Dienstag, 1. Januar 2008
Oder ist's erst der 22.12.1428 …?
Donnerstag, 3. Januar 2008
Happy Birthday, Fefa!
Freitag, 4. Januar 2008
Warum wird zu Zeit eigentlich so viel Murks produziert? Das MFC
von Brother, das nach ständiger, ewig langer Reinigungsprozedur
dennoch schmiert, Farbpatronen leersäuft und nun vollends bratze
ist: Murks. Das Kopfkissen, bei dem sich täglich zwei Dutzend
Federn durchs Inlet bohren: Murks. Das Windows Vista, das bei den
geringsten Anlässen hakelt: Murks. Murks, Murks, Murks!
Mittwoch, 9. Januar 2008
Es starb heute vor
'nem Jahrhundert
Buschs Wilhelm, immer noch bewundert.
Mit Farbe und Pinsel
und Geschick
erfand damals fast er den Comic.
Manches Bonmot aus
seiner Feder
kennt heutzutage wirklich jeder.
Oft las man juvenile
Faxen,
sei es von Moritz oder Maxen.
Die Streiche warn
von solcher Häme –
ein Teen von heut ins Bootcamp käme.
Donnerstag, 10. Januar 2008
Der Dieselpreis soll steigen. Ich höre die Kraftdroschkenkutscher
jetzt schon Zeter und Mordio rufen, denn taxifahren soll deswegen
ebenfalls teurer werden. Taxifahrer führen ohnehin die Hitliste
der professionellen Mauler an, noch vor dem Einzelhandel im Weihnachtsgeschäft
und Produzenten subterraner Agrarprodukte, deren maximales Volumen
leider nur in proportionaler Relation zur intellektuellen Kapazität
ihrer Erzeuger steht.
Jedenfalls bin ich noch selten Taxi gefahren, ohne dass der Fahrer
über irgendetwas zu nörgeln hatte: Zu wenig zu tun, zu
viel zu tun, zu teurer Sprit, doofe Fußgänger, dumme
Fahrradfahrer, blöde Autofahrer, zu kalt, zu heiß, zu
nass, zu trocken, zu klein, zu groß … – Nur die
Ruhe, Taxameter läuft doch!
Und mein Geld wächst auch nicht auf Bäumen!

Was hingegen mir bei Taxis zum Nörgeln gereicht, ist, dass
sie einen immer zum vordersten Wagen in der Schlange schicken, auch
wenn man mit schwerem Gepäck beim hintersten oder ohne Gepäck
beim schönsten in der Reihe einsteigen will. Das sei unter
den Kollegen so geregelt. Es sind aber nicht meine Kollegen.
Taxifahrer sind per Personenbeförderungsgesetz verpflichtet,
jeden Fahrgast zu befördern, es sei denn, dieser wäre
schmutzig, alkoholisiert, unter Drogeneinfluss stehend, aggressiv,
gewalttätig, trüge Waffen, verzehrte einen Imbiss oder
nähme Getränke zu sich. Im Normalfall bin ich eher selten
schmutzig, unter Drogeneinfluss stehend, aggressiv, gewalttätig
oder waffentragend. Und wenn ich dann doch mal schmutzig, unter
Drogeneinfluss stehend, aggressiv, gewalttätig oder waffentragend
sein sollte, gehe ich halt zu Fuß. Aber erst dann.
Freitag, 11. Januar 2008
Wegen der neuen AGB traut sich beim StudiVZ kaum mehr einer meiner
jugendlichen Freunde mit Klarnamen aufzutreten. Tödlich für
eine Community, in der man doch Leute wiederfinden und treffen möchte
– ein PR-GAU nach Hausmacher Art. Die lieben Kleinen haben
wohl Angst, damit ihre Seele zu verkaufen. Dabei könnte man
die doch später noch so gut brauchen, falls man mal das Herz
eines unerreichbaren Schwarms erobern oder einen Dom erbauen will.
Arbeitgeber in spe, die neugierig googeln, muss man jedenfalls nicht
fürchten. Ein jeder Chef, der selbst studiert hat, wird eher
diesen Bewerber bevorzugen, der neben dem Studium auch gelebt hat,
als jenen, der ständig stocknüchtern allein in der Dachkammer
gehockt hat.
Samstag, 12. Januar 2008
Ich habe gehört, dass das Ende der Plastiktüte beschlossen
sei. Wegen Umwelt und so. Dabei kenne ich persönlich etliche
Tüten, die seit Jahrzehnten in Gebrauch sind. Ein Verbot käme
jedenfalls sehr dem Vater eines Bekannten zupass, der seit den frühen
1980er Jahren eben darauf spekuliert und inzwischen gigantische
Mengen von den euphemistisch als Tragetasche bezeichneten Einkaufsbeuteln
gesammelt haben muss. Ob die Wirtschaft allerdings mitziehen will,
ist fraglich: Wie sonst kann sie Kunden dazu bringen, unentgeltlich
Reklame durch die weite Welt zu schleppen?
Sonntag, 13. Januar 2008
Italien weiß nicht mehr wohin mit seinem Müll.
Was ist eigentlich aus der Calzone geworden?!
Dienstag, 15. Januar 2008
Happy Birthday, Sebbo!
Mittwoch, 16. Januar 2008
Man hat schon wieder das »Unwort des Jahres« gewählt.
Wenn ich mich so umhöre: Gäbe es nicht langsam mal Zeit
für ein »Jahr des Unworts«?
Donnerstag, 17. Januar 2008
Heuschrecklich: Nokia macht sein Werk in Bochum platt und zieht
nach Rumänien. Was macht der globalisierungsgegnerische Mobiltelefonist
jetzt bloß? Erst mal sein Nokia-Handy wegwerfen, ist ja klar.
Doch welches kauft er dann? Siemens Mobile gibt's nicht mehr, Motorola
und Benq sind schon weg und Sony, Samsung und Apple hatten nie vor,
nach Deutschland zu kommen. Also wie früher Handys aus heimischer
Produktion benutzen:

(Wenn man durch Entfernen der Kordel aus einer Dose eine Camera
Obscura macht, gehen die Dinger sogar als Photohandy durch!)
Freitag, 18. Januar 2008
Heute gibt es Giftblätter mit Schlagsahne, wie wir früher
sagten. Die Schlagsahne besteht diesmal aus Kopfnoten – die
durchaus auch als Kopfnüsse zu verstehen sind.
Auf die Gefahr, mich als reaktionärer Tugendbold zu outen:
Dann oute ich mich doch mal als reaktionärer Tugendbold! Ich
wüsste nicht, was an Zuverlässigkeit, Fleiß oder
Höflichkeit schlecht sein sollte – und auch nicht, warum
man deren Ausprägungen nicht dokumentieren sollte.
Den Einwand, der junge Mensch ändere sich im Laufe seines
Lebens ja noch und eine schlechte Zensur hänge ihm noch Jahre
später nach, lasse ich nicht gelten. Eine schlechte Zensur
in Mathe oder Deutsch hängt ihm später auch noch nach.
Und wenn der junge Mensch sich noch ändern kann – wäre
jetzt nicht ein verdammt guter Zeitpunkt, damit anzufangen?
Für den Lehrkörper bedeutet es zwar Mehraufwand. (Allerdings
gibt's dafür ja auch Geld, Pensionsansprüche und Beihilfe
…) Auch bei nur wenigen Wochenstunden Unterricht sollte ein
guter Lehrer eine grobe Einschätzung des Verhaltens vornehmen
können. Für die Benotung der mündlichen Mitarbeit
müssen ja ohnehin ganz ähnliche Überlegungen angestellt
werden.
Schließlich handelt es sich nur um eine Vierer-Skala: sehr
gut, gut, befriedigend und unbefriedigend. Man könnte zunächst
entscheiden, ob der Kandidat in der jeweiligen Kategorie entweder
gut ist oder nicht, und dann abstufen, ob entweder besonders gut
ist oder besonders schlecht.
Die Kopfnoten sind jedenfalls eine prima Rückmeldung gerade
für diejenigen, die sich stets für die Größten
und Besten halten. Klar, wer eine Reihe Unbefriedigends –
was nichts anderes als unter aller Kanone bedeutet –
auf seiner Liste vorzuweisen hat, hat es beim Bewerben um eine Lehrstelle
schwerer. Aber dafür hätten diejenigen mal einen Vorteil,
die sich beizeiten zusammengerissen haben.
Sonntag, 20. Januar 2008
¡50 años con Mortadelo y Filemon, feliz navidad!
Montag, 21. Januar 2008
Es begab sich zur Mittagspause an der Kasse im Lebensmitteldiscounter,
in dem man nach eigener Aussage prima leben und sparen könne.
Die Frau frühmittelalterlichen Alters hinter mir hustete auffällig
unauffällig – ob sie wohl zart signalisieren wollte,
dass sie nur zwei Getränkepackungen zu zahlen habe und es mithin
nur gerecht finde, wenn ich mit meinen fünf Sachen sie vorließe?
Mit der Zeit steigerte sich das Gehüstel zu einer veritablen
Bronchialeruption. Als auch das nicht verfing, fiel ihr ein, dass
sie es ja eilig hatte, und führte zeternd meine Lieblingsbegründung
ins Feld: den Bus: »Ich krisch doch der Buss um zehn nach
nich mehr! Ich komm nich mehr weg!«
Zur Erläuterung: Von zehn nach eins war die Rede.
Auch wenn es am öffentlichen Personennahverkehr mancherlei
auszusetzen gäbe: Falls sie nicht den Schnellbus nach Ulan
Bator meinte, wird am helllichten Tage wohl nochmal ein Wagen ihrer
Linie fahren. Und für die Reise nach Ulan Bator hätte
sie sicher etwas mehr Gepäck dabei.
In ihrer Not versuchte sie mit anderen Kunden zu fraternisieren
und gegen die am Limit scannende Kassiererin zu hetzen, indem sie
»wieder diese Trantüte« und Ähnliches grummelte.
Es kostete einiges an Contenance, nicht wahlweise Folgendes zu
entgegnen:
- »Alle anderen in der Schlange haben gleich bestimmt
auch noch etwas furchtbar Wichtiges vor.«
- »Es geht hier nacheinander, das sollten Sie langsam
wissen – in Ihrem Alter!«
- »Tja, das scheint heute echt nicht Ihr Tag zu sein
…«
- »Was ist wichtiger: drei Liter Saft oder der Bus?!«
- »Entweder prima leben oder sparen.«
- »Dann komm halt früher, Tussi!«
Falls das mit dem Bus nicht nur vorgeschoben gewesen war, gab es
dann doch noch ein Happy-End: Um 13 Uhr hatte sie die Kasse längst
passiert und war draußen, in Freiheit.
Donnerstag, 24. Januar 2008
Apropos Müll aus Italien: Warum fällt Italien eigentlich
nichts Besseres ein, immer nach dem Berlusconi zu schreien, wenn
es mal wieder eine Regierung verschlissen hat?
Sonntag, 27. Januar 2008
In den letzten Wochen habe ich fleißig das Aachen-Buch
gelesen, was ich zu Weihnachten bekommen hatte. Ich muss allerdings
meine Meinung etwas revidieren: Es macht nicht nur Lust auf ein
Geschichtsstudium, es setzt es teilweise auch voraus …
Zur krönenden Veranschaulichung der Lektüre waren wir
heute anlässlich des Karlsfest beim Tag der Offenen Tür
im Rathaus – nach fünfzehn Jahren Aachen und zehntausendmal
dranvorbeilatschen endlich mal beim Kaiser daheim …
Eigentlich wollte ich den Karneval dieses Jahr schwänzen.
(Man glaubt es nicht, mich gelüstete eher nach südlicher
Sonne. Mich!) Aber aus der Regie kam andere Order. Und daher fanden
wir uns abends auf der »Großen Krüzzbrür-Sitzung«
an einem sehr zentralen Tisch im Eurogress wieder, in dem letzte
Woche noch die Fürstin von Tut- und Taugtnix den tierischen
Orden gegen den widerlichen Ernst erhalten hat.
Da dies Unterfangen recht spontan erfolgte, fehlte Zeit zu Konzeption
und Erwerb einer neuen Kostümierung – ich fände
die Kombination Pippi und Pappa Langstrumpf ja mal ganz neckisch
–, und so recycelte man die bewährte Verkleidung des
letzten Jahres, mit dem Unterschied, dass das Moustachebärtchen
diesmal echt und früher auch nicht mehr Lametta war.

Abgesehen von kurzen Durchzappern habe ich dem »Sitzungskarneval«
in den letzten Jahren nicht näher beigewohnt und war einigermaßen
überrascht, wie lustig das teils doch sein kann. (Im Fernsehen
erwischte ich immer die Kalauer, die schon vor 30 Jahren einen Bart
hatten.) Also habe ich beim Fastelovvend der Kreuzherren munter
geschunkelt, mitgesungen, auf 1 und 3 geklatscht, Alaaf gerufen,
salutiert und Polonaise getanzt, wie es sich gehört.
Was bei Karnevalisten jedoch gehörig nervt, ist die ständige
Selbstbeweihräucherung und Lobhudelei (»… danken
wir auch Jupp Schmitz für seine langjährige, aufopferungsvolle
Blablabla …«) und dass die Vortragenden sich ständig
gegenseitig ihrer guten Stimmung versichern müssen (»Viel
Spaß an der Freud'«) – wenn ich guter Dinge
bin, merke ich das schon so, oder?
Von merkantiler Raffinesse fand ich den Photographen, der eingangs
der Sitzung das Publikum an den Tischen grüppchenweise ablichtete,
dann zeitnah Abzüge davon herstellte und diese anschließend
im Bereich vor den Toiletten zu deutlich überhöhten Preisen
feilbot, auf dass manch einer, dem die Blase drückte, weinselig
das Portemonnaie zückte. (Ich hab auch eins gekauft.)
Montag, 28. Januar 2008
Was macht eigentlich … Roland Koch? Nachdem der sympathische
Volksschauspieler mit seiner Forderung nach Warnschussarrest (zwei
Warnschüsse, direkt zwischen die Augen) und Knast für
Kiddies (JVA Rappelkiste) eine ziemlich dicke Lippe riskiert und
sich damit brutalstmöglich selbst den Brei verdorben hat, könnte
Frau Asylanti, Xylophoni oder Marsupilami die neue Köchin von
Hessen werden.
Das grundlegende Problem ist damit natürlich nicht gelöst.
Was macht man am besten gegen betrunkene, ausländische, jugendliche
U-Bahn-Schläger? Betrinken verbieten? Ausländer verbieten?
Jugend verbieten? Schlagen verbieten? – Ist doch klar: U-Bahnen
verbieten!
Vor lauter Jugendgewalt sollte man die Seniorengewalt nicht aus
den Augen verlieren: betagte Radfahrer!
Wenn ich mit Auto oder Fahrrad unterwegs bin, bin ich an Schleimerei
grenzend rücksichtsvoll, vorausschauend und zuvorkommend zu
jedwedem anderen Verkehrsteilnehmer. Doch wenn ich selber als Fußgänger
in einer entsprechenden Zone fußgehe, hat gefälligst
der Radfahrer aufzupassen, dass er mir nicht in die Hacken fährt,
auch wenn er am oberen Ende der Alterspyramide residiert!
Weiberdonnerstag, 31. Januar 2007
Happy Birthday, Kathrin!
(Dank frühem Frühlingsvollmond dieses Jahr eine rheinische
Punktlandung.)
Im Kino startet heute der neue Film mit Dscherrahdepaddiöh.
Er spielt in der Realverfilmung von »Asterix bei den Olympischen
Spielen« wieder den Obelix. Auch wenn mir Lateinlehrers liebster
Comic noch nie viel gab, mit Obelix konnte ich mich immer identifizieren:
Als Kind bin ich mal in einen Kessel mit Buchstabensuppe gefallen
…
Frohes Fest!
Seine Tollität TL der Erste |