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– November 2009 –

Montag, 2. November 2009

Zum ersten Mal im Leben war ich heute beim Augenarzt. Zumindest für mich selbst: Als Begleitung behinderter Mitarbeiter in meiner Zeit als Zivildienstleistender in der WfB war ich schon ein paar Male bei welchen. Übrigens eine interessante Erfahrung, jemandem eine Brille zu verpassen, der nicht sprechen und daher auch nicht sagen kann, ob er etwas scharf sieht. Erschwerend kam damals hinzu, dass dieser eine sich, weil er bauartbedingt eher zur Bockigkeit neigt, weigerte, auch nur die Augen aufzumachen, damit der Herr Doktor mit seinen abenteuerlichen Gerätschaften daran herumfuhrwerken konnte. Doch schon damals machte sich, gänzlich unstudiert, mein pädagogisches Geschick bemerkbar: Ich versprach ihm, dass er, wenn er jetzt mal kurz richtig in den Apparat gucken würde, so ein schickes neongrünes Bändchen für seine neue Brille bekommen würde. Zack, augenblicklich wurde angestrengt und tapfer ins Lämpchen geguckt.

 

Aber ich schweife ab. Zurück zu meinen Sehorganen: Alle fünfzehn Jahre sollte man sich die Augen kontrollieren lassen, schließlich guckt man täglich durch. Ein bisschen enttäuscht war ich schon, als man mir nur eine unveränderte Fehlsichtigkeit attestierte: Minus 0,5 und minus 0,75 Dioptrien – Menschen mit wirklich eingeschränktem Visus lachen sich darüber kaputt, aber ich dachte, dass ich mit neuer Brille meinen Laserblick zurückerhalten würde.

 

Das Nasenfahrrad, welches ich schon so lange spazierentrage, hatte ich im November 1994 ohne ärztliches Zutun erworben. Augenoptiker messen auch recht präzise. Eigentlich wollte ich damals einfach nur eine Brille kaufen, weil ich sie schick fand; notfalls auch mit Fensterglas. Angesichts der unverschämten Wartezeit von einer Stunde trotz Termins im Wartesaal, beziehungsweise dann doch eher Warteflur, ist vom Augenarzt abzuraten. Ich erwäge ernsthaft, ob ich dem Herrn Ophthalmologen eine Arbeitsstunde in Rechnung stellen sollte.

 

 

Dienstag, 3. November 2009

Der neuen Bundeskanzlerin Merkel kam heute die Ehre zu, vor dem US-Kongress zu sprechen. Nicht schlecht, die Kleine wird es irgendwann einmal noch zu etwas bringen.

 

Die Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland, liebevoll ARD genannt, hat live übertragen und auch gerade mal eine Viertelstunde gebraucht, um zu bemerken, dass Frau Merkel auf deutsch spricht – und man demzufolge nicht die englische Simultanübersetzung senden und diese dann simultan ins Deutsche übersetzen lassen muss!

 

 

Daheim spricht der alte Shootingstar und neue Verteidigungsminister von und zu Guttenberg derweil beim Afghanistanabenteuer der Bundeswehr von »kriegsähnlichen Zuständen«. Sein Vorgänger, Selbstverteidigungsminister Jung, nannte den Krieg in Afghanistan absichtlich nicht Krieg. Krieg ist nämlich schlecht! Krieg verlieren wir doch immer.

 

 

Weil es gerade so gut passt: Den neuen Außenminister Westerwelle – gell, das tut noch ein bisschen weh beim Lesen – führte seine erste Auslandsreise dieser Tage nach Polen. Wie es eben gut-te teut-sche Tradition ist: Mit Polen anfangen, dann den Rest erledigen …

 

 

Donnerstag, 5. November 2009

Der neue Verkehrsminister Peter Rammsteiner vollführt Pirouetten mit Vignetten. Zunächst hat er laut nachgedacht, dass eine Pkw-Maut, mit deren Einnahmen man den Aufbau West anschieben könnte, doch eine knuffige Idee wäre. (Was das Aachener Kreuz angeht, durchaus verständlich.) Doch dann sei er zurückgerudert, heißt es. Ich vermute, der wahre Kern seiner Aussage ging schlicht lost in translation. Was er wahrscheinlich auf gut bajuwarisch gesagt haben dürfte, war: »Es wird keine Pkw-Maut niemals nicht geben.«

 

 

Sonntag, 8. November 2009

Die letzten Wochen plagte WDR2 des Hörers Ohr mit dem Jingle der Aktion »WDR 200 – die beste Band aller Zeiten«. Dass dies ein ziemlich dämliches Unterfangen ist, muss wohl nicht groß betont werden, oder? Erstens: Die beste Band – was bitte soll das sein? Und zweitens: aller Zeiten?! Alle Zeiten sind noch lange nicht vorbei; ich finde, das sollte man erst am Ende entscheiden.

 

Nichtsdestotrotz kamen interessante Ergebnisse heraus: Auf Platz 1 landete ziemlich unerwartet Depeche Mode. Respekt! Wir reden hier immerhin von WDR2, wo mehrmals täglich irgendein Dreck von Roxette über und auf den Sender geht. Vielleicht gibt dieses Resultat den Musikredakteuren ja mal zu denken. Aber die müssen ihr Programm ja auch nicht den ganzen Tag anhören. Ich mutmaßte ohnehin bereits an anderer Stelle in diesem Diarium, dass es sich bei diesen bloß um ein paar standardisierte If-then-Routinen auf integrierten Schaltkreisen handeln dürfte.

 

Auch sonst lässt die Liste hoffen, unter den ersten zehn Plätzen rangieren Pink Floyd (4), U2 (5) und Genesis (10). Das lässt Abba auf Platz 7 verschmerzen … Jeweils ein Lied dieser 200 besten Bands wurde in den vergangenen Tagen countdownartig gespielt. Die letzte Stunde heute Nachmittag war demzufolge richtig spannend. Lange nicht mehr habe ich so am Radio geklebt. Erst anschließend gaben wir uns dem Konsum am verkaufsoffenen Sonntag in der von Menschen schwarzen Innenstadt hin. Schließlich wird morgen das Einkaufen verboten.

 

Verkaufsoffener Sonntag

 

 

Zunächst waren wir allerdings keine Kaufleute, sondern nur Sehleute. Das heißt, es wurde erst einmal nicht gekauft, sondern nur geguckt. Wie oben berichtet, bin ich mühevoll an ein Rezept für neue Augengläser geraten. Die Auswahl an Brillengestellen zur Zeit ist traurig. Die Fielmänner, Apollos und alle anderen sind zwar vollgepfropft mit schnieken Fassungen, doch die Mode diktiert in dieser Saison möglichst wenig Glas. Was hat man von einer Brille, bei der man die halbe Zeit über oder unter der Optik durchschauen muss? Oder die fette Balken auf Augenhöhe hat? Trotzdem probierte ich ein paar Modelle an. Und da Spiegeln zu misstrauen ist, wurden Photos gemacht!

 

Brillenkauf. Und da Spiegeln zu misstrauen ist, wurden Photos gemacht!

 

 

Wie's der Zufall wollte, traf ich beim Optiker Lady Gaga:

 

Wie's der Zufall wollte, traf ich beim Optiker Lady Gaga.

 

 

Montag, 9. November 2009

Der Umstand, dass das ZDF untypischerweise eine neue Traumschifffolge bereits gestern Abend, statt wie sonst üblich erst an Weihnachten ausstrahlte, brachte es mit sich, dass ich die Nacht bei einer ganz reizenden Grundschullehrerin verbringen durfte. Es war klar: Anstatt dass die Sonne uns wachküsste, würde gegen sechs Uhr morgens ein unbarmherzig losbellender Wecker die Nacht beenden.

 

Wer kurz darauf, ein Takt nach dem Erwachen, dann ebenfalls losbellte – oder besser gesagt in schallendes Gelächter ausbrach –, war ich: Der Radiowecker schaltete sich mit »Another Brick in the Wall (Part II)« von Pink Floyd exakt an dieser Stelle ein: »We don't need no education […] teacher, leave us kids alone.«

 

Man tat aber nicht wie geheißen, sondern stand auf und rüstete sich für den Tag. Dieses Lied ist leider, leider zum Notnagel beim Dudelfunk verkommen, wenn dieser sich einmal etwas intellektueller gerieren möchte. Wenn man dem Stück in Ruhe auf einer manierlichen Anlage lauscht und sich die nervigen Kinderstimmen wegdenkt, ist es ganz vorzüglich. (Natürlich muss man auch die Aussage des Stückes ausblenden, die von einer restriktiven Schulzeit im England der 1950er inspiriert ist. Lang her und weit weg.)

 

 

The Wall, The Wall, war da nicht noch was? Ja genau, denn heute ist unser Nine-eleven: Vor zwanzig Jahren gab es doch diese staatserschütternden Anschläge auf die Berliner Mauer. Wenig später sind sogar die Türme der DDR in sich zusammengefallen, und die Täter wurden mit lebenslanger Freiheit bestraft.

 

Diese Überraschung ist gespielt: In den letzten Wochen konnte man den allgegenwärtigen Rückblicken auf den Herbst '89 nur entkommen, wenn man taub, blind und stumm war. Zum Glück wurde nicht wieder dieser seltsamen Ostalgie gefrönt. Hallorenkugeln, Broiler, Grilletta und Freikörperkultur mögen zwar rechte nette Errungenschaften des irreal vegetierenden Sozialismus gewesen sein und zur ganz persönlichen Biographie jedes einzelnen gehören – gegen Mangelwirtschaft, Schießbefehl und Stasigefängnisse verblasst deren Reiz sie jedoch ein wenig.

 

Wir erinnern uns: Nach der Maueröffnung gingen die Republikflüchtlinge mit dem Begrüßungsgeld dann von einer Zone in die nächste: von der sowjetischen Besatzungszone in die Fußgängerzone. Doch so unterschiedlich sind beide Zonen gar nicht. Drüben wie hüben gibt es staatliche Überwachung durch Sicherheitskameras, Hirnwäsche durch »musikalische« Dauerbeschallung und lange Schlangen in den Geschäften – nämlich an den Regalreihen wegen ratloser Konsumenten, die rätseln: Welches von den 72 Sorten Klopapier soll ich bloß nehmen …?

 

 

Apropos Traumschiff: In unseren Tagen wird bereits bei den schlichtesten Erzeugnissen der Popkultur gleich von einem »Kult« gesprochen. Das Traumschiff hingegen ist wirklich Kult. Das gibt es schon seit Hunderten von Jahren, die sonnendurchflutete Liturgie Dramaturgie ist verlässlich und kommt ohne böse Überraschungen aus und eine kleine feine Gemeinde von circa zehn Millionen Zuschauern aus allen Generationen nimmt regelmäßig am Hochamt der fiktionalen öffentlich-rechtlichen Abendunterhaltung teil.

 

Unverzichtbare Ingredienzen, aus denen die Drehbücher zusammengerührt werden, sind: Eine Liebesgeschichte fürs Herz, etwas Familienzusammenführendes – gerne mit drolligem Senior und naseweisen Kindern, die alles können, außer schauspielen –, eine Prise Humor, ganz sicher kein Sex und ein wenig Crime.

 

Die Kern-Mannschaft ist, obwohl längst im Rentenalter, ebenfalls seit Jahren gleich und wird es hoffentlich noch lange bleiben. (Kapitän, Chefhostess und Schiffsarzt bringen immerhin schon 228 Jahre zusammen.) Selbst die Luftaufnahme des Schiffs in der Abenddämmerung ist hochbetagt und seit 20 Jahren dieselbe; erkennbar an der Insel im Hintergrund. Man sollte dem Produzenten mal vorschlagen, einem Helipiloten ein paar Scheine in die Hand zu drücken und neue Bilder filmen zu lassen: Sonnenuntergang mit Blick auf die Westküste ist wirklich albern.

 

Neuerdings scheint Harald Schmidt als Gentleman-Host zum festen Ensemble des Traumschiffs zu gehören. Das ist auch besser so: Seine eigene Show ist endgültig zur sturzlangweiligen Konfektionsware verkommen. Er kommt raus, spult ein unverhohlen nicht selbstgeschriebenes und noch nicht einmal auswendiggelerntes Stand-up-Programm ab, dann hockt er sich hinter seinen bulligen Schreibtisch, moderiert nummernrevueartig Einspielfilmchen eilfertiger Junghumoristen, die für sich allein nicht schlecht wären, aber als Zuarbeiter für den großen Meister fehlbesetzt sind, an, und empfängt ständig sturzlangweilige Gäste aus der Theaterwelt, die keiner kennt und niemand sehen will, um das Feuilleton zu beeindrucken. Was waren das doch sonnige Zeiten, als er sich noch sturzlangweilige Soapsternchen, die keiner kennt und niemand sehen will, eingeladen hat. Wohin sind Schlagfertigkeit, Subversion und Rüffel vom Fernsehrat verschwunden? Da hilft es auch nichts, wenn er hin und wieder einen Rolls-Royce verbrennt.

 

 

Intelligent, schnell, böse und live hingegen – also so, wie Harald Schmidt sein sollte – gebärdet sich neuerdings Dieter Nuhr in loser Folge dienstagabends in der ZDF-Show »Nuhr so«; leider auf wenige Folge begrenzt.

 

 

Um die Mittagszeit stellte mir ein junger Mann in dunklem Anzug mit angelsächsisch klingendem Namen auf dem Schild seines Revers, das ihn als Mitglied der »Kirche der Heiligen der Letzten Tage« auswies, auf der Straße folgende Frage: »Darf ich Sie fragen, was der Sinn des Lebens ist?«

Freundlich aber bestimmt herrschte ich ihn an: »Nein!« Das werde ich dem bestimmt verraten! Eher gründe ich meine eigene Sekte, die »Thomasianer von eigenen Gnaden«.

 

 

Abends dann: Niiiemand hat die Absicht, eine Mauer einzureißen. Nein, am Ground Zero, dem Brandenburger Tor, wurde heute keine Mauer eingerissen, es wurden bemalte Hartschaumblöcke umgeschmissen. Auch schön. Im Beisein von allerlei politischer Prominenz wurde der Ereignisse von vor 20 Jahren gedacht. Da das ganze von Thomas Gottschalk moderiert wurde, sah es in etwa aus wie eine Mischung aus Außenwette, Domino-Day und Kindergeburtstag. Besitzer eines Hirns fragten sich: Was hatte der Popaffe Bon Jovi da zu suchen? Warum sang eine Schar Tenöre eine süßliche Fassung des Lieds »Freiheit« mit seinem schwachsinnigen Text? Das ist doch schon in der Originalversion von Marius Müller-Westernhagen grausam genug. Und wo zur Hölle war David Hasselhoff? Immerhin hat der damals höchstpersönlich die Mauer eingerissen!

 

Bevor auch noch Topfschlagen und Eierlauf drankommen würden, fassten wir den Beschluss, ins Heimkino zu gehen, das heute – so ein Zufall aber auch … – den Film »The Wall« im Programm hatte. Wann würde dieser Beschluss in Kraft treten? Das tritt nach meiner Kenntnis … ist das sofort, unverzüglich. Denn ich weiß ums Verrecken nicht mehr, wo ich war, als damals in Berlin die Mauer fiel. Woran ich mich hingegen noch genau erinnere, ist, dass ich am 21.04.1990 im Pub Namak die Fernsehübertragung von Roger Waters’ Live-Konzert »The Wall« auf dem ehemaligen Todesstreifen am Potsdamer Platz angesehen habe.

 

(Ach ja, der gute alte Pub in Gerolstein – damals bei der unwissenden Bevölkerung noch verschrien als Hort des Verderbens; es ging die Sage, dort würden sich alle Marihuana spritzen …)

 

 

Aus gegebenem Anlass eine kleine Hommage an das Titanic-Magazin, das in diesen Tagen seinen dreißigsten Geburtstag feiert:

 

TITANIC: Meine erste Banane

 

 

Dienstag, 10. November 2009

»Hey Du!« –

»Wer? Ich?« –

»Psst!« –

»Wer …? Ich …?« –

»Genaaau!« –

»Wer, wie, was, wieso, weshalb, warum – wer nicht fragt, bleibt dumm.« –

»Weißt Du, wer heute Geburtstag hat?« –

»Ja, Friedrich Schiller, er wird 250.« –

»Aber das meine ich nicht.« –

»Uiuiui!« –

»Die Sesamstraße wird 40.« –

»Lasst uns feiern: Kekse!!!«

Kekse!!!

 

Mittwoch, 11. November 2009

Die Medien haben ganze Arbeit geleistet: Kein Mensch weiß mehr, was man in Bezug auf die Schweinegrippe tun sollte. Selbst medizinisches Fachpersonal ist ratlos. Ich habe in den letzten Wochen alles, was zum Thema geschrieben oder gesendet wurde, mit Aufmerksamkeit verfolgt und jeden, der auch nur im Entferntesten mit Gesundheit zu tun hat, gefragt, ob man sich denn nun impfen lassen sollte oder nicht. Die Antworten waren widersprüchlich, teilweise sogar von den gleichen Personen an unterschiedlichen Tagen.

 

Während Politik, Experten und Medien also nach wie vor rätseln, wie mit der Schweinegrippe umzugehen sei, wurden heute weite Teile der Bevölkerung von sich aus tätig und führten eine aktive Massenimpfung durch: Wildfremde Menschen abknutschen, sich in der Kälte ordentlich vollaufen lassen und bescheuerte Musik hören – viel effizienter kann man böse Viren nicht abschrecken. Im Rheinland sollten ab heute, elf Uhr elf, keine H1N1-Immunisierungen mehr nötig sein!

 

 

Ich hingegen ging einem anderem Brauchtum im Jahreskreis nach und bescherte meine VHS-Teilnehmer mal wieder mit Weckmännern aus eigener Fertigung.

 

Weckmänner aus eigener Fertigung

 

 

Donnerstag, 12. November 2009

Mit einem Tag Verspätung kam Sankt Martin auch in die Düppelstraße, wo die Großen nur Zaungäste sein durften:

 

Sankt Martin in der Düppelstraße

 

 

Freitag, 13. November 2009

Nach der Planung der Kleinen Koalition soll der Zivildienst ab 2011 auf sechs Monate verkürzt werden; die Dienstzeit für Zivildienstverweigerer ebenfalls. Man hätte auch gleich beschließen können, den Zivildienst komplett abzuschaffen – was schade wäre. Aber wenn man von dieser Dauer die Ausbildungszeit, Wochenenden, Feiertage, Urlaub, Haushaltstag, Sonderurlaub und etwaige Krankheitstage abzieht, verbleiben geschätzt gerade mal 72 Tage für den Dienst. Beim Bund mag das angehen, wenn aber alte, kranke oder behinderte Menschen gepflegt werden sollen, ist ein bisschen mehr Kontinuität vonnöten.

 

Von Wehrgerechtigkeit kann man zwar schon lange nicht mehr sprechen, denn nur ein Bruchteil der jungen Männer eines Jahrgangs wird überhaupt gezogen. Und ich möchte wetten, dass ich damals als dienstunfähig eingestuft worden wäre, wenn ich mich beim Casting im Kreiswehrersatzamt nicht ins Bockshorn hätte jagen lassen, als man uns weismachte, man müsste vor der Untersuchung verweigern – danach wäre es viiiel schwieriger. Nee, klar. Komischerweise wurde eine ganze Reihe nichtverweigernder Mitschüler, die stets sportlich, fit und agil waren, als untauglich aussortiert, während ich, der ich stets von Allergie geplagt war und in Sport nie etwas reißen konnte, als voll einsatzfähig befunden wurde.

 

Aber ich hatte ja gar nichts gegen meine Dienstverpflichtung! (Ich wollte damals halt nur keine Leute erschießen. Jedenfalls nicht, wenn ich sie mir nicht selbst hätte aussuchen dürfen …) Weil die Dauer des Zivildienstes während meiner Dienstzeit von 20 auf 15 Monate verkürzt wurde, leistete ich sogar Zuvieldienst und habe freiwillig verlängert. Die Arbeit war sinnvoll, machte Spaß und verkürzte die Wartezeit: An welcher Uni kann man schon im Dezember anzufangen zu studieren?!

 

Ich würde auch heute einem jeden – Männlein wie Weiblein – raten, bevor er vom Mustopf Schule in den Elfenbeinturm Universität wechselt, ein Freiwilliges Jahr bei einem Dienstträger nach Wahl einzulegen und dadurch Einblicke in die reale Welt zu gewinnen, seine Sozialkompetenzen zu schärfen, seine Frustrationstoleranz zu stärken und zu erkennen, was wirklich wichtig ist im Leben. Man kann nicht nur auf dem Schlachtfeld zum Mann werden.

 

 

Sonntag, 15. November 2009

Fünf Fernsehsender übertrugen heute live die Trauerfeier für den Fußballspieler Robert Enke. Selten hat man Menschen so enthusiastisch trauern sehen.

 

Ich muss gestehen, dass ich bis letzte Woche nicht wusste, wer das ist. Wenn einer nicht während mindestens einer EM gespielt hat, dann kenne ich den nicht. Herr Enke stand normalerweise für einen Fußballverein namens Hannover 96 im Tor. Von dem hatte ich zuvor auch noch nie etwas gehört.

 

Er hat sich wohl aufgrund von Depressionen vor einen Zug geworfen. Das ist schade für ihn, denn ein Leistungssportler mit diesem Krankheitsbild hat wohl karrieretechnisch schlechte Karten, da nützen ihm auch die medial gestochte Trauer und posthume Verklärung nichts. Es ist aber auch schade für den Lokführer, denn dieser konnte – wie ich vermute – nichts dafür und wird nun lebenslang Alpträume haben.

 

Immerhin kommt das Thema jetzt mal zur Sprache. Wenn man depressiv ist – also richtig an Depression leidet, nicht nur ein bisschen depri oder verstimmt ist –, kann man schlecht mit jemandem darüber reden – am Ende hält der einen noch von seinen Plänen ab.

 

Mit Depression ist nicht zu spaßen. Von ihr Betroffene haben ein doppeltes Problem: Man kann eine affektive Störung halt nicht sehen. Aus eigener Anschauung weiß ich, wie sehr man Aufmerksamkeit erregt, wenn man mit einer Krücke unterwegs ist. Die meisten Menschen sind rücksichtsvoll und fragen, was man gemacht habe und ob sie irgendwie helfen könnten. Man mag zwar Probleme im Fortkommen und auch Schmerzen haben, kann aber trotzdem ganz gut drauf sein. Wenn einen der Krebs von innen zerfrisst, wenn einen Kopfschmerzen außer Gefecht setzen, wenn Trauer einen lähmt oder wenn schwarze Gedanken das Gemüt umwölken, bemerkt das kaum einer.

 

 

Mittwoch, 18. November 2009

Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Wobei »Dritter« in diesem Fall etwas anmaßend ist: Wenn ich nach Rezepten google – ja, auch das kommt vor – stoße ich oft auf marions-kochbuch.de und chefkoch.de auf den oberen Rängen der Suchergebnisliste. (Besonders ärgert mich das, wenn mein eigenes Rezept dadurch auf die Plätze verwiesen wird …)

 

Die eine hat den anderen nun auf Unterlassung und Schadensersatz verklagt, weil Teilnehmer in dessen Forum urheberrechtlich geschütztes Bildmaterial verwendet haben. Die Details findet man bei Heiseexterner Link.

 

Mit »Marion« fühlte ich mich vor vielen Jahren verbunden: Ihre Seite sah damals aus, wie von einem Hobbykoch gemacht, aus reiner Freude am Backen und Kochen. Also wie meine. Ich erwog sogar, mal mit ihr Kontakt aufzunehmen, so von Kollege zu Kollegin. Später wurde dann bekannt, dass die Betreiber von »Marions Kochbuch« höchst fleißig auf dem Feld des Abmahnwesens ackern. Bekanntestes Beispiel ist das Photo eines Bockwürstchens, das ohne ihr Einverständnis auf einer anderen Seite veröffentlich worden war, für was sie per anwaltlicher Abmahnung Schadensersatzforderungen geltend zu machen versucht und meines Wissens auch durchgesetzt haben. Von einer etwaigen freundlichen Kontaktaufnahme sah ich fortan ab …

 

Wobei ich in der Sache durchaus auf ihrer Seite bin: Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es auf den ersten Blick zwar nur ein verdammtes kleines Bildchen von etwas zu essen sein mag, das man mir klaut, aber es ist mein verdammtes kleines Bildchen, an dem ich mit Drücken des Auslösers der teuren Kamera das verdammte kleine Urheberrecht erworben habe. Wer je versucht hat, zubereitete Lebensmittel ansehnlich zu photographieren, weiß was ich meine. Es heißt unter Photographen: Kannst du Food, kannst du alles. Und fragt mal meine Gäste, wie nervig es ist, dass ich immer, wenn ich ihnen etwas Leckeres gekocht habe und dann eigentlich servieren könnte, erst einmal mit dampfenden Tellern nach nebenan renne, die Leckereien auf meinem Tabletop ins rechte Licht rücke, ein Dutzend Aufnahmen aus verschiedenen Winkeln mache und erst nach ein paar Minuten – mit dann nicht mehr ganz so dampfenden Tellern … – an den Küchentisch zurückkehre. Vom Aufwand der digitalen Nachbereitung gar nicht zu sprechen.

 

Im »Internet« kam der Abmahnwahn erwartungsgemäß gar nicht gut an: Die sogenannte Webgemeinde – also all diejenigen, die Foren und Blogs ohne Angabe ihres Klarnamens mit launigen Meinungsbeträgen bestücken – hat sie seitdem auf dem Kieker. Hey, ich möchte niemals auf dem Kieker eines anonymen Mobs sein!

 

Exkurs aus gegebenem Anlass: Gegen die meinungsfreiheitlichen Segnungen des Web 2.0 ist nichts zu sagen – allerdings sollten die Diskutanten auch namentlich für ihre Beiträge einstehen müssen. Anonym und pseudonym lässt sich leicht losledern, wenn man nicht zur Verantwortung gezogen werden kann. Aus einem ganz ähnlichen Grund müssen an Autos amtliche Kennzeichen geschraubt werden: Ohne sie gäbe es auf den Straßen kriegsähnliche Zustände. (Ich neige mitunter zwar auch zur Schwadronei, doch das erwartet man ja auch von mir. Dafür stehe ich mit meinem guten Namen. Und im Impressum findet man sogar eine ladungsfähige Anschrift.) Doch weiter im Text:

 

Es ist eigentlich traurig, dass man sich für die Rechte an seinem Eigentum rechtfertigen und mit Uneinsichtigen diskutieren muss, wo im Internet »doch sowieso alles kopiert wird«. (Noch sind die Piraten nicht an der Macht.) Es geht ja auch keiner in den Aldi und klaut da Sachen, weil die so billig sind, es soviele davon gibt und es sowieso jeder macht!

 

Der »Chefkoch« ist mir zuwider, weil er mittels Masse den Suchindex vollspammt. Die Teilnehmer des Forums stellen dort eifrig Rezepte ein, wie es das schöne deutsche Wort User Generated Content schon erwarten ließ. Die Rezeptseiten sind natürlich gespickt mit Reklame und der Betreiber lässt sich in den Geschäftsbedingungen für juristische Laien kaum erkennbar ausführliche Nutzungsrechte einräumen. Dass er sich die Inhalte seiner Nutzer zu eigen macht und vermutlich Profit rausschlägt, rächt sich jetzt, da er dafür nun auch in Verantwortung genommen wird.

 

Wiewohl das eine oder andere Rezept beim Chefkoch gut und nützlich sein mag, in seiner Fülle und Beliebigkeit ist der kulinarische Wildwuchs keine große Hilfe: Was, bitte, soll man mit 729 Kartoffelsalat-Rezepten?! (Stand: heute) Kartoffelsalat à la Uschi, Kartoffelsalat à la Omma und Kartoffelsalat à la Vatti, oder was? Von den 732 hinterlegten Schnitzel- und 1061 Nudelsalat-Rezepten rede ich gar nicht.

 

 

Das waren jetzt die großen Zwei. Es gibt noch eine Menge mehr Rezeptportale unterschiedlichster Güte. Eindeutig zuviele gibt es von denjenigen, deren Betreiber ihre Rezepte – mit teilweise denselben Rechtschreibfehlern! – voneinander abschreiben und wahrscheinlich noch nie selbst danach gekocht haben, nur um noch mehr Seiten mit Reklame spicken zu können.

 

 

Donnerstag, 19. November 2009

Dieser Tage kam die Rechnung: Knapp 180 Euro für eine augenärztliche Untersuchung – inklusive einer Stunde unfreiwilliger Lektüre antiquarischer, mutmaßlich virenhaltiger Zeitschriften – die ein Optiker für umme und sehr viel schneller vorgenommen hätte. Weiß das der Mann, der jetzt mit Ullas Dienstwagen rumfährt?

 

Ordentlich Zeit hereinholen konnte ich beim Brillenkauf. Nach der niederschmetternden Marktforschung letztens ging der Kaufvorgang heute innerhalb von elf Minuten über die Bühne, einschließlich Anprobe, Auswahl, Papierkram, Anzahlung und einem Photo fürs Tagebuch:

 

Eine Brille zwischendurch und unterwegs

 

 

Freitag, 20. November 2009

Es fällt schwer, sich auf etwas zu freuen, das ständig da ist. Äußerte ich an dieser Stelle schon die hübsche Idee, Weihnachten und seine Kollateralschäden nur noch alle zwei, besser nur noch alle fünf Jahre stattfinden zu lassen? Obwohl, dann hieße es wohl schon im Frühjahr »Oh, dieses Jahr ist Weihnachten!« und im März wäre alles voll mit Tannengrün und Spekulatius.

 

Hier ein paar friedliche, stimmungsvolle Bilder vom heute öffnenden Weihnachtsmarkt – frühmorgens, noch geschlossen:

 

Friedliche, stimmungsvolle Bilder vom heute öffnenden Weihnachtsmarkt – frühmorgens, noch geschlossen

 

 

In den lauen Tagen dieses Novemberfrühlings hat es mehr Stechmücken als im ganzen Sommer zuvor. Bei lauschigen 17 Grad – T-Shirt-Wetter, wie ich es nennen würde – rate ich wie schon vor ein paar Jahren zu »Glühwein on the rocks«.

 

Glühwein on the rocks

 

Samstag, 21. November 2009

Zeit für Neuss. Man kehrt Aachen den Rücken, schnüff. Das Wort des Tages lautete demzufolge Möbeltetris. Wir kamen drauf, als wir einen Sixt-Transporter mit Umzugskisten und Mobiliar bestückten. Natürlich sollten sowenig Touren wie möglich gefahren werden. Notfalls hätten wir den Partialdruck erhöht!

 

Möbeltetris

 

 

Sonntag, 22. November 2009

Der Totensonntag ist einer meiner Lieblingsfeiertage. Denn an ihm ist es schön friedlich. Bis 18 Uhr. Ab dann darf der Weihnachtsmarkt öffnen …

 

Totensonntag

 

An »White Christmas« und »Last Christmas« und »Do They Know It's Christmas?« ab Mitte November habe ich mich über die Jahre gewöhnt. Aber wer kommt jedes Jahr auf die Idee, das Märchenkarussell genau in meine akustische Einflugschneise zu stellen? Für Kinder ist das Ringelreiten sicher etwas Großartiges; man kann stundenlang auf den Schwänen und Pferden im Kreis fahren, ohne dass einem – wie in späteren Jahren – dabei kotzübel wird. So weit, so gut. Aber: Ich kann mich ums Verrecken nicht dran erinnern, in welchem Märchen ein Streifenwagen, ein Krankenwagen und ein Jeep – allesamt mit Hupe – vorkommen! Angesichts des durchgängigen Mööp-möp-möp-möp-möööp! von elf bis 21 Uhr möchte ich die Pädiater der Nation doch herzlich bitten, bei der Ritalin-Verschreibung nicht allzu zimperlich zu sein!

 

Märchenkarussell

 

 

Sollen die bösen Glühlampen nicht eigentlich verboten werden? Bei der jahreszeitlich motivierten Straßenbeleuchtung wird derzeit munter weiter gefunzelt. Eins der Birnchen nimmt bereits 15 Watt auf, das macht dann allein für die 637 Lampen der »CITY-PROMENADE ADALBERTSTR« zusammen schon mal 9.555 Watt pro Stunde.

 

9.555 Watt pro Stunde

 

 

Dienstag, 24. November 2009

Was ist bloß mit dem Eifel-Panther los? Seit anderthalb Wochen kommt keiner der täglichen Berichte mehr, mit denen das WDR-Fernsehen stundenweise sein Programm füllt und in denen Bewohner des deutsch-belgischen Grenzgebietes berichten, dass sie die schwarze Raubkatze nicht gesehen haben.

 

(Raubkatze? Müsste man politisch korrekt nicht eigentlich Greifkatze sagen?)

 

 

Mittwoch, 25. November 2009

Alles Gute zum Geburtstag, Conny!

 

 

Mein durch eifrigen Bierkonsum gewonnenes Mini-Abo der Sport-Bild fällt in eine Zeit, in der fußballmäßig ausnahmsweise mal etwas los ist: tote Torhüter, Wettskandale, verlierende Bayern Münchens. Trotzdem kann ich mich nur meinem temporären Mitbewohner anschließen, dem beim Durchblättern der Seiten die folgende Kurzrezension entfuhr: »Wie kann man jede Woche so viel Papier für so einen Schwachsinn verbraten!«

 

 

Donnerstag, 26. November 2009

Ein Freund seit Kindertagen, der sich seit heute mit einer Vier auf der Zehnerstelle seiner Altersangabe schmücken kann, hat passend zum neuen Jahrzehnt eine Aktion auf WKW ins Leben gerufen. Hier die Ausschreibung der Gruppe »BEKA vs. TOM«externer Link:

»Das Duell des Jahres liefern sich Beka und Tom. Beide kamen zur Erkenntnis, dass sie ein paar Kilo loswerden wollen. Jetzt haben sie gewettet, wer sein Wunschgewicht zuerst erreicht. In der roten Ecke: Rebekka, mit einem Startgewicht von 59,4 kg, möchte 8 kg verlieren und damit auf ein Wunschgewicht von 51,4 kg kommen. Sie gilt als Abspeckexpertin und wirft ihr gesamtes Wissen in die Waagschale. In der blauen Ecke: Thomas, mit 91,6 kg in etwa so massereich wie ein kleiner Planet, ist wild entschlossen wieder unter die 80-Kilo-Marke zu fallen. Dazu muss er 12 kg seiner Körpermasse Lebewohl sagen, denn erst dann zeigte die Waage die ersehnten 79,6 kg an. Die Regeln – keine. Außer der, dass zu Frühlingsanfang, also am 21.03.2010 Stichtag ist. Dann wird abgerechnet. Der Verlierer muss den Gewinner piekfein zum Abendessen ausführen, und zwar in Köln in einem feinen Restaurant. Der Wetteinsatz tut also richtig weh. Ring frei!«

Ich werde den Wettstreit mit Wohlwollen verfolgen. Und hey Tom, wenn Du es geschafft hast, darf ich dann Dein altes Gewicht haben?

 

 

Freitag, 27. November 2009

Prompte Antwort von Tom: »Aber klar, Meister TL, alles Gewicht, das ich verliere, kannst Du haben. Tu damit was Du willst. Bin ja froh, dass Du fragst. Ich meine, hätte es sonst auf ebay vertickt, aber so bleibt´s im heimischen Kreise, ist ja wunderbar.«

 

 

Wie die Photos auf zwei unterschiedlichen Studi-VZ-Profilen künden, könnte Weihnachten doch noch ganz schön werden:

 

Weihnachtsmännin Kadlin

 

 

Samstag, 28. November 2009

Weggetreten! Die neue Koalition bröckelt schon jetzt, und der »militärische Kampfeinsatz zur Stabilisierung« in Afghanistan fordert ein weiteres ziviles Opfer: Der ehemalige Verteidigungsminister Jung ist nun auch ehemaliger Arbeits- und Sozialminister. Er hatte sich beim Eingestehen von Kenntnisständen über die Folgen des katastrophalen Bombardements neulich ein wenig verhakelt und ist nun – ohne Schuldeingeständnis – weggetreten zurückgetreten. Denn auch als Arbeitsminister wurde er dadurch untragbar: Schließlich könnte man zukünftig nicht sicher sein, wieviele zivile Opfer wirklich in den Arbeitslosenstatistiken stecken.

 

Die Sedisvakanz wurde von der Kanzlerin, die statt tüchtig durchzuregieren nun eher Bäumchenwechseldich spielt, schnell beendet, indem die momentane Familienursula demnächst Arbeitsursula wird. Ihr im Amt nachfolgen wird – weil ohne Hessen das Land ja nicht zu funktionieren scheint – Kristina Köhler, deren Wikipedia-Eintrag auf anderthalb DIN-A4-Seiten passt. (Gegen etwas junges Blondes hat ja keiner was, aber schon wieder Köhler? Immer Köhler! Wer braucht denn soviel Holzkohle?!) Sie ist 32, ledig und kinderlos – vielleicht könnte ihr Frau von der Leyen ja ihre Gebärmutter transplantieren …

 

 

Montag, 30. November 2009

Meine neue Brille ist da. Schick ist sie schon, aber den rechten Durchblick habe ich noch nicht. Ich denke die ganze Zeit, ich hätte einen im Tee. Man versichert mir zwar, dass es normal ist, dass man zunächst schwummrig sieht. Trotzdem: Mit der neuen Brille fühle ich mich sehkrank.

 

 

 

Etliche Wochen trug ich mich mit dem Gedanken, das neue Werk des Herrn Sting käuflich zu erwerben, auch wenn die schändliche Musikindustrie und/oder der Einzelhandel unanständig viel Geld dafür verlangen. Aber so ist es halt, das unbarmherzige Gesetz der Serie! Ich habe fast alle Scheiben, für die er Polycarbonat auf Glasmaster hat spritzen lassen, im Regal stehen, da kann ich doch nicht plötzlich aufhören. Man muss ja schon froh sein, wenn der Meister sich überhaupt noch mal ins Studio bequemt.

 

Nachdem schon länger klar war, dass Sting keinen Vertrag mit einem bestimmten Musikstil hat, schlägt er auf seinem neuen Album nun vollends unpoppige Töne an. »If on a Winters Night«externer Link ist eine meditative Sammlung von Winter-, Wiegen- und Weihnachtsliedern aus verschiedenen Gegenden und Jahrhunderten – also nicht die übliche White-Christmas-Pampe, die Sänger sonst auf den Markt werfen, wenn ihnen nichts anderes mehr einfällt. An diesen Stil muss man sich erst einmal gewöhnen, aber wenn man seine Stimme mag, wird man das gerne tun. Netterweise steuert er auch zwei eigene Kompositionen bei.

 

 

Hier aber noch schnell ein Wortbeitrag vom Hirnareal für Society, Klatsch und Tratsch: Seit ein paar Jahren trägt der in Ehren ergraute Sting so einen schicken Vollbart. Neuerdings hat er sich nun nicht nur die graumelierten Schläfen färben lassen, sondern auch seinen Bart, der eitle Geck. Wie albern ist das denn!

 

Färbt Sting sich seinen Bart? Wie albern ist das denn!

 

 

 

 

Was hat uns die Wiedervereinigung eigentlich gebracht?
Ich meine außer Ampelmännchen, Grünpfeil und Nora Tschirner?

Nu de, Freundschaft!

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