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diario trollo - Kommentare, Anekdoten und Sentenzen - TLs Online Tagebuch diario trollo - Kommentare, Anekdoten und Sentenzen - TLs Online Tagebuch
Oktober 2000
diario trollo - Kommentare, Anekdoten und Sentenzen - TLs Online Tagebuch

Sonntag, 1. Oktober 2000

VIVA ist auf Astra. Toll, nur kommt das Jahre zu spät, zwischenzeitlich bin ich ein alter Sack geworden, dem dieses Gewusel und Getön tierisch auf die Klötze geht. Schöne Musik-Videos, dummes Geschwätz und dazu trashiges Garagen-Fernseh gibt's allnachmittäglich auf B-TV bei »Bernie & Co.«.

Montag, 2. Oktober 2000

Tele BarAuf meinen zahlreichen Expeditionen durch die Regale des Globus-Supermarktes entdeckte ich dieser Tage die »Tele Bar«, sechs Sorten Mandel-Nuß-Spezialitäten, verpackt in elegantem Retro-Design – es leben die Siebziger!

Gibt es noch die Flatrate? Einige Anbieter hat's ja in Bausch und Bogen (dämlicher Ausdruck, hiermit zum letzten Mal dargebracht) vom Markt gefegt. »Einige Kunden haben das Angebot ausgenutzt und sind ständig online gewesen, heul!« Liebe Leute, was glaubt ihr, wozu man so eine Flatrate sonst buchen sollte?! Wie das Chaos bei T-Online aussieht, weiß ich nicht, bei AOL scheint man die Ressourcenknappheit bewältigt zu haben: Seit einiger Zeit gibt es keine Probs mehr bei Einwahl oder Übertragungsrate zu beklagen.

Folgende Not-eMail erreichte mich heute:

»Hi, mein mann ist amerikaner und deshalb würde ich sehr gerne für ihn ein pumken pie machen... nur ich weiss leider nicht wie man das macht... deshalb meine frage... könnten sie mir vielleicht weiter helfen??? Möchte mich jetzt schon mal bedanken. Gruss «

Wow, TL, der sekrete Cookbooker ist gefragte Koryphäe bei ahnungslosen Hausfrauen! Wie sie aber auf die Idee kommt, daß ich Germane so ein Rezept kenne?! Vielleicht hat ihr weitergeholfen, daß ich ihr schrieb, daß das Gemeinte wohl doch eher ein Pumpkin Pie ist …

Letztens habe ich mir eine neue Jacke gekauft, was schlichtes blaues, »für den Übergang«, wie meine Ma immer zu sagen pflegt. War auch gar nicht teuer.
Dieser Tage schaute ich, eher zufällig, mal aufs Label im Futter: Waah, ich hab ja was von S.Oliver! Dabei gehe ich bei Kleidung doch streng markenlos durchs Leben.

Dienstag, 3. Oktober 2000

Zum zehnten Mal Tag der Deutschen Einheit. Unwürdig, wie nun alles darum streitet, wer schuld daran … äh, wem das zu verdanken sei. Spendenkanzler Kohl reklamiert ja alles für sich, von wegen Lebenswerk und so. Stimmt, ich kann mich noch genau dran erinnern, wie er damals jeden Montag in Leipzig vorneweg demonstriert hat und mit dem Brecheisen an der Mauer gehebelt hat … Selbst ein Heinrich Lübke wäre in die Einheit gestolpert, wäre er 1989 Kanzler gewesen!

Freitag, 6. Oktober 2000

Nanu, Milosevic am Ende? Wer hätte das gedacht!
Wie alle anderen berichtet n-tv laufend. O-Ton: »Weitere Informationen finden Sie unter ›We We We Punkt En Strich Te Vau Punkt De E‹ oder unter ›En Strich Te Vau‹ … äh, hier auf unserem Sender.«

Samstag, 7. Oktober 2000

So habe ich mich denn nun aufgemacht, endlich einen neuen Druckomaten zu erstehen, da machte ich wieder einen Rückzieher. 600 Mark für einen Drucker … ist schon viel Geld … für die paar Briefe … ja aber, dann werden die Lettern noch mal schöner … ein ganzer Drucker für einen einsamen Brief im Vierteljahr?! … aber der Kick, wenn da neue Gerätschaft steht … und wohin mit dem alten?! … wäre aber super Qualität … bedenke die laufenden Kosten … spare doch lieber auf eine DigiCam …: An dem Druckerkauf hab ich bestimmt noch Wochen Freude! (Denn Ruhe ist ja doch erst, wenn ich ihn dann mal habe …)

Dummerweise hatte ich mein Konto schon um Bares angegangen, 1.000 Mark in kleinen Scheinen, der Geduldautomat hat vielleicht gehustet! Und den ganzen Schotter schleppte ich nun mit mir rum. Gefährlich! So begab es sich also, daß mein Weg mich zu Pfeifen Schneiderwind entführte. Eine neue Pfeife? – Haben!

C'est ne pas un pipe

Es macht Spaß, mit ornslich Knete in einen solchen Nobelladen (nur Luxuszeugs da drin: Pfeifen, Tabak, Zigarren, Whiskeys, …) zu gehen, auf den Tresen zu pochen und mit fester Stimme zu sagen: »Hey, Du Wichser, ich will ne Pfeife für mein Geld!« Na, oder nicht ganz so. Vielleicht eher: »Hey, ich will einen Haufen Geld hier lassen!« Sinngemäß sagte ich wohl so was. Ich ließ den Sales Attendent sein ganzes Programm abspulen, spielte meine Rolle als Konsument jedoch auch vorbildlich und entschied mich innerhalb von zwei Minuten für ein gefälliges Rauchgerät. (Eine Stanwell für 95,- Mark.) Außerdem ließ ich mir noch allerhand anderen Kram andrehen, neuen Tabak, Stopfer, Reiniger, Filter (Meerschaum), Pröbchen und ein Feuerzeug mit horizontaler Flamme: So ein Pfeifchen dann und wann muß richtig zelebriert werden.

Asbach-QuartettWo ich schon mal unterwegs war, besuchte ich anschließend noch einen Lebensmittelkrämer: Mit einer Tafel Edelbitter (70% Kakaogehalt min.), einem Brandwein (Arschkalt Urknall) und einem guten Schälchen Schwarzen wird die Geschichte schön rund. (In Ermangelung einer passenden Maschine leider nur Instant-Espresso – Stilbruch! Nu denn, ich kann beim Überbrühen ja laut »kroootz« sagen.)

 

So hocke ich nun entspannt vorm Tastenbrett, mit der ersten Pfeife der Saison. Und da ist mir nach Philosophie. Drum lese, was Donald Sutherland (65) im STERN verlauten ließ:

»Das Leben sollte mit dem Tod beginnen, nicht andersherum. Zuerst gehst du ins Altersheim, wirst rausgeschmissen, wenn du zu jung wirst, spielst danach ein paar Jahre Golf, kriegst eine goldene Uhr und beginnst zu arbeiten. Anschließend geht's zur Uni. Du hast inzwischen genug Erfahrung, das Studentenleben richtig zu genießen, nimmst Drogen, säufst. Nach der Schule spielst du fünf, sechs Jahre, dümpelst neun Monate in einer Gebärmutter und beendest Dein Leben als Orgasmus.«

Und in diesem Sinne hole ich mir jetzt den HP 970Cxi! Oder doch nicht …?
(Erschreckend: Meine Eintragungen beinhalten eigentlich nur noch meine Einkaufsorgien und Geldsorgen.)

Mir fiel letztens beim DVD-Schauen etwas auf: Im Hintergrund einer Szene befand sich ein Schild »Pedestrians X-ing« . Hm, X-ing = crossing?! Dann würde sich mir endlich auch die Bedeutung von X-mas erhellen: Crossmas, beziehungsweise Christmas. Man kann also auch durch Filmchengucken was lernen.
Oder ist diese Erkenntnis schon seit jeher breitestes Allgemeinwissen und nur ich war der Depp …?

Gott muß einen schrägen Sinn für Humor haben. Oder warum ließe er sonst jetzt, an einem Samstag um 16:05 Uhr, die Batts von meiner TV-Remote versiegen …?!

Samstag, 14. Oktober 2000

Harald Töpfer. Beziehungsweise Harry Potter. Muß ich den jetzt auch lesen?! Oder reicht es, wenn ich das denjenigen überlasse, die heute morgen um 0:01 Uhr die Buchläden stürmten, als würden die Schmöker morgen verbrannt?
Es scheint ja was dran zu sein, also sollte ich doch mal …?
(Oder ich mache es wie dieser Deutschlehrer: »Meyer, Dein Aufsatz war inhaltlich so schlecht, daß ich ihn gar nicht erst gelesen habe!«)
Leute, wenn ich das lese und es ist nicht gut, dann setzt's hier aber was!

Der Benzinpreis – ich rede über Sprit, so weit bin ich schon! – fährt weiter Berg und Tal. Komisch, die Ökosteuer wurde aber nicht abgeschafft, wie erklärt sich dann fast ein Groschen Unterschied von dieser Woche zur vorletzten? Sollte es doch die böse Mineralölindustrie sein, die da an der Schraube dreht …?
Wie dem auch sei, die Regierung plant eine steuermindernde Entfernungspauschale, 80 Pfennige pro Kilometer für einen Weg, egal mit welchen Verkehrsmittel. Ich begrüße das sehr. Ich habe das nämlich mal für meine Anfahrt ausgerechnet. Fazit: Ich brauche gar nicht mehr zu arbeiten, sondern nur noch hinzufahren!
Und brauche ich mal was mehr Geld, fahre ich einfach nach Düsseldorf und Köln.

Jungs am HändySonntag, 15. Oktober 2000

Happy Birthday, Manni! Äh Dad. Stephie und ich haben uns für eine Tasse Kaffe und Geburtstagskuchen durch dichte Nebelschwaden in die Heimat durchgeschlagen. War aber nett.

Auch mein Patenonkel nebst Gattin war da. Hey, und die beiden Jungs mußten sich natürlich am Kaffetisch gegenseitig mit SMS-Nachrichten bombardieren. Und das bei fast 120 Lebensjahren …

Freitag, 20. Oktober 2000

Heute Betriebsausflug – Wandertag nach Köln. Zur Auswahl standen eine kleine und eine große Kölsch-Tour sowie Besichtigung von Dom und römischem Gerümpel. Rate, wozu ich mich entschied! Meinen Kolleginnen lag am Herzen, daß »wir was gemeinsam« machen. Also schloß man sich mir an.

Hoher Dom zu KölleSo wurde ich unversehens zum Trendsetter, und den Damen sollte das alsbald sehr leid tun. Unser Führer war nämlich halbtaub und ballerte uns mit geschichtlichen Fakten zu – er ging davon aus, daß die Eigenheiten der Gotik und die wichtigsten Ereignisse des Mittelalters soweit klar wären und er sich auf die Details stürzen konnte.
(Ich bin dank Herwig Canzler als BK-Lehrer auf dem Gebiet der Romanik und Gotik einigermaßen bewandert. Das war damals ein lustiges Kunst-Jahr: Er erzählte geschichtliche Anekdoten – und rief immer mich nach vorne, wenn die perspektivische Aufrißskizze einer Kathedrale zu zeichnen war …)

Nach der (dreistündigen) Führung mußte ich mir dann Vorwürfe anhören, wie schrecklich uninteressant das alles gewesen sei und was man in der Zeit eine Menge Bier hätte trinken können. Mein Gott, ich wäre auch mit auf Kneipentour gegangen, wenn mich einer gefragt hätte!

In der Kneipe waren wir anschließend auch. Meine Chefin erzählte eine Anekdote aus der Disco. Da hatte sie sich vor ein paar Wochen mit einer gleichaltrigen Bekannten nochmal hingetraut. (Beide sind so um die 40.) Von einem gelangweilten Girlie mußten sie sich folgenden Spruch anhören: »Kommen die jetzt schon zum Sterben her?«

Mittwoch, 25. Oktober 2000

In this very moment wird mir klar, warum ein Laptop Laptop heißt – in my humble translation »Schoßobenauf«. Ich sitze nämlich mit selbigem Geräte auf dem Schoße im Busse heimwärts. Wow, haben! Denn bis auf diesen dämlichen Gummiknubbel als Mausersatz ist das Gerät vom Feinsten. Leider gehört der Spaß nicht mir und ist hacketeuer.
Hui Busfahrer, geh nicht so in die Eisen, wenn ich gerade abspeichere! Ich hoffe mal sehr, das Toshiba das Köfferchen einigermaßen stabil gebaut hat. Toshiba?! Ja, richtig gelesen. Die Wahl fiel auf die, obwohl ich mich schon mehrmals über deren miese CD-ROM-Laufwerke geärgert habe. Hier allerdings besteht keine Gefahr: Der CD-Drive ist von TEAC, die trauen ihren eigenen Schleudern wohl nicht.

So, nach einer kleinen Zwangspause kann ich nun weitertippen. Als eben ein Pulk Schüler den Bus enterte, packte ich mein Kleinod hurtigst weg – diese Halbstarken geht mein Geschreibsel nun rein gar nichts an! (Gewiß, das landet eines Tages ja doch im Internet. Doch die Deppen von eben dürften noch einige Kurse machen müssen, bis sie das im Netz lesen können – angefangen bei einem Lesekurs ...)

Samstag, 28. Oktober 2000

Schöner Gag in den RTL Freitagnacht-News, den ich sogar dienstlich verwenden kann: »Tod vorm PC: Immer mehr Senioren sterben vorm Computerbildschirm. Der Grund: Sie haben Alt + Entfernen gedrückt …«

Dienstag, 31. Oktober 2000

Dienstag – Countertag: In der vergangenen Woche haben 360 Leute mein Cookbook besucht – so langsam sollte ich mal beginnen, Geld daraus zu schlagen!

Der Blick auf das Datum läßt mich erschauern: Neien, nicht weil Halloween ist, nee, eher genereller, weil schon der Oktober vorbei ist. (Das Millennium naht! Diesmal das Echte.) Und ich bin schon seit fünf Monaten in dem Seniorenprojekt zugange, bald ist meine Probezeit zuende. Ob man mich übernimmt? Man täte besser daran.

 

Bis demnächst auf diesem Bildschirm,
troll

 

 

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