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– März 2011 –

Dienstag, 1. März 2011

Manchmal bin ich mir selbst unheimlich. Das eigens eingerichtete Minutenprotokoll von Spiegel-Online vermeldet um 11:16 Uhr: »Karl-Theodor zu Guttenberg verkündet vor der versammelten Hauptstadt-Presse seinen Rückzug von allen politischen Ämtern, also auch vom Amt des Verteidigungsministers.« Angesichts meiner seherischen Fähigkeiten sollte ich wohl mal in Betracht ziehen, ebenfalls auf Echtzeiteinträge umzusatteln. Oder hat er noch meinen Upload von gestern Abend abgewartet …?

 

Viele Kommentatoren schreiben nun: »Richtige Entscheidung, aber zu spät.« Wieso denn zu spät?! – Genau richtig, pünktlich zum Erscheinen seiner Biografie.

 

Für die später Hinzugekommenen: Der fidele Freiherr hatte sich zwecks seiner Doktorarbeit recht üppig bei anderen Autoren bedient und dies nicht angegeben – und zunächst auch nicht zugegeben; was die Brisanz der Sachlage verschärfte. War er doch Deutschlands allerallereinzigste Hoffnung, schnüff! Nun trat er zurück. Nicht ohne der »medialen Betrachtung« ein gerüttelt Maß Schuld an seiner Demission einzuräumen.

 

(Nee, is klaa: Man übersieht es zwar leicht, aber es waren ja die bösen Medien, die für ihn andererleuts Texte abgepinnt haben!)

 

 

Mittwoch, 2. März 2011

Neulich, im Forum der StudiVZ-Gruppe »Flashmob Aachen«:

»Thema: Mc Donels.
Wer Hat Lust und Bock zu versuchen den Mc Donels in Aachen am elisenbrunnen,leer zu kaufen ,aber nur Hamburger,Und chikenburger,und natürlich den ceehsburger. Bitte melden……………………………………………«
(sic!)

Spitzenidee!

 

Denkbar wäre aber auch, die Volkshochschulen zu stürmen und die Deutschkurse mal so richtig leerzukaufen!

 

 

Es geht wieder los. Wie immer mittwochabends im März: Café Chantant im Egmont!

 

Wie immer mittwochabends im März: Café Chantant im Egmont!

 

 

Fettdonnerstag, 3. März 2011

Was soll das denn: Es sind doch schon drei Tage vergangen – wo bleibt die Auferst… das langersehnte Comeback von K.-T. zu G.?!

 

 

Aber so geht es in der medialen Gesellschaft eben zu, längst wird eine andere Sau durchs Dorf getrieben. Die aktuelle Schweinerei nennt sich E10 oder mit vollem Namen mineralischer Kraftstoff mit zehnprozentiger Beimischung von Ethanol.

 

(3D, G8, S21 – langsam müsste es jeder bemerkt haben: Wenn irgendein unausgegorener Scheiß mit Macht in den Markt gedrückt werden soll, wird eine kryptische Buchstaben-Ziffern-Kombination lanciert.)

 

Die Problemlage vereinigt etliche Gruppen, die sonst nicht zur Verbrüderung neigen, zu einem Chor des Klagegesangs:

  • die Autofahrer, die um die Gesundheit ihres Gefährts bangen und das Zeug daher meiden (Millionen Deutsche sind sich einig: Alkohol gehört nicht in den Tank, sondern in den Fahrer!)
  • die Autohersteller, weil sie sich winden, zu garantieren, dass ihre Produkte den Ethanolsprit überhaupt vertragen
  • die Mineralölindustrie, weil sie zum einen auf den E10-Vorräte sitzenbleiben, zum anderen aber Versorgungsengpässe bei den anderen Spritsorten haben
  • die Politik, weil sie es nicht hinbekommen hat, die Bevölkerung von der Sinn- und Zweckhaftigkeit der Unternehmung zu unterrichten (Und das im Informationszeitalter!)
  • die Umweltverbände, weil für die Produktion des beigemischten Alkohols große Flächen gerodet werden müssen, was sich am Ende negativer für die Klimabilanz auswirken könnte als herkömmlicher Kraftstoff
  • die Menschenrechtler, weil sie die Herstellung von Biosprit in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion sehen (Wenn Mais, Weizen und Zuckerrüben zur Treibstofffabrikation herhalten müssen, gewinnt der Begriff »Essen auf Rädern« eine ganz neue Bedeutung …)

 

Jetzt könnte man sich eigentlich bequem zurücklehnen und den Ausgang des unwürdigen Spiels beobachten. (Jemand Popcorn?! Bevor der Mais zu Sprit versaftet wird …) Das wirklich Fatale liegt aber in der Alibihaftigkeit dieser Veranstaltung: Nun wird sich auf den E10-Sprit kapriziert, statt endlich einmal grundlegendere Lösungen für die Probleme des automobilen Verkehrs anzugehen, wie etwa:

  • durch Verbot von Monsterautos und Spritschluckern (aua!)
  • durch Verzicht auf unnötige Fahrten (aua-aua!)
  • durch Mäßigung beim Tempo (aua-aua-aua!)
  • durch massenhaftes Carsharing (und ich meine massenhaftes Carsharing)
  • durch Umsteigen auf Rad, Elektroroller und öffentliche Verkehrsmittel

 

(O.K., ich sehe ein, dass öffentlicher Personenverkehr weitgehend ausfällt. Zur Zeit streiken die Lokführer, mal wieder. Im nächsten Leben werde ich auch Angehöriger einer winzigkleinen Berufsgruppe, der es so leicht fällt, Millionen ihrer Mitmenschen als Geisel für Forderungen gegenüber ihren Arbeitgebern zu nehmen!)

 

Diese Möglichkeiten könnten zwar Einschnitte in die gewohnte Lebensführung bedeuten und liebgewonnenen Gewohnheiten den Garaus machen. Aber hey: Vor 20 Jahren hätte auch niemand geglaubt, dass die halbe Menschheit den ganzen Tag auf bunte Monitore starren würde!

 

Doch Tanken wird wohl vorerst kompliziert bleiben und noch komplizierter werden. Früher gab es nur die Unterscheidung zwischen Normal, Super und Diesel. Inzwischen muss man beim Tanken auch Faktoren wie geringere Energieausbeute, erhöhten Fahrzeugverschleiß, nachwachsende Rohstoffe, gerodete Wälder und steigende Nahrungsmittelkosten abwägen und das alles noch mit der aktuellen CO2-Bilanz und der politischen Lage in der arabischen Welt verknüpfen. Jesses!

 

Auf meinem wöchentlichen Weg nach Jülich komme ich – entspannt im Bus sitzend – an einer Tankstelle vorbei, von deren Preistafel ich original kein Wort verstehe: FuelSave Diesel, V-Power 95, FuelSave Super, V-Power Racing, V-Power Diesel – und all diese Zaubersäfte gelegentlich auch noch in Kombination mit dem Zusatz E10. Die sich quasi minütlich ändernden Preisangaben bieten auch keine Orientierung. Müsste ich aktuell tanken, ich würde Feuerzeugbenzin in den Tank kippen!

 

 

Anderes Thema, aber eigentlich doch nicht:

 

Auf dem Marktplatz konnte man sich bereits tagsüber davon überzeugen: Millionen Deutsche tanken den falschen Sprit!

 

Millionen Deutsche tanken den falschen Sprit!

 

 

Meine Anregung von letztens, als Google-Streetview zu gehen, wurde übrigens auch aufgegriffen:

 

Google-Streetview in Aktion

 

 

Noch so ein Vorschlag: als Facebook gehen. Und zwar in real life; das wäre auch unabhängig von Karneval mal eine Idee:

Man nimmt sich ein Megaphon, stellt sich auf die Straße und blökt heraus, was einem grade durch den Kopf geht: »Ich mag keinen Spinat!«, »Ich freu mich aufs Tanzen am Wochenende!« und »Willst du mein Freund sein?« Außerdem zeigt man wildfremden Passanten die Photos vom letzten Besäufnis und fragt, ob sie das gut finden. Falls nicht, trägt man sie auf die Ignorieren-Liste ein – und dann dürfen die einen nicht mehr nerven!

 

 

Bevor jetzt der Eindruck entsteht, ich hätte was gegen soziale Netzwerke: Facebook hat auch sein Gutes. Man kann damit prima seinen Freundeskreis verwalten, sich die Namen seiner ganzen Bekannten merken und Diktatoren in der arabischen Welt stürzen.

 

In einer Angelegenheit rate ich aber dringend von Facebook ab: Man sollte nicht mit seiner oder seinem Liebsten Schluss machen, indem man bloß einfach die Einstellung seines Beziehungsstatus’ ändert.

 

Sondern wie in früheren Zeiten stilvoll und persönlich per SMS!

 

 

Aus einer Laune heraus hatte ich dieser Tage ein neues Karnevalskostüm gekauft. Und zwar weil es inhaltlich derzeit so schön passt ein schottisches Ensemble, komplett mit Tartan-Kilt, Rüschenhemd, Sporran, Schärpe und Bonnet. So ging ich also als alter Highlander Scotty MacLangens. Die zufällig vorbeigekommene Seeräuber-Geli passte ganz gut dazu!

 

Seeräuber-Geli und Scotty MacLangens

 

 

Echte Schottenröcke sind aus Wolle gewebt und ziemlich teuer, dieses Ornat jedoch nicht. Allerdings mussten sehr viele Polyester dafür ihr Leben geben … Und ich sollte mich damit von offenen Feuern fernhalten.

 

Zum Kaufzeitpunkt konnte ich noch nicht wissen, dass es heute gar nicht so schrecklich kalt sein würde. In der Sonne ging es sogar recht gut, gefroren haben nur meine Finger am Auslöser: Ich überlege, ob ich nicht ganzjährig sowas tragen sollte. So etwas Frischluft sorgt für gute Durchblutung an den richtigen Stellen.

 

 

Eine Seltenheit war man im karierten Rock allerdings nicht:

 

Schotten im Rock

 

 

Die beliebteste Frage war selbstverständlich: »Was trägt mann denn da drunter?!« – Die Antwort ist doch klar: Eine Blasenentzündung!

 

Wäre man auf der Suche nach einem temporären Kopulationspartner, drängte sich diese Kostümierung quasi auf. Zum einen würde man initiativ angesprochen, zum anderen könnte man auf anstößige Fragen ebenso schlüpfrig antworten: »Dann schau doch einfach mal nach …!«

 

(Dass dieses Angebot angenommen werden würde, steht außer Zweifel: Eine paar Damen machten nämlich Anstalten, dies auch ohne ausdrückliche Einladung tun zu wollen …)

 

 

Um mich nicht noch mehr an schottischem Kulturgut zu vergreifen und den Mythos zu bewahren, habe ich den Neugierigen nicht verraten, was sich denn darunter verbirgt: Slip oder Pants oder Shorts oder Leggins oder — — —.

 

(Exkurs: Wieso wird deutsche Unterwäsche eigentlich immer englisch bezeichnet?)

 

Aber an dieser Stelle kann ich ja Angaben zum textilen Untergrund machen, wir sind ja unter uns: Bei einem Originalkilt aus Wolle braucht man schlicht nichts drunter zu tragen! Es ist ein so schwerer Stoff, dass man nicht friert. Windböen können ihn daher auch kaum abheben lassen. (Die Frage nach der Hygiene wäre eine andere …) In früherer Zeit trugen die meisten Menschen – nicht bloß Schotten – überhaupt keine Unterwäsche, da stellte sich solch eine Frage gar nicht. Heutzutage kann man mit und ohne gehen. Von den alten Schotten hört man, dass sie lange Hemden trugen, die sie gegebenenfalls unten zusammenknoteten. So, Mythos entzaubert!

 

Ein Bild von mir im Schottenrock ziert nun mein Facebook-Profil. Die Rückmeldung meines schottischen Gastes von letztens steht noch aus …

 

Wrong colours – sorry, Neil!

 

 

Das Egmont war abends weitgehend in fester Frauenhand:

 

Das Egmont in fester Frauenhand

 

 

Freitag, 4. März 2011

Mich würde mal interessieren, wie groß die Portokasse der Firma Unitymedia wohl ist: Zeitweise versorgte sie mich wöchentlich (!) mit Bittbriefen, in denen sie die Segnungen des digitalen Kabelfernsehens und mannigfaltige Dienstleistungen rund um die Telekommunikation feilbot. Mein Schreiben mit der Bitte, sie mögen dies fortan unterlassen, zeitigte keine Wirkung. Einverstanden. Daher schickte ich denen die Antwortpostkarten eben wie gewünscht zurück. Den ganzen Stapel auf einmal – und selbstverständlich unausgefüllt. Denn: »Wir zahlen das Porto für Sie«!

 

Unitymedia-Bittbriefe

 

 

Wie bekannt, führe ich ein extrem wagemutiges Leben: Heute gab es Haggis! Ungeachtet des extrapyramidonalen Purinwerts der Ingredienzien (Innereien sind des Teufels; aber nun gut, es kommt ja auch viel Hafer mit hinein …) wollte ich mir diese kulinarische Erfahrung nicht entgehen lassen. Das Maximum Shelf Life auf der Packung verhieß den 13. März 2011 als letzte Genussmöglichkeit. Es musste also bald sein – und das jecke Wochenende bietet sich zum Auskurieren eines etwaigen Zipperleins ja quasi an, falls es zum Äußersten kommen sollte.

 

Hurra, ich lebe noch!

 

Naja, ich habe den Haggis ja auch gerade erst zu mir genommen …

 

Er roch zwar etwas streng während des Kochens, etwa wie zu stark gewürzte Leberwürste in Brühe, geschmacklich aber ist Haggis ein Hochgenuss – und mehr als schade, dass Haggis eine selt'ne Freude bleiben wird! Ich bereitete ihn klassisch zu, mit neeps and tatties, also Rübenmus und Kartoffelstampf. Dazu gab es ebenso stilecht Irn-Bru, die giftigorange schottische Limonade.

 

Haggis mit neeps and tatties - yummy!

 

 

Abends zufällig bei ProSieben reingezappt. Die versenden derzeit freitags die sechs Folgen der Star-Wars-Trilogie. (Ja ich weiß, sechs Folgen einer Trilogie, das ist Unsinn. In Wirklichkeit sind’s neun Folgen. Die restlichen hat George Lucas zwar ursprünglich mal konzipiert, aber später dann geknickt.)

 

Alle Episoden beginnen auf gleiche Weise: Nachdem sie sich durch ein paar DIN-A4-Seiten mit krudem Text (gelb auf schwarzem Grund; sich perspektivisch verjüngend) gequält hat, hat sich die Zielgruppe zehn Minuten Sternengeballer und halbstarke Sprüche redlich verdient!

 

 

Tulpensonntag, 6. März 2011

Waffeln, Schokoriegel und Lebkuchen fliegen tief – es ist Kinderkarneval:

 

Waffeln, Schokoriegel und Lebkuchen fliegen tief – es ist Kinderkarneval

 

 

Rosenmontag, 7. März 2011

Neben dem Alter der Hauptunterschied zwischen dem Sonntags-Zug und dem Montags-Zug: Die hohen Herren von der Tollität machen sich nicht unbedingt die Mühe, das Naschwerk vorher auszupacken, sondern werfen gerne pfundschwere Familienpackungen mit vollen Armen dem wartenden Narrenvolk an die Köpfe …

 

Rosenmontag 2011, Aachen Theater/Markt

 

 

Dienstag, 8. März 2011

Alles Gute zum Geburtstag, Rawad!

(Siehst Du, die dicke Drei tut gar nicht weh …)

 

 

Aschermittwoch, 9. März 2011

Obwohl es das 150ste Café Chantant war – chapeau! –, blieb es bei der heutigen Soiree eher leer im Auditorium. Vermutlich haben sich die Leute beim Karneval verausgabt. Egal, mehr Lapsang Souchong für mich!

 

(Kulinarischer Exkurs: Lapsang Souchong ist ein kräftiger Rauchtee. Sein Aroma enspricht ungefähr dem einer verlassenen alten Bauernkate, mit einem Hauch Räucherschinken. Im Unterschied zu den meisten Teesorten, die zwar toll riechen, aber schmecken wie warmes wässriges Wasser, hält der Geschmack von Lapsang Souchong, was sein Duft verspricht!)

 

150 mal Café Chantant, chapeau!

 

 

Nach den tollen Tagen sollte ich mich nun endlich daranbegeben, wahrzumachen, was ich mir schon seit Jahren vornehme: den nächsten großen Karnevalshit zu schreiben. Es wäre doch so einfach: Der Hauptbestandteil des Krachers der Session 2012 ist eine einfach strukturierte Melodie, die klingt, als würde man sie schon seit 50 Sessionen kennen und zu der sich auch komatös noch auf eins und drei klatschen lässt; notfalls legt man ein paar elektronische Beats drunter.

 

Der Text ist ebenso wichtig: Er muss weitestgehend sinnbefreit auch lobotomiert noch vom Feiervolk bewältigbar sein. Es bietet sich an, kleinbürgerliche Peinlichkeiten zu kolportieren. (Ein Titel der jüngeren Vergangenheit etwa ging recht erfolgreich der Frage nach dem Urheber des floralen Motivs, das mit Farbpigmenten in die Haut der Gesäßregion des Fragestellers eingebracht wurde, nach.) Fäkalien und Kraftausdrücke sollten auf jeden Fall reichhaltig Erwähnung finden. Desweiteren ist die missbräuchliche Verwendung von Alkohol und temporäre Promiskuität wortreich zu preisen, dann geht alles klar mit den närrischen Tantiemen.

 

Ein paar Liedtitel hätte ich schon:

  • »Scheißegal, is’ Karneval!«
  • »Dich sauf ich mir schön«
  • »Lieber fünf vor zwölf als keinen nach eins«

 

Man sieht sich dann nächstes Jahr, in den Charts.

 

 

Donnerstag, 10. März 2011

Liebe Stammleserinnen und Stammleser, heute, am 10. März 2011, ist nicht nur »International Day of Awesomness«, nein, diese kleine feine meine Homepage ist auf den Tag genau auch zwölf Jahre im Netz. (Ein Zusammenhang ist denkbar …)

 

In den frühen Morgenstunden wollte ich ein gediegenes Interieur-Shooting im Egmont abhalten; es ist einiges an neuem Mobiliar angeschafft worden. Doch der Laden war schon ziemlich voll … Immer diese Stammgäste!

 

Egmont voller Stammgäste

 

 

Zwei Tage nach dem 100sten Weltfrauentag schreckt Spiegel-Online uns auf:

»Warum Menschen nicht über einen Penisknochen verfügen, das haben Forscher nun herausgefunden. Demnach ging im Laufe der Evolution eine bestimmte DNA-Steuersequenz verloren.«Folge mir! Ich bin ein Link! (externer Link)

 

Hey, Ihr Forscher: Vielleicht sucht Ihr mal was gründlicher!

 

 

Außerdem:

71 wird heute Chuck Norris.

 

 

Samstag, 12. März 2011

Ein Ausflug in die nähere Umgebung verschlug uns abermals nach Monschau. In einem Eckchen fanden wir doch tatsächlich den letzten Schnee der Saison! Es muss ein ausgesprochen schattiges Plätzchen sein. Oder anders ausgedrückt: Wir waren an dem Ort, an dem die Sonne niemals scheint …

 

Der Ort, an dem die Sonne niemals scheint …

 

 

Sonntag, 13. März 2011

Das Ludwig-Forum für internationale Kunst beging sein zwanzigjähriges Bestehen mit einer Feierstunde und der Eröffnung der neuen Ausstellung »Hyper Real – Kunst und Amerika um 1970«.

 

Photographieren durfte man in der ehemaligen Schirmfabrik natürlich nicht. (Es sei denn, man hätte sich zuvor als Journalist akkreditieren lassen. Merken!) Und ebenso natürlich hielten sich etliche Besucher nicht daran … Die armen Aufseher wurden nicht müde, jene freundlich aufzufordern, eben nicht zu knipsen.

 

Ich hatte direkt nach der ersten Aufforderung die EOS in ihre Tasche gepackt und mich geärgert, wenn einem anderen ein Schuss gelungen war … Dabei hätte ich gar nicht die Kunstwerke schießen wollen, sondern die Menschen, die davor standen. Davon gab es wahrlich genug, Stücker 4.000 sollen es über den Nachmittag verteilt gewesen sein. Alle in hübsch individuellen Uniformen: Ältliche Damen, gewickelt in zu bunte Tücher, ebenso ältliche Herren mit unpraktischen Hüten, die einem jeden schon von Weitem entgegenzurufen schienen: »Seht her, ich bin was ganz Besonderes!«.

 

Erfrischend und ungewohnt die vielen Familien mit Kindern, die entweder mit offenem Mund vor der Kunst (zum Beispiel »Jeff Koons knallt Cicciolina«) standen oder zu fragen wagten, was alle anderen gerne fragen würden: »Mama, was ist das?«.

 

So kann ich hier also keine Bilder zum Mundwässrigmachen herzeigen, kann nicht dazu auffordern, die noch bis 19. Juni laufende Ausstellung zu besuchen und kann so auch nicht als Multiplikator Dutzende weiterer Besucher dorthinlocken, ätschi! Draußen, wo eine kleine Kirmes stattfand, und in der Vorhalle hingegen durfte man photographieren. Daher diese Impressionen der Vernissage:

 

Vernissage "– Kunst und Amerika um 1970" im Ludwig-Forum, Aachen

 

 

Montag, 14. März 2011

Erst ein Erdbeben der Momenten-Magnitude 9,0, dann ein Tsunami, nun wird man täglich vom Radio mit der Meldung geweckt, es sei wieder ein Atomkraftwerk in die Luft geflogen und es sei mit radioaktivem Strahlenaustritt zu rechnen – wenn das, was seit Freitag in Japan passiert, in einem Drehbuch von Roland Emmerich stehen würde, tät’s ihm keiner glauben.

 

Aus Anteilnahme verzichte ich für eine Weile hier auf dumme Sprüche (Moratorium).

 

— — —

 

Es beeilten sich alle, zu betonen, dass man »das Schicksal der Opfer« nun nicht politisch instrumentalisieren dürfe. Komisch, bei Terrorismus, Internetsperren oder Killerspielen geht das doch auch. Wenn man schon nicht aus politischen Gründen handeln sollte, dann vielleicht aus vernünftigen? Nur mal so zur Abwechslung.

 

»Moratorium« ist übrigens ein Wort aus dem rhetorischen Giftschränkchen, das ich heute neu lernen durfte. Es mutet sehr gebildet an, weil’s ja lateinisch ist, bedeutet aber auf Deutsch schlicht Unterbrechung, Verzögerung, Aufschiebung. Ganz konkret heißt es: Die vor gar nicht langer Zeit ohne Not erlassene Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke soll nun für drei Monate ausgesetzt werden.

 

Bevor jetzt die Mathematiker unter uns anfangen, zu rechnen, wie man eine Laufzeitverlängerung denn für drei Monate aussetzen könnte (Werden die drei Monate später hinten drangehängt?!), und dabei verzweifeln, weil man mit handelsüblicher Logik nicht ans Ziel kommt, hier die Lösung:

 

Kanzlerin Merkel drückte den temporären Notausschalter, um einer Kernschmelze im baden-württembergischen Wahlkampf vorzubeugen! Dem Strahlemann in der Stuttgarter Staatskanzlei droht nämlich, demnächst früher als geplant ins Abklingbecken zu müssen.

 

Dass die sich da mal nicht vertut: Die Neuwahlen in NRW werden doch wohl frühestens im Juli sein, nach Ablauf der drei Monate …

 

Atompolitik in Deutschland

 

 

So, nun aber genug der Ernsthaftigkeit, nun wird sich wieder abgelenkt und munter dem Eskapismus gefrönt. Denn ich habe keine Angst vor radioaktiver Strahlung, denn wie Millionen andere Deutsche halte ich mich für immun, seitdem ich als Kind in einen Topf mit Zaubertrank gefall… im April 1986 im Regen spazieren gewesen bin.

 

Handle ich immer noch wie ein Fünfzehnjähriger? Fehlt mir die Anteilnahme? Nein, ich fühle durchaus mit den Japanern. Genauso wie ich mit allen fühle, denen unverschuldet Schlimmes widerfährt, leben sie nun in Afghanistan, Australien, Haiti, Irak oder sonstwo.

 

Das Problem: Irgendwas ist immer! Das muss man sich vor Augen halten: Während man einen Orgasmus hat, sterben woanders Leute. Und wenn ich mal sterbe, werden ein paar Menschen hammermäßigen Sex haben, ich schwör's!

 

(Ob Kausalität oder Korrelation, darüber müssen zukünftige Generationen befinden.)

 

 

Karl-Theo zu Guttenberg beißt sich übrigens grad ein Ei ab: Wäre die Atomkatastrophe in Fukushima nur 14 Tage früher passiert, hätte sich keiner mehr um seine Tricksereien geschert …

 

Aber nicht verzagen: Gutti lebt ja in den Herzen seiner Jüng… Anhänger weiter. Und in seinen Facebook-Gruppen.

 

 

Donnerstag, 17. März 2011

Beim Fratzenbuch haben zur Zeit etliche Nutzer mit Spam zu tun. Das normale Prinzip: Wenn einem was gefällt, klickt man auf den »Gefällt mir«-Button und hat seine Vorlieben somit seinen Freunden kundgetan. So weit, so gut. Es gibt aber auch gemeine Links, die mit Titeln locken wie zum Beispiel »Embarrassing what Miley Cyrus did!«. Auf die kann man klicken – aus rein technischem Interesse selbstverständlich! –, schließlich prangen sie auf dem Profil eines Freundes.

 

Durch den harmlosen Klick auf den Link geschehen jedoch zweierlei Dinge: Erstens erscheint auf dem eigenen Profil die Meldung, dass man diesen Senf »gut findet«, und zweitens postet man ihn gleichzeitig auf die Pinnwand aller seiner Freunde – und zwar ohne dass man das bemerken würde! (Diese klicken dann wiederum, weil's ja von nem Freund kommt, arglos darauf und verteilen den Mist noch weiter – spreading the disease!)

 

Man stellt den Missbrauch erst fest, wenn die Anzahl der monierenden Mails seiner Freunde stetig steigt oder wenn man erstaunt auf seine eigene Profilseite schaut – was man aber sehr selten macht, denn was da drauf steht, glaubt man ja zu wissen.

 

 

Freitag, 18. März 2011

Morgens, vormittags, mittags, nachmittags, abends, nachts, in jeder Nachrichtensendung sehe ich ihn – wann schläft Robert Hetkämper eigentlich?

 

 

Samstag, 19. März 2011

Meine Fresse, was ein Monat: Erst Gutti, dann E10, dann Japan, dann Libyen und nun auch noch Knut (†) – wie es sich für einen Rockstar gehört dahingerafft lange vor der Zeit.

 

Und der März hat noch zwölf weitere Tage!

 

Knut (†)

 

 

Wie in jedem Jahr (2005, 2007, 2008, 2009, 2010) waren wir wieder auf der Euregio-Wirtschaftsschau. (Gähnt da etwa jemand?! Dann surf' doch weg! Es gibt schließlich noch genug andere Seiten da draußen!)

 

Die meisten Waren, die die Händler in den Zelten auf dem Bendplatz feilbieten, werden zwar auch im Teleshopping angepriesen. Live vor Ort kann man das Zeug aber anfassen, genau ansehen und sich amüsieren, was das oft für ein Mumpitz ist. Zum Beispiel dieses eine Plastikgerät, das fantastisch schnell Zwiebeln und Gemüse kleinschnippeln kann (das Schnippeln macht doch gerade den Spaß am Kochen aus, oder?), das Getropfe aber ahnen lässt, dass für die Reinigung von Arbeitsgerät und Küchenboden die doppelte Zeit veranschlagt werden muss. Und worin besteht der Sinn von wiederverwendbaren Kaffepads, wenn man die Gerätschaften anschließend aufwendig leeren und säubern muss? Wir schreiben 2011: Der Reiz liegt doch gerade darin, einfach ein Pad einzulegen, eine Taste zu drücken, sofort ein Tässchen Käffchen zu haben und das alte Pad zu kompostieren.)

 

Es gibt aber auch überaus sinnvolle Küchenutensilien, deren Erwerb ich dringend anrate: Von der Aluminium-Guss-Pfanne mit Titan-Antihaftversiegelung und abnehmbarem Griff als Allzweckwaffe fürs Braten, Dämpfen, Schmoren, Backen, Sautieren und Gratinieren, sowie für Gerichte, die eigentlich einen unhandlichen Wok erfordern, habe ich an dieser Stelle schon oft geschwärmt. (Langsam sollte ich allerdings auch mal mit der Verkäuferin über Provisionen sprechen!)

 

Aluminium-Guss-Pfanne mit Titan-Antihaftversiegelung und abnehmbarem Griff als Allzweckwaffe fürs Braten, Dämpfen, Schmoren, Backen, Sautieren und Gratinieren

 

 

Daneben kann man sich natürlich auch von den Ausstellern mit pikanten Dips und würzigen Bergkäsen füttern lassen. (Früher auch mit Speck und Dauerwürsten, aber diese Zeiten sind ja vorbei.)

 

 

Seitdem ich nicht mehr alles essen sollte, macht das Kochen leider nur noch eingeschränkt Spaß. Wenn ich fertig bin, interessiere ich mich am Ende noch für Autos! Für dieses zum Beispiel:

 

K.I.T.T.: "Don’t hassel the Hoff!"

 

(Der Surveillance-Mode und der Molekularversiegelungsschutz von K.I.T.T. scheinen allerdings kaputt zu sein: Ein Vandale hat mit einem silbernen Edding etwas draufgeschmiert. »Don’t hassel the Hoff!«, wenn ich’s richtig deute.)

 

 

Aber es wird ja für jeden etwas geboten:

Hautpflegeprodukte zum Beispiel. »Handeln Sie, bevor es zu spät ist …!«:

 

Handeln Sie, bevor es zu spät ist …!

 

 

Auch Hobbyphotographen, die ungestraft fremde Frauen in Unterwäsche abschießen mochten, kamen beim ersten Entscheid eines Model-Wettbewerbs auf ihre Kosten. (Wenn sie nicht gerade kein Tele, keinen Blitz und natürlich auch keinen Ersatzakku dabeihatten, der kurz darauf bitter nötig gewesen wäre …)

 

Fremde Frauen in Unterwäsche

 

Der Moderator erzählte, dass sich die Gewinnerin des letzten Jahres im Moment unter den Top-20 bei Germany’s Next Top Model befinde. Eine feine Sache – auch wenn ich bezweifle, dass sich der Titel »Miss Euregio« besonders schmeichelhaft im Lebenslauf macht …

 

Sehr gemein: Nach den zehn Metern gehn (»mei is des schehn«), wofür Mannequins in erster Linie nun mal geschaffen wurden, mussten sie Quizfragen beantworten. Ein Unterfangen, dass so ähnlich erkenntnisreich und erfolgversprechend ist, wie das Interviewen von Fußballern, denen man nach dem Spiel ein Mikro unter die Nase hält und dann erwartet, dass sie abgehetzt die Weisheit der Welt kundtäten. Tun sie nicht, das ist bauartbedingt auch nicht vorgesehen.

 

 

Auch ein paar Quotenmänner gaben der Jury Arbeit; der Vollständigkeit halber hier ebenfalls abgebildet – man weiß ja, was man seinen Stammleserinnen schuldig ist:

 

Praktiziertes Gender-Mainstreaming: Quotenmänner – man weiß ja, was man seinen Stammleserinnen schuldig ist!

 

 

Doch auch die Freunde des Stilllebens im Allgemeinen und der Christbaumkugel im Besonderen hätten ihr Späßeken gehabt:

 

Auch die Freunde des Stilllebens im Allgemeinen und der Christbaumkugel im Besonderen hätten ihr Späßeken gehabt

 

 

Montag, 21. März 2011

Mit wem muss ich schlafen, um einmal mit Kamera auf das Gerüst am Granusturm raufzukommen?!

 

Mit wem muss ich schlafen, um einmal mit Kamera auf das Gerüst am Granusturm raufzukommen?!

 

 

Dienstag, 22. März 2011

Herzlichen Glückwunsch zum 70., Werner!

 

 

Heute habe ich nochmal jemanden gesehen, mit dem ich seit Jaaahren nicht mehr zu tun hatte: Meine Kundenberaterin in der Sparkasse!

 

Diese spezielle Mitarbeiterin hatte ich vorher noch nie gesehen. Als ich das letzte Mal die Abfertigungshalle der Filiale am Friedrich-Wilhelm-Platz aufsuchen musste, gab es diesen Schalter noch gar nicht – und meine freundliche Beraterin war sicher noch nicht eingeschult.

 

Sie nahm sich reichlich Zeit, mir das Chip-TAN-Verfahren vorzustellen; fernab von Ultimo sieht sie wohl nicht mehr allzuviele Kunden in vivo. Ihre Ausführungen waren aber gar nicht nötig, denn im Internet hatte mir schon ein krawattenloser Anzugträger per Videoclip das Wichtigste erklärt.

 

Was keiner von beiden erklärt hat, ist, warum dieses neue TAN-Verfahren so pressiert, wo es doch ein recht aufwändiges Prozedere darstellt. Meine Vermutung: Die Kosten des Missbrauchs überwiegen die Kosten der Einführung des komplexen Zinnobers.

 

Chip-TAN-VerfahrenStatt bloß eine Liste mit Tranksaktionsnummern auf Papier muss man nun immer die Sparkassen-Karte und ein kleines rotes Kästchen dabeihaben, mit dem man sich für jede Überweisung eine individuelle TAN erstellen lässt, indem man es beim Buchungsvorgang an den Bildschirm hält. Die Onlinebanking-Seite funkt dann per blinkender GIF-Grafik auf dem Monitor die Daten an die optischen Sensoren des TAN-Generators. Die erzeugte TAN gibt man dann per Hand wie gewohnt ins Überweisungsformular ein.

 

Bevor der Rubel jedoch wegrollen kann, muss man daheim zunächst ausbaldowern, welcher Winkel der richtige ist, in dem man das Kästchen an die Scheibe halten soll. Beim Synchronisieren kann einem schon mal der Arm absterben! Und der Hinweis »Zu Ihrer Sicherheit erfolgt die automatische Abmeldung in 7 Min.« oben rechts trägt auch nicht gerade zur Vertrauensbildung bei! Alternativ könnte man natürlich herausfinden, dass man die Blinkgeschwindigkeit der Blockgrafik mit Klick auf das linke Bälkchen herabsetzen kann. (Bei 5% kann man sogar im Kopf mitrechnen …) Aber wer liest schon das Kleingedruckte?

 

 

Ziemlich prominent und ausführlich hingegen ist der Hinweis angebracht, dass die bei manchen Personen blinkende Lichter und Muster beim Betrachten von Monitorbildern epileptische Anfälle auslösen können:

 

»Diese Personen können bei der Benutzung von Computern einen Anfall erleiden. Es können auch Personen davon betroffen sein, deren Krankheitsgeschichte bislang keine Epilepsie aufweist und die nie zuvor epileptische Anfälle gehabt haben. Falls bei Ihnen oder einem Ihrer Familienmitglieder unter Einwirkung von Blitzlichtern mit Epilepsie zusammenhängende Symptome (Anfälle oder Bewusstseinsstörungen) aufgetreten sind, nutzen Sie bitte unser chipTAN-Verfahren nur mit manueller Dateneingabe. Um das Risiko einer epileptischen Erscheinung zu minimieren, beachten Sie bitte folgende Hinweise:

  • Halten Sie den größtmöglichen Abstand zum Bildschirm.
  • Blicken Sie nicht längere Zeit auf die animierte Grafik.
  • Arbeiten Sie stets in einem gut beleuchteten Raum.«

 

Viel zu trinken und fünfmal am Tag frisches Obst und Gemüse zu verzehren, kann wahrscheinlich auch nicht schaden.

 

 

Mittwoch, 23. März 2011

Ich muss zwar immer erst zum Kursbeginn um neun in der VHS Jülich sein, wähle aber seit ein paar Wochen dennoch den Schnellbus um 7:10 Uhr. Der braucht nämlich nur schlanke 35 Minuten für die Strecke, für die der 7:30er eine ganze Stunde braucht. Mit festem und stilltehendem Boden unter den Füßen frühstückt es sich einfach gemütlicher.

 

(Man muss nur höllisch aufpassen: Es fahren zum gleichen Zeit zwei Busse der Linie SB11 am Bushof ab. Der eine, mit dem Ziel »Fachhochschule«, fährt durch die Innenstadt, der andere, mit dem Ziel »Forschungszentrum«, fährt schnurstracks eben dorthinein. Und wenn man kein gültiges Visum für das FZ hat, steht man dort ziemlich dumm in der Pampa rum.)

 

Die heutige Fahrt war besonders kurzweilig: Ich konnte beim Blick Richtung Weisweiler ein paar Bilder vom Match »TSV Erneuerbare Energien« gegen den »FC Fossile Energien« schießen. Spielstand beim Abpfiff: 2 zu 1.

 

TSV Erneuerbare Energien gegen den FC Fossile Energien: 2 zu 1

 

(Während der Fahrt war ich übrigens 1.000 Millisiewert ausgesetzt …)

 

 

Encore une fois. Überraschenderweise war es beim CC rappelvoll, obwohl doch draußen der Frühling sein blaues Band lässt flattern durch die Lüfte. Auch musikalisch konvenierte die Abendgesellschaft außergewöhnlich gut.

 

Encore une fois

 

 

Wieder wurden auch vom Drumherum reichlich Photos gemacht – und wieder wurde die Befürchtung geäußert, dass sie wohl an dieser Stelle ins Netz gesetzt werden würden. Befürchtungen, die ja so was von berechtigt waren:

 

Café Chantant - Drumherum

 

 

Donnerstag, 24. März 2011

In vino veritas: Wirtschaftsministerle Reiner »Trink, trink« Brüderle »trink!« hat etwas Falsches gesagt. Möglicherweise die WahrheitFolge mir! Ich bin ein Link! (externer Link). Ein Skandal! – Seine Restlaufzeit dürfte überschaubar sein.

 

 

 

Was ist eigentlich mit Herbert Grönemyer los? Einst sang er sich kreisfreie Städte des mittleren Ruhrgebiets schön, forderte Minderjährige als Oberbefehlshaber, erzählte von Luftfahrzeugen in seinem Verdauungsapparat oder pries die Vorzüge von gekutterten Schweinebrät im Naturdarm mit Würzsauce auf Tomatenbasis. Nun will er mehr Schiffsverkehr!

 

 

Freitag, 25. März 2011

»Ist das Kunst oder kann das weg?« Ich war heute nochmals im Ludwig-Forum. (Auch wenn das meinen Lauf kaputt macht: Jedes zweite Mal, wenn ich das LuFo besuche, ist Peter Gabriel normalerweise auch da …) Angesichts des Sonnenscheins draußen spekulierte ich auf wenig Besucher drinnen; dem war auch so. Bei der Vernissage war es so voll, dass man selbst Kunstwerke im Großformat übersehen konnte.

 

Ist das Kunst oder kann das weg?

 

Neben der modernen Kunst von Roy Lichtenstein, James Rosenquist, Andy Warhol, Jeff Koons, Jean-Michel Basquiat und Duane Hanson gab es im Rahmen der »Hyper Real«-Ausstellung beeindruckende Werke von Chuck Close, Ralph Goings, Richard Estes, Robert Cottingham, Jean Olivier Hucleux und anderen zu sehen.

 

Eine geniale popartige Idee in allen Ehren, ich möchte aber auch sehen, dass der Künstler malen kann und sich hübsch verausgabt hat. Dann, und erst dann, sinke ich vor Andacht und Bewunderung auf die Knie!

 

Mein absoluter Favorit war »Untitiled (Mapleton)« von Paul Sarkisian: Auf vier mal acht Metern Leinwand ist die Außenansicht eines Schuppens in einer solchen Detailfülle dargestellt, so dass einem jeden klar wird, was mit »hyperrealistisch« gemeint ist.

 

 

Ein klein bisschen größer sind zwei Werke von Dan Perjovschi: 14 mal neun Meter. Allerdings sind sie weder fotorealistisch noch Gemälde, sondern einfache Zeichnungen mit weißer Kreide auf Tafellack. Es darf angenommen werden, dass die zur Verfügung stehende Architektur den Ausschlag für die Formatwahl gegeben hat … Die zwei Riesenbilder gehören – weil auf die Wände gemalt – dauerhaft zum Museum und haben nichts mit der aktuellen Hyperreal-Schau zu tun. Trotzdem macht es Spaß, in diesem Wimmelbild mit all seinen Cartoons zu stöbern. (In einer Ecke steht: »Take a good look, you payed for it«)

 

Und irgendwie erinnern sie mich an eine gewisse Sammlung von mit allerlei Weisheiten und Männlein bekritzelten Schreibtischunterlagen, wie ich sie – wenn auch in kleineren Ausmaßen – in vordigitaler Zeit anzufertigen pflegte. (Eine übrigens völlig zu unrecht vernachlässigte Kunstform!)

 

 

Sonntag, 27. März 2011

Zeitenwende in Stuttgart: Es sieht so aus, als ob sich demnächst der erste grüne Ministerpräsident der Republik mit den Hinterlassenschaften von Herrn Mappus rumschlagen darf: Stuttgart 21, EnBW-Deal mit Steuermilliarden, Verantwortung für Kernkraftwerke in Neckarwestheim und Philippsburg …

 

Es grünt so grün, wenn Özdemirs Blüten blühn, auch in Rheinland-Pfalz. Die Grünen konnten ihren Stimmenanteil dort mal locker verdreifachen. Deren größtes Problem nun: Woher nehmen sie die Kandidaten für die ganzen Ministerposten? (Lächerlich hingegen: König Kurt hat zehn Prozentpunkte verloren – und feiert sich als Gewinner.)

 

Das Arbeitsblatt für meine Kursteilnehmer muss ich aus nun aktualisieren:

.doc – Dateinamenerweiterung für Textdateien

.jpg – komprimierte Grafikdatei

.pdf – plattformunabhängiges Dateiformat für Dokumente

.fdp – veraltetes Parteiformat

 

 

Zeitenwende auch im »Tatort« aus Konstanz. Ja, Konstanz, da gibt es auch ein Tatort-Kommisariat. Das vergisst man angesichts der Ermittler aus München, Berlin, Bremen, Kiel, Münster, Köln und Ludwigshafen schon mal. Und vor allem aufgrund der meisten bisherigen Drehbücher. Doch die heutige Folge »Im Netz der Lügen« war grandios: interessantes Sujet, spannende Handlung, vielschichtige Figuren mit nachvollziehbaren Motiven und auch noch überzeugend gespielt.

 

Wenn nur die ARD endlich diese Unsitte unterlassen würde, wie stets im spannendsten Augenblick einzublenden, dass sich die nachfolgende Talkshow um ein paar Minuten verschiebt, oder das vorläufige amtliche Endergebnis der Wahlen im Ländle durchlaufen zu lassen: Wer sich dafür interessiert, schaut nicht Tatort, sondern Phoenix oder hängt im Live-Stream vorm Internet!

 

 

Mittwoch, 30. März 2011

Herzlich willkommen auf der Welt, Lena Sophie!

 

 

Ich weiß nicht, wer da mit wem geschlafen haben mag …, doch heute morgen entdeckte ich dieses Posting im Gesichtsbuch: »Grad das Aachener Rathaus bestiegen! Herrliche Sicht:-)«

 

Der frühe Vogel fängt den Turm! Ein ungenehmigte Besteigung des ursprünglichen Teils der Aachener Kaiserpfalz Karls des Großen ist für mich aber keine Option: Ich will da oben Bilder machen und veröffentlichen – es dünkt mir ein wenig unkommod, wenn in Tateinheit belastendes Beweismaterial angefertigt werden würde.

 

 

Aufmerksamen Leserinnen und Lesern wird auffallen, dass zwar Mittwoch und März ist, aber Bilder vom letzten Café Chantant fehlen. Nun, ich war zwar anwesend, aber nur kurz. Trotz anregenden Gesprächs fühlte ich mich leider unpässlich und verschwand recht bald wieder. Aber es ist ja nun nicht so, als wären hier nicht schon genug Bilder vom CC zu sehen!

 

 

Donnerstag, 31. März 2011

Es stimmt nicht dass … »Eifel für Anfänger« nun verfilmt werden soll, mit Christine Neubauer und Veronika Ferres in den Hauptrollen.

 

 

Schluss jetzt!

Onkel Thomas³

 

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