– März 2019 –
Freitag, 1. März 2019
Spiegel Online meldet, dass Ursula von der Leyen zur Klärung ihrer Berateraffäre Berater anheuert.
Ich dachte gerade, wir hätten bereits den 1. April oder es wäre eine Meldung des Postillion …
Samstag, 2. März 2019
Ein Tagebuch *hüstel*, das am Ende eines Monats erscheint und folglich mit dem Beginn desselben anfängt, büßt einiges an Tagesaktualität ein – denn wenn der erste Leser diese Zeilen hier erblickt, ist Karneval schon einen Monat vorbei und draußen hoppeln bereits die ersten Osterhasen umher.
Egal: Im und vorm ehemaligen Marianneninstitut in der Jakobstraße, in dem bis 1959 Tausende Aachener das Licht der Welt erblickten, gab es heute Eierlikör für die Oecher Penn:
Aber es gibt ja noch mehr als Karneval …: Ich könnte schwören, dass ich heute die ersten Magnolien am Dom gesehen habe!
Sonntag, 3. März 2019
Den Kinderumzug des Märchenprinzen Paul IV. habe ich überstanden ohne wegzufließen oder wegzuwehen. Am Anfang war's zwar nass, doch der Profi wickelt seine Kamera in solchen Fällen immer in einen Gefrierbeutel, das hilft. Teure Elektronik mag nämlich kein Wasser. Denn selbiges hat die unschöne Eigenschaft, in Ritzen zu laufen, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat – und da freiwillig auch nur sehr ungern wieder rauskommt.
Montag, 4. März 2019
Der Rosenmontagszug von Tom I. (dem 2.) wurde wegen des Wetters um eine Stunde nach hinten verschoben. Immerhin startete er nicht auch in umgekehrter Reihenfolge abweichend von Gleis 9 … Sänk juh for träwelling wiss Deutsche Bahn.
Pünktlich um 12:11 Uhr setzte dann auch der Oecher Regen ein – und zwar der fiese, der quasi horizontal kommt. Er ließ nach einer Weile zwar nach, und hey, es kam später sogar datt Sönnchen durch – aber meine Socken waren noch nass, als ich um halb fünf wieder zuhause war.
Egal: Dafür dass ich Karneval dieses Jahr eigentlich auslassen wollte, hab ich ne Menge mitgemacht.
Dienstag, 5. März 2019
Wie jedes Jahr besiegelte die Verbrennung des Tröötemanns das Ende der Karnevalszeit.
Mittwoch, 6. März 2019
🎶 🎶 🎶 Am Aschermittwoch ist alles vorbei … 🎶 🎶 🎶
Aber die Erinnerungen bleiben!
Donnerstag, 7. März 2019
Was ist denn da wieder los? Im Moment versterben so viele Leute; mein Ordner für die Downloads hat neben dem wohlgefüllten Verzeichnis »Babyphotos« nun auch eines mit den Todesanzeigen …
Freitag, 8. März 2019
Ich bin sehr dafür, dass Männer, Frauen und Andersgeschlechtliche gleich behandelt werden. Weil ich aber ganz entschieden etwas dagegen habe, dass man mir meine Sprache vermeintlich gendergerecht verrotzt, hab ich einmal eine Petition unterschrieben – etwas, das ich nicht oft tue.
Einen schönen Text über Sprachgenderismus als aggressive Ideologie, die zu Sexualisierung und Verarmung der Sprache führt, weil sie den Unterschied zwischen grammatischem Geschlecht (Genus) und natürlichem Geschlecht (Sexus) ignoriert, hat Reiner Kunze geschrieben.
Trotzdem, Mädels: Meine Playlist anlässlich des heutigen Feiertags:
Natürlich kamen auf dieses Postings bei Facebook etliche hämische Kommentare, was denn Helene Fischer auf dieser Liste verloren habe … Ich ahnte, dass das polarisieren würde, aber ich bin musikalisch recht breit aufgestellt – und mag Helene, so!
Samstag, 9. März 2019
Keine Ahnung, was mir mein Handy damit sagen will, aber dieser Screenshot hat was:
Sonntag, 10. März 2019
Finissage von Pratschjeck im Centre Charlemagne. Leider war es mir nicht vergönnt, einen entsprechenden Orden einzuheimsen. Egal, der Pin tut’s auch!
Doch nun Trommelwirbel:
Whoohoo!
Da überlege ich mir woch-en-lang, hey, was mache ich denn mal Schönes zur Feier von 20 Jahren eigener Homepage? Mal so richtig Geld raushauen für ein rauschendes Fest, mit Brot und Spielen oder wenigstens Koks und Nutten?!
Stattdessen beglich ich nun eine Schadensersatzforderung wegen eines Lichtbilds, das ich in der irrigen Annahme, dass Screenshots im Rahmen des Zitierrechts gestattet wären, unzulässigerweise veröffentlicht hatte …
Weil nämlich: Photos auf Screenshots sind, auch wenn man auf sie inhaltlich Bezug nimmt und noch eine Menge Drumrum mit drauf ist, ohne entsprechende Lizenz ein Verstoß gegen das Urheberrecht!
Ey, warum‚ sagt mir das denn keiner?!
Und so zahlte ich nun mürrisch 303,90 Euro!
Es ging um dieses Bild: http://thomas-langens.de/diario/201708/symbolfoto-4.jpg
Keine Angst, es ist längst gelöscht. Aber treue Stammleser können sich sicher noch daran erinnern …
Nee, Spaß. Es handelt sich um ein mitgezogenes, leicht unscharfes Symbolphoto einer »Motorradkontrolle im Schwarzwald«, das man eventuell noch in der Google-Bildersuche auffinden kann.
Der zu zahlende Gesamtbetrag berechnete sich wie folgt:
Ich kann von Glück reden, dass es keine Abmahnung und Unterlassungsklage gegeben hat; dann wär die Chose richtig teuer geworden!
Liebe Kinder, wir lernen heute: Screenshot = böse!
Aber hey, dass ich einen Schaden von 140 Ocken durch der Verwendung eines Allerweltsbildchens mit dem Maßen 476 Pixel × 256 Pixel auf einem wahllos rausgepickten Screenshot verursacht haben soll?! – Ich muss dringend an meinen Tarifen arbeiten!
Oder Anwalt werden.
Und das mir, der ich doch so ein großer Fan des Urheberrechts bin! (Wahrscheinlich einer der einzigen, der dem dräuenden Artikel 13 etwas Positives abzugewinnen mag …)
Daher habe ich die letzten Tage damit verbracht, unter Schmerzen meine Homepage zu entnazifizieren äh von jedem nicht selbstangefertigten Fitzelchen, das eventuell möglicherweise im Ruch stehen könnte, potentiell inkriminierbares Material zu sein, zu bereinigen. Unter anderem mussten 20 × 12 Ordner des diario trollo von Hand entlaust werden. Eine schöne kleine Reise in die Vergangenheit …
Um die verbleibenden 1.677 MB dann erneut hochzuladen.
Nun habe ich also statt einer Fete mit Koks und Nutten zum 20-Jahre-Jubiläum eine Homepage mit furchtbar vielen hässlichen Lücken und Platzhaltern, wo früher mal Bilder waren. Also nicht wundern, liebe Stammleserinnen und Stammleser, wenns Tagebuch nun aussieht wie ein verlassener Steinbruch auf der Rückseite des Mondes. (Denn diese 240 Seiten auch noch redaktionell passend umzuschreiben, dazu fehlt mir derzeit echt der Elan!
Montag, 11. März 2019
Bei der heutigen Fahrt in die Eifel hatte ich alles:
Regen, Sonnenschein, Schneefall, Düsternis, Schneeregen im Nebel und blauesten Himmel über schneebedeckten Hochebenen in fünfminütigem Wechsel. Und infolgedessen auch einen verunfallten Kleinlaster, der mit Schwung erst in eine Schneewehe und dann in den Graben gekachelt, aber dessen Fahrer zum Glück nichts passiert war, wovon ich mich als Ersthelfer überzeugen konnte. (Wohl ohne mir eine Gelbweste anzuziehen, shame on me!)
Sowie einen Fast-Unfall, weil mir beinahe ein Auto hinten rein gekracht wäre: Ich konnte ein Liegerad (Aaaaaah! Diese affigen Dinger sieht man immer erst sehr spät!!!) im Berg von Schleiden hoch Richtung Krekel wegen des Gegenverkehrs nicht überholen, sondern bremste wie es sich gehört ab: Ein eiliger Nachfahrer war damit wohl nicht ganz einverstanden, denn ich konnte im Rückspiegel plötzlich nichts anderes mehr sehen als sein Fahrzeug und machte mich innerlich auf einen baldigen Aufprall inklusive Abflug in die schönen Eifeltäler gefasst. Der zum Glück ausblieb.
Im weiteren Verlauf der Strecke ließ er mir 200 Meter Sicherheitsabstand – wohl auch um einschlägiger nonverbaler Kommunikation zu entgehen …
Wer dermaßen glücklich in der Heimat angelangt ist, macht per pedes einen Spaziergang durch den Flecken.
Bei EDEKA Thömmes gibt's einfach alles, sogar Treets!
Da fühlt man sich doch gleich wieder wie 18!
Dienstag, 12. März 2019
Happy 30th Anniversary, WWW!
Alter, dann bin ich ja schon mehr als zwei Drittel der Zeit produktiv dabei!
Am 26. Mai wird in Stolberg ein neuer Bürgermeister gewählt. Egal wer es wird: Seit heute hab ich ein Selfie mit ihm.
Mittwoch, 13. März 2019
Just Aachen things:
Donnerstag, 14. März 2019
Greta Thunberg ist für den Friedensnobelpreis nominiert worden. Na, da drücke ich mal fest den Daumen!
(Ein Termin für die Heiligsprechung steht noch nicht fest.)
Und stelle gleichzeitig anheim: Inzwischen hat jeder mitbekommen, dass es pressiert – wie wäre es denn, den wöchentlichen Protest in die freitagnachmittägliche Freizeit zu verlegen und sich vormittags wieder der Unterrichtung in Naturwissenschaft und Gesellschaftslehre zuzuwenden? (Genug eigene Erfahrungen aus der Praxis als Anschauungsmaterial liegen ja nun vor. Lebensnahes Lernen findet im Moment freitags auf der Straße statt.) Wer weiß, vielleicht sind fundierte Kenntnisse und Fähigkeiten später noch zu gebrauchen, falls die Welt doch nicht so schnell den Bach runtergeht. Man könnte sogar die arbeitende Bevölkerung nachmittags mit zum Demonstrieren einladen!
Und das allerallerbeste: Niemand aus Politik und Wirtschaft könnte sich mehr zur Ablenkung darüber echauffieren, dass da ja »wertvolle Unterrichtszeit« ausfällt, sondern müsste auf die Forderungen womöglich sogar eingehen!
Dass sich die sogenannten Profis so auf diesen Nebenkriegsschauplatz Unterrichtsausfall kaprizieren, zeigt, wer wohl die wahren Profis im Erkennen und Handeln sind. (Der protestierenden Jugend nun vorzuwerfen, dass sie Handys besitzt, Plastiktüten benutzt und schon mal zur Schule gefahren worden ist, ist unlauter: Was sollen sie denn anders machen? Es sind Kinder ihrer Zeit.)
Die oberstudienrätige Forderung, nun müsse aber »der Stoff nachgeholt werden«, ist an Lächerlichkeit kaum zu toppen. Liebe Leute, wenn ich daran denke, wie viele Unterrichtsstunden lang ich nutzloses Zeug habe anhören oder lernen müssen, sei auf die paar Stunden auch geschissen! Nach dem meisten »Stoff« von damals hat in den letzten knapp 30 Jahren keine Sau gefragt. Ich hätte mein Abi locker auch mit G7 geschafft.
Doch die Kids sind ja clever – weil viele: Es streiken ja nicht immer alle gleichzeitig. Wenn die sich schön abwechseln, halten sie ihre Protestaktion noch monatelang durch!
Freitag, 15. März 2019
Heute bundesweiter, sogar weltweiter Klimastreik.
Im beschaulichen Aachen begaben sich zwischen 2.500 und 3.000 Teilnehmer trotz Regens auf einen stundenlangen Marsch von Schule zu Schule – also wenn die nur einfach hätten schwänzen wollen, wäre das auch bedeutend bequemer gegangen.
Dass die Kids irgendwie richtig liegen, lässt sich immer wieder daran erkennen, dass sich die gut bezahlten Profis nach wie vor über den Unterrichtsausfalls aufregen – und nicht wegen deren Anliegen.
Wer wenn nicht die Politik hat denn die Möglichkeit, konkrete klimafreundlichere Bestimmungen zu erlassen? Wie zum Beispiel PS-starke Pkw höher zu besteuern und diesen SUV-Unsinn zu bestrafen, den Benzinpreis zu erhöhen, Flugbenzin überhaupt mal zu besteuern, ein Tempolimit von 130 einzuführen, den öffentlichen Nahverkehr auszubauen, eine einigermaßen sichere Fahrradinfrastruktur einzurichten, dem Plastikverpackungswahn Einhalt zu gebieten oder finanzielle Anreize für Energieeinsparungen bei Gebäuden zu schaffen? Na, wer?
Jeder einzelne kann natürlich im Kleinen auch was tun. Namenlose Forscher gaben dieser Tage vier Empfehlungen, um die persönliche Klimabelastung zu mindern:
(Three out of four – strike!)
Samstag, 16. März 2019
Schild müde, Schild schlafen:
Im Moment hab ich ein Faible für Shootings mit Ballons. Gestern postete ich dieses photographische Zitat:
Heute dieses:
Wobei sie bei Sotheby's den Rahmen nicht mit Spax-Schraube und grober Kordel in die Wand nageln würden …
Abends feierte die Gravieranstalt ihr einjähriges Bestehen:
Montag, 18. März 2019
Supi, REWE macht mit beim Klimaschutz: Erdbeeren von tihangesker Größe bereits im März!
Google führt demnächst die Funktion für den zeitversetzten Mailversand ein. GMails können dann bis zu 50 Jahre vorproduziert werden. Ganz schön spooky, wenn der Absender am Tag darauf verstirbt, und der Empfänger dann Jahrzehnte später seine Nachricht erhält. Also falls er dann auch noch lebt, er noch seine alte Adresse hat, es Google noch gibt und sich dieses Internet endlich mal durchsetzt.
Dienstag, 19. März 2019
Ich guck nur noch ganz selten Nachrichten im Fernsehen. Und bekomme daher auch nicht mit, falls Jan Hofer mal zur besten Sendezeit einen Schwächeanfall in der Tagesschau hat. Ich finde, er sprach in der letzten Zeit ohnehin schon sehr altersblechern. Sollte man mit fast 70 nicht so langsam mal über einen geordneten Rückzug nachdenken? Leider scheint sein Backup für den Notfall ja bloß Susanne Daubner zu sein – die klingt so künstlich, da ließe ich mir die Nachrichten schon lieber von Siri oder Alexa oder Sam Reciter vorlesen.
Inhaltlich sind die News auch nicht so dolle: Der Verkehrtminister B. Scheuert A. Scheuer schwadroniert von Flugtaxis, statt sich vielleicht mal darum zu kümmern, wie 40 Millionen Autofahrten unter zwei Kilometer Länge pro Tag vermieden werden könnten. Und Frau Merkel fordert auf ihre alten Tage einen eigenen Flugzeugträger für die Bundeswehr … Super Idee, der könnte ja auf der Spree vor Anker gehen und dort ausharren, bis der BER fertig ist.
Donnerstag, 21. März 2019
Danke, Wikipedia, für den heutigen Shutdown zur Feier der geplanten EU-Urheberrechtsreform!
Ihr glaubt ja nicht, wieviel Zeit ich somit spare, weil ich nicht durch drei Dutzend Lexikoneinträge pro Stunde surfe wie sonst …
(Glücklich, wer noch eine Encarta-CD irgendwo rumfliegen hat!)
Wie früher wird es heute nochmal heftige Dispute an der Werkbank, am Bürotisch, in öffentlichen Verkehrsmitteln, an der Kaffeetafel und am Tresen geben, wenn wieder stundenlang gemutmaßt und bis aufs Blut diskutiert werden muss – und man dem irrenden Gegenüber nicht nonchalant das Handydisplay mit der Wahrheit ins Gesicht pressen kann!
Diesen Tag entgangener Wissensfreude werdet Ihr mir allerdings ersetzen müssen, Ihr Wikis: Dieses Jahr spende ich Euch nur 49,86 Euro!
Die Sparkasse hat eigentlich einen lauen Job, jedenfalls was den Aufwand angeht, den sie mit kleinen Fischen wie mir hat. Sie kriegt monatlich viel Geld fürs Nichtstun. Denn es soll mir mal keiner erzählen, dass meine Überweisungen auch nur irgendjemandem groß Arbeit bereiten würden! Das sind bloß ein paar in Elektronen abgebildete Zahlen, die von irgendwoher nach irgendwohin gebucht werden – fertig! In der Zwischenzeit darf die Sparkasse mit der Patte zocken. (Nun gut, dafür, dass das im Moment zinsmäßig nicht so rundläuft wie vor Jahren, kann ich ja nichts.)
Für die monatlichen Entgelte für Kontoführung, Gutschriften, Daueraufträge, Basislastschriften, beleglosen Buchungen et cetera (was auch immer der Unterschied zwischen all diesen Posten sein mag) könnte man sich ein Netflix-Standard-Abo gönnen. Oder eins von Photoshop CC.
Bei jedem Einloggen ins Online-Banking will sie nun neue persönliche Daten von mir. Wozu braucht eine Bank auf einmal meinen Geburtsort? Wo ich doch vor fast 27 Jahren, als ich das Konto eröffnete, mit Personalausweis meine Identität beweisen musste?
Besonders dämlich ist die Frage nach dem Berufsstand: Welche dieser lustigen Optionen sollte ich denn mal ankreuzen?
Angestellte/r
Arbeiter/in
Auszubildende/r
Beamte/r
Hausfrau / Hausmann
Kind / Schüler/in
ohne Tätigkeit / arbeitslos
Pension / Rente / Vorruhestand
sonstiges / FSJ / unbekannt
Student/in
Ich halte mich für ein sonstiges, selbständig arbeitendes Kind mit hausmännlichen Fähigkeiten, das immer noch das Leben studiert, wäre aber gerne arbeitslos bei voller Pension.
Freitag, 22. März 2019
Dass Ihr es nur wisst:
Ein kleines Rätsel: Wo war ich heute Morgen?
Meistinstagramiertes Motiv in diesen Tagen
Am Nachmittag wurde mit Prominenz die Euregio-Wirtschaftsschau eröffnet.
(Skulptur von Wolfgang Binding.)
Wie spricht man so jemanden denn an, wenn man ein Selfie will? Heino? Herr Heino? Du oder Sie?! Der Mann ist eine Legende, ein Gigant, ein Dinosaurier – er war immer schon da, seit Anbeginn der Zeit!
Sonntag, 24. März 2019
Noch ein paar Impressionen vom Messegeschehen. Angesichts der vielen Bekannten, die scheinbar nur in diesen Zelten existieren, könnte man diese Messe auch »Klassentreffen« nennen.
Hallo, Herr Scheuer!
Dienstag, 26. März 2019
Der Frühling ist da!
Gegenüber, an der Laborhalle der Eisenhüttenkunde in der Intzestraße schaffte man gerade Platz für neue Graffitis …
Viele Mitglieder der sogenannten »Netzgemeinde« posten gerade unter dem Hashtag #niemehrcdu, weil die CDU im Europaparlament mehrheitlich für die Urheberrechtsreform gestimmt hat. Ich bezweifle, dass irgendeiner dieses Kollektivs von Individualisten zuvor überhaupt jemals CDU gewählt hat; beziehungsweise den genauen Wortlaut dieser Direktive mit ihren 138 Seiten in feinstem Juristenenglisch sinnerfassend durchgelesen hat …
Auch wenn ich damit wieder zwei Stammleser verlieren sollte: Ich kann an Artikel 13, der neuerdings Artikel 17 heißt, nichts Schlimmes finden. Urheber sollten für ihre Leistung entlohnt werden. Dieses »Notice and takedown«-Verfahren von heute hat doch die Wirkung von Nasenwasser: »Oha, da ist ein Urheberrechtsverstoß auf unserer Seite?! Danke für den Hinweis. Und sorry nochmal, wir löschen es jetzt. Bis dass es einer meldet, machen wir aber noch ordentlich Geld damit. Und Schadensersatz leisten wir natürlich auch keinen, weil wir waren’s ja nicht … Und die Daten des Täters rücken wir auch nicht raus; hey, die meisten sind ohnehin Fake-Accounts, und uns ist das piepsegal«
Bei Artikel 11 hingegen bin ich mir nicht sicher, wie weit er in mein verdammtes Recht, etwas zu zitieren, weil ich es für Bullshit oder den Gipfel der Weisheit erachte, eingreift.
Es wurde zwar gewaltig mobilisiert gegen diese Urheberrechtsreform, insbesondere von Youtube-Stars und sonstigen Internet-Profileneurotikern, doch so richtig überzeugen konnte mich das alles nicht. Der Vorteil der Tatsache, ein alter weißer Mann zu sein, liegt darin, dass man sich nicht von all dem Gepoltere und Ereifere kirre machen lassen muss.
Keine Ahnung, ob dieser Link hier allgemein lesbar ist, aber dieser Text ist toll geschrieben und setzt mal einen schönen Kontrapunkt gegen all die Stimmungsmache der letzten Wochen:
Ein beliebter Vorwurf: Die Urheberrechtsreform kontrolliere, zensiere und zerstöre das freie Netz.
Das freie Netz!
Haha! Kinners, das freie Netz gibt es doch schon lange nicht mehr! Oder nur noch in homöopathischen Dosen, wenn man weiß, wo man es finden kann. (Wohl dem, der eine eigene HP hat …) Das heutige Netz ist Facebook (inklusive Instagram und Whatsapp), Google (inklusive Youtube) und noch ein paar große Player mehr; jedenfalls liegt alles in der Hand einiger weniger.
Das Internet der Gegenwart ist doch bloß noch der Nichtschwimmerbereich des ursprünglichen Internets.
Das allmächtige Google bestimmt heute, was man überhaupt finden kann. Was auf der zweiten Seite der Google-Suchergebnisse steht, könnte genau so gut auch auf der dunklen Seite des Mondes liegen. Geheime Algorithmen bestimmen, wer was wann zu sehen bekommt. Und wenn der Herr Google entscheidet, dass das morgen alles anders ist, dann ist das morgen alles anders. Da helfen auch all die SEOs nicht weiter, die sich gutes Geld dafür bezahlen lassen, professionell im Dunkeln zu tappen.
Und wenn der Herr Facebook findet, dass da keine Mamille und keine Areola auf seinen Seiten zu sehen sein dürfen (weil böse), dann wird eben alles rausgekegelt, was nach weiblichem Nippel aussieht. Das ist schon eher Zensur. Keine Ahnung, was da jetzt schon noch alles rausgefiltert wird, was sonst irgendwie gegen die Compliance dieser Firma verstößt. Die Entscheidung, was in welcher Reihenfolge in der Timeline angezeigt wird, kommt ebenfalls der Unterdrückung von Information ziemlich nahe.
Allerdings kann ich diesen ständigen Vorwurf nicht mehr hören. Jedes Mal, wenn einem was nicht passt, schreit er Zeter und Mordio: »Das ist Zensur!!1einself!«. Nein, das ist es zumeist nicht. Zensur ist der Versuch der Kontrolle von Information durch staatliche Stellen und blablabla … ach, lest euch das selber bei Wikipedia durch – die streiken heute ja nicht.
Mittwoch, 27. März 2019
Aus Karstadt, von dem ich annahm, dass es schon vor Jahren am Ende war, und Galeria Kaufhof, von dem ich annahm, dass es jetzt kürzlich am Ende war, geht nun wie Phoenix aus der Asche die neue Dachmarke »Galeria Karstadt Kaufhof« hervor. Erkennbar an dem neuen Logo mit dem Henkel.
Donnerstag, 28. März 2019
Girls Day im DigitalHUB in der DigitalChurch. Die Mädels erzielten tolle Ergebnisse mit dem programmierbaren Minicomputer Calliope. (Der nach der griechischen Muse Kalliope benannt ist. Sie ist zuständig für die epische Dichtung, die Wissenschaft, die Philosophie und das Saitenspiel. Ihr Attribut ist ein Tablet …)
Später kam auch noch der Herr Ministerpräsident dazu und ließ sich was erklären.
Beim obligaten Selfie hat er sich allerdings weggedreht, der Tuppes!
Freitag, 29. März 2019
Eigentlich war für heute ja der Brexit vorgesehen. (Für folgende Generationen: »Brexit« ist ein Kunstwort und steht dafür, dass der Wechseldatenträger EU: demnächst 1 GB weniger hat …)
Doch es geht erst mal in die Verlängerung: Seit fast drei Jahren bekommen es die Briten nicht auf die Kette, die Austrittsbedingungen zu beschließen oder überhaupt mal zu klären, was sie eigentlich wollen oder nicht wollen. Ständig wird irgendetwas verhandelt – und was vormittags noch galt, ist mittags schon Makulatur. Congratulations: Vom einst stolzen Empire, in dem die Sonne niemals unterging, zur Lachnummer der Welt!
Nur mal so eine Idee: Wie wäre es denn mit einer neuerlichen Abstimmung zum Austritt Großbritanniens? Gewiss, es werden einige sagen, dass man doch nicht solange abstimmen könne, bis einem das Ergebnis passt. Aber seit der Holterdipolter-Abstimmung unter Vorgabe falscher Tatsachen vor drei Jahren und angesichts der zu gewärtigen Konsequenzen hat doch vielleicht ein Umdenken in der Bevölkerung eingesetzt. Es ist durchaus erwachsenes Verhalten, seine Meinung zu ändern, wenn sich die Bedingungen ändern und man was gelernt hat. Das Chaos kann ja kaum größer werden als es jetzt schon ist.
Mittlerweile ist es mir auch herzlich egal, ob es ein harter oder ein weicher Brexit wird. Oder ein fester, ein wurstartiger, ein klumpiger, ein flüssiger – oder was die Bristol-Skala sonst noch hergibt.
Zur Not machen wir einfach Elfmeterschießen!
Zukünftige Schülergenerationen können einem jedenfalls schon jetzt leidtun, wenn sie den Ablauf der Brexit-Verhandlungen auswendig lernen müssen!
Aber vielleicht kommt das ja freitags dran …
Abends gab es auf der Euregio wieder den Talentwettbewerb »Deine Chance«.
Doch trotz all der Sänger und Tänzer bekam die meisten Likes mein Special-Album mit dem Veranstaltungstechniker Philip …:
Das einzige, was ich vergessen habe, ist ein Selfie mit ihm …
Aber dafür hab ich eins mit allen anderen!
Samstag, 30. März 2019
Ich stehe mal wieder in voller Blüte!
Ich mag Nolien. (© Der Suk)
Die Goldene Kamera für die verlogenste Preisverleihung des Jahres geht an: die Goldene Kamera!
Den ganzen Abend wurde schwadroniert über das Klima und die Umwelt und das Energiesparen und was weiß ich nicht noch alles. Zur besten Zeit natürlich, nämlich zur Earth Hour, mit Shiny Floor, mit 1000 Scheinwerfern und mit Promis, die aus aller Welt eingeflogen wurden. Und dass auf der Aftershowparty nur saisonales Gemüse aus der Region kredenzt wurde, mag ich auch nicht glauben.
Und die Gewinnerin des Nachwuchspreis ist bekommt genau was geschenkt? – Einen scheiß SUV von VW! Alter, habt ihr den Knall nicht gehört?! Die Goldene Bahncard 100 erster Klasse auf Lebenszeit, das wäre mal ein Preis gewesen!
Greta hat auch eine Goldene Kamera in die Hand gedrückt bekommen. So ein Preis rühmt mehr den Verleiher als den Empfänger!
Übrigens, ich verrate hier mal ein Geheimnis: Greta Thunberg braucht keinen Schulabschluss mehr! Niemals. Nirgends. Sie geht demnächst irgendwohin und sagt, ich möchte hier arbeiten oder nagelt mich als Galionsfigur vorne drauf – und wird mit Kusshand genommen!
Sonntag, 31. März 2019
Boah, diese verfickte Uhrenumstellung schon wieder! Ich hoffe, das hat bald wirklich mal ein Ende. Jean-Claude Juncker, lass mal Deinen Hammer kreisen! Auf dass sich die ganzen Flachgeister nicht von dem Wort »Sommerzeit« ködern lassen! Laut einer ZDF-Umfrage wünschen sich 52 % ein Leben in der »ewigen Sommerzeit«. So ein Quatsch! Es gilt, die Entscheidung zu fällen zwischen »Normalzeit« und »Zeitumstellung um eine Stunde«; nichts anderes!
Für Plebiszite bin ich nur, wenn ich selber die Fragen formulieren darf.
Denn nein, auch wenn es so klingt: Auch mit »Sommerzeit« haben wir im Winter kein Bikiniwetter und immerwährende, lauschige Abende auf der Veranda. Mit ganzjähriger »Sommerzeit« haben wir im Dezember einen Sonnenaufgang um halb zehn morgens, mit übermüdeten und noch mehr als sonst schon gereizten Mitmenschen.
Und selbst im Sommer ist der vermeintliche Vorteil einer Stunde, die es abends länger hell ist, schon seit Langem ein Trugschluss: Die vor Jahren mal intendierte Energieersparnis existiert nicht. Und wer einen dieser langen Sommerabende genossen hat, hat zu wenig Nachtschlaf abbekommen und guckt anderntags zu Recht verknittert aus der Wäsche.
Es kam dieser Tage mal wieder zu einem unrühmlichen Missverständnis, was diese vielbeschworene »Meinungsfreiheit« eigentlich bedeute: Ein entfernter FB-Bekannter fühlte sich letztens bemüßigt, ein photographisches Selbstbildnis, das mich mit den Kandidaten von CDU, SPD und FDP für eine demnächst anstehende Bürgermeisterwahl zeigte, auf Facebook im Kommentar ungefähr so zu beanstanden: Mit wem ich mich denn da abgäbe! Getoppt wurde diese Einlassung durch eine weitere despektierliche Meinungsäußerung seinerseits ein paar Tage später: Ich hatte es schließlich auch noch gewagt, ein Selfie mit dem CDU-Kandidaten alleine zu posten!
Wie der aufmerksame Leser sicher schon ahnt, bin ich keinesfalls gewillt, mir fortan von irgendwelchen Hanswursten genehmigen zu lassen, mit wem ich mich und mit wem ich mich nicht selbst ablichte.
Die abfälligen Kommentare wurden selbstverständlich umgehend gelöscht. (Der Herr kann von Glück sagen, dass ich ihn nicht stantepede entaddet habe. Denn wisset: Wer stänkert, fliegt!)
Aus gegebenem Anlass sei hier noch mal erwähnt und bei Gelegenheit auch mal als güldene Lettern in reinweißen Carrara-Marmor gehauen:
Die Meinungsfreiheit ist das staatlicherseits garantierte Grundrecht, das besagt, dass ein jeder das Recht hat, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten.
Man beachte das Wörtchen »staatlich«! Meinungsfreiheit bedeutet nämlich nicht, dass man seinen Senf immer und überall ungestraft dazugeben kann und muss.
Und schon mal gar nicht auf meiner Profilseite, capisci?
Vor allem, wenn es sich nicht um eine politische Meinungsäußerung zur Sache, sondern eher um eine persönliche Anfeindung an der Grenze zur Beleidigung handelt. Eine politische Aussage wäre gewesen: »Ich bin nicht einverstanden mit der Entscheidung von XYZ zum Thema YZX.« (Aber auch in diesem Fall könnte ich nicht garantieren, dass dieser Kommentar auf meiner Seite stehengeblieben wäre … My kingdom – my rules!)
Ich schreibe es seinem jugendlichen Furor zu, dass er alles, was nicht seiner Überzeugung entspricht, mit Eifer bekämpft – und sehe es ihm nach einem persönlichen Gespräch nun nach.
Doch jetzt noch mal was Schönes: Das Ludwig Forum feierte seinen scheidenden Direktor für seine kürzlich gewonnenen Preise mit »LUFO. DAS BESTE. FEST«:
»Zensur von der schlimmsten Sort‘
ist die Angst vorm eignen Wort.«
(Heinrich Heine)