– Oktober 2013 –
Freitag, 4. Oktober 2013
Nachdem ich monatelang keine neue Musik erworben habe, gab es heute gleich drei Alben auf einmal. Ich sage bewusst nicht CD, weil ich dieses Medium nicht mehr nutze, sondern Musik schon seit geraumer Zeit downloade – natürlich gegen Geld. (Bei Amazon – böse!)
Justin Currie, the former owner of Del Amitri (and the former owner always keeps the keys!), bereitet mit seinem »Lower Reaches« eine gute halbe Stunde Freude. Eine gute zwar, aber doch nur eine halbe! (Alter: You can do better. Much better!)
Der alte Herr Bowie liefert nach zehn oder 20 oder ichweißnichtmehrwieviel Jahren in Form von »The Next Day« nochmal ein Studioalbum ab; sogar mit 17 Titeln in der Bonus-Version. Danke dafür.
Und Marillion schenkt uns auf »Sounds That Can't Be Made« acht Lieder, die sehr wohl gemacht werden konnten und sollten. Mit 74:11 Minuten ist das Album nach CD-Maßstäben randvoll – sooo geht das, Justin!
Sonntag, 6. Oktober 2013
»Let's go to the mall!« (Robin Sparkles bzw. Robin Scherbatsky), denn die Aachen-Arkaden feierten ihren fünften Geburtstag mit einem Dance-Contest:
Die Location für den STARkaden-Wettbewerb sollte man allerdings nochmal überdenken: Der Security-Mann hinter mir musste geschätzt zweihundertmal blöken, dass der Durchgang frei bleiben müsse. Und der arme Photograph vor ihm musste das geschätzt zweihundertmal anhören … (Wenn die Drogerie clever gewesen wäre, hätte sie die Passanten einfach durch ihre Regalreihen laufen lassen – der eine oder die andere hätte sich sicher mit Duschgel, Rasierklingen und Tampons notversorgt.)
Montag, 7. Oktober 2013
Aaaaapropos Rasierklingen: Nach David Niven bin ich derzeit barttechnisch bei D’Artagnan angelangt. Wo zum Teufel sind Klingen für Gillette Contour zu haben?!
Donnerstag, 10. Oktober 2013
Bundesweit werden zur Zeit 24 Stunden lang Geschwindigkeitskontrollen im Straßenverkehr vorgenommen. Ist seit Tagen in den Medien. (Nebst der üblichen wüsten »Abzocker«-Schmähungen – wo kämen wir denn auch hin, wenn jeder nur so schnell führe, wie es erlaubt und sinnvoll ist?! Die vielen Holzkreuze stehen ja nur zur Dekoration neben den Straßen.)
Kurz: Wer heute zu schnell fährt, ist ein Idiot, dem der Lappen entzogen gehört.
Doch auch an herkömmlichen Tagen wimmelt es in letzter Zeit nur so von wohlmeinenden Blitzerwarnungen auf Facebook.
Daher hier mal ein brandheißer Tipp für alle – und speziell diejenigen, die während des Fahrens Zeit haben, FB-Meldungen zu checken:
100 Meter vor der Blitze steht ein rundes, weißes Schild mit rotem Rand. Wenn man maximal die aufgedruckte Geschwindigkeit fährt, hat man von der Kontrolle nichts zu befürchten …
Und wem das noch zu unsicher ist, sollte sich eine sogenannte Dashcam einbauen. Eigentlich für den Nachweis der Gefährdung durch die bösen Anderen gedacht, traut man sich mit so einem Ding selber nicht mehr, anders als gemäß Statuten zu fahren.
Aber irgendwie ungerecht ist die Aktion schon: Was ist mit all den Dränglern, Rechtsüberholern, Mittelstreifenschleichern und Nichtblinkern? Sollen die etwa ungeschoren davonkommen?!
Hey, wenn ich mal alt und gebrechlich bin, setze ich mich mal in ein Straßencafé und knipse mit dem Tele alle Autofahrer, die beim Fahren das Handy ans Ohr halten.
Moment mal: Ich bin alt und gebrechlich! Liebe Handytelefonierer, Euch schützt nur, dass es gerade draußen regnet!
Freitag, 11. Oktober 2013
Mein Vermieter hat eine Facebook-Fan-Seite! Als wäre das nicht verwunderlich genug, ist das größte Rätsel: Wo zum Himpel hat er die 25 Fans her?!
Der Kaiser war da! Nein, nicht der aue Karl. (Außerdem kommt der nächstes Jahr ja wieder.) Nein, unser Kaiser Wilhelm II. war da. Und zwar heute vor hundert Jahren. In Gerolstein. Um die Erlöserkirche einzuweihen. Die Erlöserkirche, das ist diese verschwenderisch mit Goldmosaiken ausgekleidete Kirche in der protestantischen Diaspora der Eifel – bekannt vor allem wegen des zugehörigen Pfarrhauses.
Ich selbst war nur zweieinhalb mal da drin: Das eine Mal als Kind, das andere Mal bei der ökumenischen Abi-Abschlussfeier und das fast dritte Mal, als wir vorbeikamen und die Tür (bei einer evangelischen Kirche ganz untypisch) nicht verschlossen war und Musik heraus schallte – doch der zum Sister-Act-Soundtrack feudelnde Küster verwies uns abrupt des gegnerischen Tempels. (Nicht dass ich in den letzten 20 Jahren nennenswert öfter in der katholischen St.-Anna-Kirche gewesen wäre …)
Meine Oma wurde am 16. Oktober 1913 geboren. Und meine Uroma wollte vor ihrer Niederkunft unbedingt bei der Einweihung dabeisein. Sie soll der Überlieferung zufolge gesagt haben: »Esch jonn de Kaiser gucken – unn wenn esch datt Kond do vor da Kersch kreien!«
Unbestätigten Berichten zufolge ist Seine Majestät damals erbost aus Gerolstein abgereist, noch vor dem Dîner. Ohne Abendbrot ins Bett, quasi. Warum? Nein, nicht weil er doch keinen neuen Untertanen geschenkt bekommen hatte … Sondern weil der Stadtrat seinem Wunsch nicht nachgekommen sei, die Munterley in Kaiserley umzubenennen.
Wenn's stimmt, ist das ja mal gediegen: So als kleine Nummer aus der Provinz dem Kaiser Paroli bieten!
Mittwoch, 16. Oktober 2013
Seit heute hat NRW ein Inklusionsgesetz. Und ein total idiotisches noch dazu. Wieder so eine Schlagwortpolitik, der alle lemminggleich hinterherrennen. Was war eigentlich mit der guten alten Integration verkehrt?! Inklusion ist jedenfalls bah!
Freitag, 18. Oktober 2013
Was ist denn da auf Facebook los? Kein Like weit und breit?! Nur weil man mal ein paar Wochen lang nichts Neues gepostet hat, tz…
Stattdessen werde ich im Moment zu einem halben Dutzend Veranstaltungen täglich eingeladen. Egal ob ich auch nur annähernd zur Zielgruppe gehöre. Oder ob sie auch auf diesem Kontinent stattfinden. (Zum Glück kann man das Einladen abschalten – wer mich also bei seinem Event sehen möchte, muss mir schon persönlich mailen.) Außerdem soll ich ständig irgendwelche Seiten liken. Ja, selber! Hey, ich habe 1446 »Freunde«, aber nur 509 Fans – also, irgendwas läuft da doch gehörig falsch!
Facebook hat übrigens ein neues Feature. »An diesem Tag« – die persönliche Zeitreise zurück zu den Postings von vor einem oder mehr Jahren. *innostalgieschwelg*
Ein höchst willkommener Anlass also, nochmal dringend darüber nachzudenken, dass man seine Timeline stets schön sauber halten sollte – das Internet vergisst nichts!
Ich hingegen schon – und finde das deshalb außerst praktisch!
Samstag, 19. Oktober 2013
Auch andere Software-Entwickler lassen sich immer wieder was Neues einfallen. Früher fragten Programme beim abrupten Schließen schlicht »Speichern, Ja oder Nein« oder maximal »Yes or No« – mit einem flinken Tastendruck auf J/Y oder N war man also dabei. Neuerdings ist es bei Programmierern in Mode, solche Schwachsinnigkeiten wie »Ohne speichern« oder »Verwerfen« anzubieten.
Sonntag, 20. Oktober 2013
Auf ihrer langjährigen Weltreise machen die »Trash People« von HA Schult im Moment Station in Monschau. Wir auch:
Gestern ein »Wilsberg«, heute ein »Münster-Tatort«: Warum laufen sich Wilsberg und Thiel/Boerne eigentlich nie über den Weg? Sooo groß kann Münster doch gar nicht sein.
Donnerstag, 24. Oktober 2013
Herzlich willkommen auf der Welt, Silas!
Nach meinem Drei-Tage-Sommerurlaub in der Eifel bin ich nun schon wieder da – ja, ich weiß, ich übertreibe hemmungslos!
Statt direktemang gen Gerolstein zu brausen, karriolten wir durch die Eifel und schauten uns Kleinode rechts und links des Weges an: Reifferscheid, Wildenburg, Kloster Steinfeld und Marmagen (da gab's allerdings keine Brücke, wie in Remagen, sondern nur einen Aussichtsturm).
Freitag, 25. Oktober 2013
Innenstadt-Check: Der heftig umkämpfte neue Rondellbrunnen ist am Werden.
Trotzdem gefiel mir der alte, rote besser. So!
Hillesheim steht auch noch. Sogar mit neuem Café Sherlock im Kriminalhaus.
Und mit dem weltweit wohl kleinstem Hünengrab …
Abends überzeugte wir uns, dass die Schlehe eine seeehr unterschätzte Frucht ist …
Samstag, 26. Oktober 2013
Und weiter geht's für zwei Tage in die Pfalz – nennt mich Globetrotter! Dort regierte König Oktober, der Goldige.
Und zwei, drei Stare machten auf ihrem Weg gen Süden auf den Wingerten Station.
Montag, 28. Oktober 2013
Gestern ist Lou Reed gestorben. Heute gab es deshalb so viele Meldungen bei Facebook, als stünde ne Blitze an der Trierer Straße.
Es ist immer schade, wenn einer stirbt. (Also meistens …) Aber diese Lobhudelei kann ich nicht verstehen. Selbst die Radiosender untermalten ihre vorgelesenen Wikipedia-Artikel mit dem Tenor »prägend für ganze Generationen von Musikern« bloß mit diesem einen Lied: »Walk on the wild side« Und ausgerechnet das wurde produziert von David Bowie – wer weiß, wie es ohne ihn geklungen hätte.
Es gäbe ja auch noch »Perfect day« (was gecovert jedoch eindeutig besser klingt …), wenn's denn formatradiokompatibel sein soll, und einige gleichwohl sperrige Sachen von The Velvet Underground. Auch »Songs For Drella« hat schöne Seiten, auch wenn die wohl eher John Cale zuzuschreiben sind. Zuletzt hat er ja noch auf Anfrage Peters »Solsbury Hill« gecovert. Warum, weiß man nicht – singen ist seine Sache ohrenscheinlich ja nicht.
Wenn ich den Namen Lou Reed höre, muss ich unwillkürlich an den einen Zivi-Kollegen auf der ZDL-Weiterbildung in Bodelshausen anno 1990 denken. Der Herr aus dem Schwabenlande hatte einen übelst schrägen Musikgeschmack: Jede Band, die es wagte, auch nur im Entferntesten jemals eine müde Markt mit ihrem Geschrammel verdient zu haben, wurde als verdammenswertester Kommerz angesehen.
Und was sagte er da, als die Rede auf The Velvet Underground kam?:
»De Lou Reed – Diskoscheiß!«
Dienstag, 29. Oktober 2013
Hurra, ich habe noch welche gefunden: Ersatzklingen für meinen Gillette-Contour-Rasierer. Endlich! In den letzten Wochen war mir das im Aachener Einzelhandel nicht vergönnt: Dort werden nur neue, sündteure und firlefanzige Rasierer mit drei oder vier oder fünf Klingen und Lamellen und Strips und Wasweißichnoch feilgeboten. Selbst die Verbraucherberatung von Procter & Gamble konnte keine Auskunft geben.
Also, die letzten fast 30 Jahre haben mir zwei Klingen für die Schur vollkommen ausgereicht – so darf das auch bleiben. Bevor ich auf ein 5-, 7-, oder 9-Klingen-System umsteige, downgrade ich eher und schaffe mir so ein schickes aufklappbares Rasiermesser mit Streichriemen an, wie man es aus morbiden Filmen mit Barbier kennt. »Ich garantiere Dir die glatteste Rasur Deines Lebens!« (Sweeney Todd)
Oder lasse weiter wachsen.
Das macht sowieso mehr Spaß. Letztens sah ich Phoenix-Junkie eine interessante Dokumentation über König Georg V. (Vereinigtes Königreich). Als ich danach in den Spiegel sah, dachte ich nur: The King has returned!
Mittwoch, 30. Oktober 2013
Whoohoo, der Text der aktuellen Spendenkampagne von Wikipedia klingt schon so ein bisschen angepisst … vielleicht sollten wir doch bald mal was spenden!
Donnerstag, 31. Oktober 2013
Happy Halloween – sagt man das so …?!
So, und nun noch ein paar O-Töne von vollkommen irrelevanten Passanten.
Und natürlich absolut unerhebliche Postings von unserer Facebookseite!