– Februar 2014 –
Sonntag, 2. Februar 2014
Nach langer Zeit nochmal Karneval in der Eifel:
Prinzessinnenproklamation von Judith I. im Rondell.
Montag, 3. Februar 2014
Es heißt, Alice Schwarzer habe Schwarzgeld in der Schweiz. (Wie böse Zungen behaupten, aus rein emanzipatorischen Gründen: Jahrzehntelang wurde da doch ein Geschlecht benachteiligt! Freuen wir uns also künftig auf Berichte von Steuersünderinnen, Tierquälerinnen und Kinderschänderinnen.)
Wenn es nicht schon so etwas Ähnliches gäbe, wäre die Angelegenheit ein probater Titel für einen Text von Max Goldt: »Mein äusserst schwer erziehbarer schwuler Schwager aus der Schweiz«
Ob das Werk autobiografisch ist? Egal, muss ja nicht. Man schreibt auch sonst über Zeug, das man nicht besitzt. Denn die wenigsten haben tatsächlich einen schwulen Schwager aus der Schweiz.
Genausowenig einen brunftigen Bruder aus Brunei, einen fetten Vetter aus Vettweiß, einen papierenen Papa aus Papua-Neuguinea oder einen operierenden Opa aus Oppeln. Auch keine kuriose Kusine aus Kuwait, eine talentierte Tante aus Tansania, eine basisdemokratische Base aus Basel oder eine großmäulige Großmutter aus Großbritannien. Und schon gar nicht geschwätzige Geschwister aus Gescher.
(Na, die Wortspielkasse ist nun aber prall gefüllt!)
Dienstag, 4. Februar 2014
Glückwunsch zum zehnten Geburtstag, Facebook!
Na, wie feiert man denn so, in diesem Alter? Topfschlagen, Eierlauf, Sackhüpfen?
Ach so, mit dem »Lookback-Film«: Jeder Nutzer hat zum Jubiläum einen Clip mit wahllos herausgegriffenen Bildern aus seiner Chronik zusammengestoppelt bekommen. Da es mir bislang nicht gelungen ist, meinen eigenen Film herunterzuladen und ihn hier einzubinden: Hier ist Deiner! (Der Link funktioniert natürlich nur, wenn man mit seinem FB-Konto eingeloggt ist.)
Es heißt ja, dass einem in seinen letzten Momenten sein eigenes Leben wie ein Film vor den Augen vorbeizieht. Blöd nur, wenn man dann feststellt: »Hey, das ist ja gar nicht mein Leben …!«
Aber warten wir erstmal bis zum 10. März – das ist dann mal ein Internet-Jubiläum!
Liste mit Zitaten, die man über Facebook selten hört:
Was war denn damals, am 4. Februar 2004, sonst noch so los? Mal eben im höchstpersönlichen Archiv nachschauen … Ach ja, Alemannia Aachen hat im »Spiel des Jahrzehnts« Bayern München aus dem Pokal gekegelt.
Freitag, 7. Februar 2014
In der Südstraße gibt es einen neuen Verein namens »suedoase«. Aus Insiderkreisen wurde mir getrommelt, dass es da heute eine Jamsession geben würde. Ohne diesen Tipp hätte ich das nie entdeckt, denn in diese Hinterhof-Örtlichkeit mit dem Flair von Köln-Ehrenfeld der früher Neunziger stolpert man nicht mal eben so unbeabsichtigt rein. Wird man sich merken müssen, es sind weitere Aktionen geplant.
Samstag, 8. Februar 2014
Olympische Spiele in Sotschi. (Gesundheit!)
Unser Bundespräsident hat ja schon vor Wochen mitgeteilt, dass er da nicht hinfährt.
(Hat sich wohl nicht qualifiziert …)
Dafür dass positive Äußerungen über Homosexualität in Russland ja eher selten festzustellen sind, hatte der Webdesigner der offiziellen Homepage der Olympischen Spiele eine hübsch subversive Idee bei der Farbwahl der Navigationsleiste …
(Wobei die Annektierung der Spektralfarben durch die gleichgeschlechtlich liebende Gemeinde schon eine Frechheit ist. Es soll jeder liebhaben, wen er will – aber der Regenbogen ist für alle da!)
Und dass dieser Putin so schwulenfeindlich sein soll, glaube ich einfach nicht: Warum hätte er seine teuren Winterspiele sonst am wärmsten Ort ganz Russlands austragen lassen?
Sonntag, 9. Februar 2014
Ein Zoo in Dänemark hat eine überzählige Giraffe geschlachtet und an seine Löwen verfüttert. Schon brandete ein Sturm im Netz auf, dass es einem die Gesichtsmortadella von der Stulle fegte.
Doch was hätte man tun sollen? Löwen fressen nun mal keinen Tofu. Und das Lebensmittelrecht verbietet die kulinarische Zubereitung von Giraffenfleisch. (Wobei: So ein Giraffensteak, das wäre doch mal was …)
Der langhalsige Paarhufer namens Marius muss aber nicht traurig sein, er ist nun an einem besseren Ort: Im Wikipedia-Nekrolog für Tiere.
Montag, 10. Februar 2014
Die Schweiz will die Zuwanderung in ihr Land drosseln. Dann ist endlich Ruhe im Kanton. Allerdings dürfen dann auch keine EU-Bürger mehr rein. Und keine Deutsche! – Sooo fühlt sich das also an …
Dienstag, 11. Februar 2014
Mein ehemaliger Bundespräsident steht vor Gericht. Es geht um den Vorwurf der Vorteilsnahme. Konkret: um 753,90 Euro. Viel wertvoller sind aber die mir vor die Füße geworfenen alliterativen Perlen der berichtenden Reporter: »Was wusste Wulff? Und wenn er was wusste, welche Worte würde er wohl wählen?«
Mittwoch, 12. Februar 2014
Einer meiner 1.598 Facebook-Freunde hat mir bereits heute irrtümlich auf der Pinnwand kondoliert gratuliert. Npch während ich einen Kommentar schrieb, um ihn von seinem Irrtum zu befreien, folgten sechs weitere Gratulationen …
Der Funkdisziplin zuliebe wurden diese Postings dann erst mal kommentarlos komplett gelöscht. Nun ist Ruhe.
Denn:
Der BH hat heute Geburtstag (wird 100), nicht der TL.
Donnerstag, 13. Februar 2014
Aus gegebenem Anlass: 43er
© Shooting & barkeeping by Jana
(Zum 80. trinke ich dann Stroh-Rum …)
Ich hatte ursprünglich überlegt, ob ich mir zum Festtag etwas Besonderes gönnen sollte, einen letzten Besuch beim Herrn Schmidt in Köln-Mülheim zum Beispiel. Denn da kam letztens wieder so ein Angebot für Gratis-Tickets. Doch dann dachte ich, ach was soll ich dahinfahren, wo doch der Meister selbst schon keine Lust auf seine Sendung hat (und sich das auch anmerken lässt). Und dann immer diese öden Gäste: Überbewertete Fußballer, Theaterleute, die ich nicht kenne, und Musiker, die auch die nächsten Jahrzehnte lang Geheimtipp bleiben werden.
Als ich dann erfuhr, wer heute zu Gast sein würde, waren schon alle Karten weg:
Bjarne »Ernie/Schäffer/Tatortreiniger« Mädel und Suzanne Vega!!!!!1elf
Freitag, 14. Februar 2014
An so Tagen wie Valentinstag sollte man nicht online gehen. Die zahlreichen Liebesbezeigungen auf Facebook finde ich gar nicht so schlimm. Und rosa ist ja auch eine schöne Farbe. Nerviger ist das gehässige Geätze von all denjenigen, die es nie auf die Kette kriegen, mal eine Beziehung über einen Jahreswechsel hinüberzuretten.
Doch gibt es ja heute für alle was zu feiern. Heute ist auch Welt-Mettbrötchen-Tag!
Und da ich ja als versöhnender Charakter bekannt bin …
Abends ließ Tim Krause seine neue CD frei:
Samstag, 15. Februar 2014
Christian Lindner, der neue Gelbe Engel und Ritter vom Orden wider den tierischen Ernst, nahm ein Bad in der Menge. Wie üblich wurde er zur Verkostung des schwefligen Wassers aus dem Elisenbrunnen nominiert – und exte seinen Becher! Wein predigen, aber Wasser saufen, so ist’s richtig.
(Die FDP will sich übrigens in PDF umbenennen – weil PDF ist im Internet viel beliebter!)
Im »Kunstwechsel – ein Raum für Künstler« an der Ecke Wilhelmstraße/Gottfriedstraße, gleich neben dem Suermondt-Ludwig-Museum, eröffnete Karl von Monschau seine Ausstellung »BULGUR II«. Wolfgang Becker sprach einführend, ein Posaunist untermalte musikalisch und zwei Fensterputzer reinigten die Scheiben aktionskunstmäßig. Das derzeit nicht vermietete Ladenlokal dient einstweilen der Kunst. Vier Künstler werden in der nächsten Zeit hier arbeiten und ausstellen und Kunstinteressierten zur Verfügung stehen.
Photo: www.later-is-now.com
Und da zwei Events pro Tag mich irgendwie unterfordern, ging es noch zum Aufwärm-Konzert des Neuen Orchesters Aachen im Klinikum:
Sonntag, 16. Februar 2014
Das »eigentliche« Konzert im Couven-Gymnasium:
Montag, 17. Februar 2014
Alles Gute zum Geburtstag, Jana!
Donnerstag, 20. Februar 2014
Die olympischen Winterspiele von Sotschi (Gesundheit!) sind teurer als alle Winterspiele zuvor.
Zusammen!
Aber ich finde, es hat sich gelohnt. Denn ich habe meinen Wintersport entdeckt: Curling!
Leider erst in der Finalphase erfuhr ich, dass die ARD die Spiele im Livestream komplett übertragen und sehr gut kommentiert hat. Sauspannend, wenn man mitdenken kann. Die Finessen dieser Präzisionssportart waren mir bisher fremd. Ich hatte auch keine Ahnung, dass ein Spiel bis zu zwei mal 75 Minuten dauern kann. Im Fernsehen senden sie ja sonst nur ein paar Minütchen als Testbildersatz, wenn woanders Nebel ist oder ein Körper regungslos im Schnee liegt.
Freitag, 21. Februar 2014
Mark Zuckerberg ist ja so dumm: Da bezahlt er fast 14 Milliarden Euro für WhatsApp – dabei kann man das gratis herunterladen …
Aus Datenschutzsicht hat sogar der Nutzer etwas von diesem Deal: Früher wusste Facebook alles, was auf dem Handy passiert, und WhatsApp wusste alles, was auf dem Handy passiert. Dann kann man doch eigentlich froh sein, dass es jetzt nur noch einer weiß.
Samstag, 22. Februar 2014
Ett word all wier nett jefiert bej Net(t)fiere op deä Holzgraben:
Sonntag, 23. Februar 2014
Ene Besuch im Zoo, o-o-o-oh … O-Ton Mutter: »Guck mal, ein Baby-Tiger!«
Sonntag, 23. Februar 2014
Harold Ramis †
Ohne Egon Spengler ist nun ganz sicher, dass es keinen dritten Teil von Ghostbusters geben kann. (Dankeschön auch Bill Murray, fürs jahrzehntelange Sich-zieren und Kokettieren und Verschleppen! Obwohl, der ist ja auch schon tot: Hat ja jeder sehen können in »Zombieland«.)
Außer für Ghostbusters war er als Drehbuchautor und/oder Regiesseur von den ebenfalls großartigen Filmen »Reine Nervensache«, »Teuflisch« und natürlich »Und täglich grüßt das Murmeltier« bekannt und beliebt.
Zwar drei Wochen zu spät, aber dennoch:
Fettdonnerstag, 27. Februar 2014
Im Zelt der Stadtgarde Oecher Penn auf dem Katschhof ging es hoch her:
Das diesjährige Mottolied des Aachener Prinzen Bernd I. kann ich übrigens auch in Gerolstein singen: »Schwarz und Gelb sind die Farben unsrer Stadt«
(Wem es in diesem Monat zuviel Karneval im diario war, der kann sich freuen: Tulpensonntag und Rosenmontag folgen noch.)
das Niveau!