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Juli 2023

Präambel: Macht Euch einen Topf Tee, holt Euch zwei Schoppen Wein oder drei Seidel Bier – es kann mal wieder was länger werden …

 

 

 

Samstag, 1. Juli 2023

Noch eine traurige Pointe zu meinen Rant von gestern gefällig? Die Brandmaurer von CDU und CSU haben nun eine »Agenda für Deutschland« beschlossen – oder kurz: eine AfD …

 

(Ich glaube, die brauchen gar keine blauhaarigen YouTuber mehr.)

 

 

 

Abends. Auf der Homepage vom Stadtglühen wurden die Namen der »Musiker« nicht verraten, die eben auf der Bühne im Elisengarten nebenan tätig werden durften: Hoffentlich wird man die armen Teufel recht rasch von ihren Schmerzen erlösen!

 

Ich habe später dann doch noch genauere Infos ergoogeln können: Es handelte sich anscheinend um »ein Tribal-Wave-Duo aus Barcelona. Ihre Musik setzt sich aus Synth-Bassline-Arpeggios, Live-Percussions, Geräuschen, Congas sowie Industrial und Tribalismus zusammen.«

 

Aha. Wäre schön gewesen, wenn sie zwischendurch auch ein bisschen Musik gemacht hätten.

 

 

 

Sonntag, 2. Juli 2023

Auch dem Trompeter beim heutigen Jazzkonzert wünsche ich ein kurzes, schmerzvolles Ende.

 

(Sollte man Musikveranstaltungen mit grenzwertigen Vorträgen nicht besser in geschlossenen Anstalten schallgedämmten Locations stattfinden lassen? Es gibt Menschen, die hören können – und Musik mögen!)

 

Memo an mich: Noise-cancelling-Kopfhörer kaufen!

 

 

Ein Glück, dass der Zirkus nun weiter zieht, durch die Stadtteile – sollen die auch was davon haben! (Zum Abschluss in sechs Wochen kommen sie wohl wieder her.)

 

»Kunst ist schön!« – »Macht aber viel Arbeit!« Bestimmt. Sie ist ja auch viel wert! Dann darf sie auch was kosten. Aber mal eben 350.000 Euro für den Spaß? In den Sommerferien, wenn halb Aachen im Urlaub ist …

 

 

 

Montag, 3. Juli 2023

Haltet den Dieb, rief der Dieb:

 

Haltet den Dieb, rief der Dieb:

 

Danke für diese Warnung!

 

 

 

Dienstag, 4. Juli 2023

Schon lange war ich nicht mehr bei der Brücke in der Turmstraße. Es geht voran:

 

Brücke in der Turmstraße

 

Brücke in der Turmstraße

 

 

Brücken sind in Aachen so ein Ding: Es gibt zwar nicht viele davon, aber wenn eine ausfällt, ist Holland in Not. Beziehungsweise nein; dahin, nach Westen, kommt man ja noch einigermaßen. Aktuell wird wöchentlich gen Osten geguckt:

 

Die Autobahnbrücke über den Haarbach in Haaren bröselt gar sehr; nächstes Jahr soll sie daher ohnehin plattgemacht werden. Doch wenn eine der häufigen Prüfungen bereits jetzt eine Gefahrenlage ergibt, dann ist die Zufahrt in den Oecher Talkessel über die BAB 544 von jetzt auf gleich dahin.

 

Und es ist ja jetzt nicht so, dass Rot-Weiß Aachen sonst keine Baustellen zu bieten hätte …

 

 

 

Mittwoch, 5. Juli 2023

Was denn, diese Kirschbonbons sind vegan?! Ich dachte, da wär Eisbär drin!

 

Was denn, diese Kirschbonbons sind vegan?! Ich dachte, da wär Eisbär drin!

 

Betrug! Abzocke! Frau Willicks, kommen Sie schnell! Müssen die da nicht »Serviervorschlag« dranschreiben?

 

 

 

Donnerstag, 6. Juli 2023

Schrieb ich nicht letztens noch von der hässlichsten Farbe der Welt? Nun, eine Karosse ähnlicher Couleur cruist hier des Öfteren entlang. Normalerweise kann man sie und ihresgleichen nicht stehend ablichten, sondern nur mit Wischeffekt aufnehmen.

 

Auto in der hässlichsten Farbe der Welt

 

 

 

Apropos Farbe: Während Corona lief dieser pinke Opa, der sich wohl für Kunst hält, als »Corönchen« durch die Gegend. Aktuell terrorisiert er die Innenstadt tiefnachts mit der Marseillaise.

 

Corönchen mit der Marsellaise

 

 

 

Freitag, 7. Juli 2023

Zwei CSU-Abgeordnete haben in einem Bundestagsausschuss mit der AfD gestimmt.

(Niiiemand hat die Absicht, eine Brandmauer zu errichten …)

Der eine spricht von einem Versehen, der andere will sich nicht äußern.

 

Dieser andere war Andreas Scheuer.

 

Und bei einem, der grinsend 243 Millionen Euro Steuergeld wider besseres Wissen verpulvert hat, halte ich es auch für besser, wenn er jetzt, künftig und auf immerdar seine Schnauze hält!

 

(Kann man den eigentlich in Regress nehmen, wegen Fahrlässigkeit oder Vorsatz? Mit etwas Pech wären es sogar über eine halbe Milliarde Euro Schadenersatz für das gescheiterte CSU-Prestigeprojekt Ausländermaut Autobahnmaut geworden.)

 

 

 

In Nordrhein-Westfalen sind schon seit absurden zwei Wochen Sommerferien. (Tja, wo wir sind, ist vorne …) Wenn der Sommer kommt, sind die Ferien vorbei.

 

Aber egal: Ich fahre ja nicht in Urlaub. Und ganz gut, wenn die anderen alle weg sind. Mit Gegenverkehr käme man nämlich nicht durch den REWE! Sie hatten den ohnehin schon viel zu eng umgebaut, und nun knallen sie auch noch Aktionsaufsteller und Paletten in alle Ecken und Winkel.

 

REWE-Regale

 

Oder war ich bei denen im Lager?

 

 

 

Ich hatte mich auch schon gewundert, wann mein Sohn/meine Tochter sich endlich mal meldet!

 

Whatsapp-Scam

 

Sicher, mein Kind. Sag, wohin soll ich überweisen?

 

Nein, im Ernst: Wenn mein Nachwuchs so mit Rechtschreibung, Grammatik und Typographie umginge, würde ich ihn heute noch an der Autobahn aussetzen!

 

 

 

Besuch zur Abendstunde:

 

Taube linst

 

Leider hatte ich schon gegessen …

 

Nein, Scherz – Tauben würde ich niemals essen; genau wie Hunde.

 

Die schmecken nicht!

 

 

 

Nach dem Willen von Bundesgesundheitskarl Lauterbach soll künftig in allen Fahrzeugen ein Rauchverbot gelten, wenn Minderjährige und Schwangere mit im Auto sitzen.

 

Boah, nichts darf man mehr! Nicht mal mehr seine eigene Familie langsam vergiften.

 

(Moment: Ich besitze weder Kinder noch Schwangere – noch ein Auto. Und rauchen tue ich höchstens alle paar Jahre mal ein Pfeifchen, und das dann im Ohrensessel allein daheim. Also: egaaal!)

 

Aber dass die jetzt erst draufkommen, dass Teerstoffe, Chrom, Benzol, Arsen, Blei, Polonium, Kohlenmonoxid, Blausäure, Stickoxide, Dioxin, Grünspan und Entendreck im Nebenstromrauch in den grad mal zweieinhalb Kubikmetern zwischen Fußmatte und Himmel vielleicht nicht gaaanz so gut sein könnten für junges oder ungeborenes Leben …

 

 

Warum wundert mich dies hier nicht? Der FDP-Politiker Lars Lindemann äußerte sich kritisch zu den Verbotsplänen und hält »Ansätze zur Unterstützung und Förderung der Rauchentwöhnung für einen besseren Weg«.

 

Natürlich! Der Markt regelt das.

 

(Als Lindemann wäre ich zurzeit mal ganz, ganz leise! Egal ob Lars, Erwin oder Till.)

 

 

Der stellvertretende Unions-Fraktionsvorzende Lange plädiert ebenfalls für verstärkte Aufklärung. Er appellierte »an die Vernunft von Autofahrern und ihre Rücksichtnahme gegenüber Mitfahrenden«. Ist klar; Vernunft und so – damit kann ja nichts mehr falsch laufen …

 

(Mitfahrende?! Hey, warum gendert dieser CDU-Typ?! Will der, dass wir alle AfD wählen müssen?!)

 

 

Weitere Kritiker wandten ein, solch ein Verbot lasse sich nicht kontrollieren. Im Gesundheitsministerium ist man aber optimistisch:

»Wir haben auch ein Handyverbot im Auto, und auch das funktioniert.«

 

Sorry Tischkante, ich muss jetzt in Dich reinbeißen. Feste, sehr feste! – Könnte wehtun.

 

 

Ich würde an dieser Stelle gerne Beweisbilder (viele, sehr viele, also echt seeehr viele Beweisbilder) von Autofahrern mit Handy an der Backe oder vor der Nase zeigen, weil das Insta-Posting oder das YouTube-Video grade wichtiger ist als das Geschehen auf der Straße. (Gegnerischer Verkehr, Fußgänger, spielende Kinder – laaangweilig!) Doch dadurch machte ich mich strafbar. (Persönlichkeitsrecht sticht Recht auf Leib und Leben.)

 

Aber es gibt ja inzwischen nicht-justiziable, artifizielle Mittel und Wege aus dem Hause Adobe …

 

PIC KI Handy am Steuer

 

 

 

Samstag, 8. Juli 2023

Gargoyles! an Sankt Foillan:

 

Gargoyle an Sankt Foillan

 

 

 

Da ich grünen Salat, Thunfisch, Tomaten und Gouda im Haus hatte, erinnerte ich mich eines Gerichts, das die Wirtin Sandra Anfang/Mitte der Neunziger im Bistro Fox in Gerolstein auf der Karte hatte. Wie ging das noch?

 

Google war nicht hilfreich: Weder das Rezept für den Bistro-Fox-Salat kannte es – noch das Bistro Fox überhaupt. Skandal!

 

Bistro-Fox-Salat Bistro Fox Gerolstein

 

Na warte!

 

(An dieser Stelle ein herzliches Willkommen all denen, die gerade per Google neu hier reingerutscht sind! Ich mache Search Engine Optimization schon länger als es diesen Dreck überhaupt gibt.)

 

 

Eine Photographie dieser gastronomischen Einrichtung liegt mir leider nicht vor. Es war das goldene Zeitalter vor Smartphone und Digitalphotographie, in dem dir deine Saufkumpane sonstwas erzählt hätten, wenn du da mit Spiegelreflex-Equipment zum Gelage aufgekreuzt wärst!

 

Aus der Erinnerung habe ich das Rezept reverse engineert. So sah dieser Salat ungefähr aus:

 

Bistro-Fox-Salat Bistro Fox Gerolstein

 

Essenziell, denn vom Körper selbst nicht herstellbar, ist die Cocktail-Soße. Ich glaube, ein halber Liter davon war das Geheimnis … (Cocktail-Soße – einfachste Soße ever: Mayo, Ketchup und Sherry verrühren. Oder eben das Zeug von Onkel Heintz aus dem Supermarkt kaufen.)

 

Hier der Vollständigkeit halber auch noch das ausführliche Rezept für den Bistro-Fox-Salat.

 

 

 

In den späten Achtzigern wurde das Bistro Fox im Alltag auch noch anders genannt. Warum? Na, weil viele Ü18-Schüler des nahen St.-Matthias-Gymis bei Fehlstunden in der selbst verfassten und eigenhändig unterschriebenen Entschuldigung angaben, dass sie beim Doktor waren.

 

Bei Doktor Fox eben.

 

 

Wobei ich ja Doktor Dolo bevorzugte …

 

(Ja, was denn: Das war der seelischen Gesundheit weitaus zuträglicher als Mathe!)

 

 

Hach, beim Schreiben der letzten Zeilen wurde ich ganz schwermütig! Was gab es nicht alles für Gastronomie damals in der Heimat:

 

 

• Zum Beispiel »Bei Fred« – also offiziell der Schankraum des Hotels »Zur Linde«. Das war glaub ich, meine erste Kneipe. Die sehr gute gut-bürgerliche Küche, die Dorle nebenan verantwortete, wurde ergänzt durch den Thekenbereich des namensgebenden Fred, in dem ich manche Sonntagmorgende in den Siebzigern verbrachte, wenn Vater nämlich zum Frühschoppen dort einrückte.

 

(Frühschoppen – ein schöner Brauch. Gibt’s den eigentlich noch? Heute heißt es wohl eher Daytime drinking.)

 

Außer Limonade gab es dort einen Erdnussautomaten (durfte ich) und Spielautomaten (durfte ich nicht). Außerdem kann ich mich noch grob an die in Fraktur geschnitzte Inschrift auf einer Holztafel hinterm Tresen erinnern:

Schumm dappe,

dubbel anschrieve,

[…],

dann kannste Wirt blieve.

Das ist wahrscheinlich nicht ganz korrekt, aber watt willste maaache? Man hatte damals ja kaum Handys mit Kamera zur Beweissicherung in der Hosentasche dabei …

(Man dachte vor allem nicht, dass sich jemals etwas ändern würde und es später Sachen und Einrichtungen einfach nicht mehr geben würde.)

 

Noch ein paar historische Daten: Bei der Gründung um 1900 hieß das Etablissement zunächst »Gasthaus zur Linde«, später dann »Hotel Zur Linde«. Zwischendurch befand sich dort auch ein Kino: Die »Linden-Lichtspiele«, die aber 1971, also genau vor meiner Zeit, geschlossen wurden. 1996 eröffnete in den Räumen die heute noch existente »Lindenapotheke«. Die Linde ist geblieben, aber der Ausschank ist nicht vergleichbar …

 

 

• Den »Kaiserhof« in der Bahnhofstraße, jetzt Hauptstraße, gibt es schon seit 100 Jahren. (Aber höchst wahrscheinlich nicht mehr in 100 Jahren, denn das Christenhaus verfällt zusehends. Zehn Jahre halte ich für optimistisch.) Anfang/Mitte der 90er konnte man da sehr gut griechisch essen und Karneval feiern. (Mist, schon wieder kein Handy dabeigehabt!)

 

 

• Fast vergessen ist die Geschichte der »Futterkrippe« im Kasselburger Weg: Erst befand sich der Imbiss in der Oberen Marktstraße und hieß »Max & Moritz«. Wegen des Besitzers nannte man die Frittenbude auch »bei Jüsters«; später stand sie auf freiem Feld an der Ecke, wo Sarresdorfer Straße und Lindenstraße sich Guten Tag sagen; also genau da an dem Doping-Kreisel, wo jetzt die Volksbank steht.

 

Was ein Ereignis, wenn wir von da mal Fritten und Currywurst holten! Frittierte Kartoffelstäbchen und Bratwurststückchen unter Ketchup mit exotischen Gewürzen in der Pappschale, ummantelt von grauem Papier und im grünen Peugeot 104 nach Hause gebracht – das erzeugt ein mit heuteigen Mitteln gar nicht mehr herstellbares Geschmackserlebnis!

 

 

Man kennt dieses Prinzip in abgeschwächter Form von den sogenannten Schwimmbadpommes, die man sich barfuß auf den heißen Steinplatten am Büdchen holte, über dessen Tresen man seine sonnencremigen Groschen kaum rüberreichen konnte, weil man einfach klein war. Lauwarmes, gechlortes Badewasser harmoniert halt wunderbar mit Pommes frites!

 

(An einer sonstigen, geheimen Würzung kann es nicht gelegen haben, dass die Fritten im Schwimmbad so lecker waren. Sonst hätten Ankerkraut, Just Spices und Ostmann das schon längst als Gewürzmischung in Döschen abgefüllt!)

 

 

Zurück in die Sarresdorfer Straße:

 

• Das »Café Dolomit« gibt es auch nicht mehr. (Seit 2015 war es nun ein Subway‘s, eine Dönerbude, ein Kebabhaus und ich weiß nicht noch was alles.) Jahrzehntelang gab es da auf zwei Etagen in 60er-Jahre-Plüsch-Mobiliar verdammt guten Kaffee, großartige Teilchen und super Torten.

 

Und – Geheimtipp – Eis to go! (Insider sparten sich so die lange Warteschlange an der Eisdiele nebenan. Und leckerer war’s auch noch.)

 

Dolo

 

Seine Qualitäten als Zuflucht bei jeder zweiten Mathe-Stunde in der Oberstufe erwähnte ich weiter oben bereits …

 

Im Ernst: Differentialrechnung, Exponentialfunktionen, Ableitungen, Integralrechnung, Polynomdivision und Kurvendiskussion habe ich allesamt in den letzten über 30 Jahren original nie, nie, NIEMALS auch nur jemals gebraucht! Aber damals schlaflose Nächte deswegen gehabt – und gedacht, die Welt wäre zu Ende. Und auch noch Jahre später in schlaflosen Nächten, als ich schon Diplom hatte. Liebe Mathematikdidaktiker, denkt mal drüber nach. (Und cave canem!)

 

Heutige Schüler, lasst es euch gesagt sein:

Grundrechenarten, Dreisatz, Prozentrechnung und eventuell Geometrie reichen völlig! Okay, ein bisschen Verständnis für Statistik und Stochastik wäre auch nett, dann kann man mitdenken, wenn der Onkel im Internet oder die Tante im Fernseh wieder dummes Zeug erzählt. Also entspannt euch, wenn euch Mathe nicht liegt. (Vielleicht könnt ihr das ja mit Sport ausgleichen …)

 

Und falls ihr später was Technisches studieren wollt: egal. Da müsst ihr euch nämlich ohnehin noch einiges mehr draufschaffen! Ich hörte von Maschinenbau-, Elektrotechnik- und Physik-Studenten, dass man selbst mit seinem superduper Einser-Abi-LK-Mathewissen nur die ersten zwei Wochen des ersten Semesters überlebt …

 

 

• Das fast ebenso plüschige »Café Westerhausen« in der Raderstraße wurde irgendwann zum Café mit dem sympathischen Namen … Jetzt ist das »Café Thomas« bloß noch ein schnödes Ärztehaus.

 

Wobei, was unke ich: Ärzte in der Eifel sind Mangelware – bitte, bitte, bleibt!

 

Nehmt die schönsten Gebäude in der ganzen Innenstadt in Besitz! (Stehen ja genug von leer …) Fliest die Böden mit Bianco-Marmor aus Carrara, vertäfelt die Decken mit Kirschholzkassetten mit Intarsien aus Mahagoni, Teak und Elsbeere, hängt silbergewirkte Gobelins, Tapisserien und Verdüren vor die Raufaser und schraubt goldene Zapfhühner, Ventile und Siphons ins Klo! Aber bleibt und macht uns alle heile!

 

(Fun-fact: Eine Kellnerin, die einem damals im »Café Thomas« heißen Kakao servierte, ist heute Kuratorin im Schokoladenmuseum in Köln.)

 

Andrea Zeichnung VHS 1990

 

 

• An der Ecke Hauptstraße/BurgstraßeKirchenweg gab es das »Jedermanns Eck«. Von jedermann wurde es auch »Kuscheleck« genannt. Warum auch immer …

 

Ich war in dieser bügeleisenförmigen Kneipe, die inzwischen zum Wohnhaus umgebaut ist, nur ein einziges Mal, Mitte der Neunziger: Alle anderen Kneipen hatten zu – und uns war spätnachts noch nach einem Bier. (Kioske, Büdchen und Spätis gab es in den Neunzigern in der Eifel nicht. (Gibt es die heute?!)) Und da brannte halt noch Licht, also rein da.

 

Wir hatten uns gewundert, warum die Jungens da so seltsam vereinzelt vor der Theke rumstanden. Keiner sprach, es herrschte gedrückte Stimmung. Komisch …

 

Erst später erfuhr ich: Das war ein Puff – und wir wussten’s nicht!

 

Die wartenden Herren hatten enormen Druck auf der Pipeline – und wir wollten bloß ein Bier …

 

 

• Den »Pub Namak« (†) habe ich an dieser Stelle ja schon öfters erwähnt. Ende der Achtziger war er bei der ruralen Bevölkerung im sympathischen Mittelgebirge zwischen Kölner Bucht und Mosel verschrien als Sündenpfuhl und Tor zur Hölle: Man munkelte, dass sich die Leute da Marihuana spritzten und Kokain rauchten!

 

(Nun ja: Die härteste Droge, die ich damals zu mir nahm, waren mal zweieinhalb Liter Coca-Cola an einem einzigen Abend …)

 

Ikonisch waren die nihilistischen Videos »Nothing compares 2 U« von Sinéad O’Connor und natürlich »Nothing ever happens« von Del Amitri auf dem Röhrenfernseher in der Ecke im oberen Geschoss, der M-TV in Dauerschleife abspielte.

 

(Dope und Koks, okay. Aber M-TV – dieses Zeug war damals in der Eifel echt schwer zu kriegen!)

 

»Nothing else matters« kam erst später; so um 1992.

 

(Für diejenigen, die sich mit klassischer Musik nicht so auskennen: Das Intro ist ein offenes E-Moll-Arpeggio, gespielt von James Hetfield auf einer akustischen Gitarre im 6/8-Takt; später kommen eine weitere Akustikgitarre, Streicher und ein Tambourin hinzu. Erschienen ist es auf der gleichnamigen Langspielplatte des Klangkörper namens »Metallica«, geschrieben in schwarzer Schrift auf schwarzem Grund.)

 

 

• Für das sagenumwobene »Waldcafé Heiligenstein« am Heiligenstein, das »Haus Menne« , den »Ratskeller« und die »Gaststätte auf der Löwenburg« von Horsche Pitter kam ich wohl zu spät. Da wäre man sicher gerne mal mit seinem Schwarm hin, auf einen eiskalten Moloko oder zum Tanztee.

 

 

• Das »Dreestreppchen« an der namensgebenden Sprudeltreppe (mit Bundeskegelbahn!) von Pauls Ewald hingegen kannte ich aus eigener Anschauung noch live. Es existierte bis 2000; 2004 erfolgte der Abriss.

 

Für die Jüngeren: Das war links neben dem McDonald’s – vom Spielplatz aus guckte man 18 Jahre lang über die Ausfahrt vom Drive-in direkt auf diese Brache. Heute steht da bloß ein weiterer seelenloser Klotz, bei dem man sich fragt, welcher stillose Banause eigentlich die Baugenehmigungen für eine historische Altstadt erteilen darf!

 

(Wobei: Der Klotz fügt sich absolut harmonisch an das nebenstehende McD an.)

 

 

• Dann gab es noch die Kneipen »Sportklause« am Rasbach, »Zum letzten Groschen« auf der Sarresdorfer und »Unter den Dolomiten« in Sichtweite, in denen ich aber nur selten und wenn unter elterlicher Aufsicht war.

 

 

• Ein Gewinn für die abendliche Gastronomie war die Eröffnung der »Ente«, einer Ende der 90er Jahre zur Kneipe/zum Restaurant umgebauten Autowerkstatt bei der Tanke am östlichen Ortseingang von Gerolstein.

 

Sie hatte ein bisschen die Anmutung eines amerikanischen Diners oder Hard-Rock-Cafés – nur ohne musikalische Devotionalien an der Wand. Dafür stand da ein namensgebender Citroën 2CV und ähnliches drin rum. Geräumiger Gastraum, tolle Speisekarte, prima Musik – jedenfalls anfangs. Irgendwann wechselten Betreiber und Konzept, und die Gäste blieben aus. Seit 2016 ist Ende mit der Ente.

 

(Jugendliche Gastronomie in der tiefen Eifel ist ohnehin hartes Brot: Am Wochenende kriegst du den Laden abends mit Glück zwar voll, aber unter der Woche müssen Miete und Personal auch bezahlt werden.)

 

Seit einer Weile wird die Liegenschaft wohl wieder bespielt, als Burger- und Steakhouse. Wann ich das dann aber mal ausprobieren werde, ist angesichts der »Schwarzbrennerei«, des »Poseidon«, den Pizzerien und natürlich Mutters Küche fraglich.

 

(Sowieso Burger: Für eine Frikadelle zusammen mit Kompost und Sauce im maulsperrenden Brötchen kehre ich nirgends extra ein!)

 

 

• Wenn alles andere bereits geschlossen hatte oder man einfach abzappeln wollte, schleppte man sich am Wochenende spätabends noch in die einzige Diskothek im Orte, ins »Golden Gate« über dem Schuhmarkt in der Raiffeisenstraße. So mondän stand das zwar auf dem Schild, die Jugend nannte den Laden aber schlicht »Ghetto«, was es ja auch war.

 

Da mischten sich dann die Milieus. Also, da waren dann sogar Hauptschüler anwesend! Aber weit nach Mitternacht war das auch egal. Man sollte nur nicht den Fehler begangen haben, zu nüchtern gewesen zu sein …

 

Die Musik war zwar tanzbar, aber mich Freestyler irritierte es jedes Mal, wenn da plötzlich in einer Art Formation im Karree getanzt und man selbst an den Rand gedrängt wurde. Die ständig Ortsansässigen befanden sich wohl im okkulten Wissen um eine residente Insider-Choreographie. (Hätte ich mal gut Hauptschulabschluss gemacht!)

 

Meine Tanzkünste hingegen waren aus der studentischen Großstadt (Aachen …) importiert – und obsolet: In der Eifel stand ein richtiger Mann mit seinen Kaltgetränken, deren zu entrichtende Bezahlung beim Verlassen des Etablissements während des Aufenthalts voll modern mit einer abknippsbaren Stempelkarte festgehalten wurde, gefälligst an der Theke und guckte sich das Spielchen an.

 

(Aber ich hatte längere Haare, trug bunte Hosen und trank Hefeweizen – als Mann ging ich da wahrscheinlich ohnehin nicht durch …)

 

Doch ein paar Lieder triggerten mich regelmäßig; da musste ich einfach auf die Tanzfläche! (Auch wenn es das Wort »triggern« damals noch nicht gab.) Bei »Like the way I do« von Melissa Etheridge zum Beispiel. Sowie bei »You get what you give« von den New Radicals. Und bei »Solsbury Hill« von Peter Gabriel natürlich – das spielten sie aber nie …

 

Wie ich las, soll das ehemalige Ghetto demnächst umgebaut werden, angeblich zu einem Wohnhaus. Hey, macht doch besser ein Ärztehaus draus!

 

 

• Wenn man damals alternativ abhotten wollte, musste man in die »Backstuw« nach Daun fahren; ich glaube montags und donnerstags steppte da der Bär. (Heute ist da ein Kino.)

 

 

• Oder man fuhr in die »Musical Box« nach Kaisersesch.

 

Diese Diskothek – auch Music-Box oder schlicht M-Box genannt – im Gebäude eines ehemaligen Supermarkts war ihrerzeit der zweitgrößte Disco-Betrieb in Rheinland-Pfalz. Ich erinnere mich außer an ihr abgerissenes Ambiente vor allem an den inflationären Gebrauch von Schwarzlicht, das jedes Staubkörnchen auf dem Jackett und jede Kopfschuppe geheimnisvoll leuchten ließ.

 

(Benannt wurde sie nach einem Klassiker von Genesis, nach »The Musical Box« vom 1971er- Album »Nursery Crime«. Das weiß ich aber auch erst seit heute, dank dem Internet, 30 Jahre danach!)

 

 

• Und dann gab es ja noch die »Kirmesmusiken« auf den Dörfern ringsum, nur halbironisch »Bauerndisko« genannt. Das waren meist Kirmeszelte, in denen einer der in der Eifel weltbekannten DJs (gab es diese Bezeichnung damals schon?!) Platten auflegen durfte. Sicherheitshalber wurde man dort erst nach zwölf vorstellig. Nicht wegen allfälliger Werwölfe, auch nicht wegen des Discofox‘ (Links vor/Rechts vor/Tap links/Links zurück/Rechts zurück/Tap links – passt zu jedem Lied!) – sondern um nicht über Sechzehnjährige beim Pubertieren zu stolpern.

 

(Die wundervolle Cinderella hatte sich ja auch schon längst wieder zurückverwandelt.)

 

Gibt es diese Kirmes-/Dorfdiscos eigentlich noch?

 

 

• Was es noch gibt und – wenn ich es recht überlege – die einzige Kneipe ist, in die man noch gehen kann, ist die urige »West-Tor-Schmiede« von Doro.

 

die »West-Tor-Schmiede« Doro Gerolstein

 

die »West-Tor-Schmiede« Doro Gerolstein

 

die »West-Tor-Schmiede« Doro Gerolstein

 

die »West-Tor-Schmiede« Doro Gerolstein

 

die »West-Tor-Schmiede« Doro Gerolstein

 

(Bildmaterial aus dem Jahre 2015.)

 

 

 

Das war jetzt nur eine grobe Auswahl der Lokale. Speziell zu den Restaurationen mit eher fester Nahrung, deren Betreiber entweder jährlich fluktuieren oder die die Jahrzehnte unbeeindruckt überdauern, komme ich eventüll demnächst einmal.

 

 

Aber schon mal ein Vorgriff: Gibt es den »Gasthof zur Schauerbach« noch? Dort war ich mindestens 35 Jahre nicht mehr – aber es gab die besten Grillhähnchen und Schnitzel mit Fritten; und auch Forellen frisch aus dem Teich nebenan.

 

 

Ein interessantes Projekt wäre ja, all die gewesenen Restaurants, Kneipen und Geschäfte der einst blühenden Einkaufsmeile mal auf einer Karte zu verewigen …

 

Den Sticker der Aktion immerhin gibt es noch; er bleicht in der Hauptstraße seit 40 Jahren tapfer vor sich hin:

 

Die Einkaufsmeile Gerolstein

 

 

 

Sonntag, 9. Juli 2023

Habe ich an dieser Stelle eigentlich schon Steven Wilson genügend gelobpreist? Nein, noch nicht?! – Aber jetzt!

 

Das musikalische Schaffen von ihm allein, in Kooperation mit anderen oder als »Porcupine Tree« kann als »Interstilistik mit progressiven Tendenzen« verstanden werden. Sagt jedenfalls wenig aussagend Wikipedia über ihn. Aber mit Stilrichtungen und Stilgrenzen halte ich mich ja nicht auf.

Auf seinen Alben »The Raven That Refused to Sing«, »Hand. Cannot. Erase.«, »To the Bone« und »The Future Bites« sind sehr viele musikalische Perlen drauf; da kann sich jeder ein eigenes Klangbild von ihm machen. (Bei einigen seiner Lieder bekomme ich Gänsehaut – je-des-mal wieder!)

 

Steven Wilson ist ein klassischer Selbstmacher: Er spielt diverse Instrumente selbst, kann produzieren und beherrscht Tontechnik. Um ernstgenommen zu werden, hat er am Anfang seiner Karriere für sein Soloprojekt Porcupine Tree eine Biographie erfunden, mit gefälschter Diskografie, legendären, verlorengegangenen Tapes und krimineller Vergangenheit der Band.

 

 

Das erinnert mich an den Musikunterricht Anfang der Achtziger. Unser Lehrer musste während des Unterrichts für länger dringend irgendwo hin – wohin genau wissen wir bis heute nicht. Zur Überbrückung stellte er eine Aufgabe, die wir alleine oder als Gruppenarbeit ausführen sollten: »Schreibt eine Kurzbiographie eurer Lieblingsmusiker!«

 

Ich notierte wahrscheinlich was voll Deepes über die Songs von Billy Joel im Oktavheft; keine Ahnung, es liegen keine Unterlagen davon mehr vor. Die Schulkameraden nahmen sich die anderen angesagten Künstler der Zeit zur Brust.

 

Ein paar Mitschülerinnen jedoch hatten mehr Eier:

Sie erfanden mal keck eine ganze Band, komplett mit bewegtem Werdegang und Titeln ihrer Stücke! Und trugen dieses Referat auch noch kackendreist überzeugend vor, als der Lehrkörper vom Scheißhaus Meeting zurück war. Er war mords beeindruckt von der Detailfülle – und dass er von dieser Kombo noch nie was gehört hatte …

 

Wobei, die Latte lag tief: Das musste nichts bedeuten.

 

David Bowie immerhin kannte er, und auch seine Show. Er tat dies aber ab mit dem beiläufigen Kommentar: »Armselig, wenn Musik sowas nötig hat.« (Wohl noch nie eine Oper gesehen, der Gutste!)

 

Außerdem dachte er, er täte uns gottweißwas Gutes, wenn er uns mal was von den Beatles vorspielte – Mitte der 1980er Jahre …

 

 

 

Montag, 10. Juli 2023

Seit einigen Wochen unterhält mich mein Computer mit einer launigen Choreographie aus azurblauen »CRITICAL PROCESS DIED«-, »Automatische Reparatur wird vorbereitet«-, »Reparaturen werden ausgeführt«- und »Reparatur fehlgeschlagen«-Meldungen.

 

»CRITICAL PROCESS DIED«-, »Automatische Reparatur wird vorbereitet«-, »Reparaturen werden ausgeführt«- und »Reparatur fehlgeschlagen«-Meldungen

 

Mal lief die Sau, mal erst nach mehrfacher Aufforderung. Outlook wollte schon länger nicht mehr auf Anhieb starten, und auch im Zusammenspiel von Excel und Word knirschte es.

 

Komplettiert wurden die Bug-Kaskaden mit gelegentlichem Bildschirmflackern und sehr breiiitgezogener Ansicht, als hätte der PC einfach mal so vergessen, dass er schon seit Jahren eine Grafikkarte intus hat. Er wählte bei jedem zweiten Start diese alberne Auflösung von 1024 zu 768 »(empfohlen)« – also ein 1:1,33er-Verhältnis für einen 1:1,6er Monitor, aua!

(Vielleicht sollte ich nochmal 800×600 einstellen – der alten Zeiten zuliebe.)

 

Für das anstehende Windows 11 war meine Kiste auch noch nicht bereit; vielleicht hätte das was gebracht.

 

(Microsoft hatte vor Jahren zwar kundgetan, Windows in der Version 9 namentlich überspringen zu wollen und es mit Windows 10 dann gut sein zu lassen. Von da an nur noch Updates, hieß es. Am Arsch die Räuber! Nun sind wir bereits bei Numero 11 angelangt – und WIN12 linst auch schon um die Ecke.)

 

Aktuell gibt es diesen neuen Bug: Mitten in der Arbeit flackert’s, der Bildschirm wird komplett schwarz, und es erscheint wieder die PIN-Eingabe des Startbildschirms – so, als wäre nix gewesen. Das heißt, alle Programme werden geschlossen, und es sind – falls nicht beizeiten gespeichert – dann auch alle Daten futsch. Nicht schön, sowas.

 

 

Mannigfaltige Rettungsversuche und zeitaufwendige Workarounds meinerseits waren nicht von dauerhaftem Erfolg gekrönt, daher:

 

Computer DATEC in der Süsterfeldstraße 85, 52072 Aachen

 

Der nette DATEC-Herr hat sich über eine Stunde (!) Zeit genommen, mir ein neues System nach Mäulchens Maß zusammenzustellen – und mir auch alles haarklein zu erklären.

 

Ich hatte vorher schon mal auf deren Homepage geguckt, was es so gibt und was mich (preislich) erwartet. Bei allen bereits fertig-zusammengebauten Systemen fehlte aber irgendwo ein Ideechen für meine Anforderungen. (Innerlich hatte ich mich darauf eingestellt, eine Kiste von der Stange gleich mitnehmen zu können.)

 

Ich bin technisch durchaus bewandert, aber viele Bezeichnungen und Abkürzungen sagen mir nichts mehr. Kein Wunder, die Nomenklatur ändert sich ja auch alle paar Jahre fundamental. Auch visuell war der Text der Angebote nicht leicht zu entschlüsseln:

 

Computer DATEC in der Süsterfeldstraße 85, 52072 Aachen

 

Daher: Gelobt sei die exzellente Beratung im Einzelhandel!

 

(An dieser Stelle einmal ungehemmte #werbung (ohne Vergütung): Wer einen neuen Computer braucht, geht zu DATEC in der Süsterfeldstraße 85, 52072 Aachen – schnell!)

 

 

Bei Prozessor und Mainboard bedurfte es auf jeden Fall der Erläuterung: Ich gestand, dass ich davon ü-ber-haupt keine Ahnung habe (als ich zuletzt eine CPU gekauft habe, gab's da noch keine Kerne drin, glaub ich …) und dass ich mich gerne auf das verlassen würde, was auch immer er mir denn da anempfehlen würde.

 

Dennoch ließ er es sich nicht nehmen, mich ausführlichst über Performance-Cores und Efficient-Cores zu unterrichten. (Von ersteren nenne ich demnächst Stücker 6, von zweiteren Stücker 4 mein eigen.) Wie gesagt, sehr nett von ihm – aber auch weiterhin werden CPU und Platine für mich eine Black-box bleiben, die selbst am besten weiß, was sie zu tun hat.

 

Da ich so Systeme ja gerne mal ein Jahrzehnt plus X lang ausfahre, habe ich mich für die neueste Prozessor-Generation entschieden. Für die Fachleute unter uns hier ein paar technische Details:

 

Nun kann ich mich also vorfreuen!

 

 

Und nachgucken, bei der wievielten TROLL-Version ich nun eigentlich angekommen bin. Ob all der Desktop-PCs und Laptops in den letzten 30 Jahren kommt man da ja schon mal durcheinander. Wahrscheinlich werde ich zweistellig.

 

 

Gesagt, getan. Bei der Namensvergabe war ich ähnlich inkonsistent wie Microsoft bei seinen Windows-Versionen:

 

   TROLL_1 1997 Windows 95  
  TROLL_2 1999 Windows 98  
  TROLL3 2005 Windows XP (Notebook)  
  TROLL4 2007 Windows Vista  
  TROLL-5 > 2010 Windows 7  
  TROLL6 2013 Windows 8  
  TROLL7 ? Windows 8 (Notebook)  
  TROLL8 2014 Windows 8  
  TROLL8 2015 Windows 8.1/ 2023 Windows 10 (Notebook)  
  TROLL-8 2020 Windows 10 (CPU wie TROLL6)  

 

Daher nun tabula rasa: Das neue Teil wird TROLL-23 heißen!

 

 

 

Dienstag, 11. Juli 2023

Da willst du frühmorgens vor sieben noch flott die überhitzte Butze durchlüften, und dann muss da der Kloakenpumper beim Elisengartenrestaurant die Klärgrube leerrüsseln!

 

Kloakenpumper

 

 

 

Apropos Kloake:

 

Gute Güte Goethe!

 

»… einen der bekanntesten deutschen Humorist*innen.«

 

Gute Güte Goethe! Das ist auf so vielen Ebenen falsch.

 

 

 

Mittwoch, 12. Juli 2023

Oha, DATEC ruft an: Der Fahrer könnte gleich da sein, wenn ich es denn auch sei!

 

Computer DATEC in der Süsterfeldstraße 85, 52072 Aachen

 

Hui: Keine 48 Stunden nach Bestellung ist die Kiste schon zusammengebaut und ausgeliefert! Ursprünglich war von vier bis fünf Arbeitstagen die Rede.

 

(Hatte ich an dieser Stelle die DATEC AG Aachen schon ausreichend empfohlen? Nein? Also dann: Ich empfehle DATEC AG Aachen ausdrücklich!)

 

Nun heißt es:

 

Sowie die Kinderkrankheiten von Windows 11 kurieren und sich mit den Gepflogenheiten eines neuen Betriebssystems auseinandersetzen – und sie gegebenenfalls geschickt umschiffen.

 

Und dabei staunen, was sich die Vögel bei Microsoft nun schon wieder alles an Nickeligkeiten haben einfallen lassen …

 

Beispiel:

Im Explorer gibt es jetzt nicht mehr das Kontextmenü, sondern gleich zwei davon! Und um in das herkömmliche, umfangreichere und weitaus sinnvollere zu gelangen, muss man bloß nach unten scrollen und auf »Weitere Optionen öffnen« klicken, und dann ist man auch schon da. Himmel, wer denkt sich so einen Mist aus?!

 

Insgesamt betrachtet bedeutet das: Ich hab die nächsten Tage zu tun!

 

 

Ich kann mich seit Windows XP an keine Neuerung erinnern, die nötig gewesen wäre – oder gar eine Verbesserung dargestellt hätte. Gewiss, es ist stabiler geworden. (Manchmal …) Aber das darf man von einem fertigen, teuren Produkt auch erwarten. Also dass es funktioniert!

 

Mal änderte sich das Farbschema (wir erinnern uns an das Klickibunti von WIN98), mal wurden Kack-Kacheln eingeführt und nun wurden die Ecken abgerundet.

 

Optisch ist Windows 11 ganz annehmbar. (Man kann sich ja die Südseelandschaft als Tapete einstellen, wenn man’s farbig braucht.)

Die Taskleiste jedoch ist nun standardmäßig mittig angebracht – warum?! Sie war über 25 Jahre lang linksbündig, und das war auch gut so. Wo genau ist da jetzt der Vorteil? Jeder Monitor hat eine linke untere Ecke, egal wie groß er ist. Zum Glück kann man das mit Bordmitteln leicht umstellen, wenn man zugehörige Menü findet.

 

Nicht ganz so leicht umstellen kann man, dass die einzelnen Instanzen eines Programms in der Taskleiste unten gestapelt/gruppiert werden. Args! Wenn ich mehrere Browserfenster öffne, ist das schon so gewollt und hat einen verdammten Zweck! Sonst hätte ich ja direkt Tabs oben nehmen können. Also als erste Amtshandlung gleich einmal ein kleines Tool namens »ExplorerPatcher« installiert – erster Workaround beim schissneuen System! Aber damit wird man auch die Suchzeile für Bing mit KI los – win-win!

 

 

Memo: Diesmal wird alles dokumentiert!

 

 

 

Donnerstag, 13. Juli 2023

Es stand ja noch der ultimative Endgegner an: der Drucker!

 

(Tintenstrahldrucker – Geschöpfe direkt aus der Hölle!)

 

Wir erinnern uns des Ungemachs, das dessen Inbetriebnahme vor zwei Jahren verursachte. Man musste höllisch aufpassen, dass man nicht ungewollt ein HP-Abonnement abschließt. (Ich will kein Druckertinten-Abo; immer noch nicht!)

 

Das Prozedere war diesmal anders, wenn auch nicht weniger schikanös. Man ward geheißen, zunächst ein HP-Smart-Konto einzurichten. Ja, okay, wenn’s sein muss … Dieses praktische Tool würde mir die Tintenfüllstände verraten – und dass der Papierstand niedrig ist, wenn der Papierstand niedrig ist. Sowie dass die Klappe offen ist – für den Fall, dass ich vergessen haben sollte, die Klappe geöffnet zu haben, als ich gerade Papier einlegen wollte, weil ja der Papierstand niedrig ist …

 

Skeptisch wurde ich bei den geforderten Daten: Warum brauchen die meine Handynummer?! Ich will doch nur gelegentlich ein paar Texte ausdrucken. Da muss mich keiner extra anrufen!

 

(Wenn ich nochmal was von einem verbesserten Nutzererlebnis lesen muss, rappelt’s aber! Ich will nichts erleben, ich will was drucken. Und wenn ich nicht drucken kann, werdet ihr was erleben, wallah, isch schwör!)

 

Bei der Einrichtung auf dem alten Computer war ja dringend geboten, den Drucker vor der Installation tunlichst nicht per USB-Kabel an den PC anzuschließen. Diesmal fand ich tief versteckt dies:

»Wenn Sie das USB-Kabel des Druckers verbinden, wird der Drucker automatisch von Windows installiert und hinzugefügt, um die grundlegenden Druckfunktionen zu gewährleisten.«

 

(Zum Beispiel drucken.)

 

Na, das war dann doch unerwartet einfach!

 

 

 

Und wenn das alles nichts hilft: Ich könnte einen Sugar-Daddy haben, wenn ich wollte!

 

Sugar-Daddy

 

Dem Photo zufolge ist Daddy wahrscheinlich nur sechs Jahre jünger als ich …

 

 

 

Freitag, 14. Juli 2023

In den letzten zwei Wochen fand wieder die Archimedische Werkstatt statt; die jungen Leute tüftelten und basteln diesmal zum Thema Wasser.

 

Ich durfte erneut bildlich dokumentieren. Jedoch lautete der Auftrag faktisch:

Mache Photos von den Kindern – aber photographiere keine Kinder! …

 

Wenn ungefähr ein Drittel der Minderjährigen keine Photogenehmigung von Mami und Papi hat, schränkt das die Motivauswahl höllisch bin. So musste ich auf viele schöne Aufnahmen verzichten, und mich mit Rücken, Fingern und abgeschnittenen Köpfen der Kinder begnügen.

 

Und trotzdem rennt immer eins durchs Bild, wenn’s gerade spannend wird! Klar, man könnte auch anschließend verpixeln, blurren oder lustige Emojis auf die Gesichter pappen … – aber dann könnte ich auch gleich daheim bleiben.

 

Und eine KI was basteln lassen!

 

children-building-an-comlex-construction-with-pipes-and-tubes-and-water-1.jpg

 

Na ja …

 

 

Manchmal scheint es, als ob diese sehr behütenden Erziehungsberechtigten drauf wären wie jene Urvölker, die noch nie Kontakt zur Zivilisation hatten und glaubten, dass Photoaufnahmen ihnen die Seele raubten.

 

Liebe Eltern, euer Nachwuchs stirbt nicht sofort, wenn er mal auf einem Photo mit drauf ist!

 

Ich kann ja verstehen, dass man von leichtbekleideten Kleinkindern am Strand, in peinlichen Situationen oder im privaten Garten besser keine Bilder macht – oder gar veröffentlicht. (Oder wenn der böse Ex ohne Sorgerecht nicht wissen soll, wo sein Sprössling gerade ist.)

 

Aber wenn die Lütten über zehn Jahre alt sind und teils selbst mit dem Handy rumrennen, alles knipsen und auch posten, wird's albern.

 

Vor allem, wenn man bedenkt, dass dieser Workshop im zentralsten Zentrum Aachens stattfand; auf dem schon oft erwähnten Katschhof zwischen Dom und Rathaus – dort wo täglich hunderte Touris ihre Aufnahmen machen!

 

In zehn, zwanzig Jahren freuen sich die heute noch lieben Kleinen, dass es Aufnahemen davon gibt. (Und wenn sie morgen vom Bus überfahren werden sollten, freut ihr euch wie sonstwas, dass ich heute noch Bilder von ihnen gemacht habe!)

 

Aber wie sang schon die Erste Allgemeine Verunsicherung in ihrem »Ba-Ba-Banküberfall«: »The evil is always and everywhere!«

 

Zum Glück war bei etlichen Teilnehmern photographieren erlaubt – und die hatten auch Spaß dabei, abgelichtet zu werden!

 

Archimedische Werkstatt Aachen 2023 Wasser

 

Archimedische Werkstatt Aachen 2023 Wasser

 

Archimedische Werkstatt Aachen 2023 Wasser

 

Archimedische Werkstatt Aachen 2023 Wasser

 

Archimedische Werkstatt Aachen 2023 Wasser

 

Archimedische Werkstatt Aachen 2023 Wasser

 

Archimedische Werkstatt Aachen 2023 Wasser

 

 

Samstag, 15. Juli 2023

Mortadelo y Filemón están tristes …

 

Ihr Schöpfer und Zeichner Francisco Ibáñez starb heute im Alter von 87 Jahren.

 

 

 

Gestorben ist heute auch Jane Birkin, mit 76. Also djäiiihn bööhr:ken oder djschannn bar:kaaahn – je nachdem ob man nun anglophon oder frankophil ist.

 

Bekannt wurde sie 1969 mit dem zur Hammond-Orgel schwülstig gerade mal so hingehauchten Orgasmus Lied namens »Je t’aime … moi non plus« mit Serge Gainsbourg.

 

Ich kann nicht viel Französisch – jedenfalls nicht sprechen. Più italiano and mas español gerne, wenn es denn sein muss. (Ich hasse Sprachen, die mehr Buchstaben benutzen als nötig sind.)

 

Aber es gibt ja den Google-Übersetzer. Doch was muss ich da lesen:

»Oh, ich liebe dich.« –

»Ich auch nicht.« (© Dalí) –

»Ich gehe und ich komme zwischen deine Lenden.« –

»Und ich halte es zurück.«

Ja, Danke auch. Kopfkino! Das sind mehr anatomische Informationen als ich brauche! Aber es geht noch weiter:

»Du bist die Welle, ich bin die nackte Insel.« –

»Du gehst und kommst wieder rein.« – »Zwischen meine Lenden.«

Alter, ich war damals noch minderjährig!

 

Beziehungsweise noch gar nicht geboren. – Denkt doch mal an die Kinder!

 

 

Aber der gute Serge G-point war – obwohl nach landläufiger Ansicht ja nicht unbedingt gutaussehend – bei den kleinen Französinnen (her damit!) voll angesagt und sah sich selbst als Verheerer der Jugend.

 

Ganz gut gelang ihm das bei France Gall: Die ist hierzulande eher für »Ella, elle l’a – où es-tu, où es-tu?« aus den Achtzigern bekannt. 1965 hatte er ihr den Eurovisions-Siegertitel »Poupée de cire, poupée de son« geschrieben, mit kleineren sexuellen Doppeldeutigkeiten im Subtext.

 

(Auf deutsch wurde es in das Backfisch-Lied »Das war eine schöne Party« umgetextet – attention chérie, Ohrwurm incoming!)

 

So richtig in die Vollen haute er, indem er sie »Les Sucettes« singen ließ: Was soll eine unschuldige Achtzehnjährige auch Böses denken, wenn sie von süßen Lollys singt, deren weißlicher Saft ihre Kehle herunterrinnt, und im Video elegante Ladys mit ihren Lippen lasziv an leckeren Lakritzstangen lutschen …

 

 

Pardon, excuse-moi – ich schweife schon wieder ab.

 

Zurück zu Jane: Neben dem Gesang brillierte Jane Birkin (keine Ahnung, wie ihr das jetzt im Kopf aussprecht – franzmannisch oder inglaterrisch) durch ihre Teilnahme an den legendären Filmen »Blow Up« von Antonioni sowie »Tod auf dem Nil« und »Das Böse unter der Sonne« mit Sir Peter.

 

Höchstbekannt war sie natürlich auch durch die nach ihr benannte Birkin Bag.

 

(Nicht zu verwechseln mit der Kelly Bag! Anders als die Kelly besitzt die Birkin nämlich zwei Henkel. Die Birkin kann damit auch bei geöffnetem Überschlag an den Henkeln getragen werden. Aber wozu schreib ich das?! – Sowas weiß man doch!)

 

Google-Shopping liefert mir gerade die aktuellen Preise: Zwischen 8.320,91 Euro und 521.959,78 Euro (gebraucht) für eine Birkin Bag; je nachdem wie viele ausgestorbene Krokodiler dafür wohl verwurstet wurden.

 

(Wie kommen die auf die Cent-Angaben?!)

 

Hergestellt werden die exklusiven Lederbüggel von der Modemarke Hermès – aber bitte nicht liefern lassen von HERMES! Sonst findet man das gute Teil abgelegt in der Altpapiertonne

oder zugestellt in einem spelunkigen Kiosk am anderen Ende der Stadt.

 

 

 

Oha, Herr Plöger, ich schwanke noch, ob ich Ihnen das glauben soll!

 

Plöger

 

Sooo stark kann der Ostwind nicht gewesen sein.

 

 

 

Sonntag, 16. Juli 2023

Okay, er hat’s gemerkt und korrigiert:

 

Plöger

 

 

 

Nach den Drehbuchschreibern sind nun auch die Schauspieler in Hollywood in Streik getreten.

 

(Wenn ich mir so angucke, was in den letzten Jahren an Prequels, Sequels und Ich-langweile-mich-tot-sels so geschrieben worden ist, streiken die Drehbuchautoren wahrscheinlich schon was länger …)

 

Die KI klopft gerade an die Tür, *tiktok*! Als Actor würde ich mir bei Vertragsverhandlungen aber sofort die Rechte an meiner Stimme und meinem Bild zusichern lassen! (In einem von den Herren Metro, Goldwyn und Mayer sowie Disneys Walter und den Warner-Gebrüdern persönlich unterschriebenen überragenden, universellen Vertrag.)

 

Und würde trotzdem schleunigst Reißaus nehmen, wenn ich einen Scanner auf dem Studiogelände sehe!

 

(Falls das nicht klappt: Die Gastronomie sucht händeringend nach Personal …)

 

Sehr aufschlussreich in diesem Zusammenhang ist die Folge »Joan is awful« der Serie Black Mirror mit Annie Murphy und Salma fucking Hayek beim Streamingdienst Streamberry.

 

 

Für uns Konsumenten und Rezipienten ändert sich erst einmal nichts: Es gibt sooo viele Spielfilme und Serien, die man noch mal – oder überhaupt einmal! – anschauen sollte.

 

Also die Klassiker! Nicht das billig produzierte Zeug, das bei den Streamingdiensten den Index verstopft.

 

 

NETFLIX

 

Danke! Was ein Lebenszeit-Gewinn!

 

 

 

Montag, 17. Juli 2023

Anlässlich der gewaltsamen Auseinandersetzungen in Berliner Schwimmbädern am letzten Wochenende schnippst der frisch designierte CDU-Generalsekretär Linnemann hektisch mit den Fingern: »Ich weiß was, ich weiß was!«

 

Er will Gewalttaten in Badeanstalten künftig schneller bestrafen lassen; Freibadstraftäter sollen noch am selben Tag abends verurteilt werden – jawohl!

 

Populistisch?! – Natürlich! Aber macht das dann bitte auch zu Volkes Plaisir mit Live-Übertragungen aus dem Gerichtssaal: Frau Salesch, übernehmen Sie!

 

Oder setzt sie – damit’s noch schneller geht – direkt neben den Bademeister ans Bassin. Zur Wahrheitsfindung würde sich Waterboarding im Babybecken anbieten. Anschließend standrechtliche Erschießung mit der Wasserpistole.

 

Nein, immerhin das hat er noch nicht gefordert.

 

 

Aber so dumm ist die Idee von Minimerz gar nicht: Bei vielen Straftaten liegen zwischen Begehung und Prozessbeginn (und Urteil) oft Monate und Jahre. Da hat der Delinquent seine Untaten längst vergessen – oder denen etliche weitere hinzugefügt.

 

Sowie sich über das deutsche Rechtsverwesen schepp gelacht!

 

Ich durfte mal in einer Jugendgerichtsverhandlung anwesend sein. Da ging es nur noch um die krassesten Verfehlungen des Täters, zum Beispiel seine Diebstähle (Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren). So Petitessen wie seine Hausfriedensbrüche (bis zu einem Jahr) und seine Sachbeschädigungen (bis zu zwei Jahren) und andere waren da schon eingepreist.

 

Und dann fiel das alles bei dem Früchtchen zusätzlich auch noch unter Jugendstrafrecht … Wählen, Alkohol trinken, Autofahren dürfen und nicht wohin wissen mit der eigenen Kraft – aber der Herr Vorsitzende macht gutschi-gutschi bei dem kleinen Racker!

 

Also zig Jahre nach der Tat …

 

Da gibt es dann ein paar »Sozialstunden«, die von der delinquenten Klientel auch schon mal als »Sozialarbeit« bezeichnet werden. Nein, das ist keine »Sozialarbeit«! Für Soziale Arbeit muss man jahrelang stupides Zeug studieren und sich mit nervigen Kommilitoninnen auseinandersetzen; Sozialstunden sind eine pädagogische Maßnahme für straffällig gewordene Jugendliche, deren Strafe (zur Bewährung) den Delinquenten ihre Tat bewusst machen und der Gesellschaft ein bisschen was zurückgeben soll.

 

Ich bleibe dabei: Einen Schuss hat jeder frei. Ein (!) Fauxpas kann ja mal passieren; wir waren alle mal jung und dumm und schön. Aber danach ist dann auch schon Schluss!

 

(Ich will bitte, bitte, bitte niemals wieder lesen oder hören müssen, dass ein Täter vor seiner neuen Tat polizeibekannt gewesen war! Wenn er der Polizei bekannt war, gehörte er beizeiten unter Beobachtung oder aus dem Verkehr gezogen!)

 

 

 

Dienstag, 18. Juli 2023

Sind bei spiegel.de gerade alle Forums-Moderatoren in Urlaub? Klandestin wird seit ein paar Tagen bei den aktuellen Artikeln die beliebte Kommentarfunktion nicht mehr angeboten. Eine Erklärung dazu fand ich nirgends.

 

Was sehr schade ist, denn darin standen oft interessantere und weiterführende Informationen als im eigentlichen Artikel. Natürlich wurde sich dort auch immer ordentlich gefetzt. Pfeif mal auf Netiquette: Wir schreiben schließlich 2023!

 

Bei Unfallberichten und Nachrufen hingegen hätte man die Kommentare schon früher mal abschalten können. Niemand vermisst »Ruhe in Frieden!« von karl-hiebknecht42 und »Mein herzliches Beileid« von irgendeiner hilde-QAur735B6b. Und auch nicht »Ich konnte den noch nie leiden« von torben.arschmann_007.

 

 

 

Mittwoch, 19. Juli 2023

Bei Annalena Baerbock läuft’s wie geschmiert:

In einem Interview gab sie an, dass sie Nutella-Brote mit Butter esse …

 

Und da wundert sich einer, dass die Umfragewerte für die Grünen fallen?!

 

(Zum Glück hat sie sich nicht auch noch zu der Frage geäußert, ob es der, die oder das Nutella heißt.)

 

 

 

Dazu passend hat Der Postillon gerade einen neuen KI-Service veröffentlicht, den »Grünen-Bashing-Überleitungsgenerator«, weil unabhängig vom Thema stets zu einer Beschimpfung der Grünen überzuleiten, die geheime Leidenschaft vieler deutscher Internet-Kommentatoren ist.

Doch nicht jedem ist dieses Talent in die Wiege gelegt! Wer nicht weiß, wie man von einem x-beliebigen Gesprächsthema ohne große Umschweife zu einem Rundumschlag gegen die Grünen ausholt, kann nun souverän und elegant von jedem Schlagwort eine maßgeschneiderte Beleidigung gegen Habeck, Baerbock & Co. erstellen lassen.

 

Beispiel:

 

Grünen-Bashing-Überleitungsgenerator

 

 

 

Donnerstag, 20. Juli 2023

In Australien und Neuseeland beginnt gerade die 9. Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen.

Und mit ihr wieder die Diskussion über geringeren Stellenwert, unterschiedliche Maßstäbe und ungleiche Bezahlung. Gähn!

 

Immerhin haben sich ARD und ZDF dann doch mit der Fifa über die Übertragungsrechte einigen können. Quasi in letzter Minute – und zu einem Bruchteil des Preises, den sie für die letzte Männer-WM berappt hatten.

 

Aber auf welchem Sendeplatz zeigen sie die Spiele nun?

Frühmorgens und vormittags – Diskriminierung!

 

 

Ich habe letztens ein Zitat gelesen, das ging ungefähr so:

»Mit dem Frauenfußball ist es wie mit Schwulen-Pornos:
Gestählte Körper, voller Einsatz, Top-Performance und Akteure, die wissen, wie es geht – aber die Anzahl der Leute, die das sehen wollen, ist eher gering …«

 

 

Freitag, 21. Juli 2023

Con la mosca: Diese Stubenfliege war voll verliebt in meinen Monitor.

 

Con la mosca: Diese Stubenfliege war voll verliebt in meinen Monitor.

 

Klar, das ist verständlich; der ist warm und liefert ein gestochen scharfes Bild bei 1920×1200 Pixeln. Nur hat dieses Biest alle paar Millimeter seinen Mageninhalt ausgekotzt – und nicht wieder mitgenommen! Auch wegwedeln half nicht – im Staubsaugerbeutel wird es über seine schändlichen Taten nun ausführlich nachdenken können!

 

 

 

Neben der schon bekannten Rechtschreib- und Grammatikprüfung hat das neue Word nun auch eine Stil-Polizei Verfeinerungs-Kontrolle an Bord!

 

Neben der schon bekannten Rechtschreib- und Grammatikprüfung hat das neue Word nun auch eine Stil-Polizei Verfeinerungs-Kontrolle an Bord!

 

Wobei ich ja eher skeptisch bin, wenn mir zur Verbesserung der deutschen Sprache Tipps in Sachen Formality, Conciseness, Clarity und Vocabulary gegeben werden …

 

Danke, aber nein danke: Ich weiß schon, warum ich etwas so schreibe, wie ich es schreibe!

 

Formell, konzis, klar und vokabulär kann ich. (Dass ich zu viele Parenthesen mit runden [bisweilen eckigen] Klammern und Halbgeviertstrichen – auch Gedankenstriche genannt – und Ellipsen (erkennbar am Dreipunkt …) benutze, ist bekannt. Sowie Semikola; weil ich mich oft nicht zwischen Punkt und Komma entscheiden kann oder mag. Der hochfrequente Gebrauch von aber, auch, dabei, doch, gerade, ja und wobei wäre zu überdenken – aber solange es noch nichts Besseres gibt, bleibe ich dabei!)

 

 

Interessant hingegen ist ja die Möglichkeit, Texte »auf Ähnlichkeit mit Onlinequellen« zu überprüfen. (Tja, K.T. von Gutti, das hättste mal beizeiten gebraucht, was?)

Ich nehme jedoch nicht an, dass es meinerlei Sprachduktus und Geschreibsel auch nur irgendwo in diesem Internet sonst noch mal wo gibt. Und in allen anderen auch nicht!

 

 

Außerdem gibt es nun auch noch eine Barrierefreiheitsprüfung. Was macht die wohl? Warnt sie mich, wenn ich einen engmaschigen Text in pink auf gelben Grund setzen will? Oder Wide Latin (5/100) nutzen? Fordert sie mich auf, abgesenkte Bordsteine einzusetzen, weil ich wieder zu kompliziert schreibe? Tja, das ist selbstautorisierender Code. (Wes kognitive Kapazität nicht suffizient der gefälligen Sinnentnahme gereicht, für den ist dat Jeschreibsel ooch ja nich jedaacht!)

 

 

 

Samstag, 22. Juli 2023

»Sie haben Post!«

 

Heute vor 25 Jahren hörte ich diese nette AOL-Stimme zum ersten Mal, denn solange bin ich nun online. (Also nicht ununterbrochen … aber fast.)

 

Für die später Hinzugekommenen: Graue Vorzeit, die Welt war öd und leer … Damals war das Internet noch schwarzweiß, in mono und sendete nachts ein Testbild. Und nix Video: Die einzigen Bewegtbilder waren GIFs. (Es ist mir ein Rätsel, wieso dieser nervige Dreck ein Revival erhalten konnte!)

 

Ich hatte vorher viel darüber gehört, mir aber gedacht: »Ach, das geht vorbei!« Das wird sich nicht durchsetzen, dieses Internetz … Die Neugier überwog irgendwann. Ich wollte es schließlich doch einmal ausprobieren, dann würde ich später sagen können, ich sei auch dabei gewesen.

 

Ich erwarb also ein Modem, das nominell schnuckelige 56 Kilobit pro Sekunde an Daten hin und her schaufeln können sollte, aber durchschnittlich meist nur so 3,5 bis 6,5 kbit/s erreichte; mit Rückenwind auch schon mal mehr. Der Datenfluss war verglichen mit heute eher ein Rinnsal oder ein Tröpfeln. Wenn eine Internetseite mit mehreren, wiewohl winzigen, Bildchen zu laden war, konnte man getrost einen Kaffee holen gehen.

 

Und Kaffee kochen.

 

Und Kaffee kaufen.

 

Und Kaffee anpflanzen!

 

Immerhin besser als ein Akustikkoppler. Noch Jahre später verwahrte ich das MicroLink 56k in der Schublade für den Fall, dass diese DSL-Geschichte mal versagt. (Hersteller war übrigens die sagenhafte ELSA AG (Abkürzung für ELektronische Systeme Aachen), die damals einen hervorragenden Ruf besaß.)

 

 

Nachdem ich das Modem installiert hatte, schob ich eine der elfundneunzig AOL-CDs, die sich während der letzten Wochen angesammelt hatten ins CD-Laufwerk. (Im Ernst: Keine einzige Zeitschrift, in der nicht mindestens eine solche CD eingeklebt war! Sie wurden einem auch mit der Post zugeschickt. Und wenn man nicht aufpasste, liefen sie einem nach und kratzten an der Wohnungstür! Mittlerweile bekommt man sie nur noch auf gut sortierten Flohmärkten, in staubigen Kellern und bei Ebay.)

 

Ich starrte auf die drei sich auf dem Monitor (15-Zoll, Kathodenstrahlröhre) aufbauenden Bildchen, während das Modem verzweifelt versuchte, den gleichen Ton wie sein Gegenüber zu pfeifen.

 

Das Pfeifen wurde stabil … »Bin ich schon drin oder was?!« – Ja!

 

Endlich online, im WWW, im Netz, im Web, im Cyberspace, auf dem Information Superhighway und auf der Datenautobahn (wie ein verschnarchter Begriff von damals lautete) – die webweite World des worldwide Web stand mir jedenfalls weit offen.

 

Nun ja, zunächst erst mal nur der Nichtschwimmerbereich des Onlinedienstes AOL … Die proprietäre Software bot vorsortierte magazinartige Rubriken, Zugang zum E-Mail-Postfach und natürlich den AOL-Internet-Messenger AIM, einen Cousin vom Whatsapp-Urahn ICQ. Die User sollten den AOL-Kosmos aus Dulles, Virginia, möglichst niemals verlassen – so ähnlich wie Meta, Alphabet und ByteDance das heute gerne hätten. (Viele Nutzer denken inzwischen ja, das Internet wäre bloß Facebook, Instagram, YouTube und TikTok.)

 

Alternativ zu AOL war der Web-Zugang für den Privatanwender nur noch mit Compuserve oder T-Online möglich; da lief das aber ähnlich. Das »freie« Internet galt anscheinend als kompliziert und gefährlich, jawohl!

 

Einverstanden, es herrschte ja auch ein gewisser Wildwuchs an kunterbunten Websites, sowohl farblich als auch inhaltlich. Man musste schon mit Bedacht klicken, denn Viren, Cookies und Pop-up-Kaskaden gab es ja bereits. Insgesamt war das Web in den ersten Jahren aber abwechslungsreicher: Ohne diese seelenlosen Firmenseiten mit CMS-Templates, die heutzutage jede Webpräsenz gleich herzlos und rundgelutscht aussehen lassen – und einen zwingen, jedes Mal umständlich die Navigationsstruktur zu entschlüsseln. (Ich sage nur Hamburger-Menüs und One-Pager.)

 

Man konnte bei Homepages oft nicht direkt erkennen, ob sie von einer Firma, einem Privatmenschen oder einer öffentlichen Einrichtung stammen. Wer im Web präsent sein wollte, musste sich mit HTML und FTP beschäftigen. (Oder jemanden fragen, der sich damit auskennt.)

 

Effiziente Suchmaschinen indes waren im vorgoogelianischen Zeitalter Mangelware. Am ehesten konnte man noch mit AltaVista arbeiten; aber auch damit landete man oft im digitalen Sonstwo. (Aber gar nicht mal so uninteressant …)

 

Schlimme Seiten waren ohne Darknet anzusteuern, denn das war noch gar nicht erfunden – oder nötig. Ebenfalls noch nicht erfunden waren Spam, Clickbait, SEO-Optimierer, Cookie-Warnungen, Kommentarfunktion bei jedem Fitzelchen Text, Fakenews und Hatespeech – es war nicht alles schlecht!

 

Um außerhalb der AOL-Welt ins »richtige« Internet zu kommen, brauchte man bloß parallel einen Browser; und das Wissen darum, dass man die AOL-Software in der Taskleiste verkleinert einfach ignorieren konnte. (Damals war die Welt optimiert für Internet Explorer und Netscape Navigator, 800×600 Pixel. Erinnert sei hier auch an den 1. Browserkrieg in den späten Neunzigern, wegen dem viele Webdesigner von damals noch heute graue Haare haben …)

 

Erst wenn die Stimme von Michaela Heinz-Kalischefski ertönte, die einem neue elektronische Post verhieß, kehrte man zu AOL zurück! (Ich vermisse sie sehr.)

 

 

Onlinegehen war damals noch ein teurer Spaß: Im zweiten Monat – nachdem ich die 50 AOL-Gratisstunden abgesurft hatte – bekam ich eine saftige Rechnung über 250,00 D-Mark!

(Ja, damals zahlte man in Deutscher Mark!

 

Wer immer noch umrechnet: Das sind nach heutigem Stand ungefähr 2.500 Reichsmark. – Gerngeschehen!)

 

Chats: Teufelszeug! Weil teuer. Und nichts hält besser vom Leben ab als diese Zeitstaubsauger.

 

Die Preisstruktur war aber auch gänzlich anders als heute: Eine Online-Stunde kostete bei AOL »nur« 8 Pfennig pro Minute, also satte 4,80 DM. Hinzu kamen jedoch noch die Telefongebühren für ein Ortsgespräch. Hier war der Telekom-»Mondscheintarif« ab 21 Uhr hilfreich; tagsüber zu surfen, wäre ein Gainsborough gewesen – unbezahlbar! So gesehen waren die 250 Märker eigentlich ein Pfurz im Wind: Ich war dafür gerade mal 52 Stunden im Monat online – das schaffe ich heute am Tag.

 

Als Kollateralschaden litten die analogen Kontakte zu den Nicht-Online-Freunden: Denn während man im Netz war, konnte einen keiner anrufen. Entweder quatschen oder surfen! Denn der Festnetzanschluss war ja vom Modem blockiert. (ISDN war was für Besserverdienende.) Es gab auch noch keine digitalen Anrufbeantworter im Netz, verständlich; nur das seelenlose Besetztzeichen, *tut-tut-tut-tut-tut*. DSL war noch nicht verfügbar und die Flatrate noch nicht erfunden. Auch Handys kamen damals aufgrund ihrer Kosten nur für Kurztelefonate in Frage – und waren aufgrund ihrer Größe auch eher für die schlagkräftige Abwehr nächtlicher Angreifer geeignet. Außerdem hatte ich noch gar keins …

 

 

Seit dem Tag, an dem Hermann Prey starb, bin ich nun im Netz. (Das wusste ich damals aber nicht und es tut auch überhaupt nichts zur Sache; es lässt sich heutzutage aber in Sekundenschnelle bei Wikipedia ergoogeln – und das ist toll!) Der Weg danach vom Internet-Rezipienten zum Produzenten war kurz: Meine erste Homepage folgte bereits ein halbes Jahr danach.

 

AOL bin ich inzwischen also schon ein Vierteljahrhundert treu; jedenfalls der E-Mail-Adresse nach. (Kriege ich da nicht jetzt eigentlich eine goldene Uhr oder sowas?!)

 

Es reicht eigentlich, nur noch von Mail zu sprechen – dass diese Post elektronisch ist, müsste sich inzwischen rumgesprochen haben … (Und Email darf dann wieder exklusiv für Schmelzglasprodukte aus edler Emaille zur Verwendung kommen.)

 

AOL selbst jedoch ist sich nicht treugeblieben, denn im eigentlichen Sinne gibt es das gar nicht mehr. Meine AOL-Mail-Adresse nutze ich nach wie vor – die doch noch gut! Und das werde ich wahrscheinlich auch in 25 Jahren noch tun – es sei denn ich habe mal richtig Bock darauf, sie in all den hömmele Services, Accounts und Anmeldungen umzuändern, die seitdem aufgelaufen sind!

 

 

(Disclaimer: Nein, kein Déjà-vu! Dies ist ein partiell recycelter und neu zusammengeschraubter Text. Teile dieses Eintrags erschienen bereits im Juli 2003, 2008, 2013 und 2018. Die folgenden Fünf-Jahres-Jubiläen lasse ich aus. Versprochen! Ich melde mich erst wieder beim 50-sten im Jahre 2048 …)

 

 

 

Ich lese gerade, dass Otto Waalkes heute 75 wird – herzlichen Gratulativ!

 

Das bedeutet, am 22. Juli 1998 wurde er 50, tirili!

 

 

 

Sonntag, 23. Juli 2023

Ich weiß nicht, was die Leute haben: In Aachen findet man doch immer einen Parkplatz!

 

Roller

 

 

 

Montag, 24. Juli 2023

Ein Satz mit X: Twitter heißt jetzt Twix.

 

Äh, nein, bloß X.

 

Aber schalten Sie morgen wieder ein, wenn Exxon Muxk wieder einen raushaut. Wird es diesmal vielleicht das Y sein? (Hoffentlich nicht das Z – denn das nutzt schon ein anderer Irrer.)

 

Das stellt den Sprachgebrauch vor große Herausforderungen: Die früheren Twitterer können ja nun keine Tweets mehr twittern und retweeten! Werden die X-er daher nun also X-se x-en und diese X-se dann re-x-en?

 

(Hilfreich wäre, auf das kleine X oben rechts zu klicken.)

 

 

Neben dem Namen war das Hauptproblem von Twitter ja das Logo … Und dabei haben sie sämtliche Kosten und Mühen gescheut. (Das alte Logo war genial: Larry, der hellblaue Vogel – wahrscheinlich ein norwegischer Blauling – war konstruiert nur aus Kreisen.)

 

Das neue »Logo« ist im Prinzip der von Mathematikern genutzte Großbuchstabe X mit Doppelstrich 𝕏. In der speziellen Ausführung ist es als normales X im Font Special Alphabets 4 von Monotype enthalten – den gibt’s für 32,00 Euro zu kaufen. (So kannste der reichste Mann der Welt blieve.)

 

Jedoch nur als Single-User-Licence – aber wenn Musk so weitermacht, kommt er damit ja auch aus.

 

The bird is deadI know a dead parrot when I see one, and I'm looking at one right now. It’s stone-dead. Now that’s what I call a dead parrot. This parrot is no more. It has passed on. He has ceased to be. He's expired and gone to meet its maker. This is a late parrot. It's stiff, bereft of life, it rests in peace. If you hadn't nailed him to the perch he'd be pushing up the daisies. His metabolic processes are now history. He is off the twig. He‘s kicked the bucket, he's shuffled off his mortal coil, run down the curtain and joined the bleedin' choir invisible. This is an ex-parrot!

 

(Oder auf Deutsch: Dies ist ein X-Twitter …)

 

 

Wahrscheinlich wird X jetzt zur allumfassenden Instagram-Amazon-YouTube-TikTok-WhatsApp-Chimäre umgebaut. Was für die Genannten nicht tragisch wäre, denn die kannibalisieren sich mit bei einander geklauten Features längst gegenseitig: mit bei Facebook geteilten Insta-Storys von TikTok mit Reklame und Chatfunktion etwa.

 

Wie schon Dr. Henry Jones jr. im Jahre 1938 sagte: »›X‹ never, ever marks the spot.«

 

 

 

Fun-fact: Musk hatte letztens den Meta-Chef Zuckerberg zu einem Käfig-Kampf herausgefordert, weil der mit Threads einen Twitter-Konkurrenten schaffen will. Ob es wirklich zum Cage Fight kommen wird, ist fraglich. Als Siegprämie könnten jedoch die Markenrechte an »X« für Social Networks dienen – denn die gehören Meta …

 

Aber das Schönste an diesem Kampf: Einer wird verlieren!

 

 

 

Dienstag, 25. Juli 2023

So, zum hoffentlich letzten Mal habe ich meine Einkommensteuererklärung gemacht; inklusive Anlage Sonderausgaben, Anlage G (mit EÜR) und Anlage Vorsorgeaufwand.

 

Ich hoffe, dass die KI bis nächstes Jahr so weit ist! Es kann doch nicht sein, dass die nur die schönen Sachen machen darf, Texte schreiben, Bilder malen, Musik komponieren, Photos zusammenpixeln, Videos drehen – und nicht den stupiden Kram, der detailreiches Fachwissen mit Spezial-Terminologie und nervigen Paragraphenverweisen verlangt, das ein normaler Mensch schon lange nicht mehr durchblickt.

 

Aber wahrscheinlich hat die da keinen Bock drauf – die ist ja nicht dumm!

 

A robot is doing the income tax return, surrounded by piles of paper

 

 

Was ist eigentlich aus dem einen Kerl geworden, der 2003 die Steuererklärung auf einen Bierdeckel packen wollte?!

 

 

 

Mittwoch, 26. Juli 2023

Und nun: das Wetter!

 

Mit unter 20 Grad und gelegentlichem Regen ist es hier schon fast ein bisschen zu warm – für November …

 

Nicht falsch verstehen: Ich fühle mich am wohlsten bei unter 20 Grad. Und Regen mag ich auch – wenn nicht gerade ein Brautpaar an seinem schönsten Tag zu photographieren ist.

 

Aber Ende Juli gönne ich den Ferienkindern schon etwas mehr Sommer. Die sollen sich einen Sonnenbrand holen – und keine Lungenentzündung!

 

 

 

In Südeuropa und der restlichen Welt herrschen derweil seit Tagen/Wochen Rekordtemperaturen weit über 40 Grad. (Aber Klimawandel? Nein, den gibt es nicht! Und selbst wenn, menschengemacht ist der nicht, Alter, isch schwör! Trotz Industrialisierung und fossile Brennstoffe verballern seit 150 Jahren …)

 

Auf Rhodos ist es derzeit ziemlich schlimm, südlich von ancient Lindos wüten Waldbrände. Seit Tagen berichten daher die Nachrichten, dass Urlauber dort im Freien ausharren, um nach Hause gebracht zu werden. Die drängendste Frage: Werden wir überleben?

 

Und: Werden die Reiseunternehmen unsere Kosten erstatten?!

 

Während im selben Mittelmeer tagtäglich hunderte Flüchtlinge ums Überleben kämpfen …

 

 

Auch die Zuhausegebliebenen bangen: Können wir noch umbuchen? Was ist mit Storno? Greift die Reiserücktrittsversicherung? – Nicht? Okay, dann fliegen wir eben, bevor wir fünftausend Euro in den Sand setzen. (Hätten wir mal gut das Häkchen bei www.billich-weg-hier.de gemacht!)

 

 

 

Donnerstag, 27. Juli 2023

Wetter

 

Ich hatte zum Glück noch die hier gebunkert:

 

Spekulatien

 

Nachschub kommt ja frühestens in fünf Wochen.

 

 

 

Freitag, 28. Juli 2023

Journalisten! Könnt ihr bitte mal damit aufhören, »In Dingenskirchen stirbt ein Mann« zu sagen oder zu schreiben?

 

Wenn er das gerade tut – labert nicht, fahrt nach Dingenskirchen und helft dem!

 

Ach, der ist bereits tot?! Ja, dann sagt das doch gleich! Mit »In Dingenskirchen starb ein Mann« oder »In Dingenskirchen ist ein Mann gestorben« habt ihr gleich zwei supi Optionen; was wollt ihr noch? Mit Präteritum und Perfekt weiß ein jeder direkt bescheid.

 

(Und es ist vollkommen latte, welches von beiden ihr nehmt: Bei dem wildwüchsigen Gebrauch von Präteritum und Perfekt erkennen ohnehin nur noch Oberstudienräte und Germanisten den Unterschied zwischen einfacher Vergangenheit und vollendeter Gegenwart – in so Kategorien denkt sonst doch keiner.)

 

In der allergrößten Not könntet auch noch das Plusquamperfekt nehmen: »In Dingenskirchen war ein Mann gestorben.«

 

(Vom doppelten Plusquamperfekt hingegen rate ich ab: »In Dingenskirchen war ein Mann gestorben gewesen.« … Es sei denn, ihr wollt euch bei bildungsfernen Zielgruppen anbiedern.)

 

All das ist aber immer noch besser als das Präsens! Das ist nämlich für die zeitliche Präsenz vorgesehen. (Präsens/Präsenz – sollte man sich merken können! Nur die Betonung ist anders, mal vorne, mal hinten.)

 

Das Präsens passt noch gerade so für die unmittelbar geplante Zukunft, falls man null Bock auf Futur hat: »Wir fahren am Wochenende zur Oma nach Dingenskirchen und essen da Kuchen.«

 

 

Gerngeschehen!

 

 

 

Samstag, 29. Juli 2023

Leider habe ich es dieses Jahr nicht zur St.-Anna-Kirmes nach Gerolstein geschafft. (Wie ich hörte, die Sonne auch nicht …) Was sehr schade ist, denn nach 22 Jahren gibt's da nochmal ein Riesenrad! Daher hier Footage von 2001:

 

St.-Anna-Kirmes nach Gerolstein

 

(Was war der Kirmesplatz bewaldet damals!)

 

St.-Anna-Kirmes nach Gerolstein

 

St.-Anna-Kirmes nach Gerolstein

 

St.-Anna-Kirmes nach Gerolstein

 

 

 

Sonntag, 30. Juli 2023

Die »Meffis« luden zum Straßenfest. (Dieses unter der Dachmarke »Hi, wir sind die Meffis e.V.« versammelte Transformationszentrum verschiedener Einzelpersonen, Initiativen und Vereine am Büchel sucht, diskutiert und probiert neue Ideen des gesellschaftlichen Lebens und der Stadtgestaltung aus.) Trotz widriger Witterung wurden es drei bunte Tage in der namensgebenden Mefferdatisstraße:

 

Die »Meffis« luden zum Straßenfest. (Dieses unter der Dachmarke »Hi, wir sind die Meffis e.V.« versammelte Transformationszentrum verschiedener Einzelpersonen, Initiativen und Vereine am Büchel sucht, diskutiert und probiert neue Ideen des gesellschaftlichen Lebens und der Stadtgestaltung aus.)

 

Die »Meffis« luden zum Straßenfest. (Dieses unter der Dachmarke »Hi, wir sind die Meffis e.V.« versammelte Transformationszentrum verschiedener Einzelpersonen, Initiativen und Vereine am Büchel sucht, diskutiert und probiert neue Ideen des gesellschaftlichen Lebens und der Stadtgestaltung aus.)

 

Die »Meffis« luden zum Straßenfest. (Dieses unter der Dachmarke »Hi, wir sind die Meffis e.V.« versammelte Transformationszentrum verschiedener Einzelpersonen, Initiativen und Vereine am Büchel sucht, diskutiert und probiert neue Ideen des gesellschaftlichen Lebens und der Stadtgestaltung aus.)

 

Die »Meffis« luden zum Straßenfest. (Dieses unter der Dachmarke »Hi, wir sind die Meffis e.V.« versammelte Transformationszentrum verschiedener Einzelpersonen, Initiativen und Vereine am Büchel sucht, diskutiert und probiert neue Ideen des gesellschaftlichen Lebens und der Stadtgestaltung aus.)

 

Die »Meffis« luden zum Straßenfest. (Dieses unter der Dachmarke »Hi, wir sind die Meffis e.V.« versammelte Transformationszentrum verschiedener Einzelpersonen, Initiativen und Vereine am Büchel sucht, diskutiert und probiert neue Ideen des gesellschaftlichen Lebens und der Stadtgestaltung aus.)

 

Die »Meffis« luden zum Straßenfest. (Dieses unter der Dachmarke »Hi, wir sind die Meffis e.V.« versammelte Transformationszentrum verschiedener Einzelpersonen, Initiativen und Vereine am Büchel sucht, diskutiert und probiert neue Ideen des gesellschaftlichen Lebens und der Stadtgestaltung aus.)

 

Die »Meffis« luden zum Straßenfest. (Dieses unter der Dachmarke »Hi, wir sind die Meffis e.V.« versammelte Transformationszentrum verschiedener Einzelpersonen, Initiativen und Vereine am Büchel sucht, diskutiert und probiert neue Ideen des gesellschaftlichen Lebens und der Stadtgestaltung aus.)

 

Die »Meffis« luden zum Straßenfest. (Dieses unter der Dachmarke »Hi, wir sind die Meffis e.V.« versammelte Transformationszentrum verschiedener Einzelpersonen, Initiativen und Vereine am Büchel sucht, diskutiert und probiert neue Ideen des gesellschaftlichen Lebens und der Stadtgestaltung aus.)

 

Die »Meffis« luden zum Straßenfest. (Dieses unter der Dachmarke »Hi, wir sind die Meffis e.V.« versammelte Transformationszentrum verschiedener Einzelpersonen, Initiativen und Vereine am Büchel sucht, diskutiert und probiert neue Ideen des gesellschaftlichen Lebens und der Stadtgestaltung aus.)

 

Die »Meffis« luden zum Straßenfest. (Dieses unter der Dachmarke »Hi, wir sind die Meffis e.V.« versammelte Transformationszentrum verschiedener Einzelpersonen, Initiativen und Vereine am Büchel sucht, diskutiert und probiert neue Ideen des gesellschaftlichen Lebens und der Stadtgestaltung aus.)

 

Die »Meffis« luden zum Straßenfest. (Dieses unter der Dachmarke »Hi, wir sind die Meffis e.V.« versammelte Transformationszentrum verschiedener Einzelpersonen, Initiativen und Vereine am Büchel sucht, diskutiert und probiert neue Ideen des gesellschaftlichen Lebens und der Stadtgestaltung aus.)

 

Die »Meffis« luden zum Straßenfest. (Dieses unter der Dachmarke »Hi, wir sind die Meffis e.V.« versammelte Transformationszentrum verschiedener Einzelpersonen, Initiativen und Vereine am Büchel sucht, diskutiert und probiert neue Ideen des gesellschaftlichen Lebens und der Stadtgestaltung aus.)

 

 

 

Besonders schön, dass diese familienfreundliche Aktion in unmittelbarere Nähe des Sträßjens stattfand.

 

Besonders schön, dass diese familienfreundliche Aktion in unmittelbarere Nähe des Sträßjens stattfand.

 

 

 

Montag, 31. Juli 2023

Der REWE-Discounter Penny macht Greenwashing wagt ein Experiment:

Ein paar Produkte kosten da ab heute für eine Woche so viel, wie sie wirklich kosten. (Also neun Produkte von mehr als 3.000 …) In den »wahren« Preisen sollen auch die Kosten aller Umweltschäden enthalten sein, die durch die Produktion verursacht wurden. Die Wiener Würstchen werden dadurch um bis zu 94 Prozent teurer.

 

Irre Idee! Sachen sollen plötzlich nach ihrem Wert bezahlt werden. Wer kommt denn auf sowas?! Wenn die jetzt auch noch anfangen, Leute nach ihrer Leistung zu bezahlen – wo kommen wir da hin? (In den Chefetagen und Intendanzen wird man gerade ganz kribbelig.)

 

 

 

Mal wieder zu viel Nabelschau diesen Monat? – Mag sein. Dafür mach ich das ja … Doch zwischen all den Instagrammern, TikTokern, Influencern und Podcastern falle ich gar nicht mehr auf.

 

Zu viel retrospektive Verklärung? – Ja, aber hallo – natürlich! Niemand will, dass die Lichtspiele der Synapsen des Hippocampus' in der Stunde seines Todes von Alan Smithee inzeniert sind!

 

Und zu viele, mitunter komplizierte und nicht geläufige, in komplexen Schachtelsätzen und Satzgirlanden zusammengefügte Wörter? – Das ist keine Panne, sondern Konzept: Dadurch wird sichergestellt, dass den Kram hier keine KI geschrieben hat, beziehungsweise geschrieben haben kann.

 

Hier ein Beweisphoto:

 

I robot

 

(Der macht nur meine Steuer, ehrlich!)

 

 

 

 

Am schönsten ist das Gleichgewicht,

kurz bevor’s zusammenbricht.

 

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