– Juni 2016 –
Mittwoch, 1. Juni 2016
Ich bin verliebt!
Nein, nicht was Ihr meint. Ne pas cherchez la femme. Ist so ein Jungs-Ding: Ich bin verliebt in meine neue Kamera!
Die Canon EOS 80D sieht zwar ungefähr so aus wie die 70D, hat aber deren Kinderkrankheiten überstanden, ein paar neue Features am Start und schärfemäßig so einiges rausgeholt. (Insbesondere macht sich die Steigerung auf 24 Megapixel bemerkbar. Nicht unbedingt optisch, aber arithmetisch: 6000 × 4000 Pixel geht einfach leichter von der Zunge als fünftausendzweiundsiebzig mal dreitausendachtundvierzig.)
Die Amazon-Reklame, die mir nun auf jeder Internetseite unterbreitet wird, sollte allerdings etwas angepasst werden. Ich habe die 80D bestellt, und bekomme nun Bücher zur 700D und 750D empfohlen …
Und was eine Speicherkarte speziell für die 700D ausmacht, erschließt sich mir auch nicht.
Außer dass sie hässlich ist.
Apropos hässlich: Eine niederländische Firma offerierte mir heute per Spam professionelles Design für meine Homepage. Frechheit!
Donnerstag, 2. Juni 2016
Wenn Star Wars in Aachen spielte, hieße der Bösewicht Darth Weather.
Freitag, 3. Juni 2016
Auch wenn ich ein großer, alter, böser Mann bin: Ich stehe auf Plüschis :)
Seit heute habe ich einen neuen Mitbewohner, Herkules ist sein Name:
Samstag, 4. Juni 2016
Der Katschhof wurde mal wieder zu Aachens ältestem Parkplatz, beim – inzwischen – Klassiker THE RACE, der AKV-Oldtimer-Rallye.
Etiam censeo, de mortuis nil nisi bene dicendum. Doch angesichts des Dahinscheidens von Muhammad Ali ist es schon recht befremdlich, wie der Protagonist einer »Sport«-Art, bei der sich die Kontrahenten unter Anfeuerung eines blutgierigen Publikums und Inkaufnahme ernster Verletzungen des zerebralen Systems gegenseitig die Fresse polieren, der sich stets großmäulig inszeniert und sich einer fragwürdigen Religionsgemeinschaft angeschlossen hat, nun als Retter der Welt proklamiert wird.
Oder kurz: Warum lobt man Cassius Clay über den grünen Klee?!
Sonntag, 5. Juni 2016
Das einhundertsten Todesjahr von Leonard van Kann beging man in den Kurparkterrassen mit einer zünftigen Lennet-Kann-Matinee.
(In Bad Aachen hatten Bettler schon immer eine besondere Bekanntheit – dieser Trend hält sich bis heute.)
Bei einer ausführlichen Führung auf Burg Rode in Herzogenrath habe ich was gelernt: Niederländer sind auch Deutsche!
(In deren Nationalhymne steht schließlich schon in der ersten Strophe das Wort Duyts. Und immerhin gehörten die Niederlande rechtlich bis 1648 zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation.)
Oder anders ausgedrückt: Holland ist sehr wohl bei der EM dabei!
Montag, 6. Juni 2016
2016 – ein Sommer, wie er im Buche steht.
In der Bibel.
In dem Teil mit der Arche Noah.
Dienstag, 7. Juni 2016
Leute, holt die Kinder von der Straße, Unheil droht: Gauck will nicht noch mal! Eine Amtszeit ist dem Bundesjoachim genug. Nun stellt sich abermals die spannende *gähn* Frage, wer ihm ins Schloss Bellevue nachfolgen soll.
Norbert Lammert oder Wolfgang Schäuble oder Frank-Walter Steinmeier oder Winfried Kretschmann oder Claudia Roth oder oder oder …?
Hey, darauf gibt es doch nur eine Antwort: Christian Wulff!
Erstens hat der ja schon mal ein Jahrespraktikum da gemacht, zweitens ist mir dieses Amt so wumpe, dass sogar der den Job machen könnte, und drittens würden wir uns einen Ehrensold sparen!
Mittwoch, 8. Juni 2016
Jodel ist heute das, was früher die Latrinensprüche auf der
Unitoilette waren. Alles redet von Bildungselite, aber im Schutz der Anonymität
kommt die Wahrheit an die Oberfläche. Die Studentenschaft beschäftigt
sich augenscheinlich gern und viel mit kacken, saufen und ficken
masturbieren. (Das wird ein Spaß, wenn die Jodel-Macher eines Tages entscheiden,
die Anonymität aufzuheben …)
Wobei die Dauerbrenner der Aachener Topjodel erschreckend unspekatulär sind: es regnet; lernen ist lästig; welcher Supermakt hat noch auf; Maschis bekommen keine Frau ab; und als Neuzugang: Arnie der Hausigel
Samstag, 11. Juni 2016
Na, wollen wir mal nicht so streng sein. Beim Studifest auf dem Aachener Markt zeigte der Akademikernachwuchs aml wieder, was er sonst noch so tut:
Sonntag, 12. Juni 2016
Wie man am schwarzrotgoldenen Design von Apotheken, Friseuren und Nutellagläsern landauf, landab unschwer erkennen kann: Es ist Fußballeuropaweltmeisterschaft.
(Ja, richtig gelesen: Wenn der Weltmeister spielt, ist Weltmeisterschaft!)
Was beim ersten Deutschlandspiel – außer Jérôme Boatengs grandiosem Fallrückzieher, mit dem er seinem Nachbarn Manuel Neuer auf der Torlinie den Arsch gerettet hat – auffiel: die Bandenwerbung. Selbst wenn ich wollte: Ich wüsste nicht, wo ich was von »Hisense« oder »Socar« kaufen könnte. Werbeetat vergebens durch den Kamin gejagt!
Die Reklame von Carlsberg ist ziemlich genial: Um das Alkoholwerbeverbot in Frankreich zu umgehen, wirbt die Brauerei mit dem Schriftzug »Probably« im Corporate Design. Man denkt dennoch direkt an Carlsberg-Bier – das zeigt doch mal sehr schön die Macht der Typographie!
Doch auch wenn das probably the best beer in the world sein
will – ich bleibe meiner angestammten
treu!
Was noch auffiel: Wie wenig vertrauen die EM Reporter eigentlich ihrer eigenen Arbeit, wenn sie während des Spiels auf die spezielle App oder das Internetangebot ihres Senders hinweisen? Wie langweilig kann ein Fußballspiel sein, dass ich, statt genau zuzuschauen, dabei lieber Statistiken der letzten 80 Jahre durchklicke, deren Inhalt mir der Kommentator ja ohnehin gleich vorbetet – er wird diese App sicher auch haben …
Und fünf Stunden Vor- und Nachberichterstattung wollen ja auch irgendwie gefüllt sein. Wie hat das Ernst Huberty damals eigentlich hingekriegt? (So: »Guten Abend, meine Damen und Herren« – und dann Anstoß.)
Montag, 13. Juni 2016
Es war Roskirmes-Wochenende. Die Veranstaltung war klein, die Stimmung groß. Und das diesjährige Streuengelchen Chayenne konnte wegen des Regens leider nicht streuen, sondern verteilte ihre Klümpchen.
Dienstag, 14. Juni 2016
Fußball-EM. Österreich-Ungarn – ich frage mich nur: Gegen wen?
Mittwoch, 15. Juni 2016
Und zack! wohne ich schon ein Dreivierteljahr hier!
Was ich überhaupt nicht vermisse, sind die ver****ten Straßenmutanten. Gewiss, ab und zu hört man von Ferne etwas Gedudel herüberschwappen, doch das ist kein Vergleich zu dem ganztägigen akustischen Dauerterror in der Adalbertstraße. Dafür toleriere ich auch die Jungs, die mit ihren viel zu dicken Kisten jedes Wochenende Burnouts auf dem Kopfsteinpflaster hier vor der Haustür vollführen.
Insofern habe ich mich also verbessert. Verschlechtert hat sich die Lage an der Bettlerfront: Früher hatte ich ja einen Herrn und schon mal ein Dame vor der Tür sitzen, denen ich sogar zu hohen Feiertagen etwas gab, weil sie nett und freundlich waren. Nun lagert des Öfteren dieser so penetrante wie eklige »Hamse mal ne Spennnde?! Eiiiiine Spennnnnde bittttte!!!«-Gammler im Eingangsbereich. Das schallt bis nach oben – und man kommt nicht aus der Tür ohne belästigt zu werden.
Ich glaube, die Leute vom Joghurtladen haben ihn angefüttert: Einmal bekam ich nämlich ihren Deal mit. Sie bestachen ihn mit einem Becher Frozen-Yoghurt, damit er an diesem Tag nicht wiederkäme. Tolle Idee, aber falscher Lerneffekt: Nun steht er natürlich jeden Tag parat …
Und noch schärfer: Neuerdings fragt er auch arglose Passanten sehr lautstark, ob sie ihm denn nicht einen Joghurt kaufen könnten.
Was der Wohnung aber ganz sicher fehlt, ist freie Sicht zum Himmel; da war ich bisher etwas verwöhnter. Mir fehlt auch vom Balkon die Aussicht op da Dom. Hauptsächlich aber nur mangels Balkon: Dom wäre vorhanden. Nun gut, ich kann ja den Kopf zum Fenster rausstrecken. Oder die 80D mit abgeklapptem Liveview als Periskop nutzen.
Im Moment wirken wachsende Wolken und wechselndes Wetter wahrlich wundervoll:
Donnerstag, 16. Juni 2016
Deutschland spielte mal wieder. 0:0, keine Ahnung gegen wen. Interessanter war nämlich Jürgen Löws Eiergate. Wir erinnern uns: Während des letzten Spiels hat er sich mal am Sack gekratzt. (Männer kennen das: Kurze Kontrolle, ob noch alles am Platz ist.) Er ging wohl davon aus, dass es bei 50.000 Zuschauern und 500 Kameras im Stadion wohl niemand sehen würde …
Dabei hat er sich nur auf Oli Kahns Weisheit besonnen: »Eier! Wir brauchen Eier!«
Ich stelle mir gerade den armen Kameramann vor, der heute ausschließlich dafür abgestellt wurde, Jogis Schritt zu filmen, um den nächsten Griff an die Kronjuwelen zu filmen. Und wie cool wäre es gewesen, wenn Jogi nach dem beherzten Zupacken dann einen Blumenstrauß oder sowas aus der Hose gezaubert hätte …
In der Kirche St. Elisabeth entsteht zur Zeit das HOTEL TOTAL, ein Pop-up-Hotel für Aachen, geöffnet von August bis Oktober 2016. In sechs individuellen Hotelzimmern/Schlafboxen kann man dann ein Wochenende in einer Kirche nächtigen.
Nun las ich von einem, der dort getauft, kommuniziert und verheiratet wurde, dass er das »makaber« finde. Nun, befremdlich vielleicht, makaber ist es nicht. Das Gebäude ist entwidmet und also kein geweihtes Gotteshaus mehr. Es bleibt aber ein Ort für Kultur, Austausch und Zusammenkommen. Und beten kann man, wo man will – also gerne nach wie vor dort.
Das Schild »Rutschgefahr« sollte man angesichts der Sägespäne auf glattem Kirchenboden übrigens beherzigen: Kurz nachdem ich es photographiert hatte, legte ich mich lang …
Freitag, 17. Juni 2016
Im Moment betreibe ich Fußball-Sudoku, da die Achtelfinalspiele gegebenenfalls parallel zu diversen Abibällen stattfinden könnten. Wann spielt Deutschland, wenn es wie weiterkommt: Zweiter Gruppe A gegen Zweiten Gruppe C oder Sieger Gruppe B gegen Dritten Gruppe A/C/D oder Sieger Gruppe A gegen Dritten Gruppe C/D/E oder Sieger Gruppe C gegen Dritten Gruppe A/B/F.
Samstag, 18. Juni 2016
Huch, es war auch schon wieder Lothringair! Dieses Mal aber in Nass-in-Nass-Technik gehalten; so ähnlich wie schon das Multikultifest letztens. Und eigentlich auch sonst alles im ersten Halbjahr '16.
Mein Lieblingsbild des Tages: Dieser junge Mann, der das Beste draus macht!
Sonntag, 19. Juni 2016
Im Klinikum probte das Neue Orchester Aachen öffentlich:
Dienstag, 21. Juni 2016
In den Untiefen der Programmgestaltung von EinsPlus fand ich nun zufällig »Laschewski & Paul«, anscheinend eine deutsche »Krimi«-Miniserie von 2012. Sie sieht aber aus, als hätte man Anfang der Neunziger mit VHS-Video gefilmt. (Polizisten in grünen Uniformen und Autos – ja Kinder, das gab es mal!) Und als hätte man die überaus rudimentären Drehbücher, die ich mit einem Freund (Grüße!) zu dieser Zeit zu schreiben angefangen hatte, nun auf einem Dachboden gefunden und verfilmt! (Stilrichtung: Film noir, romantische Ironie – und übelster Flachwitz. So in etwa Müllers Büro mit einer Prise Mel Brooks und einem Schuss aus der nackten Kanone.)
Alter, ich muss diese Drehbuchfragmente un-be-dingt mal wiederfinden!
Mittwoch, 22. Juni 2016
Island schlägt Österreich und darf im Achtelfinale mitspielen! (Es würde mich interessieren, wie die isländische Bundesliga aussieht: Die haben doch nur Dreihunderttausend Einwohner. Bei Borussia Reykjavík, Spvgg Eyjafjallajökull, 1. FC Björk, Alemannia Vulkan, Geysir-Kickers und Bayern Topkickson muss quasi jeder mal mitspielen.
Für Jodel hab ich jetzt (20:30 Uhr) jedenfalls mal ein billiges Karmaschleppnetz ausgeworfen:
Resultate vier Stunden später: 86 Upvotes.
Donnerstag, 23. Juni 2016
Von Null auf 32 Grad – der Sommer fiel in diesem Jahr auf einen Donnerstag.
Freitag, 24. Juni 2016
Wer sagt's denn, wieder muckelige 20 Grad …
Herzlichen Glückwunsch der Abiturientia 2016 des Ritzefeld-Gymnasiums Stolberg!
(Dessen Feier ich schon zum dritten Mal in vier Jahren dokumentieren durfte. Vor zwei Jahren musste ich leider absagen, weil ich ausgerechnet an dem Tag schon von einem anderen Abschlussjahrgang gebucht war.)
Samstag, 25. Juni 2016
Und herzlichen Glückwunsch der Abiturientia 2016 des Städtischen Gymnasiums Herzogenrath!
Sonntag, 26. Juni 2016
Was bisher geschah:
Die Großbriten haben am Donnerstag abgestimmt, ob sie oder ob sie nicht in der EU bleiben wollen. Nun, sie wollen nicht. Jedenfalls mehrheitlich die Alten, die Engländer und die Waliser. (Welcome Scotland to the EU!) Die Entscheidung war knapp, aber eindeutig.
Den Schlamassel angerührt hat David Cameron: Eigentlich EU-Befürworter, wollte er sich mit einer negativen #brexit-Abstimmung innenpolitisch bestätigen lassen. Er ging nicht von einem Scheitern aus. Well, shit just got real. (Bloody bastard!) Jetzt will er folgerichtig zurücktreten. Beziehungsweise im September. Oder irgendwann. Na, geht’s noch? In früheren Zeiten hätte man sich umgehend mit Anlauf in ein Schwert gest..
Die EU-Befürworter hatten aber auch nicht damit gerechnet, zu obsiegen und nun keinen Plan B in der Schublade. Einen Plan A hatten sie erst recht nicht.
Der Hammer allerdings sind die aktuelle Googleanfragen in England. »Was ist das eigentlich, diese EU? Und was für Folgen hat das für uns?« Nach der Abstimmung wohlgemerkt.
Honestly, how stupid can you get?!
Ich zitiere da gerne einen Landsmann:
»Das beste Argument gegen die Demokratie ist ein fünfminütiges Gespräch mit dem durchschnittlichen Wähler.« (Winston Churchill)
Oder Obelix: »Die spinnen, die Briten.«
Denn: Als ob das alles noch nicht reicht, planen sie jetzt ein weiteres Referendum, ob man sich das mit dem Austritt nicht noch mal überlegen sollte … Genau, wir lassen mal abstimmen, bis uns das Ergebnis passt. Das alte Rein/Raus-Spiel.
Naja, britischer Humor halt …
Montag, 27. Juni 2016
In diesem Jahr freut man sich über jede Art von gutem Wetter, auch über 18 Grad, leichten Wind und Nieselregen … Dieses meteorologische Highlight nutzte ich für ein Shooting am Lousberg:
Mit der Partie England:Island wurde der Brexit aus der EM schon mal so halb vollzogen …
2016, Du willst es aber wissen!
Einmal durchzählen bitte!
An dieser Stelle erinnern wir kurz an Götz George. Wir gedenken des großen Schauspielers und erinnern uns an die Dreharbeiten zu »Schimanski: Das Geheimnis des Golem« mit ihm in der Hauptrolle. 2003 spielte das EGMONT das jüdische Café »Rosenfeldts« in Antwerpen.
Hey ARD, diesen Film könntet Ihr gerne nochmal wiederholen!
Und hey ich, ins EGMONT könnte ich auch nochmal gehen! …
Dienstag, 28. Juni 2016
Mal ein Repost aus Jodel:
Die EU ist wie eine Disco:
Der Deutsche steht hinterm Tresen und arbeitet.
Der Engländer besäuft sich und geht früher.
Der Grieche ist pleite.
Der Türke steht vor der Tür, muckt auf und kommt nicht rein.
In Gerolstein – ja, das gibt's auch noch – fand im Rahmen des Sommertreffs im Flecken die Stadtmeisterschaft im Biathlon statt. Man konnte Zielscheiben treffen – oder alte Bekannte.
Mittwoch, 29. Juni 2016
Noch ein Repost aus Jodel:
Ich freue mich darauf, in zehn Jahren Teenagern sagen zu können: »Als ich so alt war wie Du, war Großbritannien noch in der EU. Aber Großbritannien – das kennst Du ja gar nicht mehr!«
Donnerstag, 30. Juni 2016
Herzlichen Glückwunsch der Abiturientia 2016 der Willy-Brandt-Gesamtschule Übach-Palenberg!
(Morgen noch eine Abifeier, dann ist die Saison 2016 – leider – beendet.)
Die EU bekommt Schottland an Feiertagen und jedes zweite Wochenende!
Thómásur Mánfreðson