Dienstag, 1. Oktober 2002
Gerolstein
hat endlich wieder ein reputierliches Hotel, sogar mit vier
Sternen, wenn ich richtig gezählt habe. Calluna heißt
nun, was vorher Waldhotel Rose war.
Ein beschwingter Imagewechsel, wobei jedoch mitunter falsche
Hoffnungen geweckt werden könnten: Bei "Calluna"
denke ich an Karibik, klebrige Cocktails an der Poolbar, topless
Bikinischönheiten - nicht an Sommerfrische in der Eifel.
(Kleiner Exkurs zwischendurch:
Ist ein Bikini mit oben ohne eigentlich ein Monokini?!)
Doch zurück zu Calluna. Das ist der lateinische Name
für Heidekraut. Heide würde in der Eifel wohl auch
zu finden sein, wenn da nicht alles voller Fichten stände.
Nu ja, Hotel Heidekraut lockt wahrscheinlich niemanden.
Ich hätte ja andere aus der eifeler Flora inspirierte
Namen bevorzugt: Hotel Juniper (Wacholder), Hotel Genista
(Eifelgold Ginster) oder Hotel Prunus Spinosa (Schlehe). Vielleicht
kommt man ja darauf zurück, wenn das Heidenkonzept nicht
trägt.
Mittwoch, 2. Oktober 2002
Jesses, nun bietet der Medienmarkt Leer-CDs schon im Eimer
an! 150 Stück × 700 MB = über 100 GB. Das
sollte eine Weile reichen. Allein aus Platzgründen rate
ich jedoch zu einer weiteren Festplatte.
Bei meinen zahlreichen Exkursionen in die Welt des Elektro-
und Elektronikhandels wurde ich heute auch der Konversation
zweier Adoleszenten anheischig: Voll cool nannten sie Batterien
schlicht Batts. Punktabzug gab es dafür aber bei
der Aussprache von "Energizer": schlicht Energizer.
Der Anglizist neigt doch eher zu [ener:dschaiser] o.ä.
Diese Abkürzungen mag ich ja auch. Gerne spreche ich
von Probs, wenn Probleme gemeint sind. Dann sind schon
nur noch halb so groß. Gibt's dafür schon ein Fachwort?
Ich schlage monosilbische Abbreviation vor. Und erwarte abermals
Post vom Dudenverlag.
Samstag, 5. Oktober 2002
Nee, nee, wenn man das hätt' ahnen sollen: Mit ihm
war ich im fünften und sechsten Schuljahr in einer Klasse,
mit ihr vom siebten bis zum zehnten. In der Oberstufe
hockten wir schließlich gemeinsam im Stammkurs Bio.
Doch es begab sich, daß sie sich beim 10-jährigen
Abi-Jubiläum vor zwei Jahren richtig kennen- und dann
auch liebenlernten. (Wenn man so was erfindet, glaubt's einem
kein Mensch.)
Daher nun: Alles Gute zur Hochzeit, Judith-und-Uwe.de!
Zur
Feier des Tages habe ich mir meinen ersten Anzug seit der
Kommunion gekauft.
Die Feier war auch sonst vom Feinsten: Nur am Braut-Auto
hat man gespart: ein alter Wagen aus dem Ausland
Jetzt fehlen - laut Aussage der jungen Braut - zum Glück
nur noch vier Kinderlein.
Was mich an diese Anekdote von zuhause erinnert:
Meine drei Geschwister und ich fragten unsere Mutter immer,
was sie sich denn zum Geburtstag oder zu Weihnachten wünsche.
"Ach, nur vier liebe Kinder", gab sie sich
bescheiden. Wir darauf: "Zu acht wird's hier aber
verdammt eng."
Mittwoch, 9. Oktober 2002
Neue Tarifstruktur der Deutschen Bahn AG wird vorgestellt.
Raffinierter Schachzug: Mehdorn macht das Bahnfahren so unflexibel
wie das Fliegen und will damit dem Flugverkehr Kunden abjagen
Wem
Netscapes Navigator zu klobig geworden ist und wer Microsoft
mit dessen Internet-Explorer nicht unterstützen möchte,
dem rate ich zum Browser von Opera,
"the fastest browser on earth". Zuletzt hatte ich
den vor Jahren kurz angeschaut, doch ob seiner zahlreichen
Unzulänglichkeiten schnell abgeschrieben. Doch in der
mittlerweile vorliegenden Version 6.05 stimmt alles:
- Man kann die Anzeigegröße durch einfachen
Druck auf + oder - verändern. Und zwar wird nicht nur
die Schriftgröße verändert, wie beim Explorer,
sondern das gesamte Layout mit Bildern etc.
- Man kann die Browseroberfläche auch komplett ausschalten
und die komplette Internetseite formatfüllend auf dem
Moitor sehen (F11).
- Alle Funktionen sind einfach per Tastenkombinationen
aufzurufen.
- Es gibt eine Druckvorschau, um vor dem Ausdruck auf einen
Klick zu sehen, wie denn alles auf dem Papier aussehen wird.
- Man kann unter Schnelleinstellungen jederzeit ändern,
ob man Cookies, Pop-Ups oder Javascript zulassen oder verweigern
möchte.
- Er hat ein eingebautes Suchfeld mit dem Google direkt
angerufen wird (oder eine andere Suchmaschine nach Wahl,
aber nimmt noch jemand eine andere?)
- Außerdem kann man das Aussehen beeinflussen (wer's
braucht)
Wahrscheinlich hat er noch mehr Killerfeatures, die ich nur
noch nicht entdeckt habe.
Der einzige Nachteil ist sein Preis (derzeit 29 US$), den
man aber umgehen kann, indem man ein Werbefensterchen duldet.
Dienstag, 15. Oktober 2002
Happy Birthday Manfred.
Mittwoch, 16. Oktober 2002
Leiderleiderleider habe ich mir den neuen Eifelkrimi von
Berndorf gekauft. Wie jeden Herbst, scheiß Gewohnheit.
Er hat zwar meine Kritik (siehe diario
10/2001) in einigen Teilen beherzigt - ob er sie gelesen
hat?! -, allerdings besteht die "Handlung" von Eifel-Liebe
größtenteils aus Fahrten zu Zeugen und/oder Verdächtigen,
die dann erzählen, wie was wohl war. Falls also jemand
schlecht einschlafen können sollte, ich hab da ein recht
probates Mittelchen.
Wer hingegen ein sehr spannendes Buch lesen mag, dem empfehle
ich "Geheime Botschaften" von Simon Singh.
Obwohl ein Sachbuch liest sich die Kunst der Verschlüsselung
wie ein Krimi, man erfährt nebenbei so ziemlich alles
von schlichter Geheimschrift über Enigma und Windtalkers
bis zu PGP.
Dienstag, 22. Oktober 2002
Herzlich Willkommen auf der Welt, Nele T.
"Herr Präsident ich nehme die Wahl an!",
sagt mein neuer, alter Bundeskanzler. Nun lass es aber auch
schön krachen (© Ladykracher): Ich verlange Heiratspflicht
für Schwule, Verbot von Überschwemmung und Ozonloch,
garantierte Sonnentage im Krankheitsfall und Einreiseverbot
für Jakob Creutzfeldt.
Mittwoch, 23. Oktober 2002
Auf meiner Suche nach interessanten Domain-Namen habe ich
mal wieder in der Datenbank bei denic.de
recherchiert. adalbertstrasse.de hätte mich interessiert.
War aber nicht mehr frei. Wie auch etliche andere Straßennamen-Domains.
Dabei habe ich festgestellt, daß sehr viel von ein und
derselben Firma gebucht (gegrabbt) sind, und Inhalt ist natürlich
keiner hinterlegt.
Montag, 28. Oktober 2002
Aus Spargründen will die Deutsche Post AG demnächst
Tausende Briefkästen abmontieren lassen. Das nenne ich
clever: Mir schwante immer schon, daß der Transport
dieser vielen Briefe bestimmt ganz schön teuer sein muss
Mittwoch, 30. Oktober 2002
Werde ich etwa erwachsener? Nö, ne. Wer hätte das
gedacht. Statt meine Spielzeuge in Bereich der Unterhaltungselektronik
zu kaufen, zieht's mich nun zu den Spielzeugen bei Praktikerobihornbachbauhaus.
Heute hab ich mich wieder aufgegeilt vor dem Bohrmaschinenregal.
Und bin auch gekommen: Zur Kasse mit einer Schlagbohrmaschine
von Blackunddecker-blackunddecker-blackunddecker (Leistungsaufnahme
700 Watt, Leerlaufdrehzahl 0-3.000, Rechts-/Links-Lauf, Drehzahlregelschalter,
Schnellspannbohrfutter
- das nur für Gleichgesinnte).
Da schlage ich wohl nach meinem Vater, dessen Keller voll
ist mit diesen geilen Teilen. Am liebsten hätte ich natürlich
gleich die ganze Wand perforiert. Leider hatte ich nur einen
kleinen FABIAN zur Hand
Donnerstag, 31. Oktober 2002
Die älteren werden sich erinnern: Nach meinen
ersten Erlebnissen bei eBay als Käufer habe ich heute
meine Karriere als Auktionator begonnen: Matthias Lexer, Mittelhochdeutsches
Taschenwörterbuch steht zur Disposition.
Mitbieten
erwünscht ;-)
Ich
weiß nun auch, warum Kürbis so trendy geworden
ist: Wenn man einen gekauft hat, braucht man ein Dutzend Rezepte,
um ihn zu verarbeiten. Früher haßte ich die Dinger
ja. Mittlerweile kenne ich aber ein paar nette
Kürbisrezepte, aktuell für einen saftigen Kürbiskuchen.
Allerdings
Augen auf beim Kürbiskauf: Wenn er sehr klein ist, handelt
es sich um einen Zierkürbis, über dessen Schmackhaftigkeit
nichts bekannt ist. Wohl läßt er sich leicht nach
Hause transportieren. Nicht wie mein jüngstes Exemplar
(siehe Bild), das pro Bucht/Segment wohl gerne ein Kilo wog.
Noch ein Tipp: Wenn es beim Aufschneiden aus dem Kürbis
rieselt, hat der Händler Euch einen Medizinball angedreht.
Happy
Halloween übrigens. "Leo's", eine lokale Bäckerei-Kette,
plakatiert aus gegebenem Anlaß derzeit großflächig
ihr neuestes Backwerk: Ein Amerikaner mit knallrotem Zuckerüberzug
und Vampirgesicht. An irgend etwas erinnert mich das doch
- genau: An das Logo für Blutspenden im Klinikum.
Ein dreister Fall von Markenpiraterie? Mitnichten, denn im
Kleingedruckten lese ich, daß dieser Halloween-Snack
in Kooperation mit der Blutspendezentrale feilgeboten wird.
"Wie
oft tun Sie's?", fragt denn auch deren Prospekt, den
ich mir beim Erwerb des blutigen Naschwerks - kein neuer Snack
ist vor meinem verwöhnten Gaumen sicher - einstecke.
Um der Wahrheit zur Ehre zu gereichen: Zur Zeit gar nicht
(schäm). Nach Jahren, in denen ich nahezu wöchentlich
Plasma bei Immuno gespendet habe, sollte ich das vielleicht
auch mal versuchen (0+).
Natürlich nur, um Gutes zu tun, der Menschheit zu helfen
und die Wissenschaft weiterzubringen
Quatsch, natürlich
wegen dem Zaster! Aber denen dürfte die Motivation recht
egal sein - Hauptsache, es fließt der Saft.
Meinen Körper vermache ich nach meinem Tod übrigens
ohnehin der Wissenschaft. Der Geisteswissenschaft
All the best
TL
Bis demnächst auf diesem
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