01.01.1999
Welcome
to Euroland.
Bestandsaufnahme am Beginn des neuen Jahres:
1998 beendete ich mit einem exquisiten Silvester mit 360°-Feuerwerk
auf der Dachterrasse, quasi als Generalprobe fürs Millennium.
Wir Coachpotatoes hatten am vorangegangenen Abend nach dem
obligaten in Öl gezoppten Schweinefilet eine private Videovorstellung.
Der Film dieses hoffnungsvollen Independent-Filmers James
Cameron war aber der Flop ‘98, mit nur 18 Millionen Kinobesuchern
ist er mit Mann und Maus und 11 Oscars untergegangen …
03.01.1999
Langsam krieg’ ich es aber mit der Angst
zu tun: Die Vorbereitungen zur allgemeinen Silvesterpanik
’99 laufen ja auf Hochtouren. Daß das weder Jahrzehnt-,
noch Jahrhundert-, noch Jahrtausend-Wechsel ist, weil’s
das Jahr 0 immer noch nicht gab, wissen ja nur ausgewiesenen
Klugscheißer wie ich, und selbst die es wissen, feiern
kräftig mit. (Hier ein paar Fremdwörter gefällig, Millennium
kennt man ja schon: Decennium, Centennium.)
Auch daß so ein oller Papst, Gregor XIII,
im Mittelalter circa 14 Jahre einfach gestrichen hat, weil
ihm das so dann besser in seinen Gregorianischen Kalender
passte, ist kaum bekannt. (Damals gab es ja noch eine Instanz,
die so was konnte, ohne das übliche Genöle, seufz.) Nun
kann man nichts mehr lesen, hören, sehen, wo dieser bekloppte
Jahreswechsel nicht Thema ist. »Wie wollen Sie das Ihren
Enkeln erklären?!«
Nur, das größte Problem wird sein: Was
kann man machen, um diesem unnötigen Gedöhns zu entgehen?
Oder wollen etwa alle kräftig mitfeiern??? Wegfahren geht
nicht, das ist ja überall, an der Datumsgrenze (~180° östlicher,
bzw. westlicher Länge) sogar zweimal. Hier in Aachen kann
ich auf keinen Fall bleiben, die rasten ja schon bei viel
geringeren Gelegenheiten aus, wenn man zum Beispiel lediglich
aus der Fußballweltmeisterschaft fliegt. Hoffentlich ist
an der Büschkapelle ein wenig Ruhe zu finden. Am liebsten
würde ich mich mit einem guten Buch zurückziehen, von Mittag
bis Mittag. Man sende mir einen weisen Ratschluß!
Die »BILD«-Zeitung hatte einen bestimmten
Tag im März 1999 bereits als »Sex-Tag des Jahrtausends«
ausgemacht: Würde es an jenem Tag getrieben, käme der Nachwuchs
genau an Neujahr 2000 zur Welt. Dumm nur, daß sie sich um
drei Wochen verrechnet hatten, die mutmaßlichen ersten Millennionäre
wären nur die letzten Nikoläuse geworden. Na, es gäbe ja
auch Schöneres zu tun, als in dieser verflixten Nacht das
Krankenhauspersonal unnötig zu stressen.
05.01.1999
Auf dem Sektor des Satellitenfernsehens
hat sich anders als in den vergangenen Jahren kaum was getan.
Aber VH-1 scheint’s erwischt zu haben. Wir haben jetzt MTV
auf dessen Platz, ganztags und unverschlüsselt. Den Besitzern
eines MTV-Decoders werden wahrscheinlich die Eier aus dem
Sack springen vor Ärger. Anläßlich dessen habe ich mal ein
bißchen am Receiver geschraubt und alle Fischlein entfernt.
Auch in stereo trötet’s jetzt. Und die VJs labern genauso
einen dummen Scheiß wie die Zuschauer, für die das wohl
ursprünglich produziert wird. Ferner bin ich der Meinung,
daß MTV von stinkreichen Rapnegern unterwandert, wenn nicht
gar von Gangsta-HipHoppern gekauft ist. O-oh, hier ist wohl
die pc-Kontrolle ausgefallen.
1998
zeichnete sich in musikalischer Hinsicht ja nur durch Rap,
HipHop und miesgemachte Coverversionen aus. Der einzige
Lichtblick war in der Tat Robbie Williams – und deshalb
habe ich mir jetzt zwei neue CDs geholt, wie die
Jugend sagt: Eine von Robbie, eine von Williams. Das 97er-Album
habe ich irrtümlich nämlich auch gekauft … (Man meint ja
gar nicht, wieviele Gestalten so kurz nach Weihnachten die
Geschäfte bevölkern.) Auf dem 98er Teil sind perfiderweise
über 76, musikalisch teils völlig sinnlose Minuten drauf.
Wahrscheinlich als Kopierschutz gedacht. Hey, aufgepasst!,
sonst kaufe ich mir nachher noch Take-That-CDs …
Zur Zeit kommen die ganzen Filme im TV,
die vor drei Jahren im Kino waren. »Goldeneye« zum
Ballspiel sah ich seinerzeit – motorsägenallein in der Nachmittagsvorstellung
im BAVARIA, 1. Tag Deutschlandstart! Das war ein Gefühl:
Freie Sicht im Dolby©-Surround-Klangdiamanten ohne Popcorngeraschel
und pubertäres Gequake, breitgefläzt über drei Sitze. Die
Verhöhnung der Physik trieb in dem Film dennoch nie dagewesene
Blüten. Auch die Sprengerei der Bauten und Abschlachtung
der sogenannten Wissenschaftler am Schluß ist ziemlich stereotyp
und noch dazu höchst unrealistisch: Vor gut 50 Jahren haben
die Amis die Nazi-Profs und -Technik gut für ihre Raketenprogramme
gebrauchen können, siehe Wernher von Braun et aliter.
08.01.1999
Gibt es in der Psychologie folgendes Phänomen?:
Immer wenn ich intuitiv und virtuos durch einen Lara-Level
laufe gelingt mir das beim ersten Mal mit Leichtigkeit,
und wehe, ich versuche es bei zweiten Mal gaaanz genau zu
machen, dann bleibe ich meistens hängen. Laß mich einen
Namen für dieses Phänomen finden: First-Trial’s-Bliss-Effekt
vielleicht? Oder auch Second-View-Doubt-Syndrom?
Vor
meinem Balkon tut sich schon wieder eine Baustelle auf:
Gegenüber, neben dem immer noch leerstehenden Glaskubus,
wird ein Gebäude eingerüstet – ich rechne mit dem Schlimmsten.
Vielleicht sollte ich doch in die Eifel emigrieren …
Ich bin übrigens Trendsetter. Immer schon
gewesen, war ja klar. Der photographische Trend der 90er
ist das sogenannte Out-of-focus-Photographieren,
Schärfe sei out, wie ich jüngst vernahm. Und das mache ich
ja schon seit Jahren so. Nolens-volens. Und wenn dereinst
die Out-of-light-Photographie angesagt sein sollte, bin
ich bereits jetzt bestens gerüstet. Für das Phänomen, daß
Neonfarben weder von Kodak-Filmen noch von CMYK-Druckern
adäquat dargestellt werden, gibt es wahrscheinlich eine
einfache Ursache, wie ich jetzt dem Werbefernsehen entnahm:
Den Farbschlurf!
10.01.1999
Aachen, Anfang Januar und wir haben 16,2°
C! (Oder muß man jetzt 8,28° Euro sagen?!) Und noch dazu
piesackt mich seit ein paar Nächten die erste Stechmücke
des Jahres, ich glaub’, es hackt. Das ist länger wärmer
als die Meteorologen schreiben können, oder so … Hoffentlich
kommt dennoch ein richtiger Winter. Ich brauche feste Jahreszeiten
zur Orientierung. Mir fehlen bereits zwei Winter und ein
Sommer in der Bilanz. Teufel auch, kein Wunder, daß schon
1999 ist.
Besagte Stechmücke habe ich jetzt
endlich gekillt. Das gab einen hessischen Blutfleck an der
Wand und in der Hand. Aber ekeln tat’s mich nicht, schließlich
war das ja mein Blut.
Mir fehlen noch Beiträge
zu meinem Projekt »Synonyme für Geld«. Stücker
33 soll es geben. Hier mal meine Sammlung, nur so als Ansporn:
Asche, Bares, Cash, Flocken, Kies, Knete, Kohle, Kröten,
Marie, Mäuse, Penunze, Schotter, Steine und Zaster. Das
sind aber erst 14. Know some more?
Ja, wer ist denn da bereits seit 10 Jahren
tot? – Der aue Salvador Dalí, gestorben im Jänner 1989,
resquiescat in pacem. Und ich fühl mich auch nicht besonders
…
16.01.1999
Feurio, zur Zeit befinde ich mich nämlich
in einer kreativen Phase, die gilt es auszunutzen. Aber
mein Tag hat ja auch nur 24 Stunden, daher nehme ich noch
die Nacht hinzu. Aber dafür habe ich graphisches Material
vom Feinsten.
Die erste eigene Website zu erstellen ist ungefähr so, als
wolle man Stricken und Fahrradfahren gleichzeitig lernen.
Gestalten mit HTML ist schon pisselig genug, da ist es umso
schwerer, den eigentlichen Inhalt der Seite nicht zu vernachlässigen.
Die oberste Frage muß also lauten: »Wozu das ganze?«
Ich kam zu der Antwort, daß meine Page einfach graphiküberladen
werden muß! Und vor Selbstdarstellung strotzen. Es gibt
langsam Zeit, daß die Daten endlich per Glasfaser oder übers
Stromnetz verschickt werden können. Oder von mir aus auch
per Funkstrom.
Wer ist eigentlich dieser Emporkömmling
namens Oli P.? Es heißt, er habe den Hit ’98 gelandet, »Flugzeuge
im Bauch«. Ich glaub’ es geht los, das ist ja immer
noch der Hit von Herbie, dem ollen GrÖnemeyer,
aus 1984 glaube ich. Und dieser Oli-Typ sagt schon von sich
selbst, daß er überhaupt nicht singen kann. Na bitte, würde
er’s dann bitte auch lassen! Scheiße aussehen tut er ja
noch dazu. Der ist es noch nicht mal wert, in einem Tagebuch
erwähnt zu werden, daher streiche man den letzten Absatz.
Chers Stimme auf »Believe« kommt
übrigens aus dem Antares ATR-1. Normalerweise biegt
dieser Intonationsprozessor innerhalb weniger 1/1000-Sekunden
die Frequenz von Gesang auf – etwa mit einem Keyboard –
vorgegebene Tonhöhen. So trifft der Nachwuchsdilettant auch
bei tollkühnen Sprüngen in der Melodei immer den richtigen
Ton. Man kann es aber auch gewollt übertreiben, wie Cher.
Und das alles für schlappe 2900,– Mark, na wie wär’s?
(Quelle: Na, nu rate mal! – DER SPIEGEL 4/1999, natürlich.)
Cher soll übrigens schon über 50 sein. Jedenfalls teilweise
…
17.01.1999
There’s
every day christmas at TL’s balcony, yet again, Es gibt
langsam wirklich Zeit für eine Webcam: Heute war die Feuerwehr
mal wieder da. Es ging um die heldenhafte Rettung eines
Papageis (eines Aras, wenn ich das richtig sah) vom PROVINZIAL-Haus-Dach
gegenüber. Kein Mensch weiß, warum das Vieh ausgerechnet
da hocken blieb, vielleicht war es festgefroren. Wäre kein
Wunder bei der Kälte. Wir hatten Temperaturen um den Siedepunkt,
äh: Gefrierpunkt, da wird sich der Fall nach dreißig Minuten
schon biologisch lösen, hust. Hm, beim Siedepunkt täte er
das wohl auch …
Wie die Sache ausging, weiß ich nicht, denn die Feuerwehr
rückte unverrichteter Dinge ab, weil sie nicht rankam. Der
Vogel ist wohl weggeflogen. Oder abgebrochen und runtergefallen.
Oder – wie John Cleese sagen würde: »Der Voegell is doett!«
Jedenfalls hatten die sonntäglich promenierenden Spaziergänger
mal wieder eine nette Abwechslung. Ein richtiger Hingucker.
18.01.1999
Hey, die CDU/CSU will eine Unterschriftenaktion
gegen den Doppelpaß durchführen. Hm, ich verstehe ja nicht
viel von Fußball, aber …! Okay, Rechte sollen sie alle haben,
zahlen ja auch Steuern, aber doppelte Staatsbürgerschaft
bedeutet womöglich Islam vor der Haustür. Und den Islam
will ich hier nicht haben – mir reicht das Christentum zur
Genüge. Es sei denn, es springen dadurch ein paar neue Feiertage
raus …
Wie sich allerdings volle Mitbestimmung auf politischen
Wahlen auswirken könnte, kann man alljährlich von »unseren«
TED-Abstimmungen für den Grand-Prix-Eurovision-de-la-Chanson
ableiten: »And here are the results of the German jury:
Turkey twelve points, la Turquie douze points.« Vielleicht
hätte man die Schwarzen doch wählen sollen …? DAS WAR EIN
SCHERZ!!!
Was
wäre, wenn sie Jesus von Nazareth, König der Juden, nicht
gekreuzigt, sondern zum Beispiel gevierteilt hätten? – In
allen bayerischen Schulzimmern hinge ein Mobile!
Harald Schmidt hat bereits vermutet, daß
einige – gaaanz gaaanz wenige natürlich! – auch als Doppelpasser
unzufrieden sein würden: »Was hab ich von 2 Pässen, wenn
in beiden der gleiche Name drinsteht …?«
Was soll überhaupt das Gewese? Ich zum Beispiel brauche
keinen doppelten Paß, ich hab ja noch den Perso! Die Leute
sollen einfach besser auf ihren Kram achtgeben, dann kommen
sie auch mit einem aus. Mein Reisepaß ist eh seit Jahrzehnten
abgelaufen, denn so was brauche ich nicht. Wegfahren ist
voll uncool. Oder wie Melrose Plant sagt: »Wenn ich mich
schon bewegen soll, dann geistig.« (Preisfrage: Wer
ist Melrose Plant? Antworten bitte an troll.)
Jetzt aber genug der nationalistischen Hetze. Das hier ist
ein PC, da wollen wir doch die gebotene political correctness
bewahren: »Doppelte, dreifache Staatsbürgerschaft für
alle!« (WOLF MAAHN)
19.01.1999
Endzeitstimmung! Bereits kein Tag mehr ohne
düstre Prophezeiungen betreffs des Millenniums. Auch die
Wirtschaft hat begonnen, Produkte à la »Millennium –
the Cereal« zu kreieren. Überall hört man darüberhinaus:
»Nostradamus hat gesagt …« – Sauaas, der Kerl muß
wirklich übersinnliche Kräfte haben, soviele Weissagungen
passen kaum in ein Menschenleben. Viele überlegen ja,
an fraglichem Datum nach Paris zu fahren, doch da ist –
erwartungsgemäß – schon das letzte Bett ausgebucht. Daher
ein anderer interessanter Vorschlag: Nach »Last Christmas«-Manier
ein idyllisches Häuschen im dunklen Tann mieten und mit
einer Handvoll netter Menschen 3 Tage lang hausen. Hm, das
mit dem Wald ist gar nicht so schlecht … Aber wahrscheinlich
wird sogar der einsamste Wald voll von Idioten sein. Ein
gutes hat es aber: Dieses Jahr wird Weihnachten unter ferner
liefen gefeiert. Glückwunsch, Heiland.
Die Panik vom Weltende oder wenigstens
vom Versorgungsengpaß wird weiter herangezüchtet und gepäppelt.
Oh Gott, und ich habe erst 1 ½ Konserven gebunkert! Der
gemeine Züchologe nennt so was eine Selbsterfüllende Prophezeiung:
Hätte keiner davon gesprochen, wäre auch nix passiert. So
ähnlich wie weiland beim ollen Ödipus: Von ihm wurde mirakelt,
er würde später seinen Vater töten und mit seiner Mutter
schlafen. Ja, und was machen diese Intelligenzbolzen? –
Richtig, lassen das Balg weit, weit wegbringen. Mit dem
Erfolg, daß er Jahre später – ja was wohl? – zurückkehrt,
seinen Daddy killt und die werte Frau Mama poppt. Und warum?
– Weil er schlicht nicht wußte, daß das seine Eltern waren!
(Daß der depperte Freud da noch einen Komplex drumherum
bastelte, lassen wir jetzt mal weg.)
Aber wo ist eigentlich das Problem, wenn
wirklich Ende wäre? 20 Millionen Jahre Menschheit sind schließlich
genug. 15 Milliarden Jahre Universum meinswegen auch, wenn’s
denn sein muß. Weg mit dem ganzen Mist. Die Sonne scheint
eh nur noch geschätzte 6.158.209.262 Jahre und wir merken’s
erst 8,316 Minuten später, wenn sie nämlich mit 299.792,458
km/s die dazwischenliegenden 149.600.000 km zurückgelegt
hat. (Heyheyhey, mein Zahlengedächtnis!) Aber warum soll
ausgerechnet bei so einem jämmerlichen Anlaß wie (circa)
2000 Christenjahre das Licht ausgehen? Im Vergleich zu allem
anderen sind das doch Peanutmoleküle. So laß’ uns denn noch
tüchtig »Jehova, Jehova!« rufen.
Hm, man kommt dabei so richtig auf den Geschmack, unbedingt
nochmal Johannis’ Offenbarung lesen … Hey beim Schmökern
im Fremdwörter-Duden – gestern war Kapitel M dran – las
ich, daß man unter Millennium auch »das Tausendjährige
Reich der Offenbarung Johannis (20, 2ff.); vgl. Chiliasmus:
[Lehre von der] Erwartung des Tausendjährigen Reiches Christi
auf Erden nach seiner Wiederkunft vor dem Weltende (Offenbarung
20, 4f.)« versteht. Wieder was gelernt. Wir schreiben
nächste Woche eine HÜ.
Mir tut das arme 1999 richtig leid: Dieses
Jahr nimmt doch kein Arsch ernst! Alles starrt gebannt auf
diese dappiche 2000, welches aber auch ein Jahr wird wie
jedes andere. Huch, nur noch 346 Tage! Mich plagen diesbezüglich
ja auch zwei Fragen – 1.: Was erzähle ich bloß meinen
Enkeln? Und 2.: Welchen Enkeln?!
22.01.1999
Das Netz ist – wenn es denn mal flutscht
– ein Schatzkästlein für den gemeinen Fontmaniac. Eine richtige
Fontgrube ;-) . Ich machte unlängst einige super Seiten
mit niegesehenen Créationen aus. So viele Einladungen werde
ich leider lebtags nicht schreiben müssen, seufz … (Womöglich
kommen die ganzen Leute nachher noch!) Faszinierend finde
ich, wie ich immer neue Fonts entdecke, in Stilen und Abarten,
an die ich niiieniiieniiie auch nur gedacht hätte. Eigentlich
müßte ich ja bald alle kennen.
Oft
habe ich Schwierigkeiten, die Bedeutung von Worten zu ergründen,
insbesondere wenn nicht klar ist, ob es sich um Deutsch
oder Englisch handelt. Da las ich kürzlich auf einer Zeitschrift
das Wort »Web-Art«. Aha, Kunst im Netz, dachte ich, doch
falsch gedacht: Es ging um die Kunst des Webens, wesentlich
uninteressanter.
Seinfeld kommt wieder! Ich werde
jetzt aber nicht auf die Knie fallen und PRO7 danken, denn
diese Eierbären haben einen, beziehungsweise zwei selten
dämliche Sendeplätze aufgetan: Montags um 23:45 Uhr und
samstags um 01:20 Uhr! Damit das auch ja keiner sehen kann.
Zur Krönung sind die Samstagsfolgen die gaaanz alten, und
die am Montag stammen aus der neuesten Staffel. Grnf.
25.01.1999
Hm, man sollte sich doch ab und an das Kleingedruckte
durchlesen, wenn man was ordert. Auch wenn das schlecht
für die Augen ist. Heute trudelte die Zeitschrift Konr@d
(mit FORD-focus-multimedia-CD, big deal!) hier ein, mit
meinem Namen im Adressfeld. Sollte AOL mit anvertrauten
Daten Unfug treiben und unzulässig Adressen verschachern?
– Nichts dergleichen. Im Impressum erfuhr ich, daß die AOL-Card
(für 99,– Mark per annum) ein Konr@d-Abo beinhaltet.
Hm, net schlecht. Das Heft erscheint alle 2 Monde und kostet
legitim am Kiosk 5,80 DM. Da muß ich die Amortisation ja
komplett neu berechnen! Obwohl, nach wie vor werde ich die
@ online today kaufen, deren Internet-Einsteigerkurs
möchte ich nicht missen. Aber für nette kleine Neuigkeiten
ist die Konr@d zu gebrauchen.
Was sagte übrigens Dodi Al-Fajed, als er
im Himmel ankam? – »Allah, I told you, I wanted to be
fucking Di in the car, not to die in the fucking car!«
[INGO APPELT]
Aus der PAGE rekrutiere ich manche Anregung.
Die Idee, ein komplettes Alphabet mit Lettern aus bekannten
Logos zusammenzustellen, hatte ich schon vor einer ganzen
Weile. Jetzt mußte ich feststellen, daß das schon einer
gemacht hat (Prof. Roland Henß). Sogar als TTF-Font, »Capitalis
Pirata«. Nichtsdestotrotz werde ich dieses, mein, Projekt
weiterverfolgen. Pah! (Ein ©opyright wird er darauf wohl
kaum haben, da müßte er sich ja mit über 50 Firmen anlegen
…)
Doch was muß ich da sehen? Hat die LBS etwa ein neues Logo?
Bislang waren das fette drei Buchstaben mit gigantischen
Serifen dran. Und jetzt sah ich so ein ausdrucksloses serifenloses
Teil mit einem geschwungenen Etwas darüber. Und es kam im
TV, da kostet die Sekunde ein paar Tausender, da läßt man
nicht den Praktikanten neue Lettern rubbeln. Die meinen
es scheint’s ernst. Schade, das wäre ein schönes Alternativ-L
gewesen fürs Logo-Alphabet.
Das Thema »Photographie in der Eifel« kann
einem wirklich die Tränen in die Augen treiben. Immer wenn
man sich frohgemut in ruinösen Bauwerken einfindet, fehlt
das Essentiellste: Licht. (Jedenfalls im Jänner.) Schließlich
ist Photographie ja »Lichtmalerei«, wie der Klugscheißer
sagt. Und daß man tags drauf, meist noch auf dem Weg nach
Aachen, aber auch dermaßen vom Zentralgestirn geblendet
wird, macht mich dann doch an einen Gott glauben. An einen
alttestamentarischen Rachegott!