Oktober 2025
Mittwoch, 1. Oktober 2025
Ich hab gestern Mist geschrieben: Heute vor einem Jahr hatte ich ja gar keine Darmspiegelung, sondern eine Magenspiegelung! Die Darmspiegelung kam erst ein paar Wochen später. Soll ich da mal Photos von einfügen?
Ähnlich unschön sind die Modalitäten der Terminvergabe in dieser Facharztpraxis, die ich damals mitbekam: Der normale Patient muss zu Beginn des Quartals – also heute! – anrufen oder persönlich vorstellig werden, um einen Termin fürs aktuelle Vierteljahr zu ergattern. Die armen medizinischen Fachangestellten hinter der Theke taten mir so leid – denn bereits ab 08:45 Uhr waren keine Termine mehr verfügbar, wie sie jedem Antichambrierenden wortreich mitzuteilen hatten: »Jetzt geht’s erst wieder ab Januar 2025, kommen Sie dann nochmal …«, oder ähnlich.
Solch eine Magenspiegelung – oder das Gegenteil davon – macht man ja nicht mal zwischendurch, nur so zum Spaß, so dass ich den Unmut der unverrichteter Dinge wieder abrauschenden Patienten gut verstehen kann. Der eine nicht-gewordene Patient verabschiedete sich mit geraunten Worten, die auf »… Arsch lecken!!!« aushallten, – was anatomisch fast passte, ihm jetzt aber medizinisch-diagnostisch auch nicht groß weiterhalf.
Um die wiederholenden Diskussionen waren die Damen vom Empfang auch nicht zu beneiden. Eine Fast-Patientin schlug vor, doch eine Warteliste einzuführen; es würde doch schon mal jemand absagen wegen Unwohlsein oder Krankheit. (Oder Tod …) Und dann könne sie ganz spontan einspringen.
»Nein, machen wir nicht. Sie können ja anrufen.« –
»Also täglich, jeden Tag, andauernd?!« –
»Ja.«
Okay, die wollen das so!
Wie sehr mache ich mich jetzt unbeliebt, wenn ich sage, dass ich meinen Privat-Termin für Dienstag am Donnerstag zuvor bekommen habe …?
Mit diesem Gesundheitssystem stimmt etwas ganz gewaltig nicht!
Donnerstag, 2. Oktober 2025
Der Kollege rechts guckt schon ganz bedröppelt:

Aber es kommt alles auf die Perspektive an: Hätte ich von oben geknipst, würde er lächeln!

Freitag der Deutschen Einheit, 3. Oktober 2025
Statt jahreszeittypischer Drachen werden derzeit vermehrt verdächtige Drohnen in der Luft beobachtet: So in München, in Frankfurt am Main, über Schleswig-Holstein, über Brandenburg und bei Elsenborn. (Komischerweise nicht über dem Kanzleramt; wahrscheinlich nur wichtige Ziele.) Insbesondere militärische Anlagen und Flughäfen sind betroffen, was zu einer zeitweisen Einstellung des Flugverkehrs führte. Es heißt, der Russe stecke dahinter, man wurde aber noch keines Piloten habhaft.
(Hey, Letzte Generation, seid ihr jetzt neidisch? Kein Festkleben, kein strafbewehrter Hausfriedensbruch, keine Festnahmen – einfach maximale Störung bei minimalem Aufwand und geringem Entdeckungsrisiko!)
Mal wieder schwer fassbar: Es gibt in diesem, unserem Land keine Klarheit, wer in solch einem Fall eigentlich zuständig ist: Bundeswehr oder Grenzschutz oder Polizei oder Ordnungsamt oder Kreisjägerschaft. Je nachdem über welchem Fleckchen Erde solch ein unbemannter Miniflugkörper herumsaust, muss da ja ein ganz anderes Formular ausgefüllt werden! (Und wehe, die Drohne wechselt ihren Aufenthaltsort … An den Papierkram mag ich gar nicht denken!) Hat sich was mit deutscher Einheit; ist eher eine deutsche 16-plus-X-heit.
Diese Malaise erinnert ein wenig an die Corona-Krise. Hey, wenn ich ein Land zu laufen hätte, lägen da Pläne für alles Mögliche in meiner Schublade! Ich hätte beizeiten ein paar kreative Köpfe (oder meinetwegen eine KI!) drangesetzt, sich alle möglichen Horrorszenarien auszudenken – nebst Lösungsmöglichkeiten. Es kann doch nicht sein, dass bei jeder neuen Gefahrenlage alle aufgeregt umeinanderlaufen und wie wild herumdiskutieren!
Mein Vorschlag: Gebt jedem Bürger eine Flak – ich finde nämlich, man sollte generell alle Drohnen vom Himmel holen. Doch leider gibt es noch zu wenige Möglichkeiten, Drohnen unschädlich zu machen. Abschießen klingt ja erst mal gut – aber wenn die Drohne dann einem Unbeteiligten auf den Kopf fällt, ist das nicht so schön. Sehr cool wäre natürlich eine Jam-Session, äh Jammen mit einem Störsender, der unbemannte Luftfahrzeuge zur Landung zwingen kann. Aber die besten Schauwerte liefern diese größeren Drohnen mit Netz untendran, die die bösen Drohnen einfach so volley im Fluge aus der Luft keschern.
Sonntag, 5. Oktober 2025
Facebook verteilt Zückerchen, um mehr gratis User-Content zu bekommen:

Sehr interessant, wen ich dort mehrheitlich erreiche …

Montag, 6. Oktober 2025
Ob‘zapft is! Die offizielle Bilanz des Oktoberfestes lautet: Fünf Vergewaltigungen, 72 Sexualdelikte, 236 Körperverletzungen und 2.729 alkoholbedingte Notfälle.
Oder wie der wurstfressende Ministerpräsidenten-Cosplayer am 20. September prophezeite: »So viel Lebendigkeit, so viel Lebensfreude!«
Dienstag, 7. Oktober 2025
Apropos Würstchen: Jetzt geht es um die Wurst!
Die EU hat monatelang gebraten beraten: Da anscheinend sonst alle
Probleme gelöst sind, will sie nun verbieten, dass vegane Lebensmittel ähnlich
wie Fleisch heißen dürfen. Also keine Tofuwürste, Gemüsefrikadellen, Sojaschnitzel
und Veggieburger mehr.

Der Verbraucher würde dadurch nämlich »getäuscht«. Der Verbraucher, die arme Wurst! Für wie doof halten die den eigentlich? Es steht groß und breit »VEGAN« auf der Packung; meistens noch mit einem warnenden Extra-V und einem giftig-grünen Blättchen-Logo. Und vor allem meterweit getrennt von echtem Fleisch. Außerdem sind vegane Produkte meist viel teurer … – spätestens dann sollte es ein jeder bemerken.

(Vielleicht sollte man ein Warnlabel einführen? »Vorsicht: Hierfür wurden keine Tiere gequält und getötet!«)
Niemand erwartet Rinderhack und Schweinemett, wenn er sich einen Veggieburger kauft. Und selbst wenn man danebengreift: Man fällt nicht sofort tot um, wenn man mal eine vegane Mahlzeit zu sich nimmt.
(Genauso wie man nicht sofort tot umfällt, wenn sich mal ein Speckwürfelchen in die Falafel verirrt hat!)
Die Fleischlobby ist natürlich für das Verbot, sowie weite Teile von CDU/CSU und auch der Kanzler höchstselbst. Merz bei Miosga: »Eine Wurst ist eine Wurst.«
Eine Wurst ist also nicht mehr nur eine besondere Darreichungsform. Auf den Inhalt kommt es an! Also gewolfte, gekutterte oder pürierte Fleischreste von Tierleichen (inkl. Innereien und Blut), in Eigen- oder Fremddarm gepresst.
Hallo? Als ob wer wüsste, was in Wurst wirklich wäre!
Was wenn wir da jetzt mal konsequent weitermachen?
- Fleischtomaten sind nicht aus Fleisch.
- Jägerschnitzel stammen nicht vom Jäger.
- In Blutorangen ist kein Blut.
- Meeresfrüchte sind kein Obst.
- In Leberkäse ist kaum Leber und gar kein Käse.
- Hamburger enthalten keine Hamburger, Bremer keine Bremer.
- Schweineöhrchen sind vegetarisch.
- In Zahnpasta sind weder Zähne noch Nudeln.
- Ein Seelachs ist ein Dorsch, kein Lachs.
- Babyöl wird nicht aus Babys gemacht.
- Scheuermilch schmeckt so gar nicht im Kaffee.
- Für Kinderschokolade wird kein einziges Kind geschmolzen.
- Poolnudeln und Ulknudeln sind keine Pastagerichte.
- Hotdogs bestehen nicht aus Hunden, sondern aus … – niemand weiß das!
- Mozartkugeln sind nicht die Testikel von Wolfgang Amadeus.
- Schlumpfeis enthält kaum Schlümpfe.
- In Dickmanns sind keine dicken Männer drin. (Früher waren da mal … – aber lassen wir das.)
- Bestimmte Parteien sind gar nicht christlich, sozial oder eine Alternative für irgendwas.
Allerdings: Wenn zwei vegane Rapper sich streiten, dann ist das trotzdem ein Beef!
Vorschlag: Wir lassen's so, wie‘s ist! Doch das Wurst-Käse-Szenario ist nun eingetreten – neue Namen müssen her:
- Proteinprengel
- Grillschwengel
- Linsenhappen
- Pilzbratlappen
- Seitansticks
- Lupinenbratlinge
- Kichererbsenkugeln
- Pflanzenschmaus
- Grünzeugstäbchen
- Gemüseaggregate
- Bohnenproteinmodule
- Erbseneiweißscheiben
- zweiendige Tofuschläuche
- moralisch überlegene Eiweißrollen in Darmimitat
Hm, jetzt krieg ich Hunger!
Oder man betreibt Guerilla-Taktik und nennt das Zeug:
- Vörstchen
- Buletti
- Schönken
- Philé
- Frekadelli
- Steg
- Schnitzeli
- Börger
- Hackvielleicht, halb und halb
Aber das ist mir alles wurscht!
Donnerstag, 9. Oktober 2025
Habe gerade erfahren, dass ich ja Literaturnobelpreisgewinner bin!

Oder László Krasznahorkai zumindest ähnlich sehe.
Was echt langsam nervt, ist dieses ständige »Ist das KI?« und »Das ist doch KI!«. –
Nein, natürlich nicht. Das ist ehrliche, authentische Bildmanipulation mit Photoshop!
Ich hoffe, dass er morgen sein Sandschäufelchen, äh seinen Friedensnobelpreis bekommen wird! Weil sonst:

Freitag, 10. Oktober 2025
So, Venezuela: Aufpassen!

(Wahrscheinlich stachelt Trump jetzt Israel und Palästina an, doch noch ein bisschen weiterzukämpfen.)
Wer kam eigentlich auf die Idee, diese hässligen Kästen in der historischen Altstadt zu drapieren?

10. Oktober: Sie fangen an, die Weihnachtsbeleuchtung aufzuhängen …

Das find ich noch erschreckender als den Horror-Noppeney nebenan.

Können wir gelegentlich mal dahin zurückkommen, Feste dann zu feiern, wann sie sind? Also Weihnachten an Weihnachten zum Beispiel? Und Karneval nicht schon im Herbst davor?
Vernissage »Bewegung« von Tanja Elmazovic und Suat Sensoy in der Aachener Verfahrenstechnik AVT:






Samstag, 11. Oktober 2025
Da möchte man meinen, dass morgens um sieben die Welt noch in Ordnung wäre (James Last-Musik swingt rein) – doch schon in Aachen-Rothe Erde hatte unser Zug zehn Minuten Verspätung …
Wie zur Hölle kriegt man das denn hin?! An einem Samstag! In den Ferien! Morgens, um kurz nach sieben!
Also wieder Gelegenheit für ein bisschen Sightseeing in Köln (am Rhein).
Learning of today: Der Kölner Dom hat eine Hausnummer!

Allerdings bloß die №4 – und recht lieblos rechts neben die tiefengestaffelten Bögen des mittleren Stufenportals im Westen genietet.

Ich möchte wetten, dass ein jeder auch nur mäßig angelernte Quereinsteiger-Postbüttel die Depeschen für die Kapelle neben dem Hauptbahnhof in Köln (am Rhein) wird einigermaßen korrekt zustellen können!
Mehr noch: Ich wette, das Ding kommt auch an, wenn bloß »Kölner Dom« draufsteht!

Also falls einer dem Dom schreiben wollen sollte. Wer wohnt denn da überhaupt? Kaspar, Melchior und Balthasar? Der dicke Pitter?!
Angekommen!


Bei den letzten Karlshöhenmetern meines ehemaligen Schulwegs steht seit Jahren eine Warntafel, dass es auf der Treppe keinen Winterdienst gebe.

Anscheinend auch keinen Frühling-, Sommer- oder Herbst-Dienst!
Oben bin ich dennoch nett begrüßt worden.

In den Pilzen. Aber nur auf Photosafari:






Schlauer werden mit dem Internet:
Habitatbäume sind meist alte oder absterbende Bäume, die wichtigen Lebensraum für viele Tierarten bieten, etwa durch Spechthöhlen oder Horste. Da solche Bäume wirtschaftlich wenig interessant sind, fördern spezielle Programme ihren Erhalt.

Der Kollege hier besitzt daher nur eine Plakette mit laufender Nummer – das wäre aber sonst auch ein verdammt guter Jahrgang!
Ich fragte mich: Wer geht so tief in den Wald?
Und ich fragte mich noch mehr: Wer geht so tief in den Wald – und schmeißt da seine Kanister hin?!

Sonntag, 12. Oktober 2025
Da spazierst du sonntagmorgens ganz entspannt zur Löwenburg und plötzlich kommt im oberen Burgring ein hübscher Oldtimer des Wegs.

Und dann noch einer.

Und noch einer.

Und noch viele mehr!

Gute Photographie bedeutet hauptsächlich, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein – sowie eine Kamera im Anschlag zu haben.


Auf der Löwenburg gibt es (außer Strom? Telegraphie? Glasfaser?) noch etwas Neues: einen Snack-Automaten!

Sowie einen rustikalen Platz zum Rasten – mit bemerkenswertem Vertrauen in Ehrlichkeit und Anstand der Menschheit. (In Aachen wären alle Deko-Artikel längst weg oder mit Markern verziert.)



Sie führen sogar Bitburger – und ein Bit zu 2,50 fern der Heimat geht voll in Ordnung.
(Aber vom AfD-Unterstützer Müller kaufe ich keine Milch!)
Das Gebäude/Areal der Vorburg soll zur Event-Location umgebaut werden, so dass man da heiraten oder frohe Feste feiern kann. Eisch sinnens jespannt.

Vor Ort sprachen mich zwei junge Spunde mit einem Geschenk in der Hand an, ob das wohl der »Burgplatz« wäre; sie wollten jemanden besuchen. Joah, das ist eine Burg, und das ist ein Platz – das kommt so weit wohl hin. Aber hier wohnt derzeit niemand und die Anschrift lautet anders.
Ich scherzte, ob sie wohl auch Gerolstein meinen und nicht vielleicht Daun oder etwas ganz anderes?
Da merkten sie an, dass sie eigentlich zum »Burgblick« wollten. Okay, auf einer Burg ist wahrscheinlich der schlechteste Platz, um einen Blick auf die Burg zu haben …
GIYF, doch Google kannten die jungen Herrschaften anscheinend noch nicht. Oder haben es nicht In Betracht gezogen. LMGTFY: Die Straße Burgblick befindet sich in Pelm. Und von da kann man prima auf die Kasselburg gucken, nicht auf die Löwenburg.
(Vergesst das mit der Wehrpflicht. Wir sind eh verloren!)
Der coolste Boule-Platz befindet sich im Burgring:

Newton hätte sicher auch seine Freude dran gehabt.
Zum zweiten Mal heute auf der Burg:





(Man hat mir verschwiegen, dass man auf dem weiteren Weg die hübschen Blätter-Öhrchen wieder abgelegt hat – so dass ich die ganze Zeit im Wald der einzige Tuppes mit Laub am Kopf war!)
Die Waldkugelbahn ist beliebt bei Jung und Alt und allen dazwischen.

Ich freue mich zwar, wenn ein Plan aufgeht und der Tourismus in der schönen Eifel belebt wird. Aber nicht, wenn dadurch dann 100 Karren im Büsch rumstehen!

Montag, 13. Oktober 2025
Mein bescheidener Plan war, mit einem der letzten Züge, die für ein halbes Jahr aus Gerolstein gen Norden starten würden, nach Hause zu fahren. Doch schon morgens hieß es »Stellwerkschaden!«, alles fällt schon heute aus.
Beziehungsweise, bis Jünkerath kam man noch: Dann sollte man den Ersatzbus nach Kall nehmen, dann den Zug nach Köln (am Rhein) und dann wie gewohnt rüber nach Aachen. Kostenpunkt, äh Zeitpunkt: knapp vier Stunden. (Wenn denn mit dem Anschluss alles klappt.)
Besagter SEV kam dann nur stotternd in Bewegung – was nicht groß verwundert, denn es stehen ja keine Heerscharen von Fahrern und Bussen stramm bei Fuß.
So beschloss ich kurzerhand, dann erst morgen zu reisen – wenn ich doch ohnehin mit einem klapprigen Omnibus über Stock und Stein karriolen muss.
Beste Gelegenheit, nach Langem nochmal die Munterley zu erklimmen und erstmals die Bergziegen an deren Südwand zu besuchen.

Hui, da mal spontan und freihändig im buntgebatikten T-Shirt hochklettern, das wär voll gefährlich!
(Und glücklich lebendig oben angekommen müsste man sich von einer eifelvereinigen Ordonanz vorwerfen lassen, dass man ein paar naturgeschützte Halme zertreten haben könnte – also dieselben Halme, die unsere horntragenden Freunde grad ganztags wegknuspern …)

Things are not always what they seem. So eine süße Geiß von vorn – und dann hat der Knilch das faustdick hinter den Ohren!

Oder woanders …



Huhu! Komm mal was näher!

Wie schön: Rechts unten im Bild vergammelt der Weitsprungsandkasten neben dem SMG.

Dort hätte ich einst weite Sprünge im Wettbewerb vollführen müssen sollen – die ich aber stets stehend absolvierte. (Man wollte sich ja nicht die Klamotte schmutzig machen, hallo?! Schlimm genug, dass man dabei Sand in die Schuhe bekam!)
Die nicht zu ferne Zukunft:

Die nähere Zukunft:

Man könnte von hier aus Leuten ins Wohnzimmer knipsen!

Dolomitfelsen in der Eifel. Sie haben hier ein bisschen was von Caspar David Friedrichs »Kreidefelsen auf Rügen«.

Ich war überzeugt, dieser Zaun bezwecke, die zahmen Ziegen im Zaume zu halten. Wieder weit gefehlt: Der wird den widerlichen Wolf von der Weide weghalten!

Auch schön: Diese Inschrift auf dem laminierten Zettel gibt es beidseitig, also auch in Richtung Innenseite, zu den Zicklein! Wisst ihr Bescheid, Mädels!
Ich glaub’s ja nicht: Da ist grad niemand auf dem Auberg?! Aber ganz viele Schäfchen auf dem Wüllersberg.

Lost place Albertinum:

Briefkästen bunt wie Mülleimer.

(Rechnungen kommen in den roten!)

Heute wurden die Träger des Wirtschafts-»Nobelpreises« kundgetan. Das crazy! Echte Nobelpreisträger haben was geleistet für die Menschheit, Krankheiten geheilt, Frieden geschaffen oder wenigstens paar Popsongs auf der Gitarre geschrieben. Wirtschaftsnobelpreisträger haben bloß einen Wirtschaftsnobelpreis gewonnen.
Dienstag, 14. Oktober 2025
Der KAISERHOF erwacht zu neuem Leben! Es wachsen Bäume raus …


Schon bei der Abfahrt wusste ich: Für Leute mit fieser Stimme, die vor einer Reise im SEV unbedingt massig Knoblauch fressen mussten, ist in der Hölle ein besonderer Platz vorgesehen!

(Wenigtens der Akustik konnte ich etwas entgegensetzen. Das nächste Mal kommen Tampons in die Nase!)
Wie zum Hohn ließ sich nach drei Tagen trübgraubedeckten Himmels auch die liebe Sonne mal wieder blicken.

Gelegenheit für andere Perspektiven!

In Marmagen rumpelten wir am Gustave Alexandre Eiffel gewidmeten Platz vorbei.

Der Konstrukteur des Eiffelturms (1832–1923) hatte wohl Verwandtschaft dort und hieß eigentlich »Bönnickhausen«, was in Frankreich seinerzeit nicht so gut vermittelbar war, weshalb er schließlich »Eiffel« genannt wurde; nach damaliger Schreibweise mit zwei F.
La Toure de Bönnickhausen? Oh, là, là!
Aber Namen sind eh Schall und Rauch:
Köln (am Rhein) verdankt seinen Namen dem römischen Colonia Claudia Ara Agrippinensium; das sagt heute keiner mehr.
Wörtlich bedeutet das »Claudische Kolonie und Opferstätte der Agrippinenser« – das was lang!
Und alle können jetzt froh sein, dass ich »Köln« von der Autokorrektur von MS-Word als Running Gag automatisch nur mit »Köln (am Rhein)« ersetzen lasse, und nicht etwa mit »Claudische Kolonie und Opferstätte der Agrippinenser« oder gar frei übersetzt »Stadt römischen Rechts der Agrippinenser, unter Claudius gegründet beim Altar für den Kaiserkult«.
Tu ich nicht.
Aber ich könnte es!
Halloween is coming.

Zurück aufs Gleis. Da ist Köln-Süd. Da ist Köln-West. Man kann die Domspitzen schon sehen, nur noch Minuten bis zum Hauptbahnhof – hey, das könnte klappen!
Doch dann folgt das lange Handtuch – also die gerade Einfahrt zum Hbf, beim historischen SATURN am Hansaring vorbei. (Also der, der einst alle Schallplatten der Welt am Lager hatte; die man aber erst mal finden musste.) Man ist quasi schon da, aber es ziiieht sich.
Und dann muss man in -1 Minuten von Gleis 3 zu Gleis 8 – sportlich!
Na ja, was soll ich sagen: Schon wieder eine knappe Stunde Zeit in Köln (am Rhein) gewonnen …

(Sonnenschein wieder weg.)
Vor diesem Hintergrund nervt die aktuelle Werbekampagne der Bahn mit Enke Angelke umso mehr. Witze über die Bahn machen dürfen die Kunden – nicht die Bahn selber.
(Wahrscheinlich haben die Werbefuzzis der DB mal bei der Berliner BVG reingeschaut.)
Mit dem Fahrrad schafft man die Strecke Gerolstein–Aachen laut Google in 6 Stunden und 11 Minuten: Ich muss dringend mal mein Rädchen aus dem Keller entstauben, ölen, entrosten, aufpumpen, die Plauze wegtrainieren und losfahren!
2025 ist kein gutes Jahr für Kinoplakat-Künstler:
Vorgestern verstarb Drew Struzan (Star Wars, Indiana Jones, Zurück in die Zukunft), vor zwei Wochen Renato Casaro (Der mit dem Wolf tanzt, Dune, TNES und die halben 80er) und bereits Anfang des Jahres Robert McGinnis (Breakfast at Tiffany’s, diverse James Bonds).

Ach, wie erkläre ich es der Jugend? Die Jungs schufen in der goldenen Zeit Filmplakate, die die Leute in die Lichtspielhäuser lockten – mit Farben, Stiften und Pinseln (Rotmarder, Echt-Kolinsky); nicht mit heutigen Photomontagen, digitalen Composings und beliebiger KI-Langeweile.
Die ganz Taffen haben sogar nicht nur Kinoplakate für den Druck entworfen, sondern die komplette Fassade des Kinos mit riesigen Plakatmotiven bemalt!
Mittwoch, 15. Oktober 2025
Da dachte man schon, dass Fernsehen eigentlich tot ist – und dann haut TV-total einen raus! Und zwar in der Geschmacksrichtung »interaktiv«: Keine durchformatierte Langeweile, sondern ungeplant, chaotisch und vor allem live – so macht Fernsehen Spaß. (Zuletzt sah man so was beim Garagenfernsehen von RTL plus in den Achtzigern.) Da darf dann auch gerne mal der Ton ausfallen …
Dafür braucht es natürlich einen Schlagfertigen wie Puffi. Der als billjen Trick zwar teure Preise unters Volk schmeißen durfte, was der Lautstärkeregelung des Publikum zuträglich war, aber hey, das waren zwei Stunden Dauerfeuer auf die Lauchmuskeln – und das an einem hungrigen Mittwochabend!
Donnerstag, 16. Oktober 2025
Press play on tape: Ich hab nen neuen Computer!

Also schon was länger: Heute vor 40 Jahren fuhren wir im väterlichen Opel
Ascona nach Mayen und kauften gleich zwei Mal einen neuen Brotkasten
Commodore C64. (Das war ein Sonderangebot im Handelshof …)

Da ist der Beweis! Das ist zwar nicht meine Quittung, aber meine sieht sehr ähnlich aus, mit №32-003832 oder №32-003834 drauf.
Als Argumentationshilfe für den teuren Erwerb diente damals: »Den kann ich für die Schule brauchen!«

Daher bedurfte es auch flugs eines Joysticks, mit Mikroschaltern! …

Freitag, 17. Oktober 2025
Da ist man ohne Not ins Hochgebirge gekraxelt und tödlich verunfallt – und schon bekommt man vom SPIEGEL eine aktuelle Titelstory nebst Portrait auf dem Titelbild spendiert.
Früher musste man für sowas noch einen Prominenten erschießen!
Samstag, 18. Oktober 2025
Nicht wirklich neu, aber lecker: Im CURRYPALAST selig am Bushof residiert nun das trendige SANTO.

Dort gibt es zwar cooles Sushi, aber wir wählten warmes Thai-Curry – der alten Zeiten wegen wahrscheinlich …

Die drüschen Sticks Das Länglich-Eckige in der Bildmitte ist übrigens
gebratener Tofu – den kann man aber auch gerne weglassen. Auch auf
frittierte Scheiben von Kuh, Schwein, Ente oder sonstigem Getier kann man
getrost verzichten: Das Curry mit fluffigem Reis allein war eines der besten,
das ich je genießen durfte.
Man kann statt à la carte auch all you can eat essen; aber nicht als Buffet. Man bestellt stattdessen auf einem Tablet, und dann bringt einem ein Roboter mit Katzengesicht die Speisen peu à peu an den Tisch. (Wenn er sich denn nicht in der Bestuhlung verhakelt … Heute war es noch ziemlich leer und trotzdem hatte er sich zwischendurch festgefahren.)

Das Konzept des Ladens habe ich jedoch noch nicht so ganz geblickt: Ein spanischer Name, thailändische bis japanische Küche – und törkische Musik im Hintergrund? Aber egal, das Essen war gut!
Bei der offiziellen Neueröffnung letzte Woche konnte ich leider nicht zugegen sein, daher machten wir heute der Galerie Kellermann in der Kleinmarschierstraße unsere Aufwartung.





…
Zum Glück hatte ich beizeiten ein Stück Spanplatte aus dem Boden der Wirichsbongardstraße festgehalten:

Leider nur photographisch. Ich hätte es aussägen sollen und später teuer verkaufen!
(Auf der Müllkippe musste der Künstler über 100 Euro für die fachgerechte Entsorgung der Bodenplanken latzen …)

Das crazy. Das Jugendwort des Jahres steht fest. So ein Firlefanz! Für jedes dieser neu hinzugekommenen Wörter möchte ich eine vermeintlich veraltete oder veraltende Vokabel in meine Sätze einstreuen, die die Düd*in schon abgeschrieben oder längst ausgelistet hat. Was ist an einem Hackenporsche oder einem Fernsprechapparat auszusetzen?

Sonntag, 19. Oktober 2025
Die Fläche rund um die alte Forster Linde und St. Katharina bekommt Farbe; sowie Sitzgelegenheiten. Bei einem kreativen Workshop waren Ideen entstanden, die nun unter der Federführung der Designerin Patricia Yasmine Graf umgesetzt werden.





Während ich gerade handyknipste, vernahm ich despektierliche Kommentare zweier Passantinnen aus der Ferne. Sie kamen näher und sprachen mich von hinten an: »Was ist das denn für eine Kunst?«, oder so ähnlich.
Ich hatte nicht die Absicht, wertvolle Lebenszeit auf sie zu verwenden, daher entgegnete ich knapp: »Kunst.«
Und beruhigte sie, dass es nur Kreidefarbe sei und alles nach zwei, drei Mal Regen wieder weg wäre.
Was ich da noch nicht wusste: Diesmal ist es dauerhafte Asphaltfarbe, hihihi!
Montag, 20. Oktober 2025
Fast gar nicht mitbekommen: Während bei Bürgergeldempfängern und Mindestlohnbeziehern um jeden Cent gestritten wird und laut Millionär Merz alle ihre Gürtel mal gefälligst enger schnallen und irgendwie mehr leisten und mal schön Aktien kaufen sollen, genehmigten sich die Abgeordneten des Deutschen Bundestages im Sommer mal eben knapp 600 Euro pro Monat zusätzlich.
Weil sich laut Abgeordnetengesetz der Betrag ja am Gehalt eines Bundesrichters orientiert und automatisiert angepasst wird und auf der allgemeinen Lohnentwicklung basiert, ist alles korrekt soweit – laberkantaber!
Also, wenn ich über 11.000 Euro im Monat (plus Spesen) bekäme, wäre ich mal schön still. Auch wenn ich da ein gesetzliches Anrecht auf irgendetwas hätte. Der Preis für ein Pfund Butter wäre mit jedenfalls gehörig egal. (Ich wüsste ihn nicht mal!) Ich würde stattdessen einen Jens Spahn zur Wiedergutmachung heranziehen: Dessen Maskenskandal hat fast eine halbe Milliarde Steuergeld gekostet – und trotzdem darf der Typ mit irrem Blick in jeder zweiten Talkshow labern und lebt auf Staatskosten, seitdem er 22 war.
Dienstag, 21. Oktober 2025
Am Wochenende ist in den Louvre eingebrochen worden. Top Job, Diamantenraub in Paris. »Les onze de l'Océan« haben die Juwelen eines dieser Napoleons geklaut.
Wer genau es war? – Die einzige Zeugin Mona Lisa schweigt!
In der Nähe des Hauptbahnhofs, zwischen Kasinostraße und Hackländerstraße, gibt es eine Unterführung unter der Bahnlinie hindurch. Man nennt sie Harnröhre – keine Ahnung, warum …


(Fragen Sie mal Ihre Töchter!)
Im April postet jeder die Magnolie am Dom – im Oktober niemand!

Mittwoch, 22. Oktober 2025
Als normalerweise tagesaktueller Leser der Nekrologs auf der Wikipedia habe ich den Fortgang unseres Bildhauers Bonifatius Stirnberg doch glatt übersehen! Am Dienstag letzter Woche bereits ist er mit 92 Jahren verstorben – allein an diesem Tag bin ich an dreien seiner Werke rein zufällig vorbeigegangen.
Aus diesem Anlass folgt nun mal eine ganz absichtliche Stirnberg-Kunstroute. Denn Aachen ist voll von seinen Denkmälern; jeder, der in den letzten 50 Jahren mal hier war, ist garantiert schon an einem vorbeigeschlappt!
Ein Klassiker ist »Gregor von Burtscheid« vor St. Michael, am Aufgang zur Zeise. Den kenne ich am längsten, weil ich einst dort wohnte; auch wenn ich ihn immer für den Nikolaus gehalten habe …:

Sehr bekannt und beliebt sind die »Fünf Pferde« vorm Hauptbahnhof:


»Die spielenden Kinder« vor der Ostschwimmhalle, hinter der Grabeskirche St. Josef:

Der »Friedensbrunnen« in Driescher Hof:

»Mit Kind und Kegel« aka »Mer fahre mit der Moder op dr Brand!« an der Trierer Straße:


Die »Märchenfiguren«, gut versteckt hinter dem Gregorius beim Jahnplatz, sind quasi der unbekanntere Puppenbrunnen.


Das »Walter-Hasenclever-Denkmal« beim Café Vers an der Barockfabrik:

Der »Puppenbrunnen« in der Krämerstraße – da hat jedes Oecher Keng schon mal posiert oder die Ärmchen verdreht!


Der »Möschebrunnen« vorm Dom. Dort kann man sogar Trinkwasser zapfen!


Die Kreuzigungsgruppe »Henger Herjotts Fott« henger Herjotts Fott.

(Jeder nur ein Kreuz!)

Die glorifizierte »Oecher Tram« auf dem Oberplatz:

Das »Voltigiermädchen« in Hanbruch vor dem Backenzahn St. Hubertus:

Das »Spielschiff« vor dem » AUS DER KOHLE«, der »Mayerschen Buchhandlung« und meiner Haustüre wurde vor ein paar Jahren wegen Unfallgefahr gesperrt, demontiert und abtransportiert.

Doch auch in Stolberg (und vielen anderen Städten) hat Stirnberg Spuren hinterlassen, und zwar den »Galminus-Brunnen«:



Vor St. Donatus in Brand muss man reden:

Op up Platt, en onser schöner Oecher Modersprooch – oder auf Hochdeutsch.



Während meiner Exkursionen durchs Stadtbild ist mir ein weiterer Zweck des Kopftuchs aufgefallen. Herkömmliche Gründe sind ja Tradition, religiöses Selbstverständnis, Gruppenzugehörigkeit, Abgrenzung, Vorschrift, Druck aus dem sozialen Umfeld und Symbol des islamischen Patriarchats.
Doch auf diese Nutzungsmöglichkeit heute wäre ich nie gekommen: Als Freisprechanlage! Eine junge Frau mit recht runden Wangen hatte sich ihr Handy zwischen Tuch und Backe eingeklemmt und konnte so chillig freihändig parlieren.
Donnerstag, 23. Oktober 2025
Mit einer Rose mit einer Rose in der Rose.

Das gleichnamige Restaurant am Dom genießt zwar einen guten Ruf, es hat mich heute aber so gar nicht überzeugt: Man saß doch etwas zugig (Ich hatte die ganze Zeit den Abwaschgeruch aus der Spülküche in der Nase; zum Glück war es nicht der vom Klo!), die Akustik war bloß so mittel und die semifreundliche Bedienung agierte nur auf halber Kraft:
Ich bekam mit, wie ein Gericht – Saltimbocca – irrtümlicherweise am Nebentisch serviert werden sollte und daher in die Küche zurückging. Fünf Minuten später bekam ich dann meine Bestellung – Saltimbocca –, die etwas unterkühlt ausfielen …
Geschmacklich war die Mahlzeit okay, das Fleisch aber überaus zäh. Kalbfleisch ist bauartbedingt gemeinhin doch eher zart.
(Für mich hätten sie das Kälbchen daher nicht extra anschneiden müssen. Es haben doch sicher ein paar Schuhsohlen herumgelegen?)
Da reißt das urige Innere es auch nicht raus.

Auch wenn ich der Kindheit so langsam entwachse, trinke ich zum Essen gern mal eine Limonade – und nicht etwa altersgerechten Wein jeglicher Couleur.
Dabei bevorzuge ich in der Regel US-amerikanisches Gesöffs; oder eigentlich germanisches: Fanta, Sinalco oder Bluna. Zuckerwasser mit Orangenaroma und Blubber halt.
Dass es auch kroatische Limo gibt, war mir bis dato nicht bekannt. Davon erfahren habe ich nun aus den Nachrichten: Astrid Lindgrens Erben klagen gegen den Hersteller der »Pipi«-Limo aus Kroatien. Der Vorwurf: Der Name und das Logo mit einem rotbezopften Mädchen sei der Kultfigur Pippi Langstrumpf allzu ähnlich.
Jetzt würde ich diese Brause allzu gerne auch mal probieren! (Frau Streusand lässt grüßen!)
Derweil hab ich mal diverse KIs drauf losgelassen:



Es obliegt nun den Anwälten, die Causa zu klären. Derweil möchte ich festhalten:
Pippi ist kein Name und auch kein Getränk!
(Dass ich freiwillig mal MMW zitieren würde, hätte ich auch nicht gedacht.)
Sorry, ich muss mal! Mancher muss schon rennen, wenn er nur an Pipi denkt …
Ich bin Team Annika!
Auch wenn Millionen von Kindern alles darum gäben, Pippi als beste Freundin zu haben.

Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf hatte es stets ziemlich leicht:
- Die hatte eine eigene Villa; und dann war die auch noch kunterbunt!
- Im Garten vor dieser Villa stand ein Limonadenbaum, WTF!
- Sie konnte Eisennägel zerkauen.
- Schulpflicht?! – My ass!
- Sie fand den ominösen Spunk.
- Donner-Karlsson und Frau Prüsseliese waren eher weiche Ziele.
- Sie lehrte mich, das Innere eines Brötchens wertzuschätzen.
- Sie hatte übermenschliche Kräfte – und einen Koffer voller Goldmünzen.
- Sowie einen Vater, der *husthusthust*-König war in Takkatukkaland.
Mit solchen Gaben Revoluzzer zu sein, ist verdammt einfach!
Annika ist viel cooler!
(Den Tommy lassen wir hier mal kurz raus; der hat zum Fortgang der Geschichten nie viel beigetragen, die alte Barmbüx. Sorry Bro!)
Annika ist nachdenklich und ordnet sich ein. Während Pippi mit grenzenloser Kraft die Welt bezwingt und sich über Regeln und Traditionen mal einfach so hinwegsetzt, versucht Annika, sie zu verstehen und damit zu leben. Ihr Problem: Sie lebt im Schatten einer Freundin, die alles kann und alles darf, während sie sich an Regeln halten muss. Damit klarkommen – das ist eine Leistung!
Verantwortung ist auch eine Form von Tapferkeit. Während Pippi einfach losrennt, bleibt Annika kurz stehen – nicht aus Angst, sondern aus Vorsicht. Sie denkt an Tommy, an ihre Eltern, an das, was bleibt, wenn das Abenteuer vorbei ist.
In den Neunzehnhundertvierzigern war Aufbegehren sicherlich der Kracher! Und hat alle Neunjährigen der letzten 80 Jahre mords beeindruckt. Wenn aber heutzutage angejahrte Zeitgenossinnen mit Schlabberpulli, Ringelsocken und komischem Sendungsbewusstsein immer noch einen auf Pippi machen wollen – au wei!
Außerdem: Ein Leben in einer kunterbunten Villa ist zwar toll, aber auch sehr einsam.
Sei nicht wie Pippi, sei wie Annika!
(Dieser Rant sollte eigentlich erst am 26. November erfolgen, denn dann feiern wir 80 Jahre Pippi Långstrump. Na, vielleicht setze ich dann ja einen Backlink …)
Samstag, 25. Oktober 2025
Um sein Revier dauerhaft zu markieren, lässt Donald Trump sich gerade einen riiiesigen Ballsaal ans Weiße Haus zimmern. It’s the best and the greatest ballroom ever, believe me! (Der Architektur-Nobelpreis ist ihm sicher.)
Dummerweise musste der Ostblock East Wing dafür abgerissen werden,
leider, leider. (Was Roland Emmerich nie geschafft hat; trotz etlicher Versuche.)
Das alles natürlich entgegen Trumps vorheriger Beteuerung, ohne Ankündigung
und vor allem ohne gesetzlich vorgeschriebene Genehmigung. Aber alles andere
hätte die Leute unnötig verwirrt.
Das Ganze geschieht während der anhaltenden Haushaltssperre in den USA, die Tausende Mitarbeiter das Gehalt oder den Job kostet; und während der Trumpschen Zoll-Kapriolen und Abschiebungen, die viele Menschen in Bedrängnis bringt; auch seine Wähler.
Bezahlen tut den Bums Trump selbst sowie eine große Schar von Spendern, darunter die üblichen Verdächtigen: Amazon, Apple, Google, Meta, Microsoft – und T-Mobile! (Will da etwa jemand bei den großen Jungs mitspielen?)
Dass dieser Ballsaal erst kurz vor der nächsten Wahl fertig sein wird, bei der Trump gemäß Statuten nicht mehr antreten darf, weckt Bedenken: Wieso sollte er dieses Ding bauen lassen? Doch nicht für seinen Nachfolger …
Inzwischen müssen die Amis schon froh sein, wenn Donald sich keinen Trump-Tower in den Rosengarten (†) stellt.

Oh nein, hab ich das gerade wirklich geschrieben? Ich will den ja nicht auf Ideen bringen!
Wahrscheinlich hatte er sie längst. Einen Triumphbogen hat er ja schon geplant. Und an Mount Rushmore ist auch noch Platz …
Doch regt sich tatsächlich™ Widerstand! Die »NO KINGS«-Bewegung demonstriert inzwischen auf Straßen und Plätzen. Viel Erfolg!
(Erst hatte ich »NO KINKS« gelesen und gedacht »Wie schade!« …)
Sonntag, 26. Oktober 2025
Merz lass nach! Der Wahlkampf is rum; du hast den Job!
Trotzdem beschäftigen ein paar insinuierende Verlautbarungen unseres Bundeskanzlers schon seit fast zwei Wochen Talkshows und Demos im Lande. Diese Debatte müsste inzwischen zwar jeder mindestens dreimal mitbekommen und sechsmal kommentiert haben – aber ich schreibe hier ja unter der Bürde eines Chronisten der Gegenwart und mit dem hehren Anspruch auf Ewigkeit. Daher:
Was war passiert?
Auf einer Pressekonferenz in Potsdam sprach er über die rückläufige Zahl von nach Deutschland Geflüchteten im letzten Jahr als eigenem Erfolg (seit einem halben Jahr im Amt …) als Strategie gegen die AfD und formulierte reichlich nebulös – und wahrscheinlich unbedacht:
»Aber wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem und deswegen ist der Bundesinnenminister ja auch dabei, jetzt in sehr großem Umfang auch Rückführungen zu ermöglichen und durchzuführen.«
Das klang verdammt so, als ob er Menschen anderen Erscheinungsbilds für die (sicherlich existenten) Probleme in den Städten verantwortlich machen will, und wenn die weg wären, würde alles gut; wahrscheinlich auch die Stimmung … (Und das nur wenige Wochen nachdem er mit brüchiger Stimme an das Schicksal der Juden in Deutschland einst erinnert hat!)
Auf Nachfrage einer Journalistin antwortete er später bockig: »Ich weiß nicht, ob Sie Kinder haben, und wenn unter diesen Kindern Töchter sind, dann fragen Sie mal Ihre Töchter, was ich damit gemeint haben könnte. Ich vermute, Sie kriegen eine ziemlich klare und deutliche Antwort.«
Nun wussten wir immer noch nicht, was er meinte. Die Sprache eines Bundeskanzlers sollte eindeutig sein. (Die ersten Leute ersehnten schon die Plaudertasche Scholz zurück!)
Wieso denn jetzt auf einmal Töchter fragen?! Macht er sonst doch auch nicht. Jedenfalls nicht bei Klima, Krisen und Kriegen.
Irgendwann später sagte er wohl noch, seine Aussage habe sich auf jene Migranten bezogen, die keinen dauerhaften Aufenthaltsstatus hätten und sich nicht an Regeln hielten. Merz ließ allerdings offen, woran er das Bleiberecht – oder gar eine fehlende deutsche Staatsangehörigkeit – von Personen im Stadtbild erkennen kann. Etwa weil sie in seinen Augen »fremd« aussehen? (Hui, das wär dann aber ganz schön rassistisch!)
Natürlich gibt es Probleme im »Stadtbild«:
Bettelei, leere Ladenlokale, Catcalling, Vermüllung, schlechte Beleuchtung in dunklen Ecken, Drogenkonsum, Schrottimmobilien, Obdachlosigkeit, Wildpinkler und mehr …, marode Straßen, Wohnungsnot, mangelhafter ÖPNV, freilaufende Psychos, zu viele Autos, Akkordeonspieler, fehlende soziale Infrastruktur, Baustellen, zu wenig Schupos auf der Straße, Staus, Warteschleife bei der Nummer des Ordnungsamts, E-Scooter, Aggression, Lärm, Kriminalität, Autoposer, Gefühl der Unsicherheit, Laubbläser, Boomboxbesitzer, die allen beweisen müssen, dass sie einen scheiß Musikgeschmack haben, rasende Essenslieferanten auf elektrischen Fahrrädern mit Reifen, die breiter sind als bei einem Golf aus den 70ern, und Transporter, die minutenlang *piieppiiieppieeppiiiiep* machen müssen, sobald bloß der Rückwärtsgang eingelegt ist, obwohl kein Mensch mehr auf so eine Warnung reagiert, weil es ständig irgendwo piept.
Sorry, ich schweife ab …
Natürlich gibt es auch Probleme in Sachen Migration und Integration. (Das kommt davon, wenn man jahrzehntelang predigt, Deutschland wäre kein Einwanderungsland. Überraschung: Doch!) Daran etwas zu tun, obliegt übrigens allen Beteiligten!
Statt aber mit der Hundepfeife »ein Problem im Stadtbild« zu signalisieren und Schuldzuweisungen anzudeuten, wären ein paar Lösungen hier ganz famos! Wer ist nochmal Bundeskanzler aller der Menschen im Stadtbild und könnte etwas unternehmen? Und sich zum Beispiel mit Ländern und Kommunen zusammensetzt und sie mehr unterstützt? Das Problem ist nicht das Stadtbild, das Problem ist das Weltbild.
Das (Un-)Wort des Jahres dürfte damit feststehen.
Derweil gewinnt die AfD munter hinzu, ohne dass sie was dafür tun muss.
(Was sollte das auch sein? Etwas Einfallsreiches, Produktives oder gar Sinnvolles habe ich von denen noch nie gehört.)
Es ist auch sonst nicht so, dass der Bundesfritz seinen Laden im Griff hätte: Wehrdienst-Würfelei, Rentenchaos, Aus des Verbrenner-Aus‘, Umbenennung des Bürgergelds, formerly known as Hartz IV, in »Grundsicherung« (Nun wird alles gut …!) und unrealistische Einschätzung der Einsparpotentiale durch stärkere Sanktionen von Leuten, die eh nichts haben.
(Der Kanzler hatte da noch im Dezember 2024 von zweistelligen Milliardenbeträgen gesprochen, vor zwei Monaten noch von fünf Milliarden – nun werden’s wohl 0,086 Milliarden …)
Die Regierung Merz wirkt zunehmend kopflos. (Bei der Ampel war das nach einem halben Jahr im Amt noch nicht so.)
Wir hätten Habeck haben können!
(Immerhin sein Programm haben sie übernommen …)
Dienstag, 28. Oktober 2025

Mal wieder munter mehrere Maß mit Michael Myers und Martin Möhrenmann iM EgMont munden lassen.

Mittwoch, 29. Oktober 2025
Generalprobe für »Lennet Kann – das Musical«, schon der IV. Teil, au Banan! Morgen Abend wird's ernst, äh heiter im Eurogress.










Donnerstag, 30. Oktober 2025
Der höchste Turm der Sagrada Família in Barcelona hat mit 162,91 m Höhe nun den des Ulmer Münsters als höchsten Kirchturm der Welt abgelöst. (Und sie wollen noch zehn Meter draufpacken!)
Freitag, 31. Oktober 2025
Spooky:
- Donald Trump behauptet, er habe einen Intelligenz-Test gemacht – dabei war es ein Demenz-Test.
- Donald Trump prahlt danach auch noch damit, mit seinem angeblich überragend hohen IQ.
- Donald Trump hat das Kamel im Test für eine Giraffe gehalten …

Alles hat ein Ende,
die Wurst hat sogar zwei.
