– Juli 2019 –
Montag, 1. Juli 2019
Nach dem großen Erfolg im Vormonat geht’s nun wieder anlassunabhängig weiter mit den Dos und Don’ts auf Hochzeiten. Wobei ich mich hier auf die Don’ts beschränke, und zwar auf die gegenüber dem Photographen:
Der professionelle Hochzeitsphotograph geht für gewöhnlich sehr unauffällig und behutsam vor, versucht, für das Brautpaar die authentischsten Augenblicke ihres großen Tags einzufangen, und wird versehentlich nicht gelungene Aufnahmen unaufgefordert der Löschung anheimfallen lassen. (Riesenvorteil übrigens gegenüber der Photographie auf Negativfilm! Silberbromidsuspension auf Celluloid ist vergessenstechnisch echt ein Arsch.) Wenn Ihr brav wart, bekommt Ihr vom Brautpaar später bestimmt auch ein paar Eurer Bilder als Abzug geschenkt.
Euer Part des Deals, liebe Gäste: Geht dem Photographen nicht auf den Sack!
Dienstag, 2. Juli 2019
Auf einem Podium im Rathaus wurde in berufener Runde über die »Zukunft des Bargelds« diskutiert. Kurz: Sie sieht düster aus … Staat, Wirtschaft und Bankwesen drängen auf seine Abschaffung.
Schade. Ich mag ja diese bunten Zettelchen, die aufgrund von Übereinkunft – oder Magie?! – den ansonsten umständlichen Austausch von Waren und Dienstleistungen ermöglichen. Hey, was waren das noch für Zeiten, als wir ständig Muscheln, Goldstücke oder Ziegen mit uns rumschleppen mussten! Mit Bargeld zahlt man schnell, einfach und anonym, behält den Überblick und kann die Kosten kontrollieren.
Auch die Haptik von Münzen hat ihre Reize. (Nur das lästige Rotgeld, das in der Herstellung mehr kostet, als es wert ist, und unschöne Beulen am Gesäß verursacht, das kann von mir aus gestohlen werden!)
Blockchain-Technologien, Zahlungs-Apps und Online-Funktionen klingen zwar schön trendy, bergen jedoch gewisse Unsicherheiten. Wahnsinnig praktisch in der Anwendung sind sie auch nur bedingt. Es klingt zwar verlockend, wenn man zum Rechnungsbegleichen künftig nur zwei Handys per NFC inniglich knutschen lassen muss. Doch sein Handy muss man dazu stets funktionsbereit zur Hand haben. (Ich weiß aus meinen Workshops, wie oft man doch ein Handy vergessen hat oder dessen Akku gerade leer ist …)
Schöner als die Zukunft des Bargelds sah der ungewohnte Blick von oben auf den auen Karl mit Taubenschiss im Nacken im Eäzekomp aus, weil ausnahmsweise mal die Fenster im Krönungssaal offen standen.
Mittwoch, 3. Juli 2019
Die Versteigerung der mirakulösen 5G-Frequenzen ist beendet. Dieser neue Mobilfunkstandard soll Datenraten von einem Gigabit pro Sekunde ermöglichen. Donnerknispel. Endlich, endlich wird alles gut!
Wobei: Viele Handynutzer sind mit der Vorgängertechnologie 4G (LTE) oder dem noch älteren 3G (UMTS) unterwegs und freuen sich, wenn sie überhaupt ein Netz haben, auch wenn gerade keine Milchkanne in der Nähe ist. Und wisst ihr noch, UMTS war einst der heiße Scheiß! Vor 19 Jahren wurden dessen superschnelle, alle Probleme lösende Frequenzen versteigert, für 100 Milliarden Mark. (Haben die sich eigentlich schon amortisiert?)
Apropos Empfang: Heute waren Facebook, Instagram und Whatsapp down. In neun Monaten also werden die Geburtenraten in die Höhe schnellen!
Freitag, 5. Juli 2019
Im KREATIVhaus im Moltkepark, meinem Baby, bei dem man so langsam einiger Verschleißerscheinungen gewahr werden kann …, wurde in einem Workshop geschnitzt und gestempelt.
Ach, da mach ich doch mal mit!
(Erschreckend, wie lange ich gebraucht habe, bis ich auf passendes Motiv gekommen bin)
Sonntag, 7. Juli 2019
Sommerfest in der DigitalChurch.
Dort lernte ich unter anderem den Geschäftsführer der Alex Jacobi Audiovisual Intelligence GmbH (man rate, wie der wohl heißt …) endlich mal persönlich kennen, der bei den Blogposts auf seiner Homepage www.sprechersprecher.de höchst interessante Interviews mit Synchronsprechern führt.
Was dem Photographen die Photobox, ist dem Barkeeper die mobile Cocktailbar im Streetscooter. Einen Knopf drücken, fünf Sekunden warten und schon hat man seinen Cocktail in der Hand, der auch nicht viel schlechter ist als das, was man in den meisten Kneipen to go bekommt. (Man munkelt, dass man einen extra Schuss Alk bekommen kann, wenn man das richtige Knöpfchen dafür zu drücken weiß …)
Montag, 8. Juli 2019
Alle Leute, die damals YOLO gesagt haben, müssten inzwischen tot sein.
Mittwoch, 10. Juli 2019
Hallöchen! Da ist ja noch einmal eine Serie auf Netflix, die das Anschauen lohnt: »Dark«
Ohne zu viel spoilern zu wollen: Es geht in dieser deutschen Mysteryserie um Zeit, Zeitlöcher und Zeitreisende. (Jawohl, richtig gelesen: deutsch! Also echte Dialoge von lebendigen Menschen – und kein ewiger amerikanischer Salbader.)
Normalerweise vergällt mir die Beliebigkeit in den meisten Fantasyfilmen die Freude an diesem Genre. Der Held gerät in Nöte? Kein Problem, in Universum XY ist ja dies und jenes möglich – und schwupps ist er gerettet.
Mit Zeitreisen als Prämisse hingegen kann man ja mal leben.
Auch wenn Reisen in die Vergangenheit riesiger Quatsch sind. Wenn sie je möglich wären, müsste es hier von Zeitreisenden aus der Zukunft doch nur so wimmeln! (Andererseits: Wenn ich in der Zeit reisen könnte, würde ich dann ins poplige 2019 zurückkehren, wo eh schon alles gelaufen ist?!)
Bei der Konstruktion von Zeitmaschinen wird zudem stets die räumliche Komponente vergessen. Denn da, wo heute ich bin, war ich gestern nicht und werde ich morgen ganz sicher nicht sein. Auch wenn ich auf derselben Knautsch liege, hat sich die Erde inzwischen weitergedreht, ist die Sonne nicht mehr am selben Platz und das Sonnensystem schon gar nicht. Beim restlichen Universum bin ich mir nicht sicher, habe aber gute Gründe dafür, dass sich das auch ein Stückchen bewegt hat. Wie blöd, wenn man dann die Messinghebel seiner Zeitmaschine auf einen schönen Tag in der Vergangenheit gestellt hat und dann mitten im kalten Vakuum des Alls landet …
Bei dieser Serie klassisch eine Folge pro Woche anzusehen, würde nicht funktionieren. Bingewatching ist streng geboten ob der Komplexität der Handlungsstränge und dem Tableau an Rollen, die teilweise bis zu dreimal auftreten. »Zurück in die Zukunft« ist Kinderkram dagegen.
Zu beanstanden ist der mitunter ausufernde Gebrauch von Musik und Soundeffekten – das verdeutlicht zwar die Dramatik der Lage, aber hey, da sind ja auch noch Schauspieler am Start, die können sowas spielen!
Einige Details in der Vergangenheit stören den Zeitzeugen ebenfalls. (Bin so gesehen ja auch ein Zeitreisender …) 1986 hat original niemand mehr mit einem Rubik’s Cube Zauberwürfel gespielt! Die Menschen haben sich auch noch von was anderem ernährt als von Raider. Und Nena war durch!
Donnerstag, 11. Juli 2019
Das neue Hochschulgesetz NRW erlaubt es Universitäten, demnächst Anwesenheitspflicht für Studenten einzuführen, las ich eben im »sozialen« Netz. Und nicht nur ich: Augenblicklich hagelte es vor Neid und Missgunst nur so triefende Kommentare von kleingeistigen Doofis, die denken, Uni wäre Schule, so mit Stundenplan, Epochalnoten, Strammstehen und »Guten Morgen, Herr Professor!«.
Leute, die wahrscheinlich noch nie eine Universität von innen gesehen haben, ereifern sich über die vermeintlich faulen Studis und ihr Lotterleben: »Diese linken Schmarotzer sollen gefälligst mal was schaffen statt unser Steuergeld zu versaufen, jawohl!!1elf!«
Und das ist jetzt nur ein Thema, wo regelmäßig der Geifer schäumt, sobald jemand auch nur ir-gend-et-was postet. Man kann die Kommentare oft einfach so austauschen, egal was gerade zur Debatte steht. Ein jeder fühlt sich sofort sowohl – wie die Jugend sagt – getriggert, als auch berufen, seinen Senf dazuzukübeln – ob er Ahnung von der Materie hat oder nicht. Meistens nicht.
Geschützt vom Computer- oder Handy-Display wissen plötzlich weite Teile der Bevölkerung alles und alles besser. Außer was Empathie ist. Dafür kennen sie aber ganz tolle Schimpfwörter. Schlimmer wie Hitler!
Internet ist nicht mehr schön.
Freitag, 12. Juli 2019
Die Stadt Köln hat nun auch den Klimanotstand ausgerufen.
Und aus lauter Freude darüber jagt sie am Samstag bei den »Kölner Lichtern« vier Tonnen Strontium, Calcium, Lithium, Natrium, Barium, Kupfer, Kalium, Magnesium, Aluminium und was weiß ich nicht noch alles in die Luft …
Auf die Gefahr, dass ich mich wiederhole: Es gibt Feuerwerke beim Japantag, bei »Rhein in Flammen«, bei »Rursee in Flammen«, bei Schützenfesten, runden Geburtstagen, Hochzeiten, Weinfesten und jeder verfickten Dorfkirmes – inzwischen müsste doch jeder mal eins gesehen haben! (Was heißt gesehen: Die meisten sehen das Geballere doch ohnehin nur auf dem wackligen Display ihres Handys.) Es werden regelmäßig hömmele Risiken wie Gefahrstofffallout, Feinstaubbelastung, herabfallende Gegenstände, Schwermetallbelastung, Hörschäden und Brandgefahr billigend in Kauf genommen. Wozu? Für ein paar Ahhhs und Ohhhs. (Und von der dilettantischen, oft horizontal abgefeuerten Pyrotechnik, die auch noch dem Dümmsten klarmachen soll, dass nun Jahreswechsel ist, rede ich noch gar nicht; die ist gemeingefährlich noch dazu.)
Der Radweg endet hier …
Samstag, 13. Juli 2019
In Aachen tobt nun wieder das internationale Pferdesport-Turnier »Concours Hippique International Officiel«, das aber niemand so nennt; höchstens CHIO, also Zeh Ha Ih Oh. Doch der echte Öcher sagt dazu ohnehin Tschio – wie die Chips. Im Unterschied zu den Chips – von denen ich jedoch funnyfrisch bevorzuge – interessieren mich Pferde nur so semi. Warum gibt’s da eigentlich keine römischen Streitwagenrennen?
Demnächst ist auch wieder Kimiko. »Da gehste bestimmt auch hin, oder?«, werde ich öfters gefragt. Nein, gehe ich nicht. Denn zum einen bin ich dafür weder angefragt noch gebucht, zum anderen ist so ein Musikfestival photographisch reiner Stress, wenn man es ernsthaft betreibt: Drei Tage lang Konzerte auf vier Bühnen mit Dutzenden von Bands im Stundentakt – schön ist anders.
Zudem – und jetzt, liebe Musiker-Freunde, ganz tapfer sein! – mag ich die meiste Live-Musik nicht. Mediokre Eigenkompositionen oder tausendfach gehörte Coverversionen, wummernde Schlagzeuge, affige Leadgitarristen, schrille Sängerinnen, die ihre Töne um eine halbe Note verpassen, wichtigtuerische Tontechniker mit vielen bunten, jetzt auch digitalen, Knöpfen, die den Sound trotzdem nur da, wo sie sitzen oder stehen, gescheit geregelt bekommen, und ein im besten Fall johlendes, meistens jedoch irgendwelche Belanglosigkeiten quatschendes Publikum sind mir genau wie Applaus, Beifall, Akklamation, Jubel, Ovationen, Pfiffe und andere auditive Zumutungen ein Graus.
Es gibt da hervorragende Studioaufnahmen meiner Lieblingsmusiker auf MC, LP, CD oder MP3.
(Wenn die bloß mal nicht jahrelang mit altem Kram durch die Welt tourten, statt verdammt noch mal ihre Kompositionen aus dem Zettelkasten in einem Studio vernünftig einzuspielen!)
Sonntag, 14. Juli 2019
Die Älteren, also die gaaanz Alten …, werden sich erinnern. Ich besaß einst ein Talent, das ich zwei, drei Jahrzehnte hab schlummern lassen, dem ich an diesen kühlen Sommerabenden nochmal gebührend Tribut zu zollen gewillt bin. Daher lautet der Beschluss, dass der Mensch was malen muss.
Ich renn ständig zu Vernissagen, Präsentationen und Ausstellungen – da werde ich ja wohl selber noch mal ein Bildchen hinbekommen!
An Malmaterial mangelt es nicht, wie sich bei einer abendlichen Inventur herausstellte. Zur Verfügung stehen Bleistifte, Buntstifte, Aquarellstifte, Filzstifte, Tinte, Tusche, Kohle, Kreide, Deckfarben, Tempera, Aquarellfarben fest, Aquarellfarben flüssig, Acrylfarben, Ölfarben und Lacke.
Sowie ein paar Pinsel …
Aufräumen ist wie einkaufen! Hier sieht’s jetzt aus wie im Fachgeschäft. (Verdammt, wo sind bloß meine Textilfarben abgeblieben?!) In bares Geld umgerechnet lagert hier ein kleines Vermögen in den Regalen. Allein die feinen Polychromos Künstlerfarbstifte des edlen Grafen Faber-Castell – in den Neunzigern wohlüberlegt erworben – ergeben ein erkleckliches Sümmchen. Damals kosteten sie 2,80 DM, inzwischen fragt man sich bei Listmann gegenüber 1,99 Euro pro Stück dafür: Insgesamt hab ich also Buntstifte für über hundert Mark hier ungenutzt rumliegen!
Man bedenke, dass ich damals Student war – und das Budget für solcherlei Lustbarkeit entsprechend überschaubar. Ich erinnere mich an den einen Samstagvormittag, an dem ich den einen Kumpel bat, kurz zu warten, weil ich ein paar neue Polychromos kaufen wollte. Davon gibt es – wie der Name bereits nahelegt – ziemlich viele Farben … Und die mussten im Laden natürlich noch eingehend auf Farbton, Sättigung und Brillanz getestet werden! Geduldig wartete der Ärmste – wie ich noch nachdurstig vom vorangegangenen Abend – bis ich das Spektrum der Palette durchhatte.
Aber hey, es ist eine schwerwiegende Entscheidung zwischen Alizarinkarmesin, Bister, Blau-türkis, Blauviolett, Braunocker, Caput mortuum, Caput mortuum violett, Chromgelb dunkel, Chromgelb hell, Chromoxydgrün, Chromoxydgrün feurig, Chromoxydgrün stumpf, Delfterblau, Dunkelrot, Fleischfarbe dunkel, Fleischfarbe hell, Fleischfarbe mittel, Fuchsia, Geraniumrot hell, Gold, Grasgrün, Grünerde, Grünerde gelblich, Grüngold, Helioblau rötlich, Heliotürkis, Hooker's grün, Indanthrenblau, Indigo dunkel, Indischrot, Kadiumgelb hell, Kadiumgelb zitron, Kadmiumgelb, Kadmiumgelb dunkel, Kadmiumorange, Kadmiumorange dunkel, Kadmiumrot hell, Kadmiumrot mittel, Kaltgrau I, Kaltgrau II, Kaltgrau III, Kaltgrau IV, Kaltgrau V, Kaltgrau VI, Karmin gebrannt, Karmin rosa, Karmin rosé, Karmoisin, Kobaltblau, Kobaltblau grünlich, Kobaltgrün, Kobaltgrün tief, Kobalttürkis, Kobalttürkis hell, Krapplack, Krapplack rosa, Kupfer, Lasurorange, Laubgrün, Lichter ocker, Lichtgelb lasierend, Lichtgrün, Magenta, Magenta hell, Maigrün, Manganviolett, Mauve, Neapelgelb, Neapelgelb dunkel, Nougat, Ocker gebrannt, Olivgrün gelblich, Payne's grau, Permanentgrün, Permanentgrün oliv, Permanentkarmin, Phthaloblau, Phthaloblau hell, Phthaloblau mittel, Phthalogrün, Phthalogrün dunkel, Phthalogrün hell, Pompejanischrot, Preußischblau, Purpurrosa hell, Purpurrosa mittel, Purpurviolett, Rötel, Rotviolett, Rotviolett hell, Scharlachrot tief, Scharlachtrot, Schwarz, Sepia dunkel, Siena gebrannt, Silber, Smalteblau, Smaragdgrün, Strohgelb, Tannengrün, Terrakotta, Tiefrot, Ultramarin, Ultramarin hell, Umbra gebrannt, Umbra natur, Van-Dyck-Braun, Venezianischrot, Violett, Wacholdergrün, Walnußbraun, Warmgrau I, Warmgrau II, Warmgrau III, Warmgrau IV, Warmgrau V, Warmgrau VI, Weiß und Zimtbraun! Da darf man nicht hudeln.
(Für die Insider: Faber Castell hat zwar die Nummern von damals beibehalten, aber ein paar der Namen der Farben geändert! Zitron heißt nun Kadmiumgelb, Gelborange Kadmiumorange, Scharlach dunkel Scharlachrot, Karmin dunkel Permanentkarmin, Bordeaux Magenta, Magenta dunkel Purpurrosa mittel, Azurblau Phtaloblau, Pfauenblau Kobalttürkis, Türkis Kobalttürkis hell, Meergrün Kobaltgrün tief, Viridian Phtalogrün, Zedergrün Chromoxyd stumpf, Violett rötlich Rotviolett hell und Sepia hell Walnussbraun. Gerngeschehen!)
Montag, 15. Juli 2019
»Hallo! Leute, es sind Ferien. Alle machen blau
von Flensburg bis nach Ober-ammer-gau,
denn es sind Ferien, und mit viel Tam-Tam
und Informa-ti-ooon steigt wieder unser Ferienpro-gramm,
unser Ferienprogramm!«
(Na, wer hat laut mitgesummt?!)
Zwei wichtige Tipps für die Urlaubsreise gegen Taschendiebe:
Dienstag, 16. Juli 2019
Während ja Honigbienen und sonstige Insekten in der Natur so langsam aussterben, erfreuen sich die Populationen von Stubenfliegen und Fruchtfliegen in meinem Daheim unerklärlicherweise bester Gesundheit.
Aber nicht mehr lange! Meine Tipps: Teuflische Klebefallen für die nervigen zweiflügeligen Insekten aus der Familie der Muscidae (Langhaarträger aufpassen!) und trügerische Zuckercocktails für die Drosophilae melanogaster. Ja, ich lasse sie grausam ertrinken! Haben mich im Bio-Unterricht genug gequält!
Haushaltstipp: Für den Genozid an den fliegenden Kerbtieren befülle man ein kleines Gefäß mit Multivitaminsaft und Essig zu gleichen Teilen und kille sodann die Oberflächenspannung mittels eines Tropfens Spüli. Und dann Farewell, Ihr Plagegeister!
(Man sollte den Becher tunlichst fernab von anderen Getränken deponieren – schmeckt scheußlich, das Zeug …!)
Es geht wieder los!
Mittwoch, 17. Juli 2019
Zum zweiten Mal in diesem Jahr schon war ich im Egmont – ich sollte es mal nicht übertreiben!
Kaffee und Kuchen gab’s anschließend bei Leni liebt Kaffee im Basement des Haus der Kohle. (Hey, davon soll doch bald die dritte Staffel starten! …) Dieses Café ist mir ein Rätsel: Jedes Mal, wenn ich dran vorbeigehe, ist es voll besetzt mit hübschen jungen Frauen, derer es in Aachen doch so wenig haben soll – fragt mal einen Maschbauer. Nun frage ich mich: Wo waren die früher? Ist Starbucks jetzt leer? Und wie können die sich das ständig leisten; also so finanz- und kalorienmäßig …?
Das Logo von Leni ist genial:
Beim geliebten schwarzen Aufgussgetränk könnte das Lenchen hingegen noch eine Schüppe nachlegen; meine Senseo spukt besseren Kaffee aus … Der grandiose Brownie reißt es aber wieder raus.
Donnerstag, 18. Juli 2019
Jetzt auch offiziell:
Bob Ross war ein dreckiger Nachmacher!!!
Denn in exakt demselben Studio-Setting führte Jahre zuvor bereits William »Bill« Alexander aka Wilhelm Alexander aus Ostpreußen bei »The Magic of Oil Painting« in ziemlich broken english in die Kunst der Landschaftsmalerei mit Ölfarben in Nass-in-Nass-Technik ein. Bill hatte zwar nicht ganz so nette Sprüche wie Bob – aber den cooleren Akzent!
Freitag, 19. Juli 2019
Hey, die Aachener Schüler streiken sogar in den Ferien freitags for Future!
Apropos Future: Beim Aktionstag des Futurelab galt es, im Archimedischen Sandkasten eine von 100 verbuddelten Enten zu finden und dafür als Belohnung anschließend auch noch einen Cocktail aus einer bekannten Apparatur zu bekommen. (Wohl kindgerecht, ohne Sprit.)
Wenn auch – seit fast vier Jahren! – niemand mehr in der Adalbertstraße 12 wohnt, so haust nun jemand davor:
Wir übernehmen jeden Fall. Und zwar jetzt schon den 200sten! Anlässlich dieses Jubiläums – die drei Fragezeichen, ???, Oliver, Jens und Andreas ermitteln bereits seit geschlagenen 40 Jahren! – hab ich mir nochmal eines meiner seinerzeit mühsam zurecht-mp3-isierten Hörspiele angehört.
Eins von denen mit der originalen Musik, die es auf den gelben Kassetten gab. Majusebetter, mein persönliches Drei-Fragezeichen-Revival ist nun auch schon 20 Jahre her! Und die Hörspiele sind seither nicht signifikant besser geworden …
Samstag, 20. Juli 2019
Huch: Die Bördebahn soll für den Personenverkehr reaktiviert werden. Deren Strecke führt von Euskirchen nach Düren, und zwar in einer knappen halben Stunde. Für einen ehemaligen Gerolstein-Aachen-Pendler bedeutete das, dass man sich den Umweg über Köln (am Rhein) sparen und statt in – für den Fall, dass alles glattläuft! – 3:11 Stunden bereits in gut zwei Stunden sein Ziel erreichen könnte.
Zum vierten Mal Kunst an der Alten Tanke:
Sonntag, 21. Juli 2019
Cambio Carsharing finde ich nach wie vor großartig. Was ich über die Einparkfähigkeiten der Mitnutzer nicht immer sagen kann …:
Montag, 22. Juli 2019
Neben dem Notfall-Hammer sollte in Bussen auch immer noch ein Notfall-Deo hängen.
Dienstag, 23. Juli 2019
Congratulations Great Britain, now you got your own Trump …
Die Aachener Nachrichten melden, dass seit dem Jahr 2007 in 80 Kneipen der Zapfhahn endgültig hochgedreht wurde. Au Banan! Als ich Anfang der Neunziger nach Aachen kam, hieß es noch, auf 1000 Einwohner käme eine Kneipe.
Heute ist es wohl eine Shishabar …
Mittwoch, 24. Juli 2019
Da der Wetterbericht mit 40 Grad und mehr drohte, floh ich für die nächsten Tage in die schöne Eifel.
Gegenschuss. Diese Ähnlichkeit!
Wer braucht da noch FaceApp?!
Laut DWD hält nun Geilenkirchen den deutschen Hitzerekord mit 40,5 Grad Celsius seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen.
Donnerstag, 25. Juli 2019
Noch während sich der Bürgermeister von Geilenkirchen im Fernsehen mit stolzgeschwellter Brust über die neue, weltweite Berühmtheit seiner Gemeinde freute, tickerte schon die Meldung über die Bildschirme: Heute 42,6 Grad in Lingen.
Bei diesen Temperaturen ist trinken ja so wichtig. EDEKA Thömmes: Es gibt wieder Bibob!
Besuch in der Abendstunde.
OK, ich gesteh: Ich bin ein Insekten-Rassist!
Freitag, 26. Juli 2019
Die Barmer Ersatzkasse rät auf Facebook zu Handarbeit: »Masturbation hilft beim Einschlafen.« (Um mal wieder Loriot zu zitieren: Ach was?!) Aber die Kosten für entsprechende Hilfsmittel werden natürlich nicht übernommen.
Und nein, diese Meldung ist kein Fake. Das bestätigte gegenüber Spiegel Online der Barmer-Sprecher Daniel Freudenreich …
Krasser Wetterwechsel. Und zack, die Munterley ist weg!
Und die Temperaturen sinken um 18 Grad.
Yeah!
Montag, 29. Juli 2019
Die letzte Woche der Archimedischen Werkstatt hat begonnen, der Playlab-Irrgarten wächst und gedeiht – und ermöglicht interessante Einsichten und Ansichten.
Der Mensch braucht etwas, das ihn satt macht.
Und etwas, das ihn hungrig macht.