V. Resümee

Alles in allem kann gesagt werden, daß bildnerisch-kreative Medien durchaus ein geeignetes Mittel zur sozialpädagogischen Arbeit mit geistig behinderten Erwachsenen sind. Wie die praktische Anwendung zeigte, bieten sie Anlaß zum Selbstausdruck des Geistigbehinderten und Gelegenheit zum Austausch untereinander. Geistig behinderte Erwachsene sind in der Lage, sich mit malerischen und gestalterischen Mitteln auszudrücken und so neue Erfahrungsräume zu erschließen. Die Farben- und Formenvielfalt fordert zum Experimentieren heraus, hilft dem Geistigbehinderten bei der Auseinandersetzung mit seiner Umwelt und Differenzierung der Wahrnehmung.

Beim Einsatz bildnerisch-kreativer Medien ist jedoch zu bedenken, daß es auf die individuellen Eigenschaften der Teilnehmer ankommt. Das Funktionieren der Medien und Erreichen der Ziele hängt sehr von den jeweiligen Teilnehmern ab; bei weniger starken Teilnehmern wäre die praktische Anwendung vielleicht nicht erfolgreich verlaufen. Daher sei noch einmal daran erinnert, daß stets die Zielgruppe und die Zielsetzung einer sozialpädagogischen Maßnahme deren Mittel bestimmen.

Eine Sequenz von vier Einheiten ist natürlich viel zu kurz, um sichtbare Ergebnisse hervorbringen zu können. Wünschenswert ist eine Fortführung der Maßnahme, um Kontinuität zu ermöglichen und so das Erreichte zu festigen. Darüberhinaus könnten auch Steigerungen im Anspruch vorgenommen werden. Interessant wäre zum Beispiel das gemeinsame Malen von Geistigbehinderten und Nichtbehinderten. Auf diese Weise ließe sich eventuell gegenseitiges Verständnis und Integration mithilfe einer Malgruppe verwirklichen.

 

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