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– Dezember 2021 –

Mittwoch, 1. Dezember 2021

In Nordengland waren letztens ~60 Gäste in einem Pub eingeschneit; ausgestattet nur mit Bier und einer Coverband. Sie konnten nach drei Tagen endlich befreit werden.

 

Es heißt, ein paar von ihnen leisteten erbitterten Widerstand.

 

 

 

Donnerstag, 2. Dezember 2021

Angela Merkel bekam in Berlin den Marsch geblasen. Äh, den Zapfen gestrichen. Musikalisch untermalt von Hilde Knef und Nina Hagen, wie die Presse schon im Vorfeld nicht müde wurde zu erwähnen.

 

 

 

Freitag, 3. Dezember 2021

Das Wort des Jahres 2021 ist – *trommelwirbel* – »Wellenbrecher«.

 

Ich hätte ja auf »Farbfilm« getippt.

 

 

 

Samstag, 4. Dezember 2021

Facebook mal wieder:

 

Es gibt da ja zum einen das persönliche Profil, auf dem man seine sogenannten Freunde versammelt, und zum anderen die »professionelle« Seite (oder sogar deren mehrere), die die Follower abonnieren können. Früher nahm FB das nicht so genau: Es war nicht klar abgegrenzt, als wer oder was man in dem Moment gerade agiert. Bild posten, markieren – fertig!

 

Nun ist das anders: Will man etwas auf seiner Fan-Seite veröffentlichen, muss man sich erst als deren Admin anmelden. Den Account zu switchen ist lästig aber bewältigbar. Nur funktioniert nun das Markieren nicht mehr! Ich kann mich noch nicht mal selber markieren; geschweige denn andere.

 

Nach langem Gefummel habe ich einen umständlichen Workaround herausgefunden, den ich hier preisgeben möchte – vielleicht hadern andere ja ebenfalls mit diesem Problem. (Außerdem kann ich nachlesen, falls ich den Lösungsweg wieder mal selber vergesse …) Alle anderen überspringen die nächsten Zeilen einfach.

 

 

Hui, geschafft! Also hab ich’s und bin ich.

 

 

 

Sonntag, 5. Dezember 2021

Zu Omikron hab ich dieser Tage noch was gelernt. Nicht, was das Virus angeht, aber den Buchstaben:

 

Bisher ist der einem ja nie untergekommen. Alphatier, Betaversion, Gammastrahlung, Flussdelta, Lambdasonde, Opel Omega und die allseits beliebte und im Alltag höchst praktische Kreiszahl Pi – alles schon dagewesen. Nur Omikron hat bei mir noch nichts machen lassen. (Wahrscheinlich weil es ganz unspektakulär wie das lateinische »Ο« aussieht.) Nun lernte ich, dass es tatsächlich mit dem O zu tun hat. Das große O ist das O-mega – im Gegensatz zum kleinen o, eben dem O-mikro!

 

Dieses sympathische bisschen Klugscheißerei hilft uns nun aber auch nicht groß weiter.

 

 

 

Montag, 6. Dezember 2021

In der ARD-Audiothek gibt es neuerdings einen neuen Podcast von und mit dem Journalisten Fritz Pleitgen namens »Fritz Pleitgen – Sein Leben«.

 

Bei der Moderatorin in WDR5 klang das allerdings ostviertelkompatibel wie »Fritz Pleitgen sein Leben«

 

 

 

Friedrich Nowottny, sein Vorgänger, der niemals einen Blumenladen in Gerolstein betrieb und dafür auch viel zu viele Ts im Namen hat, macht keinen Podcast, wird aber nächstes Jahr 92.

 

 

 

Dienstag, 7. Dezember 2021

Es schneit, es schneit, kommt alle aus dem Haus!

 

Schnee im Dezember

 

Er bleibt aber nicht liegen – ihr könnt also wieder reingehen!

 

 

 

Drinnen gab es nämlich eine geheime Geheimaktion von einem geheimen Geheimkommando! Geheimer Geheimname der geheimen Geheimaktion: »Weihnachtsüberraschung für die Eltern«

 

Drinnen gab es eine geheime Geheimaktion von einem geheimen Geheimkommando! Geheimer Geheimname der geheimen Geheimaktion: »Weihnachtsüberraschung für die Eltern«

 

 

 

Mittwoch, 8. Dezember 2021

So, Nummer 9 heißt Olaf Scholz.

 

Also Bundeskanzler Nummer 9.

 

Donnerknispel, Olaf Scholz ist Bundeskanzler. Obwohl er in der SPD ist!

 

Was bei seinem Zapfenstreich gespielt wird, steht noch nicht fest.

 

Dafür das peinlich genau paritätisch ausbalancierte Kabinett Scholz (I). Ein paar der Beteiligten kennt man schon:

 

• Robert Habeck ist Vize-Scholz und kümmert sich nebenbei um Wirtschaft und Klimaschutz.

 

• Annalena »Ich komme eher aus dem Völkerrecht« Baerbock macht nun Weltinnenpolitik. Nein, das ist nicht gegendert: Es soll den Kontrast zur klassischen Außenpolitik betonen. (Annalena als Außenministerin – das macht sich bestimmt gut im Lebenslauf …)

 

Wie viele schöne Ministerien die Grünen dafür im Gegenzug wohl bekommen hätten, wenn sie den Lindner um die Welt hätten jetten lassen! Das Verkehrsministerium zum Beispiel. Mit einem Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen – so billig wäre die Verringerung von Schadstoffausstoß und anderem Ungemach nie wieder zu haben gewesen! Für den neuen Verkehrsminister ist ein E-Auto doch ein Verbrenner mit elektrischem Radio. Aber ich will nicht unken: Teurer als bei seinem Vorgänger wird's wohl nicht werden.

 

• Die Ressorts Finanzen und Kultus gehen ebenfalls an die FDP. Vermutlich wird da als erstes der Steuersatz des Pythagoras gestrichen und der Bildungsbereich um Vermögensbildung erweitert.

 

• Multikulturell ist das neue Kabinett auch, der Bundesminister der Justiz ist ein Buschmann: ein FDP-Mann, ein Marco Buschmann.

 

• Innereien und Heimatliches werden von Nancy Faeser besorgt, bei der es sich in den Nachrichtenstuben noch nicht ganz rumgesprochen hat, wie man ihren Namen denn nun ausspricht: Von Fähser bis zu Phaser ist alles dabei. (Wikipedia sagt [ˈfɛːzɐ]; also doch wie die Kanone in Star Trek.)

 

• Hubi Heil muss als einziger das Büro nicht wechseln, er macht weiterhin Arbeit und Soziales.

 

• Verteidigen tut uns fürderhin Christine Lamprecht. Aber die konnte ja auch bisher schon bundesministeriell Justiz, Verbraucherschutz, Familie, Senioren, Frauen und Jugend – teilweise gleichzeitig.

 

• Niels Annen, der früher aussah wie der junge Peter Gabriel und nun wie der mittelalte Prinz Andrew, ist Parlamentarischer Staatssekretär bei meiner Facebookfreundin der neuen Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Svenja Schulze.

 

• Bundeskanzler der Herzen äh, Bundesgesundheitsminister wird Karl Lauterbach. Meinen Glückwunsch! Das hat das Internetvoting so entschieden, da konnte Bubi Scholz nicht anders. (Eine ungewöhnlich Wahl: Klabauterbach ist doch vom Fach!)

 

• Die zweitwichtigste Personalie jedoch: Kein Bayer dabei. Vor allem nicht im Verkehrsministerium! Dessen Vorbesitzer konnte außer Kosten verursachen ja mal gar nichts, wahrscheinlich noch nicht mal über nen Audi springen.

 

 

Mit Scholz‘ Amtsantritt verliert auch die Eselsbrücke zum Merken der bisherigen Amtsträger ihre Tragkraft: »Alle Ehemaligen Kanzler Bringen Samstags Knusprige Semmeln Mit.« Wer weiß was Sinniges im Aschluss mit S?

 

 

 

Donnerstag, 9. Dezember 2021

Es ist zwar nicht der 16. Juni, aber das Folgende soll ulyssesmäßig die televisionären Ereignisse eines einzigen Abends beschreiben, inklusive Humorkritik.

 

 

Steht kein Termin an, folgt der Donnerstagsabend hier einer festen Liturgie. Während ich Photos bearbeite oder Bilder male oder – wie heute – Zeugs schreibe, läuft nebenher der Fernseher. »Fernseher« ist vielleicht etwas viel gesagt …: Es handelt sich um ein etwa visitenkartengroßes Fensterchen auf meinem Computermonitor, das über den Dingen schwebt. (Dafür ballert der Ton mit zwei mal 250 Watt aus 30 Jahre alten Boxen von links oben und rechts unten!)

 

• Begonnen wird um 18:45 Uhr mit der Aktuellen Stunde, um mich ein bisschen vom WDR belehren zu lassen und etwas zum Aufregen zu haben. Echt jetzt, die Moderatoren schaffen es nicht ein einziges Mal, nach einem Bericht ihre persönliche Kommentierung zu unterlassen. Das oft gehörte »Schlimm sowas!« ist da noch der harmloseste Auswuchs.

 

Die Sendung besteht aus einem verlässlichen Ablauf verschiedener Module. Wenn nicht im Lande selbst aktuell was Schlimmes passiert ist, kommt erst mal die Bundespolitik dran. Nachdem dazu alles gesagt ist, muss der Berlin-Korrespondent in einer Liveschalte nochmal alles dazu sagen. Gerne bittet man auch einen Interviewgast ins Studio.

 

Im weiteren Verlauf folgen verschiedene Berichte zu Themen aus der näheren und weiteren Welt. (Und alle, wirklich alle!, Beiträge werden mit GEMA-freiem Gedudel unterlegt, so dass man nach der Dreiviertelstunde AS ganz sicher einen Tinnitus hat.)

 

Wichtig auch: Etwas Menschelndes! Also ein Fünfminüter über ein bewegendes Schicksal – oder ein lustiges Tier.

 

Gegen Ende kommen die Kurznachrichten aus dem eigenen Bundesland – oft das Interessanteste der Sendung.

 

Und zum Schluss verlässlich das Wetter:

Erst ein bisschen Geplänkel mit dem Wettermann; dann darf der noch was Meteorologisches klugscheißen und schließlich verraten, wie das Wetter war, wie das Wetter ist und wie das Wetter demnächst sein wird. Anschließend folgt wieder Geplänkel – doch das kriege ich meist nicht mehr mit, weil ich schon zum SWR umgeschaltet habe. Doch dazu später mehr.

 

Die sich anschließende Lokalzeit schaue ich nicht mehr live. Die Aachen-Ausgabe läuft ohnehin nur alle acht Tage oder auch gar nicht im Stream – und inhaltlich reicht es bei der vollkommen, nur die Kurznachrichten in der Mediathek anzugucken.

 

Die vor Ort geschickten Außenreporter sind eine ganz eigene Spezies: Zum einen müssen sie immer sagen, was sie gerade tun, obwohl man ja sieht, was sie gerade tun. »Ich gehe jetzt mal hier rüber und schaue mir die prachtvollen Rüben von der Frau Schmitz an.« Und dann gehen sie da rüber und schauen sich die prachtvollen Rüben von der Frau Schmitz an.

(Früher dachte ich, dass ist so eine Art Tourette. Inzwischen weiß ich: Das sind die laut gesprochen Regieanweisungen für den Kameramann, damit der mitkommt und nicht über die prachtvollen Rüben von der Frau Schmitz stolpert.)

 

Zum anderen kokettieren sie immer (immer!!!) mit ihrem Unvermögen: »In Mathe war ich ja immer schlecht.« »Yoga hab ich auch noch nie gemacht.« »Chemie hab ich abgewählt.« »Mein Computer stürzt ja immer ab.« »Tanzen kann ich auch nicht.« Wer will das wissen? Erzähl uns was Neues. Hey, wenn du was könntest, wärst du ja sicher nicht Außenreporter geworden!

 

Entsetzlich nerven auch die im Fachjargon Vox Pop genannten ständigen Befragungen einer beliebigen Auswahl so arg- wie ahnungsloser Passanten zu aktuellen Themen. Ich stelle mir das Gespräch in der Redaktionsstube so vor: »Leute, wir müssen billig Sendezeit füllen.« – »Hey, lass mal auf die Straße gehen und dem Volk das Puschelmikrofon unter die Nase halten.« – »Super Idee, hatten wir ja noch gar nie!« Mal drauf achten, das ist je-des-mal so. Und wir Zuschauer wissen anschließend endlich, endlich, was Otto aus Oberhausen, Helga aus Hattingen und Anna aus Attendorn unvorbereitet zum Thema Corona, Benzinpreis oder Weihnachtsstress zu sagen haben.

 

Getoppt wird das nur noch dadurch, wenn sie einem wieder irgendwelche Twitter- oder Facebook-Posts vorlesen.

 

Schlimm sowas. Warum ich mir das antue? Siehe erster Satz, weiter oben. Das ist wie ein Autounfall – aber mit Chips: Man muss dennoch hingucken – und kann nicht aufhören.

 

• Auch wenn der WDR das nicht glauben mag: Die Welt hört nicht an der NRW-Landesgrenze auf. Für neutralere Nachrichten schalte ich daher um 19:30 Uhr zu SWR aktuell Rheinland-Pfalz. (Dort stört eigentlich nur, dass es je-des-mal einen Beitrag über Mainz 05 oder den 1. FCK gibt!)

 

• Während der von allen ARD-Anstalten parallel übertragenen Tagesschau um 20 Uhr switche ich zum BR – damit ich nicht den Anfang von quer verpasse. Christof Süß ist einfach großartig. Unterhaltsam und schlau, kritisch, aber nicht moralisierend oder belehrend. (Eigentlich müsste ich die Sendung viel mehr loben, doch Lob ist meine Sache nicht. Eher schon das Gegenteil. Weiter geht’s:)

 

• Um 21 Uhr – ich bleibe beim BR – wechselt das Programm von Woche zu Woche. Mal der Schlachthof, mal Asül für alle, mal SchleichFernsehen.

Heute gab’s was Neues: Drei zu eins, eine Kabarettsendung mit Luise Kinseher. Das Konzept: Dra Fraa un a Moh. Also drei Frauen und ein Quotenmann. Mal schauen, ob das alleine trägt.

 

Lustigerweise war die erste Gästin (© Gerburg Jahnke) Gerburg Jahnke, die große alte Dame des deutschen Frauenkabarettsendungsfernsehens, die jahrelang Ladies Night prägte.

 

Ihr Wortbeitrag heute allerdings begann mit der »Deutschen Bundesbahn« …

 

Ob ich das ertrage? Nicht solch eine Reise, sondern eine weitere kabarettistische Abhandlung darüber. Leute, die Deutsche Bundesbahn, die gibt es seit Ende 1993 nicht mehr! (Die Mauer ist übrigens auch schon gefallen, just to let you know.) Unerwartete Volte in ihrem Vortrag dann aber: Es hat alles geklappt auf der Fahrt – kein Gag.

 

Im weiteren Referat kam dann ungefähr 37 mal das Wort Mann oder Männer vor … Wie süß! Eine Frau, die es könnte, verkackt es. Si tacuisses!

 

Zu ihrer Rehabilitation sei gesagt: Von ihr stammt die beste Sentenz des Abends: »In 30 Jahren Zeitung lesen? Wenn es dann noch welche gibt. Wenn nicht, dann lese ich die alten – das werden wahrscheinlich bessere sein.«

 

Die weiteren Mitwirkendinnen waren nicht der Rede wert. Auch nicht der eine. (Das war ein Österreicher, ein Alfred aus dem Dorf, – und hat sich erwartbar mal wieder an den Deutschen abgearbeitet, *gähn*. Der war auch schon mal besser.) Gegen Ende kam noch eine Menge Kindergeburtstag (aka »Spiel« plus Gejohle). Ich dachte immer, bei Comedy wär’s zwischendurch auch mal lustig.

 

• Dagegen war die BR-Rundschau um Dreiviertel Zehne richtig erholsam!

Ministerpräsidentenkonferenz, Impfkampagne, Impfpflicht, Krisenstab, STIKO-Empfehlung für Kinder, Maskenaffäre von Sauter und Nüßlein, Annalena in Paris, Brüssel und Warschau, AfD Umsturzpläne und Bürgerkrieg.

 

(Ach übrigens, falls wirklich ein Bürgerkrieg kommen sollte, also Bürger gegen Bürger, dann fangen wir doch bitte mit den Rechtsextremen und Demokratiefeinden an mit dem Verkloppen! Im Morgengrauen auf dem Schulhof, eins zu eins, ohne Treten! – Junge, Junge, die können so froh sein, dass die Anständigen anständig sind!)

 

• Es folgte um 22 Uhr die 172ste Jubiläumsausgabe der Personality-Show Ringlstetter mit Hannes Ringlstetter, wie der Name schon sagt. Na, wie isset? – Na, wie immer: Gut!

Sein Sidekick Caroline Dampfmaschine fährt bald nach Berlin, Berlin. Sie ist nämlich Mitglied der Bundesversammlung und darf daher den deutschen Bundespräsidenten am 13. Februar 2022 mitwählen. (Hey, schönes Datum, da darf ich mir doch bestimmt was wünschen!)

 

Zu Gast war diesmal Herlind Wartenberg, besser bekannt als Hera Lind, von der ich lange nichts gehört habe. Dafür aber früher mal was gesehen: Die Verfilmung von »Das Superweib«. Dazu hatte mich 1996 eine Kurzzeitfreundin ins Kino genötigt. Aber alles gut, ich habe mich mit »Twelve Monkeys« gerächt.

 

Der andere Gast war der Musiker und Grafiker Klaus Voormann, der sich den Titel »fünfter Beatle« mit Pete Best, Brian Epstein, George Martin, Stuart Sutcliffe und einem weiteren Dutzend Leute teilen muss. Er war mir bisher nur auf meinen mäandernden Touren durch die Wikipedia gelegentlich mal aufgefallen. (Falls sich jemand fragt, was Vati tagsüber so macht …) Er hat auf jeden Fall einen coolen Lebenslauf und viele Geschichten zu erzählen.

Nächste Woche ist Bonnie Tyler zu Gast – die Achtziger, sie leben hoch!

 

• Um 22:45 Uhr kam Capriccio, das Kulturmagazin des BR-Fernsehens. Nicht ganz so viel Gesäftel und Moralisiererei wie in anderen Kulturmagazinen – dazu lasse ich mich demnächst gerne gesondert einmal aus.

 

• Rüber zur ARD, zu Monitor. (Halt, wird der fernseherfahrene Leser da einwenden, dieses Politikmagazin mit Georg Restle kam doch schon um 21:45 Uhr. Und jetzt ist’s 23:15 Uhr – wie geht das denn? – Haha, ich schaue nur scheinbar linear fern: Den Livestream kann man bequem ein, zwei Stündchen zurückdrehen!)

 

• Die Tagesthemen skippte ich – vom Leid der Welt hatte ich schon zur Genüge erfahren. Es folgte nächstes Leid: Ladies Night. In seinen gloriosen Zeiten wurde es von der oben bereits erwähnten Misfits-Hälfte Gerburg moderiert. Später übernahm dann diese eine unlustige aber trotzdem dauerglucksende Moderatorin mit dem Grinsen in der Stimme, bei der ich mich immer frage, gegen welche Wand sie wohl gelaufen ist. Manchmal moderiert aber auch eine Deutsch-Türkin, die nicht nur nicht lustig, sondern sogar nervig ist. (Oder muss man Türk-Deutschin sagen?) Heute hatte so eine blonde Matrone Dienst. Sie langweilte damit, wie schlimm wir Männer doch alle sind – mal wieder, *gähn*! Wenn ein Mann über eine Frau oder gar über »die Frauen« so losballern würde, uihuiui! Dann wäre aber was los. Weitere Themen: Pralinen, Figur-Probleme und Tofu-Bashing. Laut, distanzlos und aufdringlich vorgetragen – und ständig unterbrochen vom inflationär gebrauchten, um Zustimmung heischenden Questiontag »nicht?!«.

 

(Auf Deutsch müsste man eigentlich Refrainfrage, Nachziehfrage, Bestätigungsfrage oder Frageanhängsel sagen, aber Questiontag ist doch viel schöner, isn’t it?)

 

Ich schreibe das hier nur, falls noch jemand eine Antwort auf die immer so gerne gestellte Frage sucht, warum die Frauen nicht lustig sind. Also diejenigen auf Bühnen und vor Kameras, die damit Geld verdienen wollen. Ausnahmen nannte ich in diesem Periodikum bereits: Lisa Eckart, Martina Hill, Christine Prayon, Martina Schwarzmann, Nessi Tausendschön, Hazel Brugger, Miss Allie und ein paar andere, deren Namen ich immer vergesse – falls ein fehlendes Pimmelchen irgendeine Bedeutung hat. Aber Geschlecht ist ja sowieso nur eine soziale Konstruktion.

 

Als genetisch Behinderter (nur ein einziges X-Chromosom – schlimm sowas) sage ich: Es gibt natürlich auch nicht-lustige Männer auf Kabarett- und Comedybühnen.

 

Und im Fernsehen. Ich sag nur Pufpaff und sein Downgrade bei TV total. Wobeiii: Onkel Puffi ist zwischendrin ja ganz gut – nur sein Publikum dort versteht das nicht. Lebendig aufgespießte Maulwürfe allerdings sollte er weglassen. Jedoch Stefan Raab vermisse ich in dem Format so gar nicht.

 

Aber bei den Damen fällt nicht-lustig ganz schnell mit mega-nervig zusammen. Das Beste an der Sendung ist inzwischen das Intro »Demasiado Corazon« von Willy de Ville. (Uaaah, ein Mann!) Was freue ich mich darauf, wenn auf diesem Sendeplatz nächstens wieder extra 3 oder Nuhr im Ersten kommt!

 

Wer »Rechte« einfordert – und sie bekommt –, muss dann auch liefern!

 

 

• Zum kroynenden Abschluss des Abends schaute ich noch Kroymann mit Maren Kroymann, die ich an sich überhaupt nicht mag, die aber super witzig ist. Es ist mir ein Rätsel, warum die ARD diese hochwertig produzierte Serie um 23:35 Uhr verklappt! Lustig, intelligent, aktuell, überraschend. Gut, das mit dem Singen gegen Ende jeder Folge ist so eine Sache …

 

 

 

Freitag, 10. Dezember 2021

Dieses Jahr neu in der Weihnachtsbäckerei: Corona-Cookies

 

Dieses Jahr neu in der Weihnachtsbäckerei: Corona-Cookies  mit Impfe

 

 

 

Samstag, 11. Dezember 2021

Auch wenn ein nachlässig programmierter Code-Schnipsel namens Log4j gerade die Systemadmins weltweit Überstunden kloppen lässt, um Sicherheitslücken in weitverbreiteter Serversoftware zu fixen, halte ich den Sicherheitsgedanken in der Anmeldemaske beim Durstlöscher für übertrieben …

 

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Wie ich im Vorbeigehen bemerkte, dienen die ehemals stolzen Aachen Arkaden, die vor gar nicht langer Zeit hömmele Geschäfte beherbergten (und nun nur noch einen netto), inzwischen unübersehbar dem Impfen.

 

Aachen Arkaden Impfstelle

 

 

 

Sonntag, 12. Dezember 2021

Und schon wieder ein Traumschiff-Binge-Sonntag! War halt nass und kalt draußen. Gänzlich hehnfrei – wir sind in den späten Neunzigern: Kapitän Heinz Hansen hat das Ruder an Jakob Paulsen übergeben und wir schippern nun auf der Deutschland statt auf der Berlin.

 

Den ollen Rademann muss ich wohl Lügen strafen: Hat sich was mit Friede, Freude, Eierkuchen an Bord. Inzwischen hab ich schon drei Traumschiffe mit einem Todesfall gesehen!

 

Beste Route heute: Von den Galapagos-Inseln nach Jamaika – innerhalb eines Tages … ganz ohne Panamakanal oder Feuerland auch nur zu erwähnen.

 

Beste Szene: Die Zeitanzeige auf den »Bordinstrumenten« bei der Reise von Bali nach Samoa am 01.01.2000/31.12.1999 mit der Überschrift »ACDSee 32 v2.22 [Unregistered]«

 

Traumschiff ACDSee 32 v2.22 [unregistered]

 

 

Und den reinmarschierten Pudding mit dem Feuerwerk am Ende würde ich immer noch nicht essen! Auch nicht die wunderbekerzten Baisers. Schon gar nicht die pyrotechnisch verseuchten Eisbomben.

 

Mal ganz abgesehen von der Frage, wie man diesen Süßkram nach zwei Wochen mit vier Mahlzeiten täglich überhaupt noch runterkriegen kann.

 

 

 

Montag, 13. Dezember 2021

So langsam kann man sich ja schon verarscht vorkommen. Bisher hieß es, die Booster-Impfung zur Auffrischung ist frühestens nach sechs Monaten sinnvoll und möglich – ich hab mir meinen Termin Anfang Februar schon vor Monaten rot im Kalender angekreuzt.

Dann hieß es, eventuell ginge es auch schon nach fünf Monaten. Einverstanden – was ist ein Monat unter Freunden. Outlook-Termin verschoben, geht ja schnell.

 

Doch heute prescht NRW vor: Booster gibt’s jetzt schon nach vier Wochen. Vier Wochen. Wochen! Ich dachte erst, ich hätte mich verhört. Aber nein, die heute in fast allen Kulturen gebräuchliche Zeiteinheit von sieben Tagen war gemeint. Hoffentlich lässt man die nie einen Countdown runterzählen, wenn sie schon bei der Größenordnung ins Stolpern geraten!

 

Mich nervt diese scheinbare Beliebigkeit so der-ma-ßen. Klar, das Virus ist Neuland, keiner weiß nichts Genaues nicht und kann es auch nicht wissen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass in NRW quasi über Nacht die sinnvollen Abstände, in denen das Immunsystem effektiv getunt werden kann, so extrem gefallen sein sollen. Ohne Vorankündigung oder Abgleich mit den anderen Bundesländern. (Beim Impfmarathon vor zwei Wochen wurde ein Bekannter mit teutonischer Gründlichkeit nach stundenlangem Warten um 20 Uhr wieder weggeschickt, weil seine letzte Impfung erst um null Uhr fünf Monate zurückgelegen hätte. Als ob Spike-Proteine auf die Uhr schauen würden.) Ferner gilt diese Regelung nur für die Impfzentren, nicht aber für die Arztpraxen. Warum auch immer.

 

Aber das passt ins Bild des nicht nur viralen sondern vor allem kommunikativen Notstands seit eindreiviertel Jahren. »Nein, eine Impfpflicht, die wird es nicht geben!« Doch zack, 2G beim Shopping und Essengehen ist quasi eine. Und Beschäftigte des Gesundheitssektors haben sie seit letzter Woche ganz offiziell an den Hacken. Warum nicht Klartext von vornherein? »Leute, wir wollen sie auch nicht, es muss jetzt aber sein.« Und vor allem eine Pflicht für alle. Warum nur die Ärzte, Pfleger und Krankenschwestern, die ohnehin schon seit zwei Jahren an vorderster Front die Knochen hinhalten? Ist wahrscheinlich Salamitaktik – nächstes Jahr müssen dann alle ran. Und sehr gerne auch schon im Januar, nicht erst im Mai!

 

Die Kirsche auf der Sahne ist dieser Hobbyclub namens Stiko, der ebenfalls froh und munter sich widersprechende Aussagen raushaut – gerne auch zu spät. »Kinder impfen? – Ja. – Nein. – Doch. – Oh.«

 

Und da wundert sich noch einer, dass die Leute mit Fackeln und Mistgabeln auf die Straße gehen?

 

Wobei: Die würden auch wegen allem anderen den Aufstand proben, GEZ, Benzinpreis, Einkommensteuerklärung, Untergang des Abendlands. Also lasst sie laufen. Irgendwann kommen sie an den Rand der Scheibe und dann tschüssi!

 

(Hey, warum machen die ihre »Spaziergänge« eigentlich nicht mal wegen des Klimas?! Anlass und Bedarf gäbe es genug!)

 

Aber fangen wir statt mit Bürgerkrieg erst einmal nett an:

»Das ist keine Demonstration, sondern ein Spaziergang!« –

»Das ist kein Wasserwerfer, sondern eine Übung der Freiwilligen Feuerwehr!«

 

 

 

Dienstag, 14. Dezember 2021

Ach übrigens: Ich bin geboostert …

 

Ach übrigens: Ich bin geboostert …

 

(Flauschig, nicht wahr?)

 

Bevor sie die vorzeitige Möglichkeit wieder kassieren, man weiß ja nie. Oder der Impfsaft ausgeht. Meine letzte Impfung liegt viereindrittel Monate zurück, die Antikörper konnten inzwischen reifen wie ein guter Wein und sind nun sicher bereit für einen gehörigen Tritt in den Arsch. (Hey, ich habe schon wieder keine Bratwurst als Dank für die Impfung bekommen!)

 

Seit gestern gibt es ein kleines Impfzentrum von Medicare in der Adalbertstraße 85, dem ehemaligen Strauss-Ladenlokal. (Und dem noch ehemaligeren und noch viel kleineren ALDI-Ladenlokal, in dem sich Einkaufswagenfahrer im Gang mangels Fläche auf keinen Fall entgegenkommen durften – aber das ist ein Vierteljahrhundert her.)

 

Impfstelle Medicare Adalbertstraße Aachen

 

Alter, ging das flott! Wäre nicht just heute Morgen mein ver§*$%&ter Drucker ausgefallen (Drucker – Geräte aus der Hölle! Die wollen uns töten, trotz frischer Patronen. Schlimmer als ein T-800.), mit dem ich den Stapel PDF-Seiten fein säuberlich hätte ausdrucken können, hätte das eigentliche Impfprozedere keine zehn Minuten gedauert. So musste ich das Konvolut nochens von Hand ausfüllen. Es gibt einen Empfangsbereich für den Papierkram, danach wartet man vor einer der zehn Impfkabinen. In meinem Fall 2 Minuten – das reichte gerade für ein Photo.

 

Booster!

 

Vor dem Pieks durfte ich eine Runde »Rotes Licht, Grünes Licht« spielen:

 

Rotes Licht, Grünes Licht

 

Das ist bestimmt dieses Impflicht, von dem jetzt so viele schreiben …

 

Anschließend noch ein Viertelstündchen warten, ob der Kreislauf nicht vielleicht doch kollabiert, und zack raus – willkommen auch im Team Moderna!

 

Ab nun läuft der Countdown für Impfung Numero vier …

 

 

 

Was ich auf dem Heimweg noch sah, aber nicht photographisch dokumentierte:

Vor dem C&A gab’s eine Warteschlange, weil ja jeder einzelne einzutreten Wünschende auf 2G geprüft werden muss. Oder 2Gplus gar? Supi auch für all die andern Läden mit nicht so viel Manpower, dass sie jetzt auch noch einen extra Mitarbeiter abstellen müssen, der die Zertifikate der ohnehin wenigeren Kunden prüft. Nach der Veranstaltungsbranche wird nun wohl auch der spärliche lokale Einzelhandel zu Grabe getreten getragen.

 

 

 

Abends dann die Horror-Nachricht, schlimmer noch als Omikron:

 

Der Rheinische Karneval fällt 2022 aus! Schon wieder.

 

Jedenfalls so halber: Alles was drinnen stattfindet – Sitzungen, Bälle und Partys – mögen die Vereine doch bitte absagen. Wir erinnern uns an die Kappensitzung in Gangelt anno 2020 – sowas ist für ein Virus ein Fest. Ganz offiziell verbieten wollte der neue NRW-Wüst die Chose jedoch nicht: So dass die kleinen Vereinen nun auf ihren Kosten sitzenbleiben …

 

Der Rosenmontagszug Ende Februar befindet sich noch im Fegefeuer. Ich bin aber skeptisch: Schunkeln mit 1,5 m Abstand, Singen nur ohne auszuatmen und Bützjer mit FFP2-Maske klingt nicht sehr wirklichkeitsnah.

 

 

 

Mittwoch, 15. Dezember 2021

Als hätte ich es geahnt: Karl Lauterbach ist in den Keller des Gesundheitsministeriums gestiegen und hat die Fässer mit dem Impfstoff gezählt. Ergebnis dieser Inventur: Für das erste Quartal 2022 sei viel zu wenig Impfstoff gekauft worden. Parallel setzt NRW den Mindestabstand fürs Boostern wieder auf fünf Monate hoch. Na prima, da wäre ich ja prompt im ersten Quartal drangewesen. Auf das große Hauen und Stechen dann hätte ich keine Lust gehabt.

 

 

 

Neueste Entdeckung auf Spotify: »The Divine Comedy«

 

Nein, nicht das sicher ebenfalls überragende Werk des Renaissance-Dichters Dante Alighieri, sondern die gleichnamige britische Popgruppe mit dem Leadsänger Neil Hannon. Keine Ahnung, warum ich von denen noch nie was gehört habe – die gibt’s schon seit 30 Jahren! Ein Skandal. Und »Pop« greift als Beschreibung für diese Palette von Sounds und Melodien diverser Stilrichtungen – teils im selben Song – viiiel zu kurz.

 

Es ist mir nicht möglich, Anspieltipps zu geben – bis auf wenige Titel ist bei denen alles sehr, sehr gut anhörbar. Und Musik zu beschreiben, fällt mir so schwer, wie Gemälde zu kochen oder Gerüche zu tanzen.

 

Okay, »Our mutual friend« von 2004 sollte wohl als Einstiegsdroge reichen.

 

 

 

Donnerstag, 16. Dezember 2021

Zur »Person of the year« hat das Time-Magazine Elon Musk erkoren.

 

Elon Musk also – welchen Corona-Impfstoff hat der nochmal erfunden …?

 

 

 

Wieder Donnerstagabend – ich sollte vielleicht noch mal dezidiert protokollieren, was ich heute im Fernsehen so höre …

 

Nee, Spaß!

 

Nur so viel: Bonnie Tyler kann auch mit 71 im Sitzen singend ballern wie anno 1976.

 

 

 

Ach, doch noch was, kurz vor dem Zubettgehen: Mein Aufregerchen des Tages. In der Die Florian Schroeder Satireshow vom auch sehr überschätzten Florian Schroeder wurde ein deutsch-iranischer Conférencier, Literat und Publizist – was in meinen Ohren verdammt so klingt wie Dummschwätzer – gefragt, was er von Podcasts denn so halte. Er antwortete, er höre keine Podcasts: »Podcast ist tatsächlich eine sehr weiße Angelegenheit.« Darauf zerschoss ich den Fernseher, äh knipste mein Fensterchen weg.

 

Aus gegebenem Anlass ein bisschen Medienpädagogik: Podcasts sind ein auditives Medium; da reden Leute. Anhand der Stimme kann man keinerlei Hautfarbe erkennen. Eventuell kann man auf die Herkunft schließen, falls der podcastende Mensch einen Akzent hat. Wer behauptet, das Podcasts ein weißes Format wären, ist ein verfickter perfekter Rassist; Hautfarbe egal.

 

 

 

Freitag, 17. Dezember 2021

Stell dir vor, du heißt Angela Merkel und absolvierst gut 16 Jahre Dienst als Bundeskanzlerin. Und dann lässt dein Nachfolger sich so wählen und vereidigen, dass dir nur neun (9!) Tage fehlen, um länger als Helmut Kohl im Amt gewesen zu sein! Danke Scholz!

 

 

 

It’s this time of the year:

»Drei Haselnüsse für den Kleinen Lord Hoppenstedt«

 

»Drei Haselnüsse für den Kleinen Lord Hoppenstedt«

 

 

 

Samstag, 18. Dezember 2021

Ein Autor des Spiegel verrät: »Warum Studierende an Weihnachten Pause machen sollten«

 

Ich verrate: »Studenten, die Pause machen, nennt man nicht Studierende, sondern Pausierende

 

 

 

Letzte Sendung Verstehen Sie Spaß? mit Guido Cantz. Der muss jetzt wieder Karneval machen. Alaaf! Übernehmen wird die nicht ganz so blonde Nachwuchshoffnung Barbara Schöneberger. Die moderiert ja sonst auch nichts. alles souverän weg.

 

Sein lassen sollten sie bei VSS allerdings die Teaser mitten in der Sendung, was gleich noch alles Tolles kommt. Leute, wir sitzen schon mit Rotkäppchensekt grundsediert vor der Glotze, wir zappen nicht weg, ehrlich!

Außerdem würde ich auf das Recyceln von Clips verzichten, die bereits in den Achtzigern unter Felix nicht lustig waren. Niemand fand Tony Marschall im Gummiboot witzig. Niemand!

 

 

 

Sonntag, 19. Dezember 2021

In den Niederlanden herrscht wieder strenger Lockdown (deshalb kommen die ja alle zum Shoppen hier rüber …), in Großbritannien gibt es jetzt statt einer Omikron-Welle eine Omikron-Wand, und auch bei uns wird es ernst. Wenn der Krankenstand steigt, wird unser Gesundheitssystem wieder in die Knie gehen – und die sonstige kritische Infrastruktur ebenfalls. (Kritische Infrastruktur ist übrigens die Steigerung der systemrelevanten Berufe, von denen letztes Jahr so soft die Rede war.)

 

Der neu eingesetzte Corona-Expertenrat empfiehlt unter anderem extreme Kontaktbeschränkungen, nachzulesen in einem Horror-PDF.

 

 

 

Omikron soll zwar Geimpften einen harmloseren Krankheitsverlauf bescheren, dafür aber viel ansteckender sein. Das bedeutet, die Menschen, die sich anstecken, werden nicht so dolle krank, merken es womöglich nicht einmal – und gehen munter unter Leute, wo sie dann weitere anstecken. Oder müssen in Quarantäne, was Lücken in die Arbeitswelt reißt.

 

Gegenmaßnahme: Hallo Maske, hallo Abstand, hallo Schließungen, hallo Lockdown!

 

Parallel rennen immer noch abstandslose Idioten bei Coronamaßnahmenkritikveranstaltungen auf den Straßen irgendwelchen rechten Nasen hinterher, die sich den Bürgerzorn zu Nutze machen versuchen. (Dass wir uns nicht falsch verstehen, Demonstrationen sollten natürlich stattfinden können. Mit Maske. Mit Anstand. Und mit 2G!)

 

 

Kurz: Die Situation ist besäufniserregend.

 

Was macht man da am besten: Den ganzen Sonntagnachmittag vorm Fernseher liegen und Traumschiff bingen!

 

 

 

Montag, 20. Dezember 2021

Knusper, knusper, Knäusjen,

wer baggert an meim Parkhäusjen?

 

Knusper, knusper, Knäusjen,

 

 

 

Zum ersten Mal war ich heute in einem dieser Süßkram-Outlets. Holla die Zuckerfee, darin ist wirklich alles aus Glukose, Palmfett und Weißmehl sowie Aromastoffen unbekannter Genese!

 

Und natürlich eingewickelt in zwei bis drei Lagen Plastik.

 

 

 

Wann werden diese Drecksdinger eigentlich wieder verboten?

 

Wann werden diese Drecksdinger eigentlich wieder verboten?

 

 

 

Als wäre Omikron noch nicht genug, spielt am Ende auch noch der Computer verrückt, äh: geht jetzt auch noch meine Waschmaschine kaputt. (Was aber ohnehin ziemlich das gleiche ist, glaubt man meinem Informatik-Lehrer aus den Achtzigern.)

 

Was macht man heutzutage, wenn was kaputt ist? Richtig, man sucht sein Heil zunächst in den Segnungen der Informatik; natürlich in Gestalt von Google. Dort fand ich nach Eingabe des Fehlercodes drölfzig bebilderte Anleitungen und Videos von guten Geistern, die eilfertig behilflich waren bei der Diagnose, den möglichen Vorgehensweisen beim Beheben des Fehlers und Bezugsquellen etwaig benötigter Ersatzteile. Dankeschön!

 

Pro Forma schaute ich mir an, was denn der Hersteller der Schleuder dazu zu sagen hat: »Der Fehler kann nur durch den Kundendienst behoben werden.«

 

 

 

Hier mal etwas Versöhnliches:

 

Sonnenuntergan g

 

 

 

Dienstag, 21. Dezember 2021

Es gab heute mal wieder einen Corona-Gipfel der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK). Die Lage ist zwar besorgniserregend und die Omikron-Infektionsrate ballert tüchtig – aber vor dem 28. Dezember soll es keine weiteren Einschränkungen geben. Verständlich, so ein Virus feiert ja auch Weihnachten …

 

Danach aber soll wieder penibelst genau gemaßregelt werden, mittels all der kleinlichen Zahlenspielereien, die man seit den letzten zwei Jahren kennt: Nur maximal zehn Personen bei Privattreffen auch für 2Gs, aber nicht die unter 14 Jahren und so weiter.

 

Das Robert-Koch-Institut hingegen hatte kurz zuvor öffentlich auf sofortige und viel schärfere Maßnahmen gedrängt. Man kann sich jetzt also was aussuchen. Da bin ich ganz beim RKI: Wenn ich merke, es brennt, dann trete ich sofort die Flamme aus und warte nicht, bis das ganze Haus in Brand steht. Auch wenn gerade Weihnachten ist.

 

 

Ach übrigens: Im Neuen Jahr geht die Schule wieder los – schon irgendwelche Pläne deswegen?

 

 

 

Vor Weihnachtsbesuchen sollte man sich unbedingt testen lassen. Dieser Möglichkeit wurden gestern leider ~1.300 Menschen in der Eifel beraubt: Unbekannte sind in die neu eingerichtete Teststation in Gerolstein eingebrochen und haben Desinfektionsmittel, Schutzanzüge, Masken und vor allem ~1.300 Schnelltests gestohlen – Neulieferung vor Weihnachten nicht mehr möglich.

 

 

 

Die Deutsche Post gab heute per Pressemitteilung recht spontan bekannt, dass das Porto ab dem 1. Januar steigen wird.

 

Porto

 

Grund dafür sei unter anderem die steigende Inflation.

 

Alter, wenn alle ihre Preise erhöhen, ist es kein Wunder, wenn alle Preise steigen!

 

 

Und nun muss man sich wieder diese albernen Ergänzungsmarken mit minimalsten Portowerten besorgen, um noch vorhandene Briefmarkenbestände zu ergänzen.

 

 

 

Doch auch Gutes ist zu berichten: Die Tage werden wieder länger! Beziehungsweise länger hell.

 

hell

 

Alle, die sagen, lass mal immer Sommerzeit haben, denen sage ich: Dann geht hier im Winter um 09:35 Uhr die Sonne auf – das will keiner!

 

 

 

Mittwoch, 22. Dezember 2021

Wir warten aufs Christkind. Nein, ich warte mal wieder darauf, dass der Wecker klingelt und vertreibe mir die Zwischenzeit damit, mein Jodel-Karma-Konto exakt auf eine teuflische Schnapszahl zu pushen …

 

Zack!

 

JODEL 666666

 

(Übrigens: Über Karma spricht man nicht!)

 

 

#666666 in hexidezimal ist übrigens ein fröhliches Mittelgrau. Wie passend für 2021:

 

#666666 in hexidezimal ist übrigens ein fröhliches Mittelgrau

 

 

 

Die beim WDR sind solche Schisser:

 

Schimanski

 

Das ist ein Schimanski aus den Achtzigern – was erwarten die? Dass Horst mit Wattebäuschen wirft? Was kommt als nächstes: Peepen sie kritische Szenen raus? Synchronisieren sie es neu? Drehen sie die Szenen mit Götz George nach?!

 

 

 

Der Weihnachtsmarkt könnte nun auch so langsam mal enden. Fünf Wochen süßliche Melodeien und Geruch von Zimtwaffeln, Reibekuchen und Maronenholzkohle von elf bis 21 Uhr in der Bude sind genug.

 

Keine Ahnung, wie der Umsatz bei den Marktbeschickern ohne Busladungen voller Touris so war. 8,50 Euro für eine Portion Pulled Pork mit Fritten stehend in der Kälte find ich wohl schon gediegen. Mit Masse machen die's wohl nicht.

 

 

 

Donnerstag, 23. Dezember 2021

Geht es nach der Fifa, soll die Fußballweltmeisterschaft (der Männer) künftig alle zwei statt vier Jahre stattfinden. Ich halte diesen kühnen Vorschlag für zu kurz gegriffen: Warum nicht jedes Jahr? Oder halbjährlich? Oder lieber alle vier Wochen?

 

 

 

21:00 Uhr, der Aachener Weihnachtsmarkt 2021 ist Geschichte. (Wie unpassend, fängt Weihnachten doch morgen erst an!) Aber gut so, fünf Wochen Reibekuchen- und Zimtwaffelduft sind genug.

 

 

 

Eigentlich mag ich ja keine Wiederholungen. Aber wenn's gut ist?!

 

 

Stand 22:19 Uhr hat dieses Re-Posting von letztem Jahr auf FB 132 Likes erhalten.

Aber auf meine Aufrufe zum Erwerb von Geschenkgutscheinen hat kaum einer reagiert :(

 

Leute, so geht das nicht weiter.

 

Ihr kriegt nur noch Reposts!

 

 

 

Freitag, 24. Dezember 2021

Doch nun: Weihnachtliche Besinnlichkeit in der schönen Eifel!

 

 

Mit Bescherung.

 

Wingerte in Öl, 100 × 70

 

 

 

Samstag, 25. Dezember 2021

Sushi Aquarell

 

 

 

Dienstag, 28. Dezember 2021

Nachdem das Christkind brav gewesen ist, bekommen wir heute im fahlen Nordrhein trotzdem wieder verschärfte neue Corona-Regeln. Die genauen Details? Pfft – die ändern sich zu oft. Wer soll sich das merken? Eine davon heißt glaub ich, dass dreifach Geimpfte und doppelt Genesene sich ungetestet mit neun Personen privat treffen dürfen. Das ist insbesondere für die anstehende Silvesterei zu bedenken. Böller darf man auch nicht kaufen. Ich frage mich allerdings: Wo kriege ich weitere acht Personen her?! Silvester mit mehr als zwei Knallern überfordert mich total.

 

 

 

Mittwoch, 29. Dezember 2021

Übermorgen beginnt 2022 – ich bin immer noch dabei, 2019 zu verarbeiten …

 

 

 

Donnerstag, 30. Dezember 2021

Heute ist der Tag, an dem tradionell die Saucen fürs Raclette gekauft werden – und die rotzigen Reste vom letzten Silvester aus dem Kühlschrank entsorgt.

 

Was ist eigentlich falsch mit der Marke Heinz? Früher warben sie mit 57 Varieties ihrer Feinkostsaucen, nun gibt es derer nur mehr gut 20. (Dafür aber acht verschiedene Sorten Ketchup!) Im gutsituierten lokalen Einzelhandel findet man davon mal gerade eine Miniauswahl.

Und Drei-Pfeffer-Sauce scheint überhaupt kein Anbieter mehr zu führen! Dafür aber 17 verschiedene BBQ-Saucen. Was soll das nur für ein Neues Jahr werden … Ich seh noch kommen, dass ich mit dem Kochen anfange!

 

Wer sich nun wundert, hey, die Welt geht unter und der Kerl macht sich Gedanken über überzuckerte Würzsaucen, dem kann ich nur sagen: Eine abgewogene Ernährung ist wichtig!

 

 

 

Apropos rotzige Reste: Neuerdings sprießen außen den Impfzentren auch wieder die Teststationen, unter anderem in der ehemaligen Frittenbude am Kapuzinergraben, deren Qualität von Betreiber zu Betreiber nachgelassen hatte.

 

Corona-Teststation

 

 

 

Apropos rotzige Reste, zum Zweiten: Seit ein paar Tagen spazieren auch hier abends mutmaßlich nicht angemeldete Versammlungen auffällig unauffällig durch die Straßen im Land der Dichten und Querdenker. An Laternchen und Go-Pros haben sie allerdings gedacht. Immerhin friedlich.

 

Land der Dichten und Querdenker.

 

 

 

Bei lauschigen 15 Grad zum Jahreswechsel erinnert Facebook mich gerade daran, dass früher seeehr viel mehr Selfies pro Jahr möglich waren:

 

Selfies 2016

 

 

 

Freitag, 31. Dezember 2021

Ich stolpere gerade über einen Eintrag vom 23.10.2019, in dem ich für zwei Jahre fetten Kunstgenuss verspreche … Hahaha, das heute ablaufende Gutscheinbuch ist noch jungfräulich unberührt! Na ja, da haben wir halt die euregionale Kultur gesponsort, ohne Gegenleistung.

 

Gutscheinbuch

 

 

 

Was heute noch abläuft: Die Jodtabletten gegen Tihange, die Bürger unter 45 vor vier Jahren bekommen haben. Also entweder fliegt das Ding dann gleich doch noch auseinander oder die Pillen waren fehlinvestiert.

 

 

 

Auf Wiedersehen sagen wir auch der Plastiktüte!

Genauer: Einwegplastiktüten mit einer Wandstärke von 15 bis 50 Mikrometern; vom 1. Januar 2022 an dürfen Geschäfte diese nicht mehr an ihre Kunden herausgeben. (Die hauchdünnen Hemdchentüten zum Verpacken von säftelndem Obst und Gemüse dürfen weiter genutzt werden.)

 

Bisschen schade ist das schon; hat man seinerzeit doch darin immer die in Trier oder Köln erstandenen LPs nach Hause getragen. Ich hatte oft auch eine solche flache Tüte in der linken Gesäßtasche, dutzendfach wiederverwendet, falls ich mal unerwartet etwas kaufte. Und was gibt es Praktischeres als eine Plastiktüte, wenn man spontan an einem schneebedeckten Hang vorbeikommt und einen der unbändige Drang überkommt, auf dem Hosenboden da runterzurutschen? (Einverstanden, das ist zu vernachlässigen: Schnee wird ja auch immer seltener.) Die Händler werden sich auch tüchtig ärgern, dass sie ihre Kunden nicht mehr gratis reklamelaufen lassen können.

 

Der Vater eines Bekannten – nicht verwandt mit Friedrich Nowotny – hatte in den Achtziger Jahren mal angefangen, Plastiktüten zu sammeln. Sehr weitsichtig, falls die mal verboten werden würden. Seitdem müssen das Hunderte wenn nicht Tausende geworden sein, genug bedrucktes Polyethylen für ein Museum. Doch ach, da, wo er nun ist, braucht er keine Plastiktüten mehr …

 

 

 

Credits 2020, part II

 

 

Hier die Kurzkritik zu »2020, part 2«:

 

Der erste Teil war ja schon mies, aber die Fortsetzung ist noch bescheuerter! Da dachte man, es geht mit der Impfung im dritten Akt endlich auf ein Happy-end zu, aber nein. Da kamen plötzlich voll viele Gegenspieler anspaziert. Voll unrealistisch, so dumm kann doch keiner sein! Immerhin wurden zwischendrin Teile der Besetzung ausgetauscht. Die gefürchtete Variante B.1.351 allerdings war eine falsche Fährte, genau wie P.1. Aber was soll jetzt dieser Cliffhanger mit dem Endgegner Omikron?! Ich glaub, Teil 3 schau ich mir nicht mehr an!

 

 

 

 

Okay –

ciao!

2022

 

 

 

PS: Jetzt beginnt übrigens … Jahr 2022 … die überleben wollen. Daher hier die besten Rezepte mit Soylent Green:

 

Aber am besten ist natürlich das Rezept für Soylent Green natürlich pur – wer weiß, was da sonst so noch drin ist …

 

Soylent Green

 

 

 

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