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– Oktober 2017 –

Montag, 2. Oktober 2017

Auch wenn heute schon der Zweite ist:

Die neuen Erstis gehen mir bereits am ersten Tag der Erstiwoche erstmals gehörig auf den Sack, denn anlässlich ihres Turniers auf dem Katschhof in der Disziplin Flunkyball, einem in letzter Zeit zunehmend beliebten Trinkspiel, bei dem durch Spielregeln festgelegt ist, dass zu bestimmten Zeitpunkten bestimmte Mengen an alkoholischen Getränken durch bestimmte Mitspieler zu verköstigen sind, verursachten sie wegen ihres nimmermüden Erwerbs von Material zum Nachtanken im REWE-Lebensmittelmarkt des Handelskonzerns REWE Group, dessen Akronym für »Revisionsverband der Westkauf-Genossenschaften« steht, was aber kaum einer weiß und auch komplett unerheblich für das Verständnis dieses Satzes und den Fortgang der Weltläufte ist, am Aachener Markt kilometerlange Schlangen an den Registrierkassen und hamsterten mutmaßlich auch jene Alkoholika südeiflerischer Provenienz und Kartoffelchips – unbekannter Herkunft, aber frei von Glutamat und nur gesalzen –, derer ich zu Ehren des Feiertags morgen habhaft zu werden können glaubte, so dass ich den Gang hinein in diesen Vorhof der Hölle einstweilen verschmähte und einen Umweg von bestimmt 673 Metern für meinen Kauf in Kauf nahm, um in einem weiteren Ladenlokal der weiter oben bereits erwähnten Handelskette in der Nähe eines Lichtspielhauses der CineKarree GmbH & Co. KG meinen Bedarf an essentiellen, vom Körper nicht herstellbaren, Ressourcen wie Fett, Salz, Acrylamid, Kohlenhydraten im Allgemeinen und Alkohol im Besonderen, zu decken.

 

 

Dienstag der Deutschen Einheit, 3. Oktober 2017

Ich finde ja, ich schreibe zu einfach. Viel zu kurze Sätze. Auf Anhieb durchschaubare Syntax. Und keinerlei Anflug von Wortspiel oder Ironie.

 

Na, liest noch wer mit?

 

Nein?

 

Egal. Ich schreib weiter.

 

Hab ja genug Bit und Chips hier.

 

 

Heute ist ja Feiertag. Alle Länder an ihrem Nationalfeiertag so: Flaggen, Party, Feuerwerk!

Wir so: Wir können heute keine Milch kaufen, mimimi!

 

 

Mittwoch, 4. Oktober 2017

»Kunst heilt alle Wunden.« Kleine Vernissage von Detlef Kellermann im Luisenhospital. Da ich ebenso nur mit kleinem Besteck – 80D mit 50mm/f1.8 – unterwegs war, erwiesen sich Gruppenaufnahmen in der schlauchartigen Exhibition als Herausforderung …

 

»Kunst heilt alle Wunden.« Kleine Vernissage von Detlef Kellermann im Luisenhospital

 

»Kunst heilt alle Wunden.« Kleine Vernissage von Detlef Kellermann im Luisenhospital

 

»Kunst heilt alle Wunden.« Kleine Vernissage von Detlef Kellermann im Luisenhospital

 

»Kunst heilt alle Wunden.« Kleine Vernissage von Detlef Kellermann im Luisenhospital

 

Ohnehin sind Krankenhausflure in renommierten Künstlerkreisen gemeinhin eher als Refugium künstlerischer Ergüsse ambitionierter Zahnarztgattinnen verschrien, wie ich hörte. (Es waren zum Glück keine Zahnärzte oder deren Gattinnen anwesend. Jedenfalls legte niemand sein Veto ein.)

 

Für ein gediegenes Selfie mit dem Meister war mein Arm gerade lang genug. Nur am Fokus haperte es. Also kam salomonisch jeder mal in den Brennpunkt.

 

»Kunst heilt alle Wunden.« Kleine Vernissage von Detlef Kellermann im Luisenhospital

 

 

Heimatgefühle und Kindheitserinnerungen kommen auf im Schaufenster Hünerbein auf dem Aachener Markt:

 

Der Brekina VW T1b Kasten Gerolsteiner, Sondermodell Hünerbein, limitiert auf 140 Stück, für 16,95 €.

 

Der Brekina VW T1b Kasten Gerolsteiner, Sondermodell Hünerbein, limitiert auf 140 Stück, für 16,95 €.

 

Auch zu bestellen im Onlineshop. Wenn man da allerdings »gerolsteiner« eingibt, kommt sowas aber auch dabei heraus …

 

Geröllsteine

 

 

Donnerstag, 5. Oktober 2017

Die an nervigen Bittstellern nicht eben arme Innenstadt (»Eine Spennnde, bitte! Ham Se mal ne Spennnde? Eine Spennnnnde!!!«, »Ham Se mal nen Euro, für ne warme Mahlzeit?«, »schulligungkönnsemirmitwaskleingeldaushelfen?«, »Ich hätte da ein großes Anliegen an Sie …«) wurde um ein weiteres Exemplar ergänzt, das Passanten belästigt und kleine Kinder ängstigt.

 

Seit ein paar Wochen irrlichtert eine gescheiterte Existenz (OK, »eine« ist nicht ganz korrekt: Es kann sein, dass er noch ein paar weitere neben sich hergehen hat …) umher und heult »Hier ist ein Mensch, der Hilfe braucht.«, »Ich bin doch nur ein guter Junge.«, »Ich hab es so miese, so mies.« und dergleichen.

 

 

Freitag, 6. Oktober 2017

Am Zehnten des Folgequartals ist die Anmeldung der Umsatzsteuer fällig, liebevoll auch Mehrwertsteuer genannt.

 

Die Mwst. ist aus mehreren Gründen die bei weitem lästigste Steuer: Der Unternehmer (in diesem Falle: ich!) muss sie einnehmen, was die Preise für den Privatkunden erstens unnötig erhöht, darf sie aber zweitens nicht behalten, sondern muss sie brav ans Finanzamt abführen, auch wenn er sich zwischenzeitlich bereits an den hübschen Anblick auf dem Kontoauszug gewöhnt hatte, und hat dadurch drittens eine Menge fruchtlosen Papierkram an der Backe. Das kostet mich stets etliche Arbeitsstunden, die mir so direkt niemand vergütet. (Es wundern sich immer nur alle, dass Photos ja so teuer wären, die wären doch schnell gemacht …)

 

Wobei: Papierkram ist es – jedenfalls am Ende des Quittungsaufgeklebes – nicht mehr; mit der ELSTER verwaltet man ja elektronisch. (Die Berechnung im Online-Formular werde ich allerdings niemals verstehen: Mal sind runde Eurobeträge gefragt, mal wird centgenau gerechnet – da ist doch dann klar, dass sich dabei Rundungsfehler einschleichen müssen.)

 

Eben wollte ich nach der ganzen Zettelorgie und Zusammenrechnerei meine Voranmeldung quartalsmäßig digital übermitteln; mit vier Tagen Luft vor der Frist lag ich doch da gut im Rennen. Dachte ich.

 

Aber neuerdings braucht man zum Onlineabschicken ein Zertifikat!

 

Und um ein solches zu erlangen, muss man sich erstmal registrieren, wie ich nun weiß.

 

ELSTER-Registrierung

 

Inklusive dämlicher Sicherheitsabfragen.

 

ELSTER-Registrierung

 

Anschließend bekommt man dann irgendwann per Briefpost eine ID zugeschickt, damit man Zugang zu der Zertifikatsdatei erlangen und sie sich auch runterladen und dann – endlich! – die Voranmeldung zum Finanzamt übermitteln kann.

 

Weia!

 

ELSTER-Registrierung

 

Bis Montag wird das wohl nicht funktionieren … Zum Glück gibt es aber (zumindest …) eine hilfsbereite Sacharbeiterin beim Finanzamt, die mir unbürokratisch eine üppige Verlängerung der Frist einräumte.

 

 

Samstag, 7. Oktober 2017

Steht mir ein Schnurres?

 

Steht mir ein Schnurres?

 

#props #hochzeit #schnurres #selfie #selfieman

Auch wenn Hashtags hier kompletter Blödsinn sind …

 

 

Donnerstag, 12. Oktober 2017

#schnipp #schnapp #haarschnittmitherz #spende #zopfoderkahl #selfie #selfieman

 

Schnipp-schnapp

 

Mein Schopf ist nun kürzer. Also nicht lebensbedrohlich kürzer oder gar ganz ab. Und eigentlich ist er das schon seit letzter Woche. Doch heute erst habe ich es bei Facebook gepostet.

 

Die überlangen Haare nervten nämlich wie Sau: Jedesmal, wenn ich den Rucksack anzog oder die Kamera umhängte, riss es mir den Kopf in den Nacken. (Über die ästhetischen Aspekte schweigen wir an dieser Stelle einmal …)

 

Statt zu einem Figaro zu gehen – von denen mich in professioneller Hinsicht seit elf Jahren keiner mehr gesehen hat –, schnappte ich mir die Küchenschere, machte einen Zopf und schnitt ihn ab.

 

Resultat: 128 Reaktionen und 23 Kommentare.

 

Leute, es sind doch nur Haare!

 

Seit Jahren liebäugele ich damit, meinen kompletten Skalp zu entfernen. Aber erstens verlöre ich damit mein Erkennungsmerkmal und zweitens habe ich keine Lust, mir ein halbes Jahr lang Kommentare dazu anzuhören.

 

Um meine überflüssig gewordenen kreatininhaltigen Hornfäden einem sinnvollen Nutzen zuzuführen, schicke ich sie zu Haarschnitt mit Herz e.V.Ich bin ein externer Link - folgen Sie mir!, damit daraus eine Perücke für Menschen hergestellt werden kann, die aufgrund der Therapie einer Krebserkrankung ihre eigenen Haare verloren haben.

 

 

Freitag, 13. Oktober 2017

Moment mal, Chr. Kind? Jesus war doch Zimmermann, oder? Donnerkeil, ich weiß nun, wo das Christkind wohnt!

 

Chr. Kind

 

 

Samstag, 14. Oktober 2017

Ich stehe immer wieder fasziniert vor den Regalen des EDEKA-Markts in Gerolstein: Thömmes hat einfach alles, was man in Dosen, Tüten oder Flaschen verpacken kann! Sogar »Weizengraspulver« und andere Dinge, bei denen ich nicht sicher bin, ob man sie verzehren kann oder sollte.

 

Und dann erst der Schabau: 14 Sorten Gin sowie Hunderte Schnäpse und Liköre, von denen ich vorher teils niemals was gehört hatte. Eine grandiose Auswahl. Und zwar ohne den Alk in Vitrinen hinter Glas zu sichern – in Aachen undenkbar!

 

Ich stehe immer wieder fasziniert vor den Regalen des EDEKA-Markts in Gerolstein: Thömmes

 

Ich weiß allerdings nicht, ob ich den Likör der Butterfirma Kerrygold probieren sollte …

 

Ich stehe immer wieder fasziniert vor den Regalen des EDEKA-Markts in Gerolstein: Thömmes

 

 

Sonntag, 15. Oktober 2017

Zum Frühstück erst mal Catcontent.

 

Catcontent

 

 

Alles Gute zum Geburtstag!

 

Selfie

 

 

Montag, 16. Oktober 2017

Stars hatte ich heute nicht vor der Kamera, dafür aber eine Menge Stare.

 

Stars hatte ich heute nicht vor der Kamera, dafür aber eine Menge Stare.

 

Stars hatte ich heute nicht vor der Kamera, dafür aber eine Menge Stare.

 

Stars hatte ich heute nicht vor der Kamera, dafür aber eine Menge Stare.

 

Und einen Hahn.

 

Stars hatte ich heute nicht vor der Kamera, dafür aber eine Menge Stare.

 

So wurde meine Camera obscura flugs zum Starenkasten.

 

Stars hatte ich heute nicht vor der Kamera, dafür aber eine Menge Stare.

 

 

Dienstag, 17. Oktober 2017

Vorsicht, Baum!

 

Vorsicht, Baum!

 

 

Donnerstag, 19. Oktober 2017

Nachdem ich vor gut einem Jahr ein herbstliches Photoshooting mit einem Mädel auf der Löwenburg im schönen Gerolstein hatte, postete ich nun endlich ein paar Aufnahmen auf meiner Shooting-Seite auf Facebook.

 

Shootings

 

Warum erst jetzt? Weil die Bilder letztes Jahr im November ihre Werbewirkung verfehlt hätten – denn da war der goldige Oktober schon vorbei. Wenn draußen alles grau ist, braucht man mutmaßlichen Shootinginteressentinnen nicht mit unmöglichen Herbstimpressionen zu kommen. Photographieren ist nämlich weniger Blendenzahl oder Verschlusszeit oder fette Vollformatkamera mit Ofenrohrobjektiven als vielmehr schlicht der richtige Moment. Oder der richtige Tag. Oder die richtige Jahreszeit.

 

Nun stellte ich also ein paar nette Aufnahmen dieser Session online. Und erhielt dafür drei Likes.

 

Drei!

 

Drei!!!

 

Drei!!!1einself!

 

Obwohl über 1000 Leute sie gesehen haben.

 

Wenn ich hingegen eins meiner aus der Hüfte geschossenen Instagram-Selfies poste, gibt das zwischen 35 und 128 Likes.

 

 

Naheliegende Konsequenz: Statt aufwendiger Shootings sollte ich nur noch Selfies machen! Wundert Euch also nicht, wenn die Modellauswahl demnächst etwas eintöniger wird.

 

 

Montag, 23. Oktober 2017

Jo, is denn heut scho Weihnachten?

 

Jo, is denn heut scho Weihnachten?

 

MUTZURLÜCKIN™ Einparkpastillen

 

Mutzurlückin™ Einparkpastillen werden übrigens weltweit exklusiv vertrieben von tl-farma. Und das bisher auch nur als Einzelstück …

 

MUTZURLÜCKIN™ Einparkpastillen stärken das Nervenkostüm, erweitern Parkplätze um entscheidende Zentimeter und erweichen hartherzige Stoßstangen.

 

Erscheinen die Parklücken viel zu winzig? Der Bordstein hat schon Bekannschaft mit dem Hinterrad gemacht? Oder ist einen halben Meter vom Wagen entfernt? Dann ist es höchste Zeit für MUTZURLÜCKIN™ Einparkpastillen, um die Nerven zu beruhigen und die Karre sicher in die Lücke zu bugsieren.

 

Jetzt neu: MUTZURLÜCKIN™ forte – stellt nervige Beifahrer ruhig!

 

Man glaubt ja nicht, wie schwer es ist, an echte Placebos zu kommen. Dabei helfen die doch so gut … In keiner Apotheke waren sie vorrätig; es ginge nur mit Bestellung. Allerdings wollte man für hundert Stück 15 Euro haben – ein gesalzener Preis für ein paar Zuckerdrops. Also griff ich gleich auf Emser Pastillen zurück und führte ein Case Modding durch.

 

 

Donnerstag, 26. Oktober 2017

Was für eine Enttäuschung: Die Museum Insel Hombroich in Neuss ist ja gar keine Insel!

 

Jedenfalls nicht im schlichten, bürgerlichen, wikipedischen Sinne einer über den Wasserspiegel hinausragenden Landmasse, die vollständig von Wasser umgeben, jedoch kein Kontinent ist.

 

Wenn auch weder Eiland noch Erdteil, so ist das weitläufige Museumsareal metaphorisch doch eine Welt für sich. Nachdem man das – leicht übersehbare, weil minimalistisch auf jegliche Beschriftung verzichtende – Kassengebäude unter Hinterlassung einer Zutrittsgebühr von 15 Euro pro Person passiert hat, gelangt man in ein Zusammenspiel aus Kunst, Architektur und Auenlandschaft am Nordufer der Erft, das vor 30 Jahren der Kunstsammler Karl-Heinrich Müller erschaffen hat.

 

Museum Insel Hombroich

 

Architektonisch interessante, weil karge Bauwerke mischen sich in gartenbaulich reizvoll gestaltete Auenlandschaft, bei der es manches Mal nicht verwunderte, wenn Caspar David Friedrich um die Ecke käme.

 

Museum Insel Hombroich

 

Museum Insel Hombroich

 

Museum Insel Hombroich

 

Museum Insel Hombroich

 

Museum Insel Hombroich

 

Museum Insel Hombroich

 

Museum Insel Hombroich

 

Museum Insel Hombroich

 

Museum Insel Hombroich

 

Museum Insel Hombroich

 

 

Heute waren dort allerdings auffällig viele Igel unterwegs!

 

Arni Igelmann

 

Arni Igelmann

 

Arni Igelmann

 

Arni Igelmann

 

Arni Igelmann

 

Arni Igelmann

 

Arni Igelmann

 

Arni Igelmann

 

Nein, Spaß, nur einer: Darf ich vorstellen: Arni Igelmann, Gefährtsgefährte und Glücksbringer.

 

 

Statt der üblichen Pommes und Bockwurst nimmt man beim Imbiss in der Cafeteria zum Konzept passendes frugales Schmalzbrot und gebutterten Rosinenstuten sowie verdammt guten Kaffee zu sich. Bezahlt wird nach Gutdünken per Spende.

 

Schmalzbrot

 

 

Die ausgestellte Kunst ist auch ganz nett …

 

Ein bisschen Namedropping: Alberto Giacometti, Gustav Klimt, Hans Arp, Henri Matisse, Kurt Schwitters, Lovis Corinth, Paul Cézanne, Rembrandt van Rhin, Yves Klein

 

Auch für Freunde von Minecraft wird etwas geboten …

 

Museum Insel Hombroich

 

Von den Werken der Inselbegabungen kann ich hier leider nicht viel zeigen, denn das Photographieren in den Gebäuden ist gemäß Inselkodex untersagt.

 

Museum Insel Hombroich

 

Museum Insel Hombroich

 

Museum Insel Hombroich

 

Museum Insel Hombroich

 

 

Dieser Kodex sorgt aber angenehmerweise auch dafür, dass keine Aufseher patrouillieren müssen – sieht man mal von den rostigen Wächtern von Anatol ab. Das Aufsichtspersonal macht in gewöhnlichen Museen zwar auch nur seinen bitter nötigen Job – denn wer weiß, wie es ohne es aussähe, weil ja sonst jeder Himpel glaubt, er muss nur mal ganz kurz am Firnis kratzen, um sich von der Qualität der Kunst zu überzeugen –, doch kann ich mich ganz schwer auf ein Kunstwerk konzentrieren, wenn mir ein kritischer Blick in den Nacken sticht.

 

Museum Insel Hombroich

 

Was außerdem angenehm auffällt, ist das Fehlen von Hinweis- und Verbotsschildern auf dem Gelände. Dünne, gespannte Seile gemahnen zur Obacht, auf dass man nicht in den Morast gerate, aber ansonsten fühlt man sich frei.

 

Ebenso kleben neben den Werken keine Zettelchen mit Angaben, wer wann was auf welchem Material gemalt hat. Diese beinhalten ohnehin meist zuviel Information.

  • Urheber. Ja, ich will wissen, wer das Werk erschaffen hat. Aber oft hat der Künstler es signiert – oder man erkennt ihn am Stil.
  • Titel. Wenn es dem tieferen Verständnis dient, von mir aus. Aber wie arm ist die Kunst, die durch ein paar Worte erklärbar wäre?
  • Jahr. Das könnte für die kunsthistorische Einordnung interessant sein, ist für die Rezeption aber nicht notwendig.
  • Material. Die Materialangabe ist komplett überflüssig: Ob einer nun mit Öl auf Leinwand oder mit Eigelb auf Sperrholz gepinselt hat, macht das Bild nicht bedeutsamer.

 

Visuell ansprechend ist die Absenz von Picknickern sowie deren Hinterlassenschaften. Visuell, olfaktorisch und haptisch noch viel ansprechender ist die Absenz von Hunden sowie deren Hinterlassenschaften. 

 

Museum Insel Hombroich

 

 

Die nahegelegene Raketenstation Hombroich, eine aufgelassene NATO-Raketenstellung, die im Verteidigungsfall mit Kunst, Literatur, Musik, Architektur und Natur zurückschlägt, sollten wir uns demnächst auch mal ansehen.

 

 

Freitag, 27. Oktober 2017

Auch wenn ich weiß, dass die Herstellung gestrickter Textilien ein aufwendiges Unterfangen ist, halte ich 199,95 Euro für ein dünnes Pullöverchen für einen gesalzenen Preis.

 

SØR

 

Wenn ich dann aber lese, dass man diesen Preis mal eben halbieren kann, um das Regal leer zu kriegen, fühle ich mich als Kunde von SØR schlicht verarscht.

 

 

Samstag, 28. Oktober 2017

Löwenburg

 

Löwenburg

 

Löwenburg

 

 

Ich gestehe, in meinen Jugendtagen auf der Löwenburg gechillt, Blödsinn geredet und dummes Zeug gemacht zu haben. Aber so dämlich, Pfand im Werte von zwei Euro liegen zu lassen – so dämlich war ich nie!

 

Löwenburg

 

 

Die Farben dieses Herbstes sind atemraubend …

 

Die Farben dieses Herbstes sind atemraubend …

 

 

Sonntag, 29. Oktober 2017

Von den Fratzen, die meinen Fernseher, äh: Festplattenrekorder plus Beamer, beim Durchzappen ungefragt bevölkern, nervt mich Matthias Steiner am meisten. Kaum eine Talkshow, ein Magazin oder eine Spielsendung, wo dieser Typ nicht unvermittelt auftaucht! Was, bitte, hat der für unterhaltende oder sonstige Qualitäten, außer dass er er ist? OK, er hat mal was bei Olympia gewonnen (in der schwachsinnigsten aller Disziplinen, im Gewichtheben …). Und seine Ehefrau ist gestorben. Verzeihung, aber ein seit einem Jahrzehnt totes Gespons sorgt nicht für abendfüllendes Amusement.

 

 

Montag, 30. Oktober 2017

Die Aachener Straßenbahn und Energieversorgungs-AG setzt gerade alles daran, ihren Claim Lügen zu strafen: »ASEAG – der gute Einstieg«

 

Dass ich nicht lache!

 

ASEAG eTicket

 

Denn heute erhielt ich mit der Post das neue eTicket. Ab dem 8. Januar 2018 muss dieser elektronische Fahrschein vom Fahrgast vor jeder (!) Fahrt an ein Lesegerät im Einstiegsbereich der zweiten Tür gehalten werden, um die »Gültigkeit der Fahrkarte zu prüfen«.

 

Ich habe mit meinem Monatsticket im Jahresabonnement eine Bus-Flatrate – meine Fahrt ist also bereits bezahlt. Ob es *piep* macht beim Einsteigen oder nicht. (Aus genau diesem Grunde habe ich ja das Abo: Damit ich nicht Einzeltickets kaufen oder Mehrfahrtenkarten abstempeln muss.)

 

Hey ASEAG-Management, fahrt Ihr hin und wieder auch einmal selber mit Euren Omnibussen? Zum Beispiel mit einer 5er-Linie hoch op dr Brand? Da kommt man meistens nur mit Ach und Krach und einem Schuhlöffel in die Busse. Fragt doch mal Eure Busfahrer, äh: Piloten. Jeder Manni wird Euch bestätigen, was für ein ölsardiniges Menschengequetsche das so schon ist. Und nun soll auch noch eine Scanorgie beim Einstieg hinzukommen? Ich stelle mir gerade vor, wie in der Rushhour Leute mit dicken Einkaufstüten und Portemonnaies hantieren, Mütter mit Kindern im Wagen und an der Hand zusätzlich jonglieren und Senioren ihre gut und sicher verstauten Geldbörsen ans Tageslicht befördern müssen. Meistens steht heute schon ein gerüttelt Maß an weiteren Passagieren vor dem Stempelapparat. Und anschließend wollen die eTickets ja auch wieder verstaut werden.

 

Der verhöhnende Werbeaufdruck »Einfach fahren!« ist einfach dreist. Eher glaube ich, dass Haribo Kinder froh und Milch müde Männer munter macht. Und Bauknecht weiß, was Frauen wünschen.

 

Die Informationspolitik auf der ASEAG-Homepage ist ebenfalls ein Totalausfall (Zitate in Anführungszeichen):

 

»Warum führt die ASEAG das eTicket ein?

Die Ziele des Elektronischen Fahrgeldmanagements sind:

  • die Abschaffung von Zugangshemmnissen zum einen und daher eine einfachere Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs
  • die landesweite und grenzüberschreitende Nutzung nur eines Tickets (Chipkarte), ist noch der Erprobung
  • Nutzung weiterer Leistungen wie Car- und BikeSharing mit dem Ticket (Chipkarte)
  • die Erhöhung der Effizienz des Fahrscheinvertriebs und damit die Steigerung der Einnahmen«

 

Wie war das nochmal im Mittelteil? Welches Zugangshemmnis wird dadurch beseitigt? Jeder klar denkende Mensch erkennt doch, dass da eher welche aufgebaut werden. Und wie soll durch Mehraufwand auch nur irgendetwas einfacher werden?!

 

Außerdem vermisse ich das Wort »Kunde« in dieser Auflistung.

 

Ach, die Kunden kommen jetzt:

 

»Welche Vorteile bietet das eTicket?

  • Die elektronische Chipkarte ist für die Kunden praktischer, denn

   – wer die Karte verliert, kann sie sperren lassen«

 

Wenn das mal kein geiler Vorteil ist: Wenn ich also etwas verliere, das ich nie wollte, kann ich’s sperren und ersetzen lassen. (Gegen die klitzekleine Gebühr von 15 Euro selbstverständlich – dafür kann man’s nicht selbermachen …)

 

   »– wer sich registrieren lässt oder den Kaufbeleg vorweisen kann, bekommt das eTicket bei Verlust ersetzt«

 

Ach, und registrieren lassen soll ich mich auch noch? Leute, Ihr habt schon meine ganzen Daten! Schaut mal nach im Abo-Antrag!

  • »Nutzung weiterer Leistungen wir Car- und BikeSharing mit dem eTicket möglich […]«

 

Carsharing mache ich schon und Bikesharing brauche ich nicht.

 

Bei Kontrollen durch Prüfpersonal ist die neue Chipkarte auch weiterhin nur in Kombination mit einem amtlichen Lichtbildausweis als Fahrtberechtigung gültig. Wo genau ist da jetzt also ein Vorteil?

 

»Ab 8. Januar 2018 gilt die Selbstkontrolle.«

 

Danke. Normalerweise habe ich mich selbst schon so recht gut unter Kontrolle. (Sehr viele immer noch lebende Menschen sind dafür Beweis genug.) Die Kontrolle entgleitet mir nur in den Fällen, in denen ich mit offensichtlichem Bullshit konfrontiert werde!

 

Die Chipkarte muss also bei jedem Einsteigen an das neue Kontrollgerät, den sogenannten Validator, gehalten werden. »Erscheint beim Vorhalten der Chipkarte ein grünes Symbol, ist die Fahrtberechtigung gültig und die Fahrt kann beginnen.« Hurra!

 

»Erscheint ein rotes Symbol, ist die Fahrtberechtigung ungültig oder die Chipkarte defekt. Bitte beachten Sie in diesen Fällen unsere Informationen im Bus, wenden sich an das Kunden-Center der ASEAG oder kontaktieren die Servicenummer 0241-1688 -3040.«

 

Ich habe ja auch nichts anderes zu tun.

 

Doch nun kommt’s: »Falls Sie die Fahrt dennoch antreten bzw. weiterführen wollen, müssen Sie ein neues Ticket als Fahrtberechtigung beim Fahrer erwerben.«  

 

Ich glaube, es hackt! Einen Scheiß werde ich neu erwerben. Ich werde laut »Fickt Euch, Ihr Wichser!« rufen und die Fahrt fortsetzen. Denn ich habe bereits bezahlt, wie oben erläutert, und kann daher auch keine Leistung erschleichen. Zur Erinnerung § 265a (1) StGB: Nur »wer […] die Beförderung durch ein Verkehrsmittel […] in der Absicht erschleicht, das Entgelt nicht zu entrichten, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft […]«

 

Wenn ich Scannerei denn überhaupt mitmache.

 

»Datenschutz wird groß geschrieben.«

Alles andere würde mich auch sehr wundern, weil es ja ein Hauptwort ist.

 

»Der Schutz der persönlichen Daten ihrer Fahrgäste ist für ASEAG und AVV besonders wichtig.« Behauptet glaub ich so ziemlich jede Firma von sich. »Die Kunden werden bei der Ausgabe der Chipkarte umfassend zum Thema Datenschutz informiert.« Und damit hat es sich dann auch, oder? Denn Einspruch einlegen kann der Kunde ja nicht. Höchstens zu Fuß gehen.

 

»Personenbezogene Bewegungsprofile werden nicht erstellt. Persönliche Daten werden nur zur Erstellung und Abrechnung der Tickets genutzt. Auf dem Chip der Fahrkarte werden nur Daten gespeichert, die zur Identifizierung eines gültigen Tickets erforderlich sind.«

 

Doch dann: »Als Servicefunktion im Sinne des Verbraucherschutzes werden in einer Art Logbuch die letzten zehn Transaktionen mit der Chipkarte (das Halten der Karte an ein Lesegerät) gespeichert. Bei neuen Einträgen werden die vorhandenen überschrieben.«

 

Nach meiner Lesart ist das aber schon verdammt nah dran am Bewegungsprofil. Vorschlag: Macht doch noch das Scannen auch beim Aussteigen verbindlich, dann habt Ihr’s noch genauer!

 

»Der Logbuch-Eintrag wird danach grundsätzlich nur pseudonymisiert weiterverabeitet.« (sic!) Hier möchte ich auf den Unterschied zwischen anonym und pseudonym hinweisen: Anonym ist etwas, das keinen Namen hat; pseudonym hingegen ist etwas, das einen anderen Namen oder eine Nummer hat. Und natürlich kann man pseudonymisierte Daten wieder zu Profilen zusammenbasteln. Wir leben im Jahre 2017, wen wollt Ihr verarschen?

 

Kommen wir zu den Kosten der Chose …:

Wieviele Busse fahren für die ASEAG? Was kostet so ein Scangerät plus Einbau pro Bus? Nach Beantwortung dieser Fragen multiplizieren wir diese Zahlen, addieren noch die Kosten der Plastikkärtchen und der Software im Hintergrund und fragen uns, was man alles Schönes mit diesem ganzen Geld hätte machen können. Die Taktzahl für verschiedene Linien hochsetzen, zum Beispiel. Ganz generell und an Samstagnachmittagen im Besonderen. Oder weitere Kontrolleure einsetzen – das würde ebenfalls höhere Einnahmen generieren. So selten wie ich kontrolliert werde, müsste da doch ein richtiges Schätzchen an erhöhten Beförderungsentgelten zu heben sein.

 

Leider kann man diesen Mumpitz nicht wirklich boykottieren, da die ASEAG das Monopol innehat. Taxifahren ist auf Dauer eine Spur zu kostenintensiv …

 

Wobei eine Sache zu tun bleibt, falls diese Gängelung nicht flugs wieder abgeschafft werden sollte: Beim Einstieg nicht nur einmal, sondern zehn- oder zwölfmal scannen. Oder scannen und direkt wieder aussteigen. I like to mess with data!

 

Und jetzt mal so richtig visionär gesprochen: Warum den ÖPNV nicht komplett kostenlos machen? Dadurch entfiele das aufwändige Ticketing, und es wäre ein schöner Anreiz gegeben, aufs eigene Auto zu verzichten und die Innenstadt etwas vom individuellen Autoverkehr zu entlasten.

 

tl;dr

Diese eTicket-Regelung ist der größte Unsinn seit der Pflicht, stets vorne einzusteigen und sein Ticket vorzuzeigen, die zum Glück aus Gründen wieder aufgehoben wurde.

 

Und erzählt mir nicht, das andere, zum Beispiel die Holländer, das mit dem eTicket auch so machen: Da finde ich das auch scheiße!

 

Fazit: Diese Thesen nagele ich morgen an das Portal des ASEAG-Kundenservice in der Schumacherstraße!

 

 

 

Nach diesem Rant noch was Arbeitnehmerfreundliches:

Diese Woche ist sehr untypisch aufgebaut: MO/FR, SO, SO, MO, DI, FR, SA, SO

 

Abends wollte ich mir nach langer Computersitzerei noch ein wenig die Beine vertreten und schlenderte ohne überlebensnotwendigen Kaufbedarf durch einen Lebensmittelladen. Angesichts der fünf Schlangen bis an die Rückwand des REWE-Marktes kann man ahnen, wo wir den morgigen Feiertag verbringen werden …

 

REWE

 

Hui, das wird ein Spaß an Weihnachten! Heiligabend fällt dieses Jahr auf einen Sonntag … Drei Tage nix kaufen – wir werden alle verhungern!

 

 

Dienstag, 31. Oktober 2017

Der Reformationstag ist dieses Jahr bundesweiter Feiertag. Oha, was für einer wohlfeiler Trick! Vermittels eines zusätzlichen freien Tages versucht man uns 500 Jahre falscher Glauben schmackhaft zu machen? Spalter!

 

 

 

Aber eigentlich feiern wir heute ja Halloween. Bin mal wieder mitten in eine Zombieapokalypse geraten. Die Untoten waren dieses Jahr irgendwie sehr koordiniert.

 

Zombies, es ist soweit!

 

Zombie's es ist Soweit !

 

Echt gruselig, wie man in einem Satz mit bloß vier kurzen Wörtern gleich vier Fehler machen kann …

 

 

Zombiewalk Aachen

 

Zombiewalk Aachen

 

Zombiewalk Aachen

 

Zombiewalk Aachen

 

Zombiewalk Aachen

 

Zombiewalk Aachen

 

 

Der Zombiewalk an sich war leider etwas mau. Im Vergleich zu den Vorjahren eher wenig Teilnehmer. Und ich kann ja verstehen, dass man als Veranstalter wegen Sicherheitsauflagen des Ordnungsamts mit einem Megaphon vorangehen muss, um die Meute zu bändigen. Aber statt ständig zu Gruppenphotos (was hasse ich die!) aufzurufen, wäre eine Ansage, wie Zombies eigentlich performen, also gehen/schlurfen/hinken/latschen/humpeln, sehr hilfreich gewesen. Ein zügiger Spaziergang ist kein Zombiewalk. Komplett die Stimmung versaut haben mir die Photographenkollegen, die meinten, mit Aufsteckblitzen knipsen zu müssen. Nur Amateure tun das. Blitzlicht ist Körperverletzung! Und die Atmosphäre raubt es auch. Wie schnell ich die Lust verloren habe, erkennt man daran, dass ich noch nicht einmal ein Selfie gemacht habe.

 

 

 

Es grüßt der Mann mit dem Pferdeschwanz.

Frisur egal.

 

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