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Oktober 2006
diario trollo - Kommentare, Anekdoten und Sentenzen - TLs Online Tagebuch

Sonntag, 1. Oktober 2006

Unter Ausschluss der Öffentlichkeit »American Pie« auf DVD geguckt – welch folgenreiches Kleinod abendländischen Kulturschaffens.

 

Montag, 2. Oktober 2006

15 Jahre Tag der Deutschen Einheit 2.0, da muss natürlich reingefeiert werden:

Tag der Deutschen Einheit

 

Donnerstag, 5. Oktober 2006

Der Lotto-Jackpot steigt mal wieder in (extra-)ordinäre Höhen. Alle Medien stellen so einen Gewinn nun als das schlimmste dar, was man einem nur passieren könne. Jesses, so Probleme möchte man haben!

(Und sollte man halt mal von einem gar arg garstigen Schicksal mit 30 Millionen Euro gestraft werden und sich falsche Freunde um einen versammeln, drücke man denen jeweils eine Mio in die Hand – dann sollen die mal schön selber sehen, wie sie damit fertig werden!)

 

Freitag, 6. Oktober 2006

Happy Birthday, Nadja!

 

Unter strengem Einschluss der Öffentlichkeit »Das Parfüm« von Süßkind/Tykwer im Kino gesehen. Gar nicht mal schlecht! Wenn jetzt Unken rufen, dass der Film nicht an das Buch heranreichen kann, gebe ich diesen natürlich recht, aber auch eine kleine medienpädagogische Hilfestellung: Wenn es viele Seiten bedruckten Papiers sind, ist es meist ein Buch, wenn es bewegte Bilder sind, handelt es sich um einen Film. Punkt.

 

Samstag, 7. Oktober 2006

Die Jubilarin des vergangenen Tages wurde übrigens süße 21 – Verzeihung, soviel Indiskretion muss sein. Die letzte Altersstufe für lange Zeit übrigens, bei der man Rechte hinzubekommt, Führerschein der Klassen D1, D1E, D, DE erwerben zu dürfen zum Bleistift. Danach gibt's erst mit 40 wieder was: das passive Wahlrecht bei der Bundespräsidentenwahl.

Aber ich drifte ab. Die heutige Feier aus diesem Anlass war mehrheitlich bevölkert von Weggefährten und Kommilitonen gleichen Alters. So sprach mich eine junge Frau mit den herzlichen Worten an: »Und Sie sind also Nadjas Vater?«

Mir war dieser durchaus nett gemeinte generationsübergreifende Integrationsversuch weit weniger peinlich als der smalltalkenden Initiatorin – die sich in der Folge aus schlechtem Gewissen anschickte, mein Rotweinglas den Abend über nicht leer werden zu lassen, und sich desweiteren im Areal versteckte.

Nadja 21

 

Das jugendliche Geburtstagskind ließ letztens ebenfalls eine Bemerkung betreffs unserer Altersdifferenz los. Sie fände es schade, dass ich ja so viel eher als sie sterben würde … Hah, allein um sie zu ärgern, werde ich jetzt 120 Jahre alt! (Rotwein konserviert.)

 

Wie bei Studifeten üblich, brachte ein jeder etwas Leckeres mit. Mein Auftrag lautete: Etwas Fingerfoodartiges mit Fleisch. Die Frikos waren aber schon vergeben. Also entschied ich mich – von Natur aus faul – für diesen süßen Mettigel mit Brötchen zum Selberschmieren.

Mettigel

Tja Kinners, so feierte man in den Siebzigern!

 

Sonntag, 8. Oktober 2006

Gefeliciteerd met je verjardag, Ini!

 

Dienstag, 10. Oktober 2006

Der Lotto-Jackpot ist geknackt, 37 Komma nochwas Millionen Euro gehen an einen 41 Jahre alten Krankenpfleger aus Westfalen mit drei Kindern (12, 9 und 2). Jedenfalls heißt es das. Ich glaube das aber nicht. Ich glaube, diese Vita ist erfunden. Sie ist ein bisschen zu konkret, um anonym zu sein: Da will jemanden einem 41 Jahre alten Krankenpfleger aus Westfalen mit drei Kindern (12, 9 und 2) gehörig eins auswischen! Wieviele von der Sorte wird's wohl geben? Ich will nicht wissen, was dieser Tage in den Belegschaftsräumen von Krankenpflegeeinrichtungen in Westfalen an Getuschel und Verdächtigungen so herrscht.

 

Freitag, 13. Oktober 2006

Zum Abschluss dieses Fußball-Jahres das Making-Of der WM™ »Deutschland, ein Sommermärchen« gesehen. Im Lichtspielhaus herrschten ähnliche Bedingungen wie damals in der Public-Viewing-Area: volle Ränge, Bierflaschen, Trikots – leider hatte Goleo vergessen. Die Dokumentation liefert interessante und amüsante Einblicke hinter die Kulissen. Schade, dass es das nicht schon live während der Wel™eisterschaft gegeben hat.

(Also, wenn man die beiden so miteinander turteln sieht: Zwischen Poldi und Schweini, da läuft doch was, oder?!)

Allerdings ist dieser Wortmann ist ein lausiger Regisseur. Denn er enttäuschte die weiblichen Zuschauer: Er verzichtete auf prächtige Gemächte unter der Dusche. (Tröstlich wenigstens: Man sieht den ein oder anderen Knackarsch. Kaiser Franz allerdings war in keiner Szene zu sehen …)

Doch die größte Enttäuschung: Wir werden schon wieder nur Dritter!

 

Später versumpfte man noch in einer leidlich bekannten Lokalität mit E. und in einer auch schon angelegentlich erwähnten Lokalität mit A. (Jedenfalls glaube ich das, denn in meiner Hosentasche fanden sich am anderen Morgen noch Berge von blauen Biermarken.)

Wir wollen keine Rose!

 

Sonntag, 15. Oktober 2006

Mal wieder Spaziergang auf dem Ostfriedhof. Ich mag Friedhöfe im Herbst. Richtig ramontisch, mit all den Putten und celestrischen Flügelwesen – ich bin eben gerne unter Engelsgleichen.

Auch wenn mir die ganzen toten Leute, nach denen Aachener Straßen benannt sind, leid tun: Sie haben nun zwar protzig-klotzige Mausoleen und Grüfte – aber am Jüngsten Tag auch ordentlich Marmor zu stemmen …

Engel auf dem Ostfriedhof

 

Dienstag, 17. Oktober 2006

Dienstag ist zur Zeit der härteste Tag der Woche, da habe ich EDV-Unterricht. Ich lerne nicht, ich lehre. Vormittags Senioren im Netz, nachmittags Jugendliche im Alg-II-Bezug, abends Stimmbänder in Fetzen.
Um mich bei Laune zu halten, neigte ich heute zu Flausen: Im Rahmen von Textformatierung unter Word wählte ich krasse Farbkombinationen, rosa auf gelb etwa. Auf den Einwurf, das sehe schwul aus, erfand ich kurzerhand »P!NK – das Schwulenmagazin«.
Und gleich danach »L!LA – das lustige Lesbenmagazin«. Meine Teilnehmer waren etwas konsterniert. Und warnten, so was könne man doch nicht schreiben. Doch, kann ich. Ich solle bloß keinen Namen dazuschreiben. Namen dazuschreiben? – Gute Idee! Also ergänzte ich aller Namen und hatte direkt schönes Anschauungsmaterial für das Thema Nummerierung und Aufzählung. »Aber bitte nicht speichern!« Hey, das müssen wir doch auch noch lernen! – Also, ich hatte meinen Spaß.

(Hm, ob ich den noch haben werde, wenn wir das Thema Internet drannehmen und die das hier über sich lesen werden …?!)

 

Samstag, 21. Oktober 2006

Heyho, Partypeople! Was geht? »Day and Night of the Pont«, voll krass, diese bröckelige Brücke wird alljährlich Ende Oktober von Öcher Gastronomen gebaut, um den neuen Studis nahezulegen, dass in Aachen in der Pontstraße das Leben tobt. (Würden die ja auch sonst niiiemals herausfinden.) Mit meiner Begleiterin (28 und ebenfalls dem Studententum entwachsen) zog ich durch einen repräsentativen Querschnitt der ansässigen Lokalitäten, die in einer Mischung aus Oktoberfest und Halloween mit Livemusik und besonderen Angeboten vergnügungssüchtiges Volk anzogen. Letzte Station war mit weiteren netten jungen Menschen abermals das »Apollo«. Endlich wurde ich diese blauen Biermarken quitt. Die Tageslosung hieß 70er-Party. Köstlich, meine eine Begleiterin und ich waren die einzigen, die in den 70ern überhaupt schon gelebt haben.

Day and Night of the Pont

(Ein weiser Rat der älteren Generation für Apollo-Besucher: »Miller«, »Bit Sun« oder »Salitos« trinken, auf jeden Fall Flaschenbier! Denn von der warmen Plörre in den Plastikbechern bekommt man schon auf drei Meter Entfernung Plack an die Lippen. Außerdem kühlen die Flaschen auch bei äußerlicher Anwendung.)

 

Sonntag, 22. Oktober 2006

Heute fährt Schumi sein letztes F1-Rennen. Dazu müsste ich eigentlich was schreiben. Mir fällt aber nichts ein.

 

Montag, 23. Oktober 2006

Happy Birthday, Angelika!

In diesem Zusammenhang musste ich schmerzlich erfahren, dass es keine YES-Törtys mehr gibt!
Und zwar werden schon seit drei Jahren keine mehr hergestellt. Eigentlich kein Wunder, wenn man die Dinger höchstens einmal im Jahr kauft.

Nun ja, vielleicht gibt’s bei ebay noch welche …

 

Mittwoch, 25. Oktober 2006

Der Interimsbundeskanzler Gerhard Schröder steigt nun noch tiefer ein ins Energiebusiness: Nachdem er den Aufsichtsratsposten bei Gazprom als Entschädigung für sieben magere Jahre bekommen hat, vertreibt er nun auch Briketts aus nachwachsenden Rohstoffen mit hohem Brenn- und geringem Unterhaltungswert, im unsortierten Fachhandel zu beziehen unter der Bestellnummer ISBN 3455500145.

Wer das Werk vor der thermischen Verwertung dennoch liest, erfährt von dem dunkelsten Geheimnis seit Günter GraSS: Gerhard Schröder war in der SPD!

(Gut, das ist jetzt nichts gegen das erschütternde Geständnis aus Dieter Bohlens Memoiren: Der war bei Modern Talking.)

 

Samstag, 28. Oktober 2006

Unterwegs in feierlicher Angelikaheit:

Unterwegs in feierlicher Angelikaheit

 

Montag, 30. Oktober 2006

Ein jahreszeitlicher Kalauer gefällig? Bittesehr:
Morgen sagen wir: Hello Vienna. Äh: Hello Wien! Oder ganz auf Deutsch: Halloween.

(Die Wortspielkasse quillt nun vollends über. Zullen we ergens hingaan?)

 

Der Anfang des Novembers hat sich gewandelt: Früher war da Allerheiligen, und wir gingen wir zu den Toten auf den Friedhof – und bekamen danach Kaffee und Kuchen. Heute ist Halloween, da kommen die Toten zu uns an die Tür – und wollen Süßkram.

Allerdings kann man Halloween gastronomisch viel besser ausgestalten und neckische, arachnophile Accessoires applizieren:

Spinnenalarm

 

Beim internen Brauchtumsvergleich »Halloween vs. St. Martin« liegt der gute alte Zinte Mätes jedoch nach Punkten vorn. Auch wenn er sich vorhalten lassen muss, bei seinen Bemühungen, das abgehängte Prekariat vorm sicheren Erfrierungstod zu retten, mutwillig Eigentum des Militärs zerstört zu haben.
Und ein bisschen kleinlich war er auch: Wenn er schon beim Kommiss-Ausrüster ein Antragsformular für einen neuen Mantel ausfüllen musste, hätte er dem Bettelmann seine Joppe sicher auch gleich komplett überlassen können, statt sie entzwei zu hauen.

 

Dienstag, 31. Oktober 2006

Alles Gute zum Patrozinium, St. Foillan.

 

Ins Glück gestolpert
Funthomas

 

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