– Dezember 2017 –
Freitag, 1. Dezember 2017
Skandal! Knapp drei Jahre nach seinem Tod kommt nun raus:
Udo Jürgens war sehr wohl schon mal in New York!
Womöglich ging er auch schon durch San Francisco, in zerschlissenen Jeans!
Bild-»Zeitungs«-Redakteure, bleibt bitte da dran!
Samstag, 2. Dezember 2017
Leute, Leute, Leute!
Ich präzisiere: Facebook-Leute, -Leute, -Leute!
Da sitze ich hier stunden- und studentenlang in meiner Kemenate, ziseliere zauberhafte Sentenzen zurecht und klebe fein ausgewogen Pixelchen an Pixelchen – und dafür habt Ihr nur fünf Likes übrig?!
Der überarbeitete Re-re-post vom Adventskalender für Männer vorgestern hingegen erhielt 131 Reaktionen.
Nee, nee, nee, so geht das doch nicht!
Sonntag, 3. Dezember 2017
Andererseits, wenn’s eh keiner liest, brauche ich mich ja auch nicht groß zurückzuhalten.
*räusper*
Liebe Brüder und Brüderinnen!
Die unter dem Deckmantel der krampfartigen Gleichmacherei Gleichberechtigung
daherkommenden Eingriffe in, Angriffe gegen und Übergriffe auf die deutsche
Sprache sind um eine Unart reicher.
Vor Jahren ging es in dem Bemühen, auch bloß niemanden unerwähnt zu lassen, mit klobigen Klammern los:
• Leser(innen)
Nein, was hässlich! Und außerdem, was ist mit den Lesern außen? Na, na, na?
Genauso grauenvoll und falsch ist das vermeintlich wohlgemeinte Anhängsel mit Bruchstrich:
• Leser/innen
Dasselbe wird mit zusätzlichem Bindestrich typografisch nur einen Hauch annehmbarer:
• Leser/-innen
Dann irgendwann wurde sich der blöde Binnenmajuskel ausgedacht:
• LeserInnen
Kaum unterscheidbar von Leserlnnen lässt er den Textfluss arg holpern. Besonders albern wird es, wenn man konsequent um Korrektheit bemüht im weiteren Satzbau auch die Endungen von Pronomen und Adjektiven durchgendert: »Ich möchte jedeN treueN LeserIn einzeln loben.« Und das war nur der simple Akkusativ! Echt heftig wird’s bei Genitiv und Dativ: »Ich möchte jedeM/R einzelneM/R LeserIn einzeln danken.« Wenn schon Eiertanz, dann doch bitte ausführlich!
Der vorläufige Gipfel des ideologisch verbrämten Schwachsinns scheint nun erreicht:
• Leser*innen
Das ist typografische Grausamkeit und widerspricht bestimmt der Haager Landkriegsordnung. Niiiemals werde ich einen Text mit einem Binnen-Sternchen verschandeln! Nie und nimmer. Keinesfalls. Zu keiner Zeit. Im Leben nicht. Auf keinen Fall. Bei keiner Gelegenheit. Unter keinen Umständen. Ze leptes Dares net!
Und ich weigere mich standhaft, den Autor oder die Autorin eines Textes, der solcherlei Unfug enthält, auch nur ansatzweise ernstzunehmen.
Ferner erwäge ich, stets einen Rotstift – einen guten, dicken, dauerhaften aus dem Hause Edding – mit mir zu führen, um im Alltag gegen diese Attacken gegen Ästhetik und Vernunft zurückzuschlagen, jawohl!
Mädels, wenn Ihr Krieg wollt: Dann kommt mal schön her!
Vür sönd allemoele Öcher Jonge. Weä jett well, deä ka jo komme.
Die feministische Haarspalterei beginnt übrigens schon im zarten Kindesalter, vor der Einnahme gemeinsamer Mahlzeiten im Kindergarten. Welcher Dreikäsehoch deklamiert nicht lauthals den Wahlspruch:
»Piep, piep, piep,
wir ham uns alle lieb.
Jeder esse, was er kann,
nur nicht seinen Nebenmann!«
Ergänzt durch die versmaßzerfetzende Spitzfindigkeit:
»Heute nehmen wir‘s ganz genau:
Auch nicht seine Nebenfrau!«
(Wobei »Nebenfrau« landläufig ganz anders konnotiert ist … Mehr so in Richtung Freundin, Geliebte und Konkubine.)
Der Spruch geht übrigens noch weiter:
»Hat er sie dann doch gegessen,
Zähneputzen nicht vergessen!«
Na dann guten Appetit!
Viele wissen es nicht, doch im Erstberuf bin ich studierter Diplom-Sozialpädagoge (FH). Während des Studiums befand ich mich in einer Testosteron-Diaspora: Auf einen Mann kamen elf Frauen im Semester. (Nur bildlich gesprochen – bevor jetzt einer (oder eine …) laut #metoo aufschreit.)
Sehr oft war ich der einzige Träger eines Y-Chromosoms im Seminar. (Hihi, Seminar. Das kommt von lateinisch »semen«. Googelt mal, was das bedeutet und wie man damals glaubte, dass Wissen weitergegeben wird …!)
Wenn dann eine Kommilitonin von Studentinnen sprach, konnte man Gift drauf nehmen, dass eine weitere Homozygote sie unterbrach und fürsorglich auf den auch anwesenden Studenten hinwies, der in der Ansprache ebenfalls explizit bedacht werden müsse.
Danke, aber große Geister ertragen es, wenn sie nicht ausdrücklich persönlich genannt werden.
Diskussionen unter Sozialarbeitern wurden auf diese Weise noch anstrengender als ohnehin schon. Fragt mal Stan, äh »Loretta«!
(Komplett absurd wurde es, als ein Supervisor auf Genauigkeit bedacht von »Mitgliedern und Mitgliederinnen« sprach … Und das auch ernst meinte!)
Ich bin ein großer Freund des generischen Maskulinums, besonders wenn das Geschlecht der bezeichneten Personen unbekannt oder irrelevant ist. Sonst muss man stets von Steuerhinterziehern und Steuerhinterzieherinnen und Schwarzfahrern und Schwarzfahrerinnen und Eierdieben und Eierdiebinnen und Massenmördern und Massenmörderinnen und Haarspaltern und Haarspalterinnen sowie Salzstreuer und Salzstreuerinnen sprechen – anstrengend!
Apropos Steuerhinterzieherinnen: Glückwunsch zum heutigen 75sten Geburtstag, Alice Schwarzer!
Schrägstriche, Binnen-Is und Sternchen hört man sowieso nicht in gesprochener Rede. Und schreibt oder spricht man eine gemischtgeschlechtliche Gruppe an, verwendet man höflicher- und korrekterweise einfach beide Formen: »Liebe Leserinnen und Leser« – zack, fertig!
Und da bin ich komplett Kavalier alter Schule und nenne ganz galant die Ollen zuerst!
— — —
Aber jetzt was ganz anderes:
Gibt es etwas Schöneres als Backen im Advent? (pt. 1)
(Inspiriert von Lo Graf von Blickensdorf. Dankeschön!)
Montag, 4. Dezember 2017
Liebe Redakteure – und Redakteurinnen natürlich! – der Aachener Nachrichten:
In Zeiten, in denen man an den Zufahrten zwecks Terrorabwehr versenkbare Pfosten namens Pilomaten einbauen muss, ist es vielleicht nicht so richtig clever, von einem »granatenmäßigem Start« des Aachener Weihnachtsmarkts zu sprechen. Merkt Ihr selber, gell?
Ach ja, morgen wird erstmals beschert! Wer noch nicht weiß, was er sich wünschen können sollte, und vergessen hat, sich rechtzeitig den neuen Amazon-Gesamtkatalog anzufordern, verschenkt einfach einen Gutschein für ein Photoshooting. Oder lässt sich selber einen schenken!
Dienstag, 5. Dezember 2017
Heut‘ ist Ni-ko-la-haus-Abend da, heut‘ ist Ni-ko-la-haus-Abend da!
Und wer noch ganz schnell ein Geschenk braucht: Hier ist der »Das ist das Haus vom Nikolaus«-Bausatz zum Runterladen und Ausdrucken:
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Mittwoch, 6. Dezember 2017
Alles Gute zum Namenstag, Nikolaus!
Und natürlich Claas, Claus, Colin, Klaas, Klaus, Kolja, Nicci, Niccolò, Nicholas, Nici, Nicki, Nicky, Nico, Nicole, Nicola, Nicolas, Niels, Nik, Nike, Niki, Nikita, Nikki, Nikky, Niklas, Niko, Nikola, Nikolai, Nikolaj, Nikolaos, Nikolas, Nikolas, Nikolina, Nikos, Nils, Nini und Nino!
Keine Nicole, sondern eine Lisa schickte mir folgende, nur unzureichend personalisierte Facebook-Nachricht:
»Hey du, ich bin mittlerweile bei ziemlich vielen FB Freunden angelangt und leider ist ja bei 5k Schluss. Jetzt nutze ich ja mein Profil dafür Menschen zu einem gesünderen Lifestyle zu inspirieren, bzw. ihnen eine Alternative zu ihrem Job zu bieten. Da ich nicht so richtig weiß ob dich eines der Themen anspricht,möchte ich gern wissen ob du gerade ein körperliches Ziel hast, bei dem du Unterstützung brauchst oder ob du an einer Möglichkeit interessiert bist nebenbei via Social Media Geld zu verdienen? Falls das beides nicht in Frage kommt wäre es toll, wenn du mich einfach abonnieren würdest und du es mir nicht übel nimmst, wenn ich den Platz in meiner Freundesliste einer interessierten Person zukommen lasse. Liebe Grüße Benny :-) «
Was soll das denn? Virtuell schlussmachen, aber Freunde bleiben?!
Außerdem: Wer ist Benny?!
Freitag, 8. Dezember 2017
Ich weiß nicht, warum alle so scharf auf Bitcoins sind: Mein Spamordner ist voll davon!
Samstag, 9. Dezember 2017
Ahahahahahahahahahahaha!
Sonntag, 10. Dezember 2017
Gibt es etwas Schöneres als Backen im Advent?! (pt. 2)
Montag, 11. Dezember 2017
Neues von der ASEAG. Der gestrige Fahrplanwechsel orientiert sich am sogenannten »Zielkonzept 2018«, das auf der Untersuchung »Busnetz 2015+« aus dem Jahr 2013 basiert.
Soweit alles klar.
Als Zusatznutzen fühlt sich Busfahren in Aachen für viele Passagiere nun an wie Urlaub in einer völlig fremden Stadt. Und für viele Mannis ebenfalls: Die Linie 16 ist jetzt die 31, die 46 heißt nun 41, aus der 57 wurde die 54, was vorher 77 war, ist zukünftig nur noch 7, und die 41 nennt sich fortan 16.
Und bei einem guten Dutzend der Linien wurde die Streckenführung geändert – eine prima Gelegenheit für die Oecher, viele unbekannte Ecken ihrer wunderschönen Kaiserstadt einmal selbst zu erfahren!
Um das Beförderungserlebnis noch atemraubender und intensiver zu gestalten, setzt man statt großer Gelenkbusse nun die kleinen, einteiligen ein, gerne auch zu Schulschlusszeiten …
Außerdem gibt es nun neu diverse »Premiumachsen im CityTakt« alle 7,5 Minuten. Konkret bedeutet das, dass alle halbe Stunde vier Busse gleichzeitig kommen. Der erste ist rappelvoll, im letzten sitzt der Pilot alleine.
Aber die ASEAG hat auch gelernt! Siehe das Kleingedruckte:
Das bestätigt mich in meinem vormals an dieser Stelle bekanntgegebenem Vorhaben, eben nicht zu scannen.
Und in der Sinnlosigkeit dieses ganzen Unterfangens!
Dienstag, 12. Dezember 2017
Der Aachener Weihnachtsmarkt gilt als der schööönste ganz Deutschlands! Heißt es.
Ich werde den Reiz von Weihnachtsmärkten allerdings wohl nicht mehr verstehen:
Fünf bis sechs Wochen lang ergießen sich täglich Dutzende Busladungen voller hyperaktiver Senioren oder Schulklassen in die knappen Ritzen der Budengassen, um im Regen fettige Fritten zu futtern und solange Glühwein zu süppeln, bis sie Gefilztes und Getöpfertes schön finden. Ein paar Printen werden anstandshalber auch gekauft. Und da man schon mal hier ist, lässt man sich auch noch durch den Dom quetschen. Besinnlichkeit kommt da keine auf. Und das jedes Jahr aufs Neue!
Bei den Schülern kann man ja noch verstehen, dass die sicher so ziemlich alles besser finden als ablativus absolutus, anorganische Chemie, binomische Formeln, glaziale Serie, Goethes Faust, if-clauses, industrielle Revolution, osmotischen Druck, unregelmäßige Verben im Französischen, Zitronensäurezyklus oder einfach mal was tun.
Aber bei den Senioren möchte man doch vermuten, dass sie in sieben bis acht Lebensjahrzehnten genug Lebensweisheit angehäuft haben, um sich diese alljährliche Tortur zu ersparen!
Mittwoch, 13. Dezember 2017
Doch was schert mich mein saublödes Geschwätz von gestern!
Nach Computer-Unterricht und Computer-Gedöns und Computer-Blablabla dachte ich mir, gehst du doch mal auf einen trockenen Roten ins Egmont. Auf dem Weg dorthin stolperte ich beim Glühweinstand in die Weihnachtsfeier der Bleiberger Fabrik – immer wieder schön, was das Leben so für einen bereithält.
Donnerstag, 14. Dezember 2017
Bokeh-love-Arni!
Freitag, 15. Dezember 2017
Donald Trump will zum Mond.
Nun ja, Reisende soll man nicht aufhalten …
Er sollte aber bei Vollmond fliegen, dann hat er mehr Platz zum Landen!
Sonntag, 17. Dezember 2017
Gibt es etwas Schöneres als Backen im Advent?! (pt. 3)
Alle Jahre wieder tanzen die Geestylers in Würselen:
Feierabend. Werbejingle auf Pro7: »Kurze Pause, gleich geht's genussvoll weiter – mit dem Blockbuster des Tages.«
Genussvoll …
Es folgte: »American Sniper«, mit dem der im Alter bedenklich nachlassende Clint Eastwood den Irakkrieg verherrlicht.
Montag, 18. Dezember 2017
Nochmal ein bisschen Politick:
Martin Schulz will die »Vereinigten Staaten von Europa« bis 2025. Ey Maddin, schau mal, ich habe den dazugehörigen Pass schon 1999 designt, in der allerallerersten Ausgabe des diario:
Mittwoch, 20. Dezember 2017
Facebook-Anzeigenabteilung, Du nervst!!!
Ich schalte erst wieder eine Annonce, wenn ich mindestens ebenso viele Nutzer-Likes bekomme wie Reklamevorschläge!
Freitag, 22. Dezember 2017
Es folgt: Der kleine Lord – Little Lord Fauntleroy.
Samstag, 23. Dezember 2017
20 Uhr, Ladenschluss. Für drei Tage herrscht nun Ruhe in der Stadt. Kein Shopping mehr!
Heiligabend sollte viel öfter an einem Sonntag sein. Nicht dass es das nicht schon mal gewesen wäre: 1989, 2000 und zuletzt 2006 war das auch schon so. Nur dass da die Menschheit noch nicht ganz so bekloppt war wie heute und diskutierte, ob man an Heiligabendmorgen die Läden aufsperren sollte.
Sonntag, 24. Dezember 2017
Gibt es etwas Schöneres als Backen im Advent?! (pt. 4)
Mehr Lametta war nie!
Montag, 25. Dezember 2017
Obwohl heute vor 375 Jahrenjul. Sir Isaac Newton geboren wurde, feiern wir heute nicht »Newtonmas«. Und ich weiß auch warum: Bevor dieser unverschämte Kerl die Schwerkraft erfunden hatte, konnten die Menschen fliegen!
Make a sign.
Vorher hat die ja auch keiner gefunden …
© Shooting by Kadlin:
Dienstag, 26. Dezember 2017
Mittwoch, 27. Dezember 2017
Noch 362 Tage bis Weihnachten und schon haben alle Leute ihre Weihnachtsdeko draußen, echt jetzt mal!
Freitag, 29. Dezember 2017
Na, zu Weihnachten eine neue Kamera bekommen?! Und jetzt fragt Ihr Euch:
Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantworte ich im individuellen Photo-Einzelunterricht.
Ab Januar 2018 sind wieder Termine frei. Meldet Euch einfach!
Samstag, 30. Dezember 2017
Abermals möchte ich mich ganz herzlich bei allen für die schönen Momente bedanken, die wir gemeinsam bei unseren Photoshootings im Jahr 2017 erleben durften. Und natürlich bei den Beteiligten der Hochzeitsfeiern, Abibälle und sonstigen Events – und ebenfalls bei denen, die nicht mit Bild im Internet erscheinen möchten. 2018 wird hoffentlich genauso – auch wenn es an einem Montag anfängt …
Sonntag, 31. Dezember 2017
So, dann lasst uns doch noch schnell innerhalb von wenigen Minuten ungeordnet zig Millionen Euro in die Luft blasen und damit 4.000 Tonnen Feinstaub herabregnen lassen und Mensch und Tier zu Tode erschrecken, wie es dämlicher Brauch ist!
»Böse Geister verjagen«? – Ja, wahrscheinlich!
Zum Glück muss ich keine Knallkörper kaufen. Weil ich schon selbst einen Knall habe.
R.I.P. 2017!
Für 2018 kann man die Kalender von 1900, 1906, 1917, 1923, 1934, 1945, 1951, 1962, 1973, 1979, 1990, 2001 und 2007 wiederverwenden!