– November 2018 –
Donnerstag, 1. November 2018
Gestern war die langersehnte Uraufführung von »Lennet Kann – Das Musical Teil II«. Bei der Generalprobe durfte ich draufhalten, siehe Selfie von vorgestern. Das Publikum konnte kaum mehr erwarten, wie es nach dem Cliffhanger von »Lennet Kann – Das Musical« von vor drei Jahren wohl weitergehen würde: Überlebt er? Kriegen sie sich? Wer ist von Aachen der schönste Mann? Würde Leonard van Kann mal wieder die Welt retten?
Ohne zu viel spoilern zu wollen: Es ist erneut ein Singspiel mit Oecher Orrejenahle, Leddchere un Verzäll sowie Ballett geworden und spielt in Aachen in den Jahren 1901 und 1911.
Freitag, 2. November 2018
Die Gravieranstalt in der Ottostraße ist im Moment Aachens größtes Aquarium. Denn für die Benefiz-Ausstellung und -Auktion »F(r)ISCH VON DER WAND« waren 50 Künstler geheißen, Werke zum Thema Fisch anzufertigen.
Dieses Bild mach ich jetzt jedesmal da!
So eins auch:
Sonntag, 4. November 2018
Anlässlich des Capoeira-Festivals der Aachener Kampftanzgruppe Capoeira Sião konnte ich so einiges lernen:
Abends, nach der Stimmauszählung in der VB Gerolstein:
Fortan möchte ich Bürgermeistermacher genannt werden!
Verbandsgemeindebürgermeistermacher!
Dienstag, 6. November 2018
Knapp 20 Grad Anfang November, genau das richtige Wetter für den Aufbau des Weihnachtsmarkts.
Der Sommer 2018 will aber mal so gar nicht weichen. Über das Wetter zurzeit im November wäre man manches Mal im Sommer froh gewesen!
Besonders für die Eisesser wird es schwer: Wie oft haben die dieses Jahr schon das letzte Eis der Saison gegessen!
Und wie oft müssen sie noch …?
Mittwoch, 7. November 2018
An den Tankstellen der Gegend macht sich Ungemach breit: Es heißt, wegen des niedrigen Wasserpegels kommen nicht genügend Tankschiffe den Rhein hoch, um den Benzindurst des motorisierten Rheinländers zu stillen. Manch eine Spritsorte ist zeitweise ausverkauft – das kennt der Westdeutsche so nicht. Und die Preise der vorhandenen Treibstoffe hat's ziemlich nach oben getrieben.
Selbst wenn der Regen doch noch mal kommen sollte und den Rhein wieder volllaufen lässt, könnte das mit gelegentlichen Engpässen noch bis Weihnachten weitergehen. Welch‘ schöne Gelegenheit, einen Moment innezuhalten und in Demut zu genießen, wie gut wir ansonsten mit allen möglichen Ressourcen versorgt sind, warm, satt, sauber, sicher, unterhalten, mobil. Und mit ein bisschen Glück auch mit funktionierendem Handynetz.
Kleiner Exkurs: Was ist das eigentlich immer für ein Quatsch mit diesem »Blasenfrei zapfen« an den Tanksäulen?!
Ist es eine Aufforderung? Man möge es doch bitte unterlassen, beim Tankvorgang Blasen zu erzeugen? Als ob man einen Einfluss darauf hätte!
Oder ist es ein Überbleibsel aus Zeiten, als man den Griff der Tankpistole während des Befüllens immer festhalten musste? Heute kann er einrasten – und vom langen Halten beim Volltanken selbst eines komplett überdimensionierten SUVs bekommt niemand mehr Blasen an den Händen …
Oder ist es ein Qualitätsmerkmal? Seht alle her, unsere Zapfanlage kann's blasenfrei! Aber kontrolliert das auch mal ein Kunde? Also während man Benzol inhaliert auf dieses runde Fensterchen achten? Ist jemals einer zur Kasse gegangen und hat gerufen: »Hey, ich bin die Vier, aber da waren Blasen drinne – lass mal fünf Euro weniger bezahlen!«?
Wahrscheinlich ist es ohnehin bloß eine mit naturtrüber Flüssigkeit gefüllte Glaskugel mit Propeller …
Volles Haus bei der Ausstellungseröffnung von »Chambre Privée« im Suermondt-Ludwig-Museum: Ein nicht genannt werden wollender Sammler hat einige seiner flämischen Meisterwerke aus seinem Wohnzimmer für eine sehr private Ausstellung zur Verfügung gestellt.
Farbe, Leinwand, Duktus – herrlich! Hach, ich sollte auch noch mal was malen!
Anschauen sollte man sich die Ausstellung auf Teppichboden bis zum 3. Februar 2019 – wie auch die Werke anderer alter Meister im ganzen Museum: Denn nächstes Jahr wird es für mindestens ein Jahr wegen umfangreicher Renovierungsarbeiten geschlossen.
Donnerstag, 8. November 2018
In diesen Tagen hagelt es Ausstellungseröffnungen in Aachener Museen: Im Stadtmuseum Centre Charlemagne ist man bis zum 10.03.2019 »Pratschjeck op Fastelovvend« und kann sich über die Geschichte des Aachener Karnevals informieren.
Super Gelegenheit für ein erstes Selfie mit Tom I., dem designierten Prinzen der Session 2019!
Leider, leider hat man sich verzählt in der Nomenklatur … Denn 1910 gab es schon einmal einen Tom den Ersten, nämlich Tom Gabriel!
Da aber nun schon alle Orden gedruckt sind, belässt man es dabei. Die Rheinische Lösung eben. Interessanter Fakt auf der Homepage des AKV: Während es nun zwei Oecher Prinzen mit einem Namen gibt, gab es auch schon mal einen Prinzen mit zwei Namen: Kurt I. und Kurt II. war beides Kurt Simons, einmal 1952 und einmal 1953.
Doch genug der allerdurchlauchigsten Majestäten. Heute vor 100 Jahren hieß es: »Die Dynastie Wittelsbach ist abgesetzt! Bayern ist fortan ein Freistaat!« Aha, deshalb führen die sich die Bajuwaren auch heute noch so mirsanmirmäßig auf. (Die armen Wittelsbacher!) Doch bevor sich die CSU allzu sehr freut: Ausgerufen hat die Republik Kurt Eisner – ein Sozi!
Freitag, 9. November 2018
Nach der Ausstellungseröffnung im Centre ging es gestern Abend mit dem Taxi geschwind zur eigenen Veranstaltung, denn an der Maria-Montessori-Gesamtschule fanden die diesjährigen Kulturwochen ihren Abschluss. Die Ergebnisse von zwei Wochen Workshops in den Disziplinen Tanz, Musik, Theater, Malerei, Design und Photographie wurden präsentiert.
Als ich am ersten Tag des Photoworkshops die Teilnehmerliste nach Sorten scannte, erschrak ich: 14 Jungen, ein Mädchen. OMG – das kann ja heiter werden …! Tatsächlich wurde es wirklich heiter: Die Jungs und das Mädel waren toll! Motiviert, diszipliniert (im Rahmen der Möglichkeiten Vierzehnjähriger …), interessiert, produktiv, voller Ideen – und gut umsetzen konnten sie sie obendrein.
Ganz im Gegensatz zu manch vorangegangenem Workshop; ich mache das nun schon zum sechsten Mal. Der Normalfall ist nämlich, dass die Schüler mit verschränkten Armen dasitzen und sich sagen: Soll der da vorne doch mal machen! Es gab auch schon Gruppen, bei denen ich bereits am ersten Tag zwei Schüler vor die Tür stellen musste, weil ansonsten kein normales Gespräch möglich war. Und hey, wir machen einen netten Photoworkshop! Nix Mathechemielatein, nix Pauken, nix Notendruck – kreativ sein, durch Aachen laufen und den ganzen Tag Bilder machen. Da kann man wohl auch als hormonell Beeinträchtigter mal fünf Minuten pfleglich sein.
Was diesmal auch ganz anders war: Die meisten hatten eine richtige Kamera dabei! Nicht wie sonst das elendige Handygeknipse. Wir konnten richtig photographieren und sowohl thematisch als auch technisch in die Tiefe gehen. In anderen sind die Wort Blende, Schärfentiefe und Weißabgleich nie gefallen … Da konnte ich froh sein, wenn eine Gruppe mit mehr als sechs Aufnahmen aus drei Stunden Photoexkursion wiederkamen, bei denen die Hälfte auch noch unscharf oder verwackelt war …
Mein Vertrauen in die Teilnehmer wurde nicht enttäuscht: Ich hatte ihnen meine Fisheye- und Makro-Objektive mitgegeben. Da liefen also regelmäßig ein paar Hundert Euro durch die Stadt. Und kamen auch wieder heile zurück!
Das Thema, das es zu beackern galt, nannte sich »Welten«. Schön breit, da ging motivlich fast alles. Ohne Probleme hatten sich vier Gruppen gebildet, die das Thema aufteilten in »Arbeitswelten«, »Architekturwelten«, »Verlorene Welten« und »Miniaturwelten«.
Meine Schüler genossen es, auf Motivsuche durch die Gegend stromern zu dürfen. (Der Modedesign-Workshop zum Beispiel bot nicht so viel Anlass zu Exkursion …) Der nette Workshopleiter hatte ihnen überdies ans Herz gelegt, eigenverantwortlich dann Pause zu machen, wann sie es für nötig hielten – und wenn da zuuufällig ein McD. in der Nähe wäre, tja, dann sollte man diese Tatsache doch wohl auch nutzen …
Wie gesagt, ich konnte meinen Jungs und meinem Mädel vertrauen: Die brachten Tonnen von Material zurück – und sehr geiles Zeug noch dazu! Manche Bilder hätte ich auch nicht besser gemacht …
Zum Beispiel haben sie einen Lost Place entdeckt, von dem ich wusste, dass es ihn irgendwo geben muss, aber bisher nicht rausbekommen habe, wo er ist. (Und nun verwundert bin, dass er so nah ist …) Es handelt sich um eine verlassene Gärtnerei, deren Gewächshäuser dodekaederförmig sind. Es hat ein bisschen was von einem Lager auf dem Mars. Natürlich hatte ich ihnen eingeschärft, dass sie so ein Gelände nicht betreten dürfen. (Außer der Eigentümer erlaubt es.) Und hey, sie haben sich dran gehalten! Also meistens …
Der dickste Brocken kommt immer donnerstags, wenn aus all den Bildern nämlich ausgewählt und eine einzige Präsentation gemacht werden soll, die dann in einen Film umgewandelt wird, der dann während der Vernissage an die Wand gebeamert wird. In den letzten Jahren hab ich zuhause immer noch was dran geschraubt *hüstel*, weil die schulische Softwareausstattung eine Menge zu wünschen lässt. (Wie ich dieser Tage erfuhr, werden die PCs an Aachener Schulen nur alle sechs Jahre erneuert. Das kann ich bestätigen: Seit 5 Jahren bin ich hier aktiv – und in der Zeit waren es immer dieselben Möhrchen, mit denen man arbeiten muss. Man kann sich evtl. vorstellen, dass die individuelle Behandlung durch die Schülerschaft der Qualität des Arbeitsmaterial nicht gerade zuarbeitet … Man kann froh sein, wenn die meisten Tasten der Tastatur an der richtigen Stelle sitzen!)
Am letzten Tag musste ich tatsächlich mal energisch werden. Ich hatte erklärt, wie der Donnerstagabend abläuft, dass Anwesenheitspflicht von 18 Uhr bis Ende (circa 21 Uhr) herrscht, dass erst die bildenden Künste (unter anderem wir) und dann die darstellenden Künste auf der Bühne dran sein werden. Dass der Abschlussabend eine einmalige Veranstaltung ist, mithin etwas Besonderes, genau wie die kompletten Kulturwochen; etwas, das sie nie mehr im Schulleben haben werden. Dass es sowas an anderen Schulen in dem Maße oft gar nicht gibt. Dass es nicht billig ist. Und dass es schön und interessant ist, am Ende zu sehen, was die Mitschüler in den knapp zwei Wochen erschaffen haben, … und so fort – ich denke, meine Intention wird klar.
Was fragte der eine Schüler als allererstes, nachdem ich das also ähnlich lang und breit dargelegt hatte? »Können wir nach den Photos dann gehen?« – Hui, da wurde es aber laut im Klassenzimmer!
Hier enden die Aufzeichnungen. Ich werde nach zwei Wochen täglichem Zur-Schule-Gehen am Montag wahrscheinlich doch so etwas wie Phantomschmerzen haben, wenn ich mich noch mal rumdrehe …
Sonntag, 11. November 2018
Und wieder 100 Jahre zurück: War is over!
(Der Erste Weltkrieg. Aber das wusste man damals noch nicht …)
Auch sonst ist der 11.11. ja traditionsreich. Doch statt frühkarnevalistisches Remmidemmi auf dem Holzgraben suchten wir den Martinsmarkt im Kloster Knechtsteden auf, einer ehemaligen Prämonstratenserabtei aus dem frühen 12. Jahrhundert, westlich von Dormagen, unweit der Ortschaft Delhoven, die sich seit 1896 im Besitz des Spiritanerordens befindet. Also die Abtei, nicht die Ortschaft. Relativsätze, echt jetzt mal! Delhoven gehört bekanntermaßen der Deutschland GmbH, Filiale Nordrhein-Westfalen, Dependance Düsseldorf, Zweigniederlassung Rhein-Kreis Neuss …
(Dies alles sei hier nur notiert für diejenigen, die den Klick zu Wikipedia scheuen.)
Im Restaurant »Klosterhof« – allem Anschein nach das Haus des Torwächters – wurden Ochsenfetzen kredenzt. Welch‘ vortreffliche Gelegenheit, Abschnitte vom Fleisch kastrierter männlicher Rinder, die einem dezenten Steak nicht mehr zur Ehre gereichen, schmackhafter Verwendung zuzuführen! Allein, der Name wirkt etwas abstoßend – so wie Saumagen, Eitrige, Schweinebäckchen, Saures Lüngerl und Würchwitzer Milbenkäse ja auch gar garstig klingen, aber vortrefflich munden.
Ich muss dringend nochmal das Geheime Kochbuch um essentielle Rezepte ergänzen!
Es schloss sich an ein Besuch der Wunderweltsammlung im Kreuzgang der Klosterbasilika St. Andreas neben dem Norbert-Gymnasium. Hundertjährige ausgestopfte Geschöpfe. Es heißt, einige von ihnen haben seinerzeit Heiden gefressen.
Man kennt das ja gar nicht mehr: Es hatte geregnet!
Montag, 12. November 2018
Noah hat wieder zugeschlagen: Zusammen mit Pablo hat er ein Piece an die nördliche Mauer des Bahnviadukts an der Bleiberger Straße gegenüber der Bleiberger Fabrik gemullert:
Man möchte sich von dem bescheidenen Resultat meines Panorama-Stichings nicht täuschen lassen: Das Teil ist 53 Meter lang! (Draufklicken regelt!)
Als ich die Photos machte, sprach mich eine junge Frau an: Streetart sei ja gut und schön, aber letztlich doch Vandalismus. Ich durfte sie vom Irrtum befreien: Das Werk wurde in offiziellem Auftrag und mit amtlicher Genehmigung angefertigt. 300 Quadratmeter sprüht und rollert man nicht mal eben im Vorbeigehen im Schutze der Nacht!
Dienstag, 13. November 2018
Von Petting bis Fucking sind es nur 36 Minuten!
Freitag, 16. November 2018
Und schon wieder eine hochkarätige Ausstellungseröffnung in einem Museum der Stadt Aachen, die ich dokumentieren durfte: »Kräuter, Mörser, Pillendreher« im Couven-Museum, das passenderweise früher selbst einmal eine Apotheke war.
Das wertvollste Utensil einer Apotheke war in alter Zeit der Mörser; er war teurer als der komplette Rest der Apotheke zusammen. (Komisch, meinen Mörser habe ich damals für grade mal 40 Euro erstanden …)
Ein Mörser? Oder doch der Heilige Gral …?!
Trommelwirbel! Das Jugendwort des Jahres 2018 lautet: Ehrenmann/Ehrenfrau
(Gleich mal schön gegendert …)
Gehöre ich jetzt wieder zur Jugend, weil ich das Wort diesmal kenne?!
I bims lit as fuck, so vong Sprachlichkeit her, Alter!
Aus der alljährlichen Reihe »Worte, die nie ein Jugendlicher zuvor gesagt hat« hier die Mitbewerber aus dem Online-Voting: verbuggt, glucosehaltig, Auf dein Nacken!, sheeeesh, Ich küss dein Auge, Snackosaurus, lindnern, breiern, zuckerbergen, einwrapen, Axelfasching, Screenitus, Exting, chinning.
Samstag, 17. November 2018
Proklamation von Prinzessin Carina I. im Rondell Gerolstein:
Natürlich ließ ich mir auch hier Möglichkeit zu einem Selfie mit Ihrer tollen Tollität nicht entgehen:
Ich hatte mich sogar aufwendig verkleidet! Na, hat mich einer erkannt?
Mit dem restlichen karnevalistischen Volk wurde natürlich auch fleißig selbstportraitiert:
Nach der zünftigen Inthronisation der jecken Regentin fuhr selbige mitsamt ihrem Gefolge zur Aftershowparty nach Birresborn. Wiewohl ich diesen Ort in früherer Zeit sehr mochte, scheute ich diesmal jedoch den ungeklärten Heimweg in zivilisierte Gefilde.
Ein Taxi nachts in der Vulkaneifel? Hallo?! Da findet man doch eher eins am Silvesterabend am Times Square in New York City oder in der Äußeren Mandschurei. (Viel Spaß beim Gebären: Dazu muss man demnächst nämlich durch hügelig-kurviges Terrain nach Bitburg (38 km), Wittlich (43 km), Mayen (50 km) oder Mechernich (53 km)!)
Und zu Fuß im Dunkeln die Bahngeleise entlang? – Ich bin zu alt für diesen Scheiß.
Also torkelte ich allein den Flecken hoch – nur die Sterne wiesen mir den Weg –, bis ich in der Hauptstraße 84 in 54568 Gerolstein heimeliges Obdach fand. Ja, den Pub gibt’s immer noch! Den guten, alten Pub Namak. (Namak heißt übrigens Salz oder viel hübscher नमक – warum auch immer.)
Früher war er ja verschrien als Ort der Sünde, an dem Drogen verkauft würden. Ja glaubt man’s denn: Der härteste Stoff, den Hadi mir heute kredenzte, war Whiskey-Cola, nachdem die Zapfanlage schon geputzt war. Der Hahn muss laufen, morgens, mittags, abends – aber nachts um vier wird er gereinigt!
Sonntag, 18. November 2018
Happy 90th Birthday, Micky Maus!
Schon in der Grundschule war ich großer Fan von Micky Maus. Von dem Micky in den Comics wohlgemerkt; nicht von dem in den Zeichentrickfilmen mit der Froschstimme. Jeden Freitag trug ich mein spärliches Taschengeld ins Lädchen von Frau Henn und bekam das neue Heft, fein säuberlich mit einem Gummi zusammengerollt. Zuhause gab es mitunter herzergreifende Szenen, wenn ich lieber mit Micky Abenteuer erlebte, statt Sachen für die Schule zu lesen oder dem Vortrag eines anderen Werks der phantastischen Literatur beizuwohnen.
Durch die eifrige Lektüre habe viel gelernt:
(Bei den treuesten meiner Leser bitte ich aufrichtig um Verzeihung! Und ersuche gleichzeitig für Verständnis, dass ich diesen Text heute in zehn Jahren bei seinem Hundersten schon wieder bringen werde …)
Hurra, die Engelchen backen schon Weihnachtsplätzchen! ♥
Ich sollte in dieser Angelegenheit vielleicht auch nochmal tätig werden. Doch 3,99 Euro für eine einzige Vanilleschote?! Falls ich dieses Jahr überhaupt nochmal Weihnachtsplätzchen backen sollte: Berge von Vanillekipferln mit echter Bourbon-Vanille werden es wohl eher nicht sein!
Dienstag, 20. November 2018
Was neuerdings nervt wie die Sau, ist diese lautstarke Meldung auf dem Handy, dass hier jetzt »Telekom-FON«-WLAN verfügbar sei, wenn man bloß arglos durch die Stadt flaniert. Alle 100 Meter!
(Früher hieß es doch einmal: Home is where you Wifi connects automatically. Vorbei!)
Die Deutsche Telekom AG unterbreitet ihren Kunden das unmoralische Angebot, ihre ungenutzte Bandbreite zum WLAN-Hotspot für ihr WLAN TO GO zu machen. Wie praktisch, möchte man meinen. Doch für Nicht-Telekom-Kunden kostet der Zugang natürlich nur 4,95 Euro pro Tag oder 19,95 Euro pro Woche oder 29,95 pro Monat.
Am Arsch die Räuber!
Mit dieser verf***ten Dr***sfirma möchte ich bitteschön nie, nie, niemals wieder etwas zu tun haben! Kein Cent der Telekom! Ich kann gar nicht aufzählen, wieviel Lebenszeit ich in deren Warteschleife sinnlos verschwendet habe. Oder mich durch irgendwelche absurden Menüs geklickt habe. Weil dieser versch***ne F***verein irgendwie einfach alles anders machen muss, als man es sinnvollerweise tut; und falls er es mal auf allgemein übliche Weise macht, benennt er es todsicher völlig anders!
(Wegen der Telekom habe ich sogar mal einen Web-Kunden verloren. Weil ich auch nach Stunden nicht vermochte, die plötzlich geänderten Zugriffswege anzupassen. Er war verständlicherweise unzufrieden mit mir. Was hat mein Nachfolger gemacht? Den Anbieter gewechselt … Das nächste Mal zerhacke ich den gordischen Knoten ebenfalls mit einem Schwerthieb!)
Mittwoch, 21. November 2018
Designer!
Genauer: Produkt-Designer!
Ganz genau: Automobil-Designer!
Und da dann die Vögel, die die Beschriftungen an den Schaltelementen vornehmen!
Als Carsharing-Nutzer habe ich oft die zweifelhafte Freude, Eure créa-tiven Ergüsse am eigenen Leib zu erfahren, da ich von Mal zu Mal mit mannigfaltigen Gefährten unterschiedlicher Provenienz unterwegs bin. Nostalgisch-melancholisch denke ich an die goldenen Zeiten zurück, als es bloß eine Handvoll Knöpfe gab, deren Funktion sich zudem augenblicklich erschloss. Die darüber hinaus in jedem Fahrzeug weitgehend identisch waren.
Heutzutage scheint ein jedes Automobil Dutzende, wenn nicht gar Hunderte (kein Mensch hat es je gezählt!) verschiedener Knöpfe, Bedienelemente, Buttons, Tasten, Regler, Schaltflächen, Hebel, Schaltknöpfe, Taster, Touchpads, Schalter, Auslöser und Abzüge zu brauchen, deren Symbole mehr von ihrer jeweilige Funktion verheimlichen als offenbaren.
ECO, TCS OFF, A, P, SET+, SET-, LIM, CAN und Dutzende kryptische Symbole – was soll der Quatsch?
Die Krönung war heute die rückseitige Wischwasch-Anlage, die mein Vornutzer anscheinend auch nicht hat ausstellen können.
Es kostete mich etliche Kilometer Hantiererei, bis ich den wohlversteckten Pinnökel am rechten, durch das Lenkrad verdeckten Hebel ausfindig machen konnte, wo noch nie ein Mensch zuvor gewesen ist!
Die größte und auch überflüssigte Anzeige im Cockpit ist übrigens der Drehzahlmesser. Ich habe da noch niiie draufgeguckt – wenn man übertourig fahren sollte, hört man das doch!
Schalten Sie auch demnächst wieder ein, wenn Sie Doktor Bob sagen hören: »Überbordender Wildwuchs in der unterschiedlichen Benutzerführung bei Navigation/Rundfunk-Kombigeräten!«
Sonst bin ich ja oft der Vergangenheit zugetan. Doch heute lasst uns in die Zukunft blicken:
Heute in vier Jahren beginnt die WM in Katar!
Donnerstag, 22. November 2018
Rest in Peace, G8!
Viertklässler, die sich in den kommenden Wochen an weiterführenden Schulen in NRW anmelden (lassen), wissen nun, wie viel Zeit sie – im Regelfall zumindest – bis zum Abitur an ihrem Wunschgymnasium verbringen werden. Die Umstellung von G8 auf G9 startet im Schuljahr 2019/20; der erste reguläre G9-Jahrgang macht daher dann im Jahre 2027 Abitur.
Während es damals mit der Umstellung von G9 auf G8 einen doppelten Abiturjahrgang gab, werden im Gegensatz dazu zum Ende des Schuljahres 2025/26 keine Abiturienten das Gymnasium verlassen.
Für mich persönlich bedeutet das: Im Sommer 2026 hab ich an zwei Wochenenden frei!
(Wobei ich ein paar befreundete Gesamtschulen, die G9 die ganze Zeit aufrechterhalten haben, mit meinen photographischen Diensten beglücken kann!)
Freitag, 23. November 2018
POEBEL, das in Aachen weltberühmte Künstlerforum mit Heft und Ausstellung residiert zurzeit bei Küchen Kochs. Also ein MöbelPOEBEL!
Cooler Flaschenöffner! Ich könnte schwören, dass ich dieses Modell in den Siebziger Jahren auch besaß.
Samstag, 24. November 2018
Um in der Mediathek des von mir üppig finanzierten ZDFs diejenigen Filme, deren Altersfreigabe über 16 Jahre liegt, vor 22 Uhr ansehen zu können, muss man neuerdings sein Alter verifizieren. (Als ob nicht jeder durchschnittlich begabte Vierzehnjährige tagsüber »einfach schön ficken« zu googeln im Stande wäre!)
Also dann:
OK, alles klar!
Aaaaaah!!!
Sch**ß mal auf Datenschutz!
Geht ja auch alles gaaanz schnell … Und man muss bloß bei jedem Mal, wenn man was von diesem indizierten Schund – das ZDF ist ja bekannt für Sex und Horror … – ansehen möchte, eine weitere zu merkende PIN eintippen. (Die werte Leserschaft mag nun selbst erraten, ob meine PIN 0000 oder 1234 oder 5555 oder doch anders lautet.)
Um die Miniserie »Parfum«, locker basierend auf dem Roman »Das Parfum. Die Geschichte eines Mörders« von Patrik Süskind sehen zu können, hat sich der Aufwand jedoch gelohnt.
Sonntag, 25. November 2018
Komm mit zur Beverau,
da ist der Himmel blau
Tatsächlich war es dort im Tierpark heute eher erbsensuppig trüb. Karnevalslieder, echt jetzt mal!
Es gab höchste Zeit, den Nachwuchs bei den Roten Pandas im neuen Gehege zu besuchen. Die sind schon fast ein halbes Jahr alt und gar nicht mal mehr so klein.
Patenschaftskosten pro Jahr 620 Euro – aber die sind doch so süüüß!
Papa/Mama chillt oben im Gehölz. Was man halt so macht am Sonntagnachmittag.
Im Beverbach gründelten die Enten. Zwei Entenherren schickten sich an, eine Entendame zu stalken. Was aber nicht weiter verwunderlich ist, da es ja Stockenten sind …
Der Nebel auf dem Tierparksee ließ die Enten noch furchterregender ausschauen, als sie es sonst schon tun. »The Return of the Zombie-Ducks«, demnächst im Kino.
Beim Blick zur Adlervoliere in der Ferne kam mir der stolze Aar arg zerluppt vor. Doch von Nahem wurde klar: Da oben sitzt ein Geier, von unten sieht man seine … genauer gesagt huckt da ein Bartgeier, der im Rahmen eines Arterhaltungsprogramms gezüchtet und dereinst in europäische Berglandschaften entlassen werden wird. Wenn er in seinem engen Verhau bis dann denn auch fliegen gelernt hat …
Lust auf ein Tänzchen?
Wenn Du Hufgetrappel hörst, denk nicht an Zebras … oder doch!
O RLY?
Glücklich, wer direkt am Tierpark wohnt und durch ein gammliges Gartentor jederzeit aufs Areal gelangen kann.
Hallo Mara!
Den Schnullerbaum, das Denkmal der verweichlichten Jugend, gibt es auch noch. Wird der eigentlich aktuell noch bestückt? Die dürren Zweiglein wirken etwas überladen. Und wie kommen die Latexlubber da wieder runter? Der müsste doch inzwischen viel voller sein! Bis so ein Beruhigungssauger verrottet, dauert es doch bis ins Rentenalter der Ur-ur-ur-…-enkelkinder.
Spatzen! Können fliegen, wohin sie wollen, und haben die ganze Welt für sich. Was machen sie? Kauern da auf dem Zaun beim Ziegenpferch und lauern auf Körner. Diese Geier!
De schönste Vouel, döm vür hant, dat es de Mösch.
(Den schönsten Dialekt habt Ihr jedoch leider nicht, liebe Oecher …)
Dienstag, 27. November 2018
Mein allertreuester Stammleser unter allen treuen Stammlesern ever fragte mich gerade, ob ich wisse, was wir heute vor 30 Jahren gemacht haben. Und schickte gleich mal belastendes Material mit …: Ein paar Screenshots von Testaufnahmen zu dem Meilenstein der Videofilmkunst »Leben des vergnügten Schulmeisterlein Maria Wutz in Auenthal« vom 27.11.1988 (später förderpreisprämiert bei den Landesfilmtagen Rheinlad-Pfalz – das konnte damals aber noch niemand ahnen!):
(Es gibt nur ein Rudi Völler!)
Ein Skandal, dass man eine so lange zurückliegende Vergangenheit hat! (Von der Frisur und Barttracht gar nicht erst zu sprechen …)
»Wie war dein Leben und Sterben so sanft und meerstille, du vergnügtes Schulmeisterlein Wutz! Der stille laue Himmel eines Nachsommers ging nicht mit Gewölk, sondern mit Duft um dein Leben herum: deine Epochen waren die Schwankungen und dein Sterben war das Umlegen einer Lilie, deren Blätter auf stehende Blumen flattern – und schon außer dem Grabe schliefest du sanft!«
Das klingt so, als wüsste ich den Text seit 30 Jahren auswendig. Das tue ich nicht. Und das tat ich damals auch nicht … Bei meinen Aufgaben als Regisseur, Kameramann und Schauspieler in einer Doppelrolle (teilweise gleichzeitig) kam schnödes Textlernen einfach nicht in Frage!
2013, bei Jean Pauls 250stem Gebby hatte ich an dieser Stelle ja schon einmal darüber berichtet. Und immer noch hege ich den Wunsch, datt Dingen mal bei Youtube reinzustellen! Hast Du das gehört, Julien Bam? Zieh Dich warm an! Fünf Millionen Follower krieg ich damit auch!
Donnerstag, 29. November 2018
Jo iss denn heut scho Weihnachten?!
Ja, man merkt es am alljährlichen Spendenaufruf von Jimmy Wales auf Wikipedia.
Täglich freies Wissen, werbefrei, keine Erhebung persönlicher Daten, einer der wenigen Anbieter ohne Einfluss der Großkonzerne – da kann man schon mal was an die Wikimedia Fördergesellschaft spenden! (Spenden, Leute, spenden! Gebt denen mal 'ne Spennnde! Eiiine Spennnde bittttte!!!)
Hey, ich überweise einfach die 4,7 Millionen auf einmal und die Kampagne ist rum!
(OK, es war nur ein gutes Hunderttausendstel der Summe, aber immerhin!)
Freitag, 30. November 2018
Die Abdeckung mit Geburtskliniken ist in der Eifel ja bereits grottenschlecht. Die Abdeckung mit lesbaren Lokalzeitungen, deren Redakteure so eine grobe Ahnung von Topographie haben, jedoch ist noch viel schlechter …
Screenshot von der Homepage des Trierischen Volksfreunds heute morgen:
Trotzdem viel Spaß heute Abend auf der Eröffnungsfeier des Hotel Löwenstein!
Sicherheitshalber würde ich allerdings mal in Gerolstein danach suchen …
»Man gönnt sich ja sonst nichts!«
Man, gönnt sich ständig alles