Juley 2025
Dienstag, 1. Juli 2025
Das ist ja cool: Das Centre Charlemagne, das Suermondt-Ludwig und das Ludwig Forum verfügen über Klimaanlagen – und ab Außentemperaturen über 30 Grad darf man diese Museen jetzt kostenlos besuchen, um sich abzukühlen!
Das Beste: Da gibt’s auch noch Kunst anzugucken!
(Das hatte ich ja schon während Corona empfohlen: Nirgendwo ist es so luftig und leer wie in den Museen!)
Außerdem: Man sollte aktuell daran denken, ausreichend zu trinken!
Und zwischendurch auch immer mal ein Wasser.
Zu vielseitiger Begeisterung ist der Markt vom Markt zum Elisenbrunnen transloziert worden. (Ein Wochenmarkt auf einem Marktplatz – wo gibt’s denn so was?!) Nachdem die Blumen-Frau ihr enervierendes »ZEHNROTEROSENNURFÜNFEURO«-Geplärre dienstags und donnerstags drangegeben hat (drangeben musste), versucht man floristische Kundenbindung nun auf andere Art herzustellen: Indem man die schmalen Wege mittels Sträußen, Gestecken, Kränzen und Ähnlichem verbarrikadiert!

Im Wollwert, äh WOOLWORTH, war ich dieser Tage überrascht: Sie hatten »meine« T-Shirts zu 2 Euro das Stück im Angebot! Derselbe Laden, dieselbe Sorte, derselbe Kleiderständer: Da greife ich gerne blind zu, weil diese Baumwoll-Shirts echt gut sind. (Auch wenn ich befürchte, dass ich damit einen Beitrag gegen die Kinderarbeitslosigkeit in Bangladesch leisten könnte … Aber diese Befürchtung hätte ich auch bei Klamotten trendiger Luxus-Marken.)
Immerhin nachhaltig: Da ich mit Mode oder gar wechselnden Kollektionen
so gar nichts am Hut habe, wird Kleidung von mir getragen, bis ich
sie aus dem Leim geht. Wenn ich das nächste Hemd brauche, ist die Baumwollplantage
längst nachgewachsen.
Sogar die vorrätige Konfektionsgröße stimmte. Meine ist meistens ausverkauft; nur Kindergrößen am Start. (Wozu gibt’s in der Herrenabteilung so viel in Größe S?!) Zuhause las ich beiläufig dann doch mal den winzigkleinen Waschzettel mit dem winzigkleinen Text. (Wann ist es eigentlich Standard geworden, maximal 5-Punkt-Schrift zu verwenden?)
Hat sich was mit Baumwolle: 100 % Polyester – fuck!
(Wie viele Polyester dafür wohl wieder sterben mussten?)
Mittwoch, 2. Juli 2025
So, alle mal festhalten: Wir sind nun näher an 2050 als an 2000!
(Wie jetzt?! 1990 ist doch gerade erst zehn Jahre her …)
Wegen der großen Hitze und der Gewittergefahr wurde der Lousberglauf heute abgesagt.
Vernünftig. Bei diesem Wetter sollte kein Sport-Wettkampf durchgeführt werden, da dies erhebliche Gesundheits- und Sicherheitsrisiken birgt.
Der CHIO findet statt.
Noch was Lustiges zur Klimakrise:
Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes hat sich angesichts der gegenwärtigen Dürre in Deutschland besorgt geäußert.
Ist das derselbe Verein, dessen Mitglieder Anfang letzten Jahres mit ihren Treckern die Straßen blockiert haben, um gegen Klimaschutz und für Förderung von Agrardiesel sowie Kfz-Steuer-Befreiung zu demonstrieren?
Heute wäre Patrice Lumumba 100 Jahre alt geworden. Er war der erster Regierungschef des unabhängigen Staates Kongo. Weil er sich zu sehr an die Sowjetunion annäherte, wurde er 1961 erschossen – mit Wissen und Billigung der ehemaligen Kolonialmacht Belgien und der USA, wie später herauskam.
Hierzulande kennen die meisten Lumumba nur als Kakao mit Rum auf den Weihnachtsmärkten. (Oder wenn man ihn auf Gran Canaria als dortige »Spezialität« angedreht bekommt.)
In der Vergangenheit wurden anlässlich dieser Namenswahl unbekannter Genese immer wieder Rassismus, Diskriminierung und koloniale Konnotationen unterstellt. Ein Sprecher der Initiative Schwarzer Menschen sagte sogar mal, dass solche Fremdbezeichnungen zum Ausdruck brächten, dass schwarze Menschen zu Objekten degradiert würden.
So, so.
Es würde mich brennend interessieren, was Mary Tudor, Vittore Carpaccio, Nellie Melba, John Montagu, der 4. Earl of Sandwich, Otto von Bismarck, Arthur Wellesley, der 1. Duke of Wellington, Anna Pawlowa und Kaiser Franz Joseph I. dazu sagen!
Die haben mit einem Cocktail aus Wodka, Tomatensaft und Gewürzen, dünn aufgeschnittenem, rohem Rindfleisch mit Parmesan und Rucola, Pfirsichen mit Vanilleeis und Himbeersauce, zwei Brotscheiben mit Belag, sauer eingelegten Heringslappen, Rinderfilet mit Duxelles in Blätterteig, einer Baiser-Torte mit Fruchtfüllung und zerrissenem Pfannkuchen mit Rosinen und Puderzucker ja auch nur am Rande zu tun.
Gewiss: Der arme Lumumba wurde erschossen und dann haben sie einen Kakao mit Schuss nach ihm benannt – das ist ziemlich geschmacklos. (Geschmacklos schon, aber nicht rassistisch.)
Aber wie wäre es denn, wenn man den Schwung mitnimmt und ihn positiv nutzt? Es wäre doch ein schöner Anlass, jedes Mal, wenn ein Lumumba über die Theke geht, innezuhalten und seiner zu gedenken.
(Für Kakao mit Rum gibt es auch andere Spitznamen. In Norddeutschland nennt man ihn zum Beispiel »Tote Tante«. Da trinke ich doch lieber einen Lumumba!)
So lasst uns heute einen leckeren Lumumba süffeln und dabei dieses Vorkämpfers der afrikanischen Unabhängigkeitsbewegung gedenken! Wohlsein.
Donnerstag, 3. Juli 2025
Ei der Daus, da muss ich bei Julia »Nestlé« Klöckner doch tatsächlich™ mal Abbitte leisten! Dass sie die Regenbogenbeflaggung auf dem Reichstag zum Berliner CSD ablehnt, geht voll in Ordnung: Bereits am 17. Mai, zum IDAHOBIT, dem »Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter-, Trans- und Asexuellenfeindlichkeit« wehte da die Regenbogenfahne, exklusiv!
(Ich hoffe, ich habe nun niemanden vergessen. Diese Abkürzung ändert sich ja ständig. Ich war in den letzten 12 Jahren schon bei diversen IDAHO-, IDAHOT- und IDAHOBIT-Demos dabei.)

Einmal im Jahr sollte reichen. Solch einen Ehre wird weder dem Tag der Arbeit (1. Mai, rot), dem Internationalen Frauentag (8. März, lila), dem Weltkrebstag (4. Februar, rosa), dem Earth Day (22. April, grün), dem Tag gegen Gewalt an Frauen (25. November, orange) oder dem Tag der Kinderhospizarbeit (10. Februar, grün) zuteil; auch alles löbliche Anlässe.
Das übrigens ist ein Zirkuszelt:

Ein Weg entsteht, indem man ihn geht.

Das neue Lindt wird übelst groß!

Wann werden sie endlich verboten? Oder ihre Nutzer vorsorglich eingesperrt?

Können wir mal bitte das Wort »Genau!« streichen? Also wenn es ein Redner plötzlich und ohne Zusammenhang in seinen Vortrag einfügt? Man kennt das Phänomen: Jemand erklärt etwas durchaus kompetent, eloquent und verständlich – und dann folgt, mit leichtem Nicken und kurzen Blick nach unten, oben oder seitwärts, das Zauberwort: »Genau!«
Es ist ein Wörtchen mit gerade mal zwei Silben, und doch hat es die Macht, einen ganzen Vortrag zu delegitimieren. Es klingt wie die interne Bestätigung des Gedankens, der einem gerade einfiel, aber den man noch nicht ausgesprochen oder gar begründet hat. Es scheint ein Reflex aus Verlegenheit zu sein; eine automatisierte Reaktion, die erfolgt, um Überzeugung zu signalisieren, Unsicherheit zu kaschieren oder eine Art inneren Applaus. Auf jeden Fall raubt es der Rede eine Menge Souveränität.
Ich bin ziemlich sicher, dass man sich das abtrainieren kann, genau so wie die Ähs und Öhms beim Vortragen. Also einfach mal demonstrativ weglassen! Stattdessen: Statement, Punkt, fertig.
Noch mehr als diese Hipster-Vollbärte, die vor ein paar Jahren en vogue waren, nerven aktuell diese 80er-Jahre-Schnurris und -Vokuhilas im Straßenbild!
Ja, ich weiß, die Kritiker der Elche waren früher selber welche. Die ersten 20 Jahre meines Lebens habe ich auch so einen Schnurri getragen. Aber nur, weil niemand Wohlmeinendes mir mal gesteckt hatte, wie scheiße das aussah!
Was ebenso nervt: Kleine Jungen mit weichen Gesichtszügen, langen Haaren und geflochtenem Zopf oder gar Dutt – die sich dann darüber beschweren, für Mädchen gehalten zu werden!
Was mich sehr wundert: Sonst werden die Namen von Verdächtigen oder Beschuldigten bei Verbrechen doch immer pseudonymisiert und es wird eher einmal zu viel »mutmaßlich« drangeschrieben. (Es sei denn, man ist die BLÖD-»Zeitung«, dann gibt’s eine Homestory, unverpixelt.) Doch im Fall von Taleb Al Abdulmohsen, der letztes Jahr bei einer Amokfahrt 6 Menschen getötet und 299 verletzt hat, lese ich den Namen ständig in Gänze – sogar mit Photo!

Freitag, 4. Juli 2025
Heute war wieder Aachener Friedenslauf. Erst liefen ein paar Tausend Grundschüler durchs Frankenberger Viertel ihre Runden; anschließend ein paar Tausend Schüler weiterführender Schulen. (Sie hatten sich zuvor einen Sponsor gesucht, der pro gelaufener Runde einen Obolus für den Guten Zwerg stiftet.)

Wie beim letzten Mal: Die Grundschüler rannten wie der Teufel – während viele der Großen zu cool/faul waren und so was wie einen chilligen Spaziergang machten. Schwierig, daraus dynamische Aufnahmen zu zaubern. Einmal wollte ich schon rufen: »Mensch, hol wenigstens Deine Hände aus der Hosentasche!!!«
(Wahrscheinlich hatte man denen diese Aktion aufs Auge gedrückt – und sie hätten sicher lieber im stickigen Klassenraum Geschi, Mathe und Latein gemacht!)
Die Spammer werden nicht müde. Es muss sich anscheinend irgendwie lohnen:
»Hiermit teilen wir Ihnen mit, dass Ihre E-Mail-Adresse diesen Monat bei unserer Lotteriegesellschaft MULTI LOTTO den Gesamtbetrag von 90.500.000 US-Dollar (Neunzig Millionen Fünfhunderttausend Dollar) gewonnen hat.«
Sogar in gutem Deutsch! Und so viel Geld …? Da kann man schon mal schwach werden und die wenigen Tausend Bearbeitungsgebühr überweisen …
Wie wahrscheinlich ist es, dass man 90,5 Mio gewinnt bei einem Gewinnspiel, bei dem man gar nicht mitgespielt hat?!
Diesen Sommer ist der Wels das große Ding. In einem bayerischen See soll ein Waller ein paar Badegäste gebissen haben. Was wir bisher so auch noch nicht hatten. Schließlich ist der Wels ein eher ruhiger Zeitgenosse, hat keine richtigen Zähne (der lutscht eher an den Zehen, als reinzubeißen) und ist nachtaktiv: Tagsüber chillt er meist am Gewässergrund. Außer in der Brutzeit, da kann er richtig krabitzig werden, wenn man seinem Gelege zu nahe kommt! Und dann muss der »Badegast« einfach einsehen: So ein See, das ist dem Wels sein Zuhause! Sicherheitshalber hat man den besorgten Familienvater im fränkischen Amity Beach aber einfach mal erschossen, na ja.
Samstag, 5. Juli 2025
Was hatten wir bei der Abi-Feier der Viktoriaschule ein Glück mit dem Wetter! Ü30 Grad wie zuvor und U18 Grad mit Regen wie demnächst wären nicht so schön gewesen.

In seiner Rede verriet der Direx einen Tatbestand, den viele Eltern von Abiturientinnen kennen:
Es ist inzwischen Trend, für diesen Tag drei (!) Kleider anzuschaffen: eins für Zeugnisübergabe, eins für den Abiball selbst und eins für die After-Show-Party, wenn man die Eltern freundlich, aber bestimmt nach Hause komplimentiert hat.
Sowie jeweils passendes elegantes Schuhwerk! (Pro-Tipp: Fürs Gelingen des Defilees ist es überaus nützlich, wenn man zuvor geübt hat, in diesen schicken, hochhakigen Pumps auch zu gehen, speziell Treppen.)
Von den Kosten für Make-up und Frisur ganz zu schweigen.
Aber es gab ein Happy-end: Der Direktor, aktuell selbst Vater von zwei Absolventinnen, erwähnte, dass er sie erfolgreich von drei auf zwei Outfits herunterhandeln konnte …
Zum Aufmarsch bei der Zeugnisvergabe wurde für jeden Abiturienten ein selbst ausgewähltes Lied eingespielt. (Sie hatten einen prima Geschmack, da war viel gute Musik dabei, Bowie, Queen, Hans Zimmer.) Doch einer wünschte sich »Schrei nach Liebe« von Die Ärzte. Und so kam es dann dazu, dass in einer Kirche bei voller Lautstärke das geschriene Wort »ARSCHLOCH!« ertönte!
Es war auch die erste Kirche mit freiem WLAN!

(Wohl für wenn sich die Predigt mal ein bisschen zieht. Hier streame ich, ich kann nicht anders.)
Als ich die Abizeitung sah, schossen mir die Tränen in die Augen: Das Ding hatte Telefonbuchstärke, war semiprofessionell layoutet und voller Vierfarb-Abbildungen, hach!
Wir hatten damals bloß Letraset-Rubbelis, den Fotokopierer im Seki, Fixogum, Tipp-Ex – und »Desktoppublishing« war auf dem Stadium früher Neunnadeldrucker.
(Über eine andere Schule erfuhr ich, dass es sogar zwei Versionen ihrer Abizeitung gab: Eine offizielle – und eine nur für die Schüler …)
Das war wahrscheinlich mein letzter Abiball für eine ganze Weile. Wegen der Umstellung von G8 auf G9 in NRW wird es nächstes Jahr keine Abiturfeiern geben; außer bei den wenigen Gesamtschulen, die diesen G8-Quatsch nicht mitgemacht hatten. Schade. Trotz der vielen »Weiterer Lebensweg«-Reden waren die Abi-Feiern immer ein Höhepunkt des Jahres.
Sonntag, 6. Juli 2025
Press Play On Tape! Mann kann jetzt wieder ungestört Pop Shop aufzeichnen: Frank Laufenberg ist gestorben …
Der hatte damals immer extra in die Songs reingequasselt, damit man nicht sie nicht gescheit aufzeichnen konnte, sondern sich die LPs kaufen musste. (Aber damals wie heute kam das meiste der Kohle gar nicht bei den Musikern an.)
Es heißt, Elon Musk wolle eine eigene Partei gründen, die Amerika-Partei.
Ich bin gespannt, ob er sie Neue Super Duper Amerika Partei nennen wird.
Montag, 7. Juli 2025
Was ich auch nie wissen wollte: Boris Becker wird nochmal Vater.
Dieser Typ geht mir schon seit auf den Tag genau exakt 40 Jahren auf den Sack! Er ist bekannt für zig Ehen und Beziehungen, Besenkammern, Reklame, Steuerhinterziehung und Insolvenzdelikte. (Und hat der nicht auch mal Tennis gespielt?!)
Dienstag, 8. Juli 2025
»Moment mal, Du bist doch dieser Typ, der das diario trollo schreibt?!« –
»Ja, bin ich.« –
»Ach du liebe Zeit!«
»Und Du bist der Typ, der das diario liest?!« –
»Ja.« –
» Ach du liebe Zeit!!!«
Mittwoch, 9. Juli 2025
Wie süß: Heute vor 40 Jahren warnte das Bundesgesundheitsministerium die Öffentlichkeit, österreichische Weine seien zum Teil mit dem Frostschutzmittel Diethylenglycol gepanscht.
Fun-fact: Es kam bloß zur Aufdeckung des Glykolwein-Skandals, weil ein Winzer auffällig große Mengen von Frostschutzmitteln steuerlich geltend machen wollte, obwohl er lediglich einen kleinen Traktor besaß …
Merke: Bloß nicht gierig werden!
Donnerstag, 10. Juli 2025
Reklame in Social Media tritt meist in Wellen auf. Im Moment werde ich bombardiert mit einer Kaskade von Anzeigen, die mir wiederverwendete Einwegkameras ans Herz legen wollen. Recycling – feine Sache, da bin ich dabei.
Es handelt sich dabei jedoch nur um eine eingeschmolzene (?) Einwegkamera mit Minimallinse – und sieht aus wie ein Oreo-Keks mit Loch, den man sich auf dann auf seinen mehrere Tausend Euro teuren Body flanschen soll, um die »Magie analoger Filmästhetik«, »charmante Lichtreflexe«, »sanfte Farbverschiebungen«, »Vignetten« und »einen nostalgisch-weichen Bildeindruck« einfangen zu können. (Oder wie ich es nenne: handwerkliche Fehler.)

Weitere Vorteil: »Unendlich viele Aufnahmen«. Nun ja, für die Anzahl der Aufnahmen ist nicht das Objektiv verantwortlich – wenn man dieses Stück Plaste denn so nennen mag.
Die technische Spezifikationen sind vom Feinsten:
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»Brennweite: 32 Millimeter«
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»Festblende: f/11«
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»Alles im Fokus: Alles hinter 1,5 Metern ist scharf.«
Also »scharf« …
Eine Stück Pappe mit Loch erfüllte wahrscheinlich denselben Zweck.
Und das alles für nëmmen 39,90 Euro!
Selbstverständlich gerade im Angebot, statt für 59,90 Euro. Aber nur für kurze Zeit, ist klar!
(Wenn ein Händler mal eben um 33 Prozent runtergehen kann, sind das ganz sicher Mondpreise.)
Die bestimmt ebenfalls gaaanz authentischen Kunden jedenfalls sind begeistert:
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»Ein Gerät, das mein nostalgisches Herz höherschlagen lässt. Tolle Fotos und super einfach zu bedienen!« – Was willst Du denn an einem starren Stück Plastik »bedienen«, Lisa?!
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»Ich liebe, wie diese Linse jedes Bild wie eine Erinnerung aussehen lässt!« – Überraschung: Jedes Bild ist eine Erinnerung; es sieht nicht nur so aus.
Apropos Erinnerung: Deren Cookie kann sich an mich erinnern. Später erschien:
»Du hast geschaut – jetzt ist der perfekte Moment zum Zuschlagen. 33 % Einführungsrabatt nur noch kurze Zeit. Sichere dir jetzt dein Exemplar – bevor es teurer wird!«
Da steh ich ja drauf: Unter Druck gesetzt werden.
Schiebt euch euer Plastikscheibchen dahin, wo Festblende f/11 garantiert nicht mehr reicht!
Freitag, 11. Juli 2025
Hallo! Leute, es sind Ferien, alle machen blauvon Flensburg bis nach Oberammergau.Denn es sind Ferien und mit viel Tam-Tamund Informa-zi-on steigt wieder unser Ferienprogramm.(Unser Ferienprogramm!)
Jacques Offenbach schreibt doch einfach die besten Hits!
Ganz korrekt sind die Lyrics jedoch nicht: Oberammergau, also Bayern, bekommt seine Ferien erst am 1. August!
Warum?
-
Des wor halt scho imma so.
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Das ist in der bayerischen DNA fest verankert.
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Dann is ma halt schon in der Nachsaison, auch preislich.
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Weil die bairischen Buam und Maderln bis zum heutigen Tage ihren armen, armen Eltern auf dem Kartoffelacker bei der Ernte helfen müssen.
(Zu schade, dass im Land von Laptop und Lederhose der satellitengesteuerte selbstfahrende Kartoffelroder noch nicht bekannt ist. Und tatsächlich™ ernten hierzulande Saisonarbeiter aus Osteuropa die Feldfrüchte – so Gurken und Schrumpern wären ja sonst viel zu teuer!) -
Und dann gäbe es ja noch die zwei Wochen gottgegebenen Pfingstferien, die sonst zu nah an den Sommerferien lägen.
Diese verschieben oder gar kürzen?! Wer wollte sich schon mit Gott anlegen?
Also nicht mit »dem« Gott! Sondern mit dem, der sich bei Insta immer diese fettigen Würste einischiebt.
Wie wäre es denn, wenn alle Bundesländer gleichzeitig Ferien hätten? Frankreich kriegt das doch auch hin.
Wobei: Stress an den Flughäfen gibt’s da eher weniger, weil die meisten Franzosen für den Urlaub ja innerhalb Frankreichs bleiben, was an der großen landschaftlichen Vielfalt liegt: Côte d’Azur, Atlantikküste, die Alpen und die Pyrenäen (Tour de France, Tour de France!), Provence, Bretagne und Normandie.

Apropos:
»Mir ist prophezeit worden, dass ich dieses Jahr besser nicht verreisen sollte.« –
»Von einem Orakel? Einem Horoskop? Einer Wahrsagerin?« –
»Nein, vom Kontoauszug!«
Demnächst im Buchhandel:

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»Conni reicht’s!«
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»Conni will kein Meme sein«
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»Conni hasst KI-erstellte Bilder von sich«
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»Connis Verlag prüft rechtliche Schritte gegen menschenverachtende, rassistische, gewaltverherrlichende und pornografische Verwendungen ihrer Figur.«
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»Conni hat verdammt Recht damit!«

Habe mich nochmal in die Niederungen der sich ständig ändernden FB-Einstellungen begeben: Bin jetzt ein »Digital Creator«, verfüge nun über ein »Professional Dashboard« und kann »Werbung schalten« sowie einen »Beitrag bewerben«. (Das wird nicht passieren!)
Haupt-Vorteil jedoch: Leute, die mir eine Anfrage schicken, deren Postings mich jedoch nicht die Bohne interessieren, sind nun Follower. Das bedeutet, sie kriegen meinen Scheiß in ihrer Timeline angezeigt – ich aber nicht ihren in meiner!
Und monetarisieren könnte ich meinen Kram überdies auch noch!
(Muss dafür aber nochmal ins Kleingedruckte gucken. Wahrscheinlich muss man seine Bankverbindung angeben – und da bin ich dann raus!)
Mittwoch, 16. Juli 2025
Das Akl nutzt neuerdings das benachbarte ehemalige »Lennet Kann« als zusätzliche Spielfläche:



Donnerstag, 17. Juli 2025
Velocity Aachen ist am Ende; das operative Geschäft wird morgen eingestellt.

Mich hat es ja schon seit Anbeginn gewundert, wie deren Geschäftsmodell funktionieren konnte: Überall wurden diese hässlichen Park- und Ladestationen aufgebaut – aber meistens waren die Dinger leer und man sah auch nie mal nur einen mit deren Mieträdern durch die Gegend radeln.
Als nächstes wünsche ich mir den Konkurs sämtlicher E-Scooter-Verleiher! Seitdem es diesen Dreck gibt, stehen oder liegen diese verfickten Roller an den unmöglichsten Stellen im Weg herum. Und wenn sie dann doch bewegt werden, fahren meist mehr als nur die erlaubte eine Person damit; oft verbotenerweise auf Gehwegen und gerne auch unter dem erkennbaren Einfluss geistreicher Getränke oder sonstiger Substanzen.
(Seit einiger haben Zeit die Teile auch noch so einen nervigen *ding-ding*-Sound eingebaut, der täglich dutzendfach ertönt, wenn einer auch nur vergebens versucht, einen Roller freizuschalten.)
Freitag, 18. Juli 2025
Da man ja wieder mit der Eisenbahn bis nach Gerolstein fahren kann, gab es jetzt höchste Zeit, diese Möglichkeit auch einmal zu nutzen!
Die Bahn-App sagt, dass man für die Fahrt über Köln (am Rhein) zwei Stunden und 44 Minuten brauche. Das ist schon ganz ordentlich, aber: Es gibt da ja noch die Bördebahn, Kölle ausparend von Düren nach Euskirchen!
Wenn man die Route AC-DN-EU-G-Stein wählt, kann man die Strecke in phänomenalen zwei Stunden und elf Minuten schaffen! Es darf halt nichts schiefgehen …
So, Thomas, jetzt musst Du Dich entscheiden!
Denn in Euskirchen hat man original nur eine einzige Minute Zeit für den Umstieg! Man kommt an auf Gleis 46; weiter geht es dann auf Gleis 1 …
Das Internet konnte mir im Vorfeld nur rudimentäre Hinweise liefern, wo diese beiden Gleise denn bitte genau liegen. ChatGPT sagt: »Am Euskirchener Bahnhof liegen Gleis 1 und Gleis 46 direkt nebeneinander – sie teilen sich quasi denselben Bahnsteig, getrennt nur durch wenige Meter Gleisbett.«
ChatGPT hat sich aber auch schon eine Menge Scheiß zusammenfabuliert!
Und das hier könnte so ein Fall sein: »Quasi derselbe« Bahnsteig ist etwas ganz anderes als »derselbe«. Und nur wenige Meter Gleisbett können im Zweifelsfall eine verdammt hohe Hürde darstellen. Oder korrekterweise eine verdammt tiefe Hürde – aber das ist ein schwachsinniges Bild.
Da beruhigen mich all die unangefordert gelieferten Details von Chatti auch nicht:
»Laut Angaben von DB InfraGO: Gleis 1 hat eine Bahnsteignettolänge von ca. 166 m bei 76 cm Höhe. Gleis 46 (Stumpfgleis) liegt direkt daneben mit einer Nettolänge von 145 m bei 55 cm Höhe. Du stehst also auf demselben Bahnsteig, nur eben am unterschiedlichen Ende bzw. an einem anderen Gleisrand. Der Abstand zwischen den Gleiskanten beträgt etwa 3–4 Meter, was dem Gleisabstand in Deutschland entspricht. Wenn du also an Gleis 1 wartest und zu Gleis 46 musst, überquerst du einfach den Bahnsteig auf Höhe des Übergangs – in wahrscheinlich unter 10 Schritten (etwa 5–10 Meter). Zusammengefasst: Gleis 1 und Gleis 46 liegen direkt nebeneinander auf demselben Bahnsteig. Die physische Entfernung beträgt schätzungsweise 5–10 Metern. Es ist ein bequemer, barrierefreier Übergang möglich.« [sic!]
Wenn man die »5–10 Metern« also in einer Minute schafft – herzlichen Glückwunsch!
Wenn es aber nicht schafft, hat man 59 Minuten Zeit, im Euskirchener Bahnhofsviertel über seine Sünden nachzudenken.
(Für die Rückfahrt bringt die Bördebahn übrigens nichts: Bis zur Weiterfahrt nach Düren hat man 33 Minuten Aufenthalt in Euskirchen – da kann man auch im Zug nach Köln (am Rhein) sitzenbleiben und sich dort am Bahnhof was Leckeres bei Ditsch oder Le Crobag holen.)
Doch um mit Mephiſtopheles zu sprechen:
»Grau, theurer Freund, iſt alle Theorie,
Und grün des Lebens goldner Baum.«
Da ich früh wach war, hätte ich auch den Zug um 06:18 Uhr holen* können, dachte aber, dass der um 07:18 auch reichen sollte. So schlenderte ich entspannt zum Bahnhof, um dort festzustellen, dass der 7-18er ausfallen wird! Weil ich so früh vor Ort war, konnte ich den Zug um 07:07 nehmen – der aber leider, leider Verspätung hatte. Und auf einem anderen Gleis einfuhr, was man uns natürlich erst eine Minute vor Abfahrt mitteilte!

*) Da schlägt bereits das heimatliche Idiom durch, denn holen, nehmen und mitbringen wird in der Eifel synonym verwendet …
Doch Glück im Unglück: Mein Anschluss nach Gerolstein kam ebenfalls zu spät – auf Verspätungen kann man sich bei der Bahn verlassen!
Und tatsächlich™: Es gibt diese Destination wieder!

(Hey, durch die Verspätung hätte ich auch genug Zeit gehabt, um die Bördebahn mal zu testen!)
Von Flutschäden konnte man auf der Strecke nicht viel erkennen. Kein Wunder, man kann ja auch nur seitlich aus den Fenstern rausgucken – der Lokführer sieht da wahrscheinlich was mehr. Doch auch seitlich gab’s viel frischen Beton und Material zu sehen, das demnächst verbaut werden wird.

In Jünkerath hat man's auch nicht so mit dem Kerning …


Wasser zur Begrüßung in Gerolstein – auf so eine Idee muss man mal kommen!

Man hat mich erwartet!

Ich bin gespannt, was zuerst passieren wird: Dass sie es abmontieren oder dass es einem auf den Kopf fällt.

Immerhin: Kerning ist da kein Problem.
Wo früher Grabmalkunst Melchisedech war, kann man nun vegan und vegetarisch speisen. In der Eifel! Die Spezialität des Saray auf der Sarresdorfer Straße sind pikante Çiğ Köfte aus Bulgur und Biber salçası, sowie Falafel mit knackigem Gemüse und Sößchen (Granatapfelsüßsauerscharf und Hummus; lecker, aber mir fehlte etwas Cacık).

Man ist dort sehr gastfreundlich: Es gab Tee vorab, einen Gruß aus der Küche und gratis Nachtisch, sehr sweeet!
Ich befürchte aber, dass der Laden sich nicht lange wird halten können: Es gibt drinnen nur so zwei Dutzend Sitzplätze, die Speisen sind nicht wirklich to-go-geeignet, und Außengastro funktioniert nicht, weil dafür kein Platz ist – und weil die Autos auf der Sarresdorfer quasi Stoßstange an Stoßstange vorbeiknattern.

Falls man anschließend noch Hunger haben sollte (ich nicht!), kann man sich am Kreisel vorm Hagebaumarkt noch Pizza s und Snacks ziehen.

Das wird für die künftigen Bewohner sicher schön.
Für den landschaftsliebenden Rest eher nicht.

Führe mich nicht in Versuchung …

Fünf Verbotsschilder für dieses kleine Fleckchen Erde – okeeeee …: Verstanden!!!
Rauf auf den Auberg; also fast ganz rauf.

Daaa muss ich auch noch mal rauf!





Das ist von der Drahtfabrik Oos übriggeblieben:




Hier wurde ein Heracleum mantegazzianum heimtückisch gemeuchelt!

Wenn der zurückkehrt! Dreht euch um und lauft! Nichts kann sie stoppen! An jedem Fluss und Kanal wächst ihre Macht!
Samstag, 19. Juli 2025


Goldene Stunde am Morgen:

Ach, da muss ich auch nochmal hin!
Mir gefällt diese zielgruppengenaue Kommunikation auf Augenhöhe!

Insgesamt hat es aber zu viele Verbote auf der Löwenburg:

Sowieso hat sie viel von ihrer Ursprünglichkeit verloren im Bestreben, die Anlage cleaner, idiotensicherer und weniger regresspflichtig zu machen:


Was war das vor nur ein paar Jahrzehnten doch noch für ein gemütlicher Wildwuchs!

Wahrscheinlich sind zu viele Trollos auf den Mauern rumgeklettert!

Stattdessen wuchert hier nun nur das Gebüsch in der Böschung zum Tal – so dass man vom entstehenden Sternenpark auf dem alten Sprudelgelände gar nichts sehen kann.
Welchen Spezialisten haben sie denn da rangelassen?!

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Warum Fettschrift?!
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Warum unterschiedliche Schriftgrade?
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Warum Text von condensed bis ultrawide, stufenlos eng- oder breitgezogen wie’s grade passt? (Mit welcher App macht man das?)
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Warum inkonsistente Abstände und Ränder?
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Warum stilistisch uneinheitliche, teils nichtssagende Piktogramme?
»Typo« ist doch gerade das neue denglische Wort für Druckfehler. Aber mit Typographie hat das nicht viel zu tun.
Und was noch schlimmer ist als die mangelnde Ästhetik, ist die schlechte Lesbarkeit – ein bei einem Hinweisschild im vorbeibrausenden Straßenverkehr ein nicht zu vernachlässigender Punkt …
Dann doch lieber die alte Variante, gut lesbar auch aus der Ferne. (An den damals fragwürdigen Gradienten aus Hellblau hatte man sich inzwischen schon gewöhnt …)

Und das rustikale Krakelee verleiht dem Schild Traditionalität und Würde, jawohl!
Mahlzeit!


Da oben ist echt Betrieb immer!

An jedem Fluss und Kanal wächst ihre Macht!




Lavender's blue, dilly dilly, lavender's greenWhen I am king, dilly dilly, you shall be queen

Ich will ja keine schlafenden Hunde wecken, aber: Ein kleines Büschel Lavendel kostet hier auf dem Markt sechs Euro. Da stehen also schätzungsweise 6.000 Euro im Vorgarten rum! (Die wir aber brav den fleißigen Hummeln überlassen, verstanden!)
Sonntag, 20. Juli 2025
Hmm, wo geh ich denn heute mal hin …?

Komm doch – mit auf den Wül-lers-berg!






Die hintere Seite des Mondes Wüllersbergs fehlt irgendwie.

Wobei: Normalerweise stehen da doch garstige Abbaumaschinen und Lavaharvester … Haben sie es etwa drangegeben, den Wülli wegzuraspeln? – Hurra!
Da hätte ich eigentlich auch gerne noch mal hingewollt …

Die Lissinger Straße wird bis Mitte August voll für den Verkehr gesperrt, um das Gröbste auszubessern.

Das ist nötig, weil in einem Jahr die Arbeiten am Neubau der Hochbrücke anlaufen sollen. Währenddessen soll der Verkehr über die Lissinger Straße umgeleitet werden.
Man rechnet mit 11.000 Autos täglich auf der Umleitungsstrecke – anschließend wird sie dann wohl wieder saniert werden müssen, diesmal tiefgründig …

Sommerinterview mit Alice Weidel.
Am 20 Juli …
(Timing, ARD, Timing!)
Wobei: Der Soundtrack war gut!
(Es wird denen zwar keinen Wähler abspenstig machen, es hat aber das Zeug zum Sommerhit 2025.)
Im Ernst: Es herrscht Pressefreiheit (noch …), da muss man die Führerin (noch …) einer gesichert rechtsextremen Partei nicht zum Gespräch einladen. Das kann man genau so gut auch sein lassen!
Natürlich werden die dann rumheulen und sich ungerecht behandelt fühlen. Machen sie aber sowieso, egal aus welchem Anlass!
Das sind Demokratiefeinde, denen gibt man keine Bühne. Schon gar nicht im Öffentlich-rechtlichen Rundfunk. (Der wird eh als erstes abgeschafft, wenn die mal an der Macht sind.)
Montag, 21. Juli 2025
Die Rückreise mit der Bahn ließ sich entspannt an. Die Waggons waren beim Start in Gerolstein nur sehr luftig belegt und ich ergatterte mit Leichtigkeit keinen dieser dämlichen 2×3-gegenüber- oder Seitwärtsfahr-Sitzplätze. (Wer hat sich diesen Quatsch denn ausgedacht?)

Ab Jünkerath wendete sich das Blatt:
Hinter mich setzte sich eine Mutter mit ihrem kleinem Sohn, circa vier Jahre alt, der ganz aufgeregt war, weil sie ja jetzt mit der Eisenbahn fahren würden!
Ein bisschen kann ich die Begeisterung ja verstehen, aber: Ich hätte mir gewünscht, dass er die Fahrt ein wenig genießt – und nicht in einer Tour brabbelt, sabbelt, schwätzt, labert und komische Töne macht. Ich vernahm seine Beschallung trotz Kopfhörer tief im Gehörgang.
Apropos Kopfhörer: Ist das wirklich so ein Geheimtipp? So eine ganz neue Erkenntnis, dass man sein Handygame-Gepiepe und Videoclip-Gesabbel auch für andere unhörbar abspielen kann? Oder ist das so Alter-weißer-Mann-Knowledge? (Memo an mich: Mickymäuse im Baumarkt kaufen!)
Die Abfahrt um 07:56 Uhr war zwar noch pünktlich, doch die Ankunft – o wei!

»Anschluss vsl. nicht erreichbar« – es sei denn man ist Marty McFly und hat einen DeLorean mit Flux-Kompensator am Start!
Der Anschlusszug hatte ebenfalls Verspätung, so dass es dann wieder gepasst hätte, doch ich wollte mal einer Sache auf den Grund gehen, von der ich letztens erst erfuhr – 45 Jahre später …:
Wer kennt denn noch »Luzie, der Schrecken der Straße«?
So schrecklich war Luzie gar nicht, sondern eher cute: Diese sechsteilige tschechoslowakisch-deutsche Kinderserie aus dem Jahr 1980, geschrieben von Jindřich Polák und Ota Hofman, drehte sich um die sechsjährige Luzie Krause (Žaneta Fuchsová, hach!), die in eine Kinderbande aufgenommen werden möchte, wofür sie mehrere Mutproben bestehen muss. Dabei stiehlt sie Knetmasse, aus der zwei lebendige Knetfiguren entstehen, die sie Friedrich und Friedrich nennt. Das mitspielende Personal kennt man aus anderen tschechoslowakischen Serien der 70er/80er: Pan Tau, Xenia und Rumburak.
(Aber nun genug von Wikipedia abgeschrieben und von Chatti umformulieren lassen!)
Da es eine Ko-Produktion mit dem WDR war, wurde in Köln (am Rhein) gedreht. Und heute stand ich vor dem Original-Drehort, wo Oswald seine Locken bekommen hatte!


Das ist gleich hinter dem Kaufhof, links rein, beim Taxi-Stand!
Ansonsten ist die Hohe Straße inzwischen eine Ansammlung von Candy-Shops, Leerstand und Baustellen – das ist also keine Aachener Spezialität.
Und die Ehrenstraße wurde zwischenzeitlich durchgentrifiziert. Zu meiner Zeit herrschte da noch Wildwuchs wie auf der Löwenburg; es gab Klamottenläden ohne Umkleidekabinen – und dann zog man sich halt flott im Gang vor den Kleiderregalen um, um zu testen, ob einem das Höschen auch steht!

Die IHK erinnerte mich dieser Tage daran, dass ich exakt heute mein 25-jähriges Jubiläum als Selbständiger feiern kann!
Man wird bei der Industrie- und Handelskammer ja automatisch »Mitglied«, sobald man ein Gewerbe anmeldet. Seit 2000 zahle ich denen nun jedes Jahr unfreiwillig eine Mitgliedsgebühr – und nenne diese auf der Überweisung nur deshalb nicht mehr »Zwangsbeitrag«, weil die mich seit einem halben Jahr auch schon mal für Photoshootings buchen.
Wes Brot ich ess, …
Dieses Jahr könnte sich meine Mitgliedschaft auch mal auszahlen:
»Sie feiern in diesem Jahr mit Ihrem Unternehmen Jubiläum? Die IHK Aachen bietet Ihnen zu diesem freudigen Anlass eine repräsentative und kostenfreie Jubiläumsurkunde an.«
Umsonst? – Nehm‘ ich!
Damals war der Schwerpunkt meiner selbständigen Tätigkeit noch Webdesign, fünf Jahre später kamen erst PC-Schulungen und dann Photographie hinzu – aber Überschneidungen gab es dabei schon immer. (Wenn ich einem eine Homepage gebastelt habe und der hatte kein Bildmaterial am Start, dann hab ich das eben unbürokratisch selbst angefertigt. Und dass ich ihm den ganzen Internet-Bums dann auch erklärte, versteht sich wohl von selbst.)
Solange mir die (von mir zu spät bestellte) avisierte Gratis-Urkunde nicht zugestellt wurde, platziere ich hier einen mit KI erstellten Platzhalter:

Ich hoffe, das Original ist auch nur ansatzweise so repräsentativ!
Doch noch kurz zu den Plagen des Selbständigseins:
An sich bin ich für spontane Aktionen ja gerne zu haben. (Besser als lang geplante, die dann kurzfristig abgesagt werden …) Heute am späten Mittag erhielt ich die Anfrage, eine Feierstunde heute Abend photographisch zu dokumentieren. Mit sechs Stunden Vorlauf – okay, das würden wir hinkriegen, cum acho krachoque.
Nur leider hat mich der Auftraggeber nicht über FB angeschrieben, wo wir »Freunde« sind, sondern über Insta, wo wir uns nicht gegenseitig folgen – und wo seine Nachricht natürlich erst einmal im Spam-Ordner landete …
Und abends so kurz vorm Event hatte ich dann natürlich schon andere Pläne!
Dienstag, 22. Juli 2025
Es liest sie zwar keiner, aber manchmal ist deren Lektüre doch nützlich:
WeTransfer hatte geplant, sich mittels einer Änderung ihrer Nutzungsbedingungen umfassende Rechte an den bei Dateiübertragungen enthaltenen Inhalten einzuheimsen. (Wer schon länger im Netz unterwegs ist, kennt’s: Bitte stimmen sie der »Änderung unserer Nutzungsbedingungen« zu, es ist zu ihrem Besten, Nutzererlebnis, blablabla, *wegklick*.)
Diese Vögel versuchten jetzt jedoch, weit über das hinauszugehen, was für den Betrieb eines Dateiübertragungsdienstes notwendig ist: Mit seiner Zustimmung hätte man denen unbeschränkte, weltweite, weiterlizenzierbare und vor allem gebührenfreie Nutzungsrechte eingeräumt! Im Original oder bearbeitet.
Ach so, für KI-Trainings hätte man seine Daten auch zur Verfügung gestellt. (Aber das ist ja normal these days.)
WeTransfer hätte die Inhalte weiterverkaufen, publizieren, senden oder sonst wie öffentlich aufführen dürfen.
Besonders pikant: Man hätte nicht der wahre Rechteinhaber sein müssen! Jeder, der eine Datei über WeTransfer übertragen hätte, hätte diese Lizenz erteilt – und dann gegenüber den wahren Rechteinhabern dafür gehaftet. Viel Spaß im Schuldenturm!
Wie gut, dass ich meine eigene Cloud nutze!
Mittwoch, 23. Juli 2025
Hömmele Meter der seit Jahren leerstehenden Wehmeyer-Fassade in ehemals 1A-Lage in der Adalbertstraße wurden in den letzten Wochen von ein paar in Aachen weltberühmten Streetartisten verschönert:





Facepalm beim Reel einer sich damit schmückenden, demnächst wieder kandidierenden Bürgerinnenmeisterinnenkandidatin: Sie schrieb ernsthaft von den »Künstler*innen« – dabei sind es ganz eindeutig und alle mitgemeint habend bloß vier Männer!
Apropos, zum Wokesein:
Da ich bei Facebook ja ganz neu anfangen musste, reposte ich gelegentlich Photos von Shootings aus den vergangenen 15 Jahren. Diese Aufnahmen sind einfach zu schade, um auf der Festplatte zu vergammeln.
Es gibt da aber so Hobbylose, die daran etwas zu kritisieren haben:
»Lieber Thomas,
ich wundere mich etwas über die Anzahl ›junger Mädchenphotos‹...
Wirkt für einen Reifen Mann komisch...« [sic!]
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Erstens: Wer ist denn dieser »Reifen Mann«?Oder ein Facharbeiter im Kfz-Handel, der Pneus an Autos demontiert, auswuchtet, repariert und wieder montiert?Das Michelin-Maskottchen?! (»Nunc est bibendum!«)
-
Zweitens: Was sind »junge Mädchenphotos«?Tatsächlich™ sind diese Photos gar nicht so jung, sondern teilweise schon über zehn Jahre alt.
-
Drittens: Ich photographiere und zeige gerne Schönes. (Bärbeißiges und Blödes beschreibe ich bloß.) Sollte ich lieber Bilder von dicken alten Männern posten?Könnte ich – die will aber keiner sehen!(Wobei – kein Kink-Shaming: Wer so welche will, kann mich gerne mal privat anschreiben.)
-
Letztens: Ich wundere mich etwas über den Zweck dieser Nachricht.Soll sie mir den lauschigen Sommerabend verderben? Hat nur so semi geklappt: Dadurch habe ich bloß neues Material für ein paar erquickliche Zeilen!
-
Ich habe ferner gehört, es soll da draußen noch mehr, noch viel mehr, noch seeehr viel mehr Photographen geben, die gerne junge Frauen ablichten; mit teils deutlich weniger an. – Viel Spaß beim Leserbriefschreiben!
Aber ich nehme Anregungen ja gerne auf, daher gibt’s jetzt hier ein paar
exquisite Photos von Penissen Schmetterlingen:

Fun-fact: Diese Aufnahmen waren bloß Beifang, eingefangen letztes Wochenende unterwegs in Gerolstein! Die bunten Flatterkerlchen hockten einfach so da, ich musste sie nur sehen und auslösen.
Donnerstag, 24. Juli 2025
London calling. Es mag wohl vor ungefähr 40 Jahren gewesen sein, dass ich Immobilie mal auf Urlaub in Engeland war. Als ich gerade anhob, lose Anekdoten davon zum Besten zu geben, schoss mir ins verbliebene Resthirn, dass ich das ja einst schon einmal tat! Und zwar vor ungefähr zehn Jahren.
Heute kann ich quadratisches Bildmaterial dazu nachliefern:




Leider nur wenig – aber hey, solch eine Filmkassette für die Kodak Instamatic kostete echt viel Geld!
Freitag, 25. Juli 2025
Und schon wieder Köln (am Rhein) …


… und schon wieder Gerolstein.

In der ehemaligen Raspotheke ist jetzt das »stadtarchi«:




Die Kugeln in unseren Köpfen.

Vorgärten des Grauens. Früher hatte hier jeder Hausbesitzer so ein feines
Mäuerchen aus grob behauenem Naturstein, das die eigene Liegenschaft feinsäuberlich
von der gegneri.. nachbarlichen separierte. Dahinter wuchs und
blühte es, dass es eine Freude war.
(Wenn man nicht ausgerechnet auf dem Weg zum Spielplatz blindlinks mit dem Kopf gegen so eine Mauer lief und dann im KH genäht werden musste …)
Heute ist da alles Parkplatz, öd und leer.

Aber es geht ja auch beides.

Das erste Bier ist immer das beste!

Feierliche Eröffnung der Gerolsteiner Kirmes, mit Pauken und Trompeten – und Kanonenschlag.

Sowie mit vielen Freunden und Bekannten. Es war hübsch voll auf der kleinen Brücke zum runderneuerten Bahnhofsvorplatz.







Was langsam kritisch zu sehen ist: Nullzwo Liter Kirmesbier kosten aktuell zweifuffzich!
Sowieso: Was sollen denn diese 0,2l-Pinnchen? Darüber waren wir doch schon mal hinaus. Ich trink doch nicht zum Spaß!
Grad mal umrechnen: Das macht 12,50 Euro pro Liter! Hey, da sind wir bald auf Wiesn-Niveau: Auf dem Münchener Rummelplatz kostet die Maß heuer 14,50 bis 15,80 Euro.
Und was soll man mit bloß einem Liter Bier auf einer Kirmes?!
Samstag, 26. Juli 2025
Maue Viezausbeute heuer.

(Maueviezausbeuteheuer – ich möchte wetten, dass diesen Satz ausgesprochen niemand versteht.)
Dieser Tage sammelte ich en passant ja noch Schmetterlinge, heute waren es giftige oder zumindest gefährliche Pflanzen am Wegesrand zum Kyllufer. Drei der bösen Kerle will hier dokumentieren:
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Jakobskreuzkraut: Blüht gerade pünktlich einen Tag nach Jacobi (25. Juli); alle Teile enthalten leberschädigende Pyrrolizidinalkaloide.

-
Aronstab: Enthält Oxalat, das Saponin Aroin und das Pseudoalkaloid Coniin. Bereits beim Berühren kann es zu Rötungen der Haut und Blasenbildung kommen.

-
Herkulesstaude/Riesen-Bärenklau: Enthält Furocumarine, die in Kombination mit Sonnenlicht phototoxisch wirken und zu schmerzhaften Quaddeln führen, die schwer heilen und wie Verbrennungen erscheinen

-
Von der Gemeinen Eibe hatte ich vergessen ein Bild zu machen. Es stehen ihrer aber eine Menge am Brunnenplatz herum.
Granulat.

Von der Hochbrücke sollte man beizeiten noch ein paar Vorher-Bilder machen!

Kirmessamstag.

Woohoo, es gab Langos!

[ˈlaːnɡoʃ]

Sonntag, 27. Juli 2025
Entenrennen is back!






Ich hätte mit durch die Kyll waten können, denn ich kam sowieso klatschnass zuhause an.
Eigentlich mag ich ja Regen – es sei denn, ich habe 1.) eine teure Kamera dabei, ich soll 2.) eine Braut photographieren und/oder 3.) es blitzt. Numero zwo fehlte zwar, aber es gibt auf der Raderstraße nicht wirklich viel gewittersicheren Unterstand …
Montag, 28. Juli 2025
Den traditionellen Kirmesmontag spare ich mir traditionell. Der Rummelplatz ist dann immer abartig voll (wo wart ihr gestern?!), die Schausteller haben bereits die Hälfte ihres Brimboriums abgebaut, weil es ja morgen schon irgendwo anders weitergeht – und um halb elf wird jeweils bloß immer dieses Brillant-Feuerwerk abgefackelt.
Dann stehen sie dann alle dumm rum und glotzen gen Himmel, wie es böllert und blitzt, und sagen Oh und Ah oder auch Ah und Oh – genau so wie schon dutzende/hunderte Male zuvor –, während Schwermetalle, Feinstaub und sonstige giftige Rückstände herunterrieseln und das Wild im Wald und diverse Fiffis, Bellos und Waldis auf der Couch aufgescheucht werden.
Seit ein paar Jahren voll im Trend: Man guckt sich den Kram vor Ort bloß über den Umweg Handy-Display an! (Oder man knipst Photos vom Feuerwerk, mit Blitzlicht …) Dabei entstehen dann Hunderte übelst mies gefilmter Bilder und Clips, die sich niemand jemals wieder ansehen wird.
Vorschlag: Veranstaltet nur noch ein einziges Mal ein großes Feuerwerk, filmt es ordentlich ab und streamt es dann per Cellbroadcasting auf alle Handys auf dem Platz! Keine Sau wird den Unterschied bemerken!
Der Fahrplan der Bahn ist immer mehr nur eine »Unverbindliche Reiseempfehlung«:

Mal eben eine Dreiviertel Stunde länger nach Hause gebraucht. (Es gab weder Schnee noch Sturm noch Hitze noch Laub noch eine Narzisseninvasion!)
Wie machen das eigentlich diejenigen Leute, die pünktlich bei ihrem Job sein müssen? »Hallo Chef, sorry! (Again …)« *kniefall*, immer mit einer Stunde Puffer zuvor losfahren oder die eine oder andere Abmahnung einkassieren?
Aachen, Stadt des Wassers …

Müssen wir sparen, oder was?!
In Gerolstein gibt es gratis Trinkwasser am Bahnhof!
Dienstag, 29. Juli 2025
Lindt in der Krämerstraße – schon wieder vorbei.

Da hatte aber jemand keinen langen Atem. Zuvor residierte dort jahrelang eine Bäckerei. Ich möchte unterstellen, dass in Brötchen weniger Gewinnmarge steckt als in Lindor-Kugeln.
Apropos vorbei: Ich wollte das mit der Politik eigentlich sein lassen, aber: Alter geht’s noch?
Die EU hat da einen »Deal« mit Donald Trump gemacht, der mehr mit Erpressung, Nötigung und dem Recht des Stärkeren zu tun hat – und Europa verdammt teuer zu stehen kommen wird. (Wobei sich die Amis auch noch umgucken werden, wenn eine über Jahrzehnte gewachsene verlässliche Handelsordnung zerstört wird.)
Hatte sich die Europäische Union einst nicht mal gegründet, um auch wirtschaftlich gemeinsam stark zu sein? Das mit der Reisefreiheit gilt ja nur noch begrenzt, jedes Land kocht gerade diverse eigene Süppchen – und es nähme nicht Wunder, wenn wir demnächst wieder die D-Mark einführen.
Nun gibt es Zölle allüberall und wir müssen in Trumps Amtszeit (Ende offen) für Milliarden Handvoll Dollar was bei dem kaufen, was wir nicht wollen und sollten, Stichwort CO₂; so ganz hab ich das nicht verstanden.
(Man konnte Uschi an dem Ort nicht so gut hören, in den sie so tief hineingekrochen war und in den Fritzi zuvor noch ornslich Zucker reingeblasen hatte.)
Kann sein, dass sie auch diesen Forderungen zugestimmt haben:
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jährliche Paraden in allen europäischen Hauptstädten zu Trumps Geburtstag
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die Eier aller Euro-Politiker in einem hübschen Geschenkkorb
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ein rotes Schleifchen um Grönland
-
ganz Schottland als Golfplatz
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das weltweite Verbot von Dudelsäcken!
Mittwoch, 30. Juli 2025
Fundstück im Bus:

Meine Güte, wie alt ist dieser Omnibus denn? Hat der schon ein H-Kennzeichen?! Wirklich jeder hat heute ein Handy in der Hosentasche, in der Handtasche oder in der gefaketen Hermès-Tasche – und die meisten nutzen es auch ungeniert.
Früher hieß es mahnend in jeder Telefonzelle (Leute, googelt, was das war!) auf einem Aufkleber »Fasse Dich kurz!«, heute denkt man sich: »Hey, ich muss dringend ein paar Telefonate führen – ab in Bus und Bahn!«
Und woran erkennt man, dass jemand über 50 ist? – Er hält sich sein Telefon ans Ohr.
Wahrscheinlich muss man so dermaßen alt werden und so viel Lebenserfahrung sammeln, um zu erkennen, dass man sein Gegenüber ziemlich schlecht hören kann, wenn man es an andere Körperstellen hält.
Aber die Pizzahaltung ist halt viel cooler.
Sagte ich gerade »cool«?! Ich meinte natürlich wyld, lit, fresh, goated, slay, drip, plus 1.000 Aura, übelst nice, Digga, Alter, Wallah, ischwör! (Alles schon gehört, unfreiwillig.)
Sprache ändert sich, ich weiß …
Und kann ja auch jeder machen, wie er will …
Streetart von Jagama.art Ecke Zeppelinstraße/Mataréstraße:



Sicher, es ist schlimm, wenn eine beliebte Bergsteigerin im Karakorum von einem Steinschlag getroffen wird und stirbt. Aber ist es auch zehn Minuten Aufmachermeldung in der Aktuellen Stunde wert? Während das 8,8-Erdbeben vor dem aus »Risiko« bekannten Kamtschatka und der folgende Tsunami, die mehrere Millionen Menschen in der Nordpazifikregion betrafen, die sich das nicht ausgesucht haben, erst nach 20 Minuten kam?
In der Tagesschau auch?! »Ausnahmesportlerin« …
Danach erst kam der Bundeshaushalt – ich weiß nicht, was eher eine Katastrophe ist.
Wer kennt sie nicht, die Pose am Dom …

Fast wie das AUS DER KOHLE.
Donnerstag, 31. Juli 2025
Der Langenscheidt-Verlag lässt grad wieder zum »Jugendwort des Jahres« abstimmen.
(Jugendwörter, das sind diese Neologismen, die kaum ein Teen je irl verwendet hat. Und weswegen sich Frau Daubner lowkey schon auf den 18. Oktober freut. Cringe!)
Zur Wahl stehen:
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Schere:Bedeutet: »Mein Fehler, Bruder!« – und kein Mensch weiß, wieso.
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tot:Heißt: komplett daneben, lame, ungewollt peinlich, wack, einfach nur uncool. (An der schieren Anzahl an Synonymen erkennt man gleich, dass es einer weiteren Vokabel nicht bedarf. Ferner hat das Wort bereits eine Bedeutung …)
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sybau:Klingt harmlos, ist aber die knallharte Abkürzung für »shut your bitch ass up!« Also »Halt die Fresse!«
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goonen:Slang für Selbstbefriedigung. (Was ist aus der guten alten Palme geworden?)
-
Digga(h):Ist so neu nicht! Das ist klassischer Slang für Bro, Brudi, Alter oder einfach irgendeine Person. Passt immer – als Anrede, Ausruf oder spontane Reaktion, gerne auch sinnlos als question tag an jeden Halbsatz geklatscht. Vastehste was ich meine, Digga?
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tuff:Slang für krass, stabil oder cool – aber diese Wörter kennt man heute ja nicht mehr, die sind uncool. (Warum hat sich grell eigentlich nie durchgesetzt?)
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lowkey:Bedeutet so viel wie ein bisschen, unauffällig oder unterschwellig.
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rede:Überraschung: »Rede« heißt so viel wie: »Lauter! Alle sollen’s hören.«
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das crazy:Lowkey lame. Das sagt man wohl, wenn einem sonst nichts einfällt. Vergleichbar mit »Aha, cool.« oder »Okeee.«
-
checkst du:Das droppt man, um sicherzugehen, dass sein Gegenüber wirklich versteht, worum’s gerade geht; das neue »Verstehst du, was ich meine?«. Ich ja – Du auch?!
Mein Favorit ist ja lowkey. Nicht wegen der komiqen neuen Bedeutung, sondern weil ich gerne Low-key-Photos mache:

Freue mich schon auf die Mails! (Und danach gibt's dann die High-key-Bilder …)
»Einen schönen Tag noch!« klingt so ganz anders als:
»Genieße Deine nächsten 24 Stunden!«

