaltung zu verdeutlichen, gab es große Schafsäle mit viel Geräusch und Geruch und einen fest geregelten Tagesablauf. Und wenn man sein Abendbrot um 17 Uhr einzunehmen hat, können die Abende im dunklen Schwabenländle im fernen November schon mal lang werden …

 

Doch es gab netterweise auch abendliches Animationsprogramm: Wer wollte, konnte sich sportlich oder künstlerisch betätigen. (Oder umfangreiche Studien dazu anstellen, welche psychoaktive Substanzen die Kameraden so bevorzugen.) Damals habe ich mich erstmal mit Email beschäftigt. Email – nicht zu verwechseln mit E-Mail! (Email, auch Emaille genannt, bezeichnet das Herstellen von Schmuckstücken aus Metall mit aufgeschmolzener Silikat- und Oxidglasur.)

 

Auch während der Unterrichtsstunden konnte ich meinen Gestaltungstrieb ausleben. (Solange er nicht groß störte, durfte jeder Teilnehmer ohnehin tun, was er wollte …) So fertigte ich also insgesamt 33 Kunstwerke von erschreckender Schönheit in der völlig zu unrecht vernachlässigten Kunstform »Kugelschreiber auf Schreibmaschinenpapier, holzfrei, 80 g/m²«, die ich letztens nochmal in einer Mappe fand und die Anlass zu diesem Erinnerungsbericht boten, der hiermit aber auch schon wieder beendet sein soll.

 

Kugelschreiberschraffur auf Schreibmaschinenpapier, holzfrei, 80 g/m²

 

 

Mittwoch, 24. November 2010

S T I L L E ! ! !Auch akustisch wurde abgerüstet. Seit fast einer Woche hat der Weihnachtsmarkt geöffnet, doch jetzt erst fiel mir auf, dass statt »Stille Nacht« bloß Stille herrscht. (Man konnte die Ruhe hier kaum hören, weil ja die Jungs von der Beleuchtung mit ihren fahrbaren Steigern ständig patrouillierten. Muss echt einen mords Spaß machen, damit herumzukurven.)

Zunächst dachte ich, die Marktbeschicker verzichteten aus Pietät im Trauermonat November auf die Dauerberieselung mit Klingglöckchen. Vielleicht soll die Stille auch bloß die Ernsthaftigkeit der allgegenwärtigen Terrorwarnungen unterstreichen? Oder ob man schlicht zu der naheliegenden Einsicht gelangt ist, dass süßliche Weisen bereits Mitte November etwas fehlterminiert sind? Doch nun erfuhr ich, dass der schnöde Mammon schuld ist: Die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte, liebevoll GEMA genannt, hat ihre Lizenzforderungen in diesem Jahr mal eben verdreifacht und will jetzt 12.000 Euro sehen. Da man schon eine Menge Glühwein, Printen und Kunsthandwerk verticken muss, um diese Summe zu stemmen, verzichtet der Märkte- und Aktionskreis City, der in Aachen den Weihnachtsmarkt veranstaltet, eben weise auf musikalische Untermalung vom Band.

 

Das ist ja wohl der Hammer. Muss man sich mal vorstellen: ein Weihnachtsmarkt ohne Musik! Also, wenn ich herausfinden sollte, welcher Sachbearbeiter bei der GEMA dafür verantwortlich ist …- dann schicke ich ihm ein Riiiiiesenpaket selbstgebackener Plätzchen!

 

 

Obwohl heute das letzte Café Chantant der Saison stattfindet, gibt es für mich kein Chanson, keinen Vin rouge: Ein grippaler Infekt hat mich am Wickel!

 

 

Donnerstag, 25. November 2010

Alles Gute zum Geburtstag, Eva!

 

 

Wem ich ebenfalls gelegentlich eine fette Rechnung von der GEMA an den Hals wünsche, das sind die saisonbedingt neuerdings wieder vermehrt auftretenden Straßenmutanten. Deren Aufkommen hatte in der letzten Zeit – wohl dank dieser herrlichen Menschen im Ordnungsamt – etwas nachgelassen. Man will sich nicht vorstellen, wie es klingt, wenn diese Landplagen tatsächlich gleichzeitig vorstellig würden. Gelobt sei die vierte Dimension!

 

Panoptikum der Straßenmutanten

 

 

Freitag, 26. November 2010

Alles Gute zum Geburtstag, Ben!

 

 

Na also, es geht doch: Kaum brach heute der Winter auf den nordrhein-westfälischen Straßen aus, wurde im fernen Berlin die Winterreifenpflicht verabschiedet!

 

 

Was nicht passt, wird passend gemacht. Das dachte sich wohl auch die Central-Krankenversicherung und führte eine »Beitragsanpassung« durch. Was im Endeffekt bedeutet, dass ich ab nächstes Jahr mal eben 11,5 Prozent höhere Beiträge für meine Private Krankenversicherung zahlen darf; bei gleichbleibenden Leistungen, versteht sich. (Es ist ja nicht so, als hätte es nicht erst letztes Jahr bereits eine kräftige Beitragsanpassung gegeben.)

 

Private Krankenversicherung klingt immer nach Luxus, Einzelzimmer und Chefarztbehandlung – in meinem Tarif gibt es all das aber nicht. Ich habe den günstigsten Tarif mit nur den grundlegenden Standardleistungen gewählt, weil der monatliche Beitrag sonst mehr kosten würde als die Miete. (Obwohl, weiter so und die beiden halten sich die Waage …) Bei den Ärzten genieße ich keinerlei Vorteile gegenüber Kassenpatienten und muss in der Regel genauso lange im Wartezimmer hocken. Im Gegenteil: Ich habe den Eindruck, dass speziell mein Orthopäde letztes Jahr zu Maßnahmen gegriffen hat, die zwar nicht unbedingt notwendig, aber immerhin möglich waren, weil er ja an keine Budgetdeckelung gebunden war. Und da mein Tarif einen »Selbstbehalt« vorsieht – auch so ein tolles Wort! –, muss ich die ersten 1.200 Euro an Arztrechungen und Arzneimittelkosten pro Jahr ohnehin selbst bezahlen. Auf Deutsch: Die Krankenversicherung wird erst interessant für mich, wenn ich wirklich richtig, richtig krank werde. Da kommt man natürlich ins Kalkulieren: Einmal die Pest am Hals und es lohnt sich …

 

 

Samstag, 27. November 2010

Es muss ein ziemlich geiles Gefühl sein, wenn man sein eigenes Buch prominent plaziert in der Auslage der Mayerschen entdeckt!

 

"Eifel für Anfänger" in der Mayerschen

 

Hier nochmal zur Erinnerung der Link für alle, denen der Weg in den Buchladen zu weit ist: »Eifel für Anfänger« – Denken Sie schon jetzt ans bevorstehende Weihnachtsfest!

 

 

Sonntag, 28. November 2010

Energiesparmaßnahmen in allen Ehren – aber die Decke vom Oktogon im Dom abzuhängen finde ich etwas übertrieben …

 

Energiesparmaßnahmen im Dom

 

 

Montag, 29. November 2010

Skandal: Das Internet leckt!

 

Moment, das weckt vielleicht falsche Assoziationen … Und so Bilder bekommt man ja nie wieder aus dem Kopf. Also, das Netz schleckt und lutscht nicht etwa, sondern: Es tropfen Informationen raus. Wikileaks hat vermeintlich geheime Depeschen von US-Diplomaten online gestellt.

 

Sie bergen brisante Informationen auch über deutsche Politiker: Es heißt, Angela Merkel meide das Risiko und sei selten kreativ, Guido Westerwelle sei aggressiv und habe eine überschäumende Persönlichkeit, Wolfgang Schäuble sei ein zorniger alter Mann, Horst Seehofer sei unberechenbar und habe einen begrenzten Horizont und Dirk Niebel sei eine schräge Wahl.

 

Und was genau war davon vorher nicht bekannt?!

 

 

Bei Spiegel-Online musste ich zur Kenntnis nehmen, dass Leslie Nielsen von uns gegangen ist. Völlig überraschend: Der war doch schon immer uralt! Zum Gedenken habe ich dann sein komplettes Filmschaffen bei Wikileaks… äh Wikipedia recherchiert, einschließlich sämtlicher Regisseure, Mitspieler, Drehbuchautoren, Kameraleute, Requisiteure und Typen, die irgendwo einen Nagel festgeschraubt oder ihre Frau erschossen haben.

 

In einer privaten Trauerfeier werde ich heute Abend sein an Zitatdichte kaum zu übertreffendes Hauptwerk anschauen.

 

Oder auswendig aufsagen …

 

 

Gut schlafen werde ich eh nicht können: Ich muss morgen früh nach Jülich, und hier ist heute der Winter ausgebrochen. Halb Aachen ist dicht derzeit – und ich habe wenig Hoffnung, dass sich das über Nacht großartig ändern wird. Vielleicht sollte ich das diario ausnahmsweise heute schon hochladen, falls ich es morgen nicht schaffe, weil ich im Graben stecke?

 

 

Aber noch was anderes: Bei Facebook hat ein alter, an kreativen Ideen auch sonst nicht armer Bekannter dieser Tage mit einer Rätselreihe angefangen. Er zeichnet ein Bildchen, und die anderen sollen den Song erraten, der dahintersteckt. Nachdem ich Stücker zwei erraten hatte, habe ich mich mal revanchiert. Kulischraffur kann ich noch. Also: Wie heißt dieses Lied?:

 

Bilderrätsel

 

 

Dienstag, 30. November 2010

Nun, wie soll ich sagen … Es hat auch Nachteile, wenn die Fahrzeuge des persönlichen Fuhrparks frei zugänglich an zahlreichen Stationen über die Stadt verteilt stehen …:

 

Schneeflöckchen, Weißröckchen ...

 

 

Zum Glück habe ich es heilen Fußes und heilen Kotflügels zum Internetkurs geschafft. Der Kurs darf als gelungen angesehen werden. Dafür spricht jedenfalls, wenn der Kursleiter in der letzten Sitzung mit einer Flasche Rotwein bedacht wird …

 

Nachdem ich schon sämtliche Gehimnisse des Internet verraten hatte, zeigte ich heute zum krönenden Abschluss, was soziale Netzwerke sind und wie sie funktionieren. Und konnte so während der Arbeitszeit noch ein weiteres Bilderrätsel lösen, ich alter Fuchs!

 

Eigentlich mag ich Facebook ja nicht, aber bei StudiVZ und Wer-kennt-wen tut sich kaum mehr etwas. Die neue FB-BilderrätselgruppeFolge mir! Ich bin ein Link! (externer Link) hingegen wächst und gedeiht, es sind schon fünf Zeichner und etliche Rater. Deshalb nennt man das wohl User-generated Content. Ich stelle mir gerade vor, wie sie alle vorm Bildschirm hocken und skribbeln oder Google wegen der Lösung mit Stichwörtern füttern.

 

SCREENSHOT FB-Bilderrätselgruppe

 

So, flott das hier hochgeladen und was Neues gezeichnet!

 

 

 

KDV TL,

HptGefr d. R.

 

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