Mai 2000

Dienstag, 2. Mai 2000

Noch was zu "Die Zwei": Ich habe den Eindruck, daß da eine ganze Menge "neuer" Folgen dabei sind.

 

Freitag, 5. Mai 2000

De Bend is up! Means: Hier ist Kirmes. Auf der Wiese (= Bend). Wenn jemand in Aachen sagt "dann is de Bend up" bedeutet das außerdem, hier ist gleich die Hölle los.

Ich war also mit meinem Schatzi auf besagtem Rummel. Es wimmelte vor nichtlizensierten Moorhühnern, mies zusammengestoppelten Flat Erics und erbarmungswürdigen Pokémons. Nur Plüsch-Zlatkos fehlten.
Kommt bestimmt auch noch ...

Als wir an der Losbude mit den Plüschi-Tigern vorbeikamen, dachten wir gleichzeitig: "Komm, wir gewinnen einen!" Gefährlich, ich weiß. Kann teuer werden. Relativ gesehen wurde es das auch: Wir zogen für teuer Geld 300 Punkte, hätten aber 1.500 gebraucht.

Ach, was soll's, Hauptsache, wir hatten unseren Spaß. Und der Losverkäufer erst ...!

Die schönsten Plushies gibt es sowieso bei Wild-NICI.

 

Donnerstag, 11. Mai 2000

Demnächst könnte ich auch nochmal einen kompletten, besser gesagt halben Job haben. Als Sozialpädagoge! Oder besser als beides: Die Stadt Jülich sucht zwei Leute für das Projekt "Senioren ins Netz".
Dieses mit Mitteln des MFJFG des Landes NW geförderte Modellprojekt soll die Medienkompetenz und Medienakzeptanz bei älteren Menschen stärken.

Sie suchen einen, der Ahnung von Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit hat, und einen weiteren, der das technische Knoffhoff hat und auch vermitteln kann. Hey, das bin ich beides! Soll auch schon ab Juni losgehen.

Der einzige Nachteil: Das ganze soll in Jülich und Umgebung stattfinden. Da gibt's nur eine Buslinie hin und die fährt auch nie. Mist, da muß ich am Ende doch noch Auto fahren! Jetzt, wo der Benzinpreis blüht.

 

Habe mittlerweile etwas zum Thema Flatrate bei AOL rausbekommen:
Demnach bin ich Beta-Tester: Einige handverlesene Internet-Nutzer können zu Flatrate-Tarifen zwischen 49 und 99 Mark im Web surfen. Das soll zu Zwecken der Marktforschung dienen – bis die Flatrate generell eingeführt wird.

 

Freitag, 12. Mai 2000

Big Brother wird schon wieder langweilig.
Kein Wunder, es ist ja kaum mehr einer drin. Jetzt schicken sie schon einen Starfigaro rein. Und nächste Woche Verona Feldbusch, mit eigenem Klo.
Kann es sein, daß Endemol die eigenen Regeln nicht kennt? Oder wie war das mit kein Kontakt nach außen?!

Aber wahrscheinlich heißt die einzige Regel Einschaltquote.
Dolly Buster will übrigens mit Zlatko einen Porno drehen, meldet die "Bild". Klar, von der hat man ja auch lange nix mehr gehört. Vielleicht sollte sie es Lolo Ferrari gleichtun, dann steht sie auch nochmal in der Presse …

Früher dachte ich mal, Radiosender hätten gigantische Archive; monströse Kellergewölbe, in denen Tausende von Platten gelagert werden. Mittlerweile hört man eh nur 300 Titel in der täglichen Rotation. Der Tag hat schließlich nur 24 Stunden - was braucht's da mehr?! Und bei 5 MB pro Lied als MP3 passen diese 300 Stück bequem auf drei bis vier HDDs. Also nix mit Schallplattenhalden.
Diese MP3s sind wahrscheinlich auch noch aus dem Netz geklaut. Ach was, das haben die doch gar nicht nötig, kriegen ihre Musik als Promo-Material von den Musikfirmen frei Haus geliefert. Und die Moderationen gleich dazu. Und bei der Treffgenauigkeit der Wettervorhersage kommt die bestimmt auch vom Band, vier Wochen vorher produziert.
Manch einer dieser Schwallbacken hat in seinem Leben womöglich noch nie eine CD gesehen. Und guten, selten gespielten Platten bringt der DJ von zu Hause mit - auf Vinyl, versteht sich.
Das Wichtigste beim Radio ist ja sowieso die Werbung. (Eigentlich das Wichtigste im Leben überhaupt, wenn ich mir so die Welt betrachte!)
Und falls mal keine Werbung kommt, Reklame in eigener Sache: Nach jedem Lied ein Jingle - man könnte ja vergessen, welchen Sender man drin hat. Besser noch während des Liedes, wie es sogar WDR2 gerne macht!

 

Samstag, 13. Mai 2000

Stefan auf # 5:
Dat hadder abber guttemacht!

 

 

 

 

Sonntag, 14. Mai 2000

NRW-Wähler, Ihr habt sie doch nicht alle:
Dem Mümmelmann soviele Prozente zu geben! Das haben wir jetzt von der RTL2-Nominierungspraxis: Man ruft an für die, die man raushaben will.

 

Montag, 15. Mai 2000

Betrifft Logorrhoe: Testosteron fördert neben der Potenz auch die Eloquenz. Ach so! Das erklärt dann auch meine Wortschwalle auf diesen Seiten …

Wenn ich ja demnächst mal zu Geld kommen sollte, wäre es ja auch an der Zeit für eine eigene Domain. Doch das ist ein tristes Thema, ich habe mal geschaut, was noch frei ist, und das ist nicht viel. Das Naheliegendste ist alles schon weg:

Nun gut, wer nennt mich schon Thomas?! Aber das hier kommt mir schon verdammicht nah:

Ganz traurig wird es bei TL - insbesondere wenn man feststellen muß, daß das entweder seeehr, seeehr dürftige Seiten oder nur freigeschaltete Adressen ohne Inhalt sind. (Deshalb liegt hier auch kein Link drauf!)

Und www.tl.de allein geht nicht, weil nur 2 Buchstaben.
Wird dann wohl auf www.thomas-langens.de und www.tl-online.com hinauslaufen.

 

Montag, 22. Mai 2000

Diesen Monat habe ich AOL geschröpft:
Fette 12511 Minuten, voll krass konkret über 208 Stunden. Knapp 29 % des Monats online gewesen! (Hätte den Normal-AOLi 500,- Hacken gekostet, Flatrate sei Dank.)

 

Um die Flatrate gegenzufinanzieren, habe ich mich jetzt bei ein paar Services angemeldet, die ich bis vor kurzem noch für Humbug hielt:

Es gibt Firmen, die bezahlen fürs Surfen! Die blenden ein Banner ein und zahlen dafür 1,- Mark pro Stunde. Und da ich ja ohnehin ständig online bin, könnte sich das bald lohnen. Wenn man zum Beispiel chattet oder durch die Gegend surft, bietet sich das an.

Jetzt tippe ich also nicht nur online, jetzt lasse ich mich dafür auch bezahlen. (Als Stundenlohn ist das allerdings gnadenloses Dumping.)

O.K., man kann sich die Trojaner auch selbst auf die Platte setzen ...
Kommen wir daher zu den Nachteilen: Das Surfverhalten wird protokolliert, man sollte also nicht gerade einen Mord planen oder so. (Das sollte man ja generell nicht. Und wenn doch, schaltet man das Banner einfach aus.)
Auch Paßwörter und vertrauliche Daten würde ich zu der Zeit nicht eingeben.
Leider muß man ständig ein Werbebanner ertragen, doch: Das Web ist eh eine Litfaßsäule, man kriegt nur nix dafür. (Ach was sag ich: Die Welt ist eine Litfaßsäule!)

Doch auf einem großen Monitor verliert sich das sehr schnell. Man kann auch mehrere Banner von verschiedenen Anbietern aktiv haben, dann addieren sich die Summen.

Mein Favorit ist AllAdvantage.de, die zahlen 1 Mark pro Stunde und sind laut verschiedener Quellen im Netz sehr zuverlässig. (Das sind nämlich längst nicht alle!)

Ich schreibe demnächst einen ausführlichen Bericht mit meinen Erfahrungen - damit ich was von den Referral-Programmen habe. Wenn man nämlich Leute wirbt, kassiert man für die auch nochmal ein paar Pfennige.

Interesse? Einfach zu AllAdvantage.de gehen, Details lesen, anmelden und bitte meine Kennung "PMD443" angeben :-)

 

Dienstag, 23. Mai 2000

Morgen habe ich das Vorstellungsgespräch. Hui, spannend! Ich bereite mich sogar drauf vor: Schaue mir I-net-Seiten zum Thema an und solche Sachen.

Und was sagte meine Ma: "Hast Du denn auch was Schickes zum Anziehen?!"
Typisch! Hey, wenn die einen Kleiderständer haben wollen, sollen sie wen anderes nehmen!

 

Mittwoch, 24. Mai 2000

10:40 Uhr, auf dem Weg von Jülich nach Aachen.
Falls man das nicht lesen kann - ich schreibe im Bus und hier wackelt's halt. *grins*

Ich bin lange nicht mehr mit dem ÖPNV gefahren: Gerade fiept hier ein Handy! So was gab es beim letzten Mal noch nicht. Kann aber auch ein Methusalem-Tamagotchi sein, das sich über den Sonnenschein freut.

Ich werde verrückt: Da am Straßenrand stolzieren ein paar Fasane! Oder sind das Auerhähne?!

Und hier heißen verdammt viele Orte "Spargel". Jedenfalls weisen mächtig viele Schilder den Weg dorthin …

 

Need I say, today was the day?! I don't. Ich hatte dieses Bewerbungsgespräch bei der Stadt Jülich und mithin nun wieder Stoff für ein paar Zeilen.

Ich wurde vors Tribunal gelassen. (Oder heißt's Triumvirat?! Es waren jedenfalls drei Leute.)
Und es fing an, wie ich es hasse: "Nun erzählen Sie mal was von Ihrem beruflichen Werdegang!" Gibt es langweiligeres? Abi, Studium, Selbststudium - Leute, das steht doch alles in meinem Lebenslauf! Lest Ihr so was nicht?! - Doch, doch, taten sie schon. Nur wollten sie mehr Details. O.K., bitte, könnte ihr haben.

Irgendwann konnte ich das Gespräch auf meine Bahnen leiten. Umso mehr die Sache technisch wurde und umso mehr es um Internet und Webdesign ging, desto mehr sprudelte ich los mit Ideen. Ich hatte sogar einige Lacher auf meiner Seite, das kommt wohl auch nicht zu häufig vor in einem Bewerbungsgespräch ...

 

Sonntag, 28. Mai 2000

Happy Bithday, Käsinn.

 

Am Freitag kommt Clintons Bill sich den Karlspreis abholen. Wow, ein amtierender US-Präsi direkt vor der Haustür. Hat man auch net alle Tage.

Hier kursiert zur Zeit ein Flugblatt, in dem die Bevölkerung auf besondere Verhaltenweisen aufmerksam gemacht wird. Man solle an dem Tag stets Ausweispapiere und polizeiliches Führungszeugnis griffbereit halten, wenn man in die Nähe des Marktes kommt. Bei Abwesenheit haben die Anwohner ein rotes Tuch an die Außenwand zu hängen und alle Fenster zu öffnen. Und ab 8:30 sollen alle Mülltonnen auf der Straße stehen …

O.K., O.K., der Flyer ist ein Fake von den Gegnern der Aktion. Leider habe ich kein Original davon erhaschen können, ich sach mal "gelungen!". Ich habe den Braten erst beim Punkt Mülleimer gerochen. Das andere würde mich nicht wundern, alles schon dagewesen!
Letztes Jahr haben die Jungs in Grün-Weiß den Passanten eine Stunde lang verboten, die Straße hier unten zu überqueren, nur weil irgendwann mal die Staatskarossen vorbeigerauscht sind! Mein Gott, ich hätte bei McDonald's gestrandet sein können!

"Leo's" Bäckerei hat passend dazu Amerikaner im Programm. Diese gebackenen Rührteigkleckse mit weißem Puderzuckerguß (mit Schokoguß wär's ja auch ein Afrikaner) obenauf. "Leo's" setzt noch einen drauf: Nämlich eine bedruckte Oblate mit Bills Konterfei. Präsidentenfressen, hat irgendwie was … Die übliche landestypische Verpflegung für den Karlspreisträger ist bereits gesichert - und das seit Jahren: McDonald's und BurgerKing residieren in trauter Zwietracht nebeneinander auf dem Markt, Clinton wird sich wie zu Hause fühlen.

 

Dienstag, 30. Mai 2000

Ich weiß, wo ich nächste Woche um diese Zeit sein werde: Eben rief der Personalmensch aus Jülich an, ich könne meine Sachen packen. Hipphipphurra!

 

Mittwoch, 31. Mai 2000

In der Tat: Hier rüstet sich alles für den Staatsakt am Freitag. (Ist das überhaupt einer?!) Kabelbäume wachsen durch die Straßen, alles voll Bullerei und die Kanaldeckel entlang der Fahrtstrecke werden verplombt.

 

Nun habe ich es auch schriftlich: "Zum 1. Juni 2000 werden Sie als teilzeitbeschäftigter Angestellter (Projektleiter ›Senioren ins Netz‹) mit 19,25 Stunden/Woche, bei der Sozialplanung der Stadt Jülich eingestellt".

 

Heute Abend gehe ich mit dem Doktor (Ex-AIP) einen heben. Ich habe seit Wochen kein Bier mehr getrunken, und die Fete am Freitag will ja vorbereitet sein …

 

Auf Wiederlesen im Juni,
troll